• #1

Warum loben mich meine Frauen nicht?

Moin,

bewusst frage ich hier nicht nach "den" Frauen, sondern halte das mal persönlich. Kann sein, dass ich mit dieser Sache allein dastehe, kann auch sein, dass ich durch frühe Kindheit da etwas vermurkst bin.

Mir fällt auf, dass ich ziemlich stolz darauf bin, wenn mir etwas gut gelungen ist, ein Projekt, etwas Handwerkliches, Künstlerisches, irgendwas, wo ich viel Grips und Mühe reingesteckt habe. Wenn ich dann das Ergebnis betrachte, macht es mich zufrieden, freut mich usw. Außenstehende bestätigen diese positive Einschätzung (natürlich ungefragt, ich bin da sehr zurückhaltend mit Eigenlob oder dem Haschen nach Komplimenten), aber von "meinen Frauen" kam da regelmäßig sehr wenig, als würden sie Lob ganz bewusst vermeiden.

Ich frage mich, ob es Typen von Partnern oder Verhaltensweisen gibt, die solche Sparsamkeit mit Lob irgendwie provozieren. Tut derjenige... zuviel? Macht er den Eindruck, als sei er zu sehr auf Lob... erpicht? Ich brauche ihr Lob nicht wirklich für mein Selbstbewusstsein und ich fordere es, wie gesagt, sicher nicht ein, auch nicht irgendwie passiv-aggressiv.

Ich selbst bin freigiebig mit Lob, ein gutes Essen, eine Kompetenz ihrerseits wird von mir gerne und ehrlich gelobt.

manchmal
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #2
Ist eher eine sehr typische Fraueneigenschaft... allerdings geben es nur die Allerwenigsten zu.
Was mich jetzt allerdings interessieren würde, wenn dir das nicht wichtig ist, wieso fragst das hier überhaupt nacht?
 
  • #3
Das ist wohl typisch ... die Frau, mit der du zusammen bist, die lobt dich nicht.
Geht mir eigentlich kaum anders - oder man muss die weiblichen Andeutungen als Lob verstehen.
Vielleicht ists allerdings auch einfach nur meiner Heimat geschuldet - net bruddelt isch gnug globt.....
 
  • #4
In welchem Verhältnis stehen die Frauen zu dir?

Wenn ich selber Männer lobe, wird das als Flirt aufgefasst. Vielleicht deswegen?
Ich möchte keine schlafenden Hunde wecken.
Ich lobe gerne, z. B. Frauen mit gutem Kleiderstil (wo also keine Gefahr für mich besteht und ich unverfänglich sein kann) aber nicht meine Verehrer, oder Männer, die sich mit mir was Sexuelles vorstellen könnten oder Männer, die nur darauf warten, etwas von mir zu hören. Es wird sonst falsch interpretiert.
Ich kann mir ja auch so schon, ohne was zu sagen, die Männer kaum vom Leib halten. Ich muss die Aufmerksamkeit also nicht noch extra auf mich provozieren. Ich denke, den meisten Frauen geht es genauso, dass sie lieber ihre Ruhe haben wollen.

Du könntest ja auch mal zurückloben (Teamarbeit). Du könntest deine Projekte ja auch nur einzelnen Frauen vorstellen und nicht 5 verschiedenen! Ich denke, wenn eine Frau merkt, dass es für dich etwas ganz Besonderes und Wichtiges ist und sie die Einzige ist, die das als Erste erfahren darf, und du gerne ihre Meinung dazu hättest, hat das einen ganz anderen Wert. Leute lieben es doch, sich mit ihrer Meinung zu profilieren.
 
  • #5
Moin,

"nicht wichtig' ... hmm. Wenn die Beziehung bis auf diesen Punkt so gut bleibt wie jetzt, ist es tatsächlich verschmerzbar, wenn ich es auch seltsam finde. Bei meiner Verflossenen war das aber schon noch irgendwie der Tupfen auf dem i.

Wenn auch vielleicht nicht direkt damit zusammenhängend, selbst beim Sex ist verbales Feedback für mich offenbar ... schwer zu bekommen. Nun gut, ist auch da nicht unbedingt nötig, merkt man ja auch anders... aber warum diese Hemmnis?

Zum "Flirt": anflirten tun sie mich schon, das isses nicht.

manchmal
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #6
Bei mir gibt es zwei Gruppen die ich nichr lobe.

Menschen welche offensichtlich gelobt werden wollen oder sich selbst loben.

Menschen die soviel richtig, toll und perfekt machen, dass man aus dem loben nicht mehr heraus käme.

Zur zweiten Gattung gehört mein Mann. Zwar lobe ich nur selten direkt konkrete Dinge, aber ich spreche häufig, auch in seiner Anwesenheit darüber, wie toll er ist und was er alles kann. Was das sparsame loben von Einzelwerken hoffentlich ausgleicht.
 
  • #7
Leute die nicht loben und keine Komplimente machen, haben davon evtl selbst immer zu wenig bekommen. Oder sie leiden an Minderwertigkeitskomplexen. Oder sind grundsätzlich missgünstig/ neidisch. Entweder gönnt die Person niemandem ein positives Feedback - oder sie kommt gar nicht auf die Idee, weil in ihrer Gedankenwelt sowas wie Lob oder Komplimente eben nicht vorkommt. Mein (ernst gemeinter) Rat: Loben Sie sich ruhig selbst, und zwar laut, nicht nur innerlich still und leise. Sie sind zu bescheiden.
 
  • #8
Lieber manchmal
Ich habe den Eindruck, dass dies zum grossen Teil ein kulturelles Phänomen ist. Meine Mutter hat z.B. meinen Vater kaum je gelobt, jedenfalls nicht in seiner Anwesenheit. Dabei hat er so viel für unsere Familie getan.
Die verquere Gender-Logik scheint zu sein, dass der Mann als grosser, starker Macher gar keines Lobes bedarf. Sein Selbstbewusstsein ist selbstverständlich durch sein Mannsein so hoch, dass eine Frau ihn nicht loben muss. Emotionale Bedürfnisse sind Frauen und Kindern vorbehalten und deren Domäne, weswegen selbstverständlich der Mann die Frau zu komplimentieren hat und nicht umgekehrt.
Ich glaube, ich würde einen Mann loben, aber ich verhalte mich aufgrund meiner Bisexualität manchmal nicht so genderkonform und mir hat schon mehr als ein Mann gesagt, dass das auch irritierend sein kann.
 
  • #9
Wofür brauchst du das Lob? Deutet irgendwie auf ein Defizit hin. Vermutlich fühlst/fühltest du dich von "deinen Frauen" auch nicht wirklich geliebt. Oder?
Andererseits finde ich, dass Menschen, die mit sich im Reinen sind, sich auch leichter tun, Leistungen anderer Menschen positiv zu bewerten. Auch verbal.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #10
Wenn auch vielleicht nicht direkt damit zusammenhängend, selbst beim Sex ist verbales Feedback für mich offenbar ... schwer zu bekommen. Nun gut, ist auch da nicht unbedingt nötig, merkt man ja auch anders... aber warum diese Hemmnis?

Beim Sex erwartest Du verbales Feedback in Form von Lob? Im Ernst @manchmal?
Fände ich sehr merkwürdig wenn ich das Gefühl hätte ein Mann wolle nach dem Sex gelobt werden.

Leute die nicht loben und keine Komplimente machen, haben davon evtl selbst immer zu wenig bekommen. Oder sie leiden an Minderwertigkeitskomplexen. Oder sind grundsätzlich missgünstig/ neidisch.
Hmmm... das kann ich nicht bestätigen.
Ich lobe Erwachsene Menschen nicht gern und werde auch nicht gern gelobt. Meiner Meinung nach stellt Lob einen erwachsenen Menschen auf die Stufe eines Kindes. Dabei wurden wir als Kinder sehr häufig gelobt. Neben den normalen Belobigungen gab es noch das Extralob. Wer sich das verdient hätte würde auf den Tisch gestellt und gefeiert. Zudem bekam und bekomme ich sehr viele Komplimente und Neid ist etwas von dem ich glücklicherweise verschont blieb.

Über eine gewisse Anerkennung freut sich wohl jeder Mensch, aber da ist für mich (unter Erwachsenen) weniger mehr.
Interessanterweise lobe Ich Frauen viel lieber, ausschweifender und häufiger als Männer.

Wahrscheinlich lobe ich meine Männer eher durch Gestik und Mimik als mit Worten. Wobei ich auch sehr oft und voller Inbrunst sage: Du bist toll. Du bist der Beste von allen. Usw.
Vielleicht lobe ich ja doch mehr als ich denke.

@manchmal welche Art von Lob hättest Du denn gern von Deiner Partnerin?
 
  • #11
Komisch ich kenne kaum Männer die positive Sätze bilden können;-)

Allgemein wird eher negativ bewertet und Positives verschwiegen.
Nichts sagen ist Lob...für viele
Viele Menschen haben es wohl verlernt. Und einige reagieren direkt abweisend, wenn man lobt.
Sieht toll aus: ne ist nicht so wie ich wollte. Oder toller Pullover: der macht mich so fett.
Essen ist lecker: ne ich habe zuviel chilli drin.
Da macht Loben keinen Spaß

Irgendwann habe ich gemerkt, dass mir Lob fehlte. In der ersten Zeit mit Kindern Zuhause. Keiner sagte, hast Du die Wäsche toll gebügelt oder Wahnsinn wie gut Du Staubwischst.
Im Job hatte ich Erfolge oder bei Prüfungen ein Bestanden.
Sich Schickmachen hiess nicht, Du siehst gut aus, sondern da ist ein Milchfleck.
Mir fehlte es und überlegte: mache ich das eigentlich?

Ich lobe wo ich etwas sehe: die Kollegin wenn mir ihr Kleid gefällt ( wenn nicht, halte ich die Klappe)
Den Rezeptionisten mit der neuen Brille oder weil er immer dem Rollstuhlfahrer hilft.
Den Po meines Partners, wenn er mal eben den Rasen gemäht hat oder rumgewerkelt hat und das Ergebnis funktioniert.
Und meine Kinder und nicht nur für Leistung.

Es tut mir selbst aber am meisten gut! Denn seitdem achte ich ja auch auf Kleinigkeiten um loben zu können und sehe auch viel mehr positive Dinge als früher.
 
  • #12
Ist eher eine sehr typische Fraueneigenschaft... allerdings geben es nur die Allerwenigsten zu.
Was mich jetzt allerdings interessieren würde, wenn dir das nicht wichtig ist, wieso fragst das hier überhaupt nacht?

Ich habe mich über das 'Loben' von Männern schon ziemlich häufig mit Freundinnen unterhalten. Der Aufhänger dann meistens: Der Mann möchte dauernd gelobt werden, und zwar nicht nur für handwerkliche, musikalische, berufliche...etc. Großtaten, sondern auch ständig für Selbstverständlichkeiten und ist beleidigt, wenn nicht oder gar 'nicht ausreichend' gelobt wird.
'Schatz, fällt dir nichts auf?! Siehst du, wie schön ich die Arbeitsflächen gewischt habe?! Was? Wie bitte? Nicht? ' Hierbei übersehend, dass 'sie' gerade ein paar Kinder, wenn vorhanden, ins Bett gebracht hat, Hund und Katz versorgt, Müll rausgebracht, Mineralwasser aufgefüllt und noch ein paar (seine) getragene Kleidungsstücke vom Boden geklaubt hat. Und, achja, wer hatte eigentlich Essen gekocht, den Tisch gedeckt, die Spülmaschine eingeräumt ? Die Frau. Nun strahlt der Mann von Ohr zu Ohr, weil er in aller Ruhe die Arbeitsfläche in der Küche gewischt hat, und möchte dafür einen Orden angesteckt bekommen. Garniert mit männlichem Expertenwissen, was er stets und zu jedem Thema parat hat, auch zur _richtigen_ (endlich mal!) Reinigung der Arbeitsplatte!
Dieses Szenario ist ein solcher Dauerbrenner unter meinen Freundinnen, dass ich irgendwann von einem übergeordneten Prinzip ausgegangen bin. Und plötzlich berichtet eine weitere Freundin, in einem anderen Zusammenhang (Kindererziehung, weil sie fünf Söhne hat): Sie habe in einem Ratgeber gelesen, Männer und Jungen müsse man immer viel loben, das sei in ihrer Natur.
Gut, seitdem lobe ich, was das Zeug hält.
Aber eigentlich finde ich 'loben' hat sowas von 'Machtgefälle', das ist was anderes als ein Kompliment. Brave Hunde und fleißige Kinder werden gelobt. Oder das Alphatier 'lobt' die Untergebenen im Rudel. (Aber halt! Das wäre ja verkehrte Welt, das wollen Männerforisten doch gar nicht...-Alphastatus an die Frau abgeben?)
Und dann war da noch etwas, altbekannte Frage nach geglückter Mission in der Horizontalen:
''Na, wie war ich?''
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #13
Es kann ja auch sein, wenn du da viel Mühe und Grips reingesteckt hast, wie du sagst, dass es vielleicht so derart Technisches und Komplexes ist, so dass es die Frauen nicht verstehen und erst mal abwarten, was ihre männlichen Kollegen so dazu sagen, um sich selber nicht lächerlich zu machen, wenn sie zu früh etwas loben? Man kann auch falsche Dinge gut finden und darauf reagiert eine Gesellschaft hinter dem eigenen Rücken ja ziemlich negativ. So meinungsstark sind Frauen in der Regel nicht. Sie schließen sich eher denen an, denen sie sich verbunden fühlen, bei denen sie geschützt sind, und plappern dann diese Meinung nach. Sich als Frau eine eigene Meinung oder Lob über was zu bilden, kann in dieser Gesellschaft ja eher unangenehme Folgen haben. Das sieht man überall.

Beim Sex loben? Hab ich auch noch nicht bekommen. Außer ich frage direkt spielerisch nach. Du kannst ja mal forscher nachfragen? Ich hab so das Gefühl, du erwartest viel und wartest dann passiv. Da kommt halt nix. Ich weiß, das ist als handwerklich begabter Mensch frustierend in dieser Gesellschaft. Man muss auf die Leute eher zugehen, die sich wie ein Klotz benehmen.

Es wäre noch interessant zu wissen, um welches Werk es sich dabei genau handelt und in welchem Ambiente du deine Arbeit gezeigt hast. Vielleicht waren es einfach die falschen Leute, die nichts davon verstehen.
 
  • #14
An dem, was @Gast_mn geschrieben hat, ist ebenfalls etwas Wahres dran. Manchmal sind die Dinge, für die mein Partner gelobt werden möchte mir einfach zu artfremd und umgekehrt. Ich übe zB. hobbymäßig ein seltenes Handwerk aus und ernte nur sparsame Anerkennung von meinem Partner dafür, weil er einfach nicht weiß, wie unglaublich viel Arbeit und Nachdenken in einem fertigen Produkt stecken. Reaktion ist dann ein einsilbiges 'schön'. Das kann enttäuschen, aber ich habe mich darauf verlegt, nur noch in den passenden 'Expertenkreisen' darüber zu ausgiebig zu reden. Das macht mich viel zufriedener. Man darf vom Partner einfach nicht _alles_ erwarten.
 
  • #15
Willst Du Lob wie von Elternteilen oder Lehrer oder willst Du Begeisterung sehen? Das ist ein enormer Unterschied.

Erstmal zum Sex: Da fänd ich Lob total schräg. Die Begeisterung ist ja der Orgasmus. Aber die betreffende Person kann schon mal anmerken "Deine Technik ist überwältigend" oder "es war toll, als du xy gemacht hast", das finde gut, hilft ja auch zu wissen, was schön ist.

Was das andere angeht - Du schreibst ja, dass Du auch lobst/Deine Begeisterung ausdrückst. Ich vermute, das tust Du nicht, wenn es um Alltägliches geht. Vielleicht sehen die Frauen Deine handwerklichen Tätigkeiten als was Alltägliches an. Vielleicht könnten sie es selbst. Ich kenne das Gefühl, wenn man was im Garten gestaltet hat oder einen Schrank aufgebaut hat. Auch, als ich mal bei ner Freundin mit tapeziert hatte, dachte ich jedesmal "boah, das ist gut geworden". Aber das denk dann nur ich.
Künstlerisches verstehen die Frauen vielleicht nicht. Sind sie so drauf, dass sie mit Kunst was anfangen können?

Davon abgesehen ist es in D (und vielleicht auch anderswo) ja eher Brauch, wenndann das Negative herauszuheben. Man macht irgendwas und alles, was gesagt wird ist, wo es nicht so gelungen scheint. Es wird von manchen regelrecht danach gesucht, weil sie es nicht haben können, dass ein anderer sich an was erfreut, das er gefertigt hat. Man merkt es auch, wenn einer Anerkennung will. Dem dann gerade diese zu verweigern, halte ich für Engherzigkeit oder MIssgunst. Derjenige soll sich bloß nicht zu super fühlen. Oder aber, der lobt selbst nie und denkt, nur das, was er macht, sei beachtenswert. Da würde es mir auch im Halse stecken bleiben.

Wer nicht loben/was Nettes sagen kann, sollte auch nicht kritisieren. Das Kritisieren ist dann genauso lehrerhaft oder elternmäßig und außerdem kommt ja bei Nur-Kritik rüber, dass irgendwas entweder normal oder schlecht ist, aber nie besonders toll.

Aber Du guckst vielleicht so "Das hab ich aber toll gemacht". Diese sichtbare Zufriedenheit reicht vielleicht schon, Dir durch Schweigen mitzuteilen, dass Du keineswegs der tolle Hecht bist, für den Du Dich gerade innerlich feierst.
Es gibt Menschen, die sind sehr selbstzufrieden. Je nachdem, ob die andere Person nun wirklich missgünstig ist oder ob sie von dem Selbstzufriedenen auch nie gelobt wird oder ob der Selbstzufriedene sich wegen jeder Kleinigkeit feiert, ist auch der Drang vorhanden, dann gerade kein Lob zu äußern. Damit der jenige auf dem Teppich bleiben kann.

Jetzt ist halt die Frage, WIE. Wie ein Oberlehrer? Dann bist Du der Obermacker in Deinem Kreis und die Frau ordnet sich unter und lobt ihren Gott nicht, weil das zu anmaßend wäre als kleines Lichtlein. Oder sie fühlt sich herabgesetzt und will von Dir auch nicht in "dieser Weise" gelobt werden, sagt aber nichts. Mit Lobäußern kann man sich auch sehr erheben über einen anderen.
 
  • #16
In Sachen Sex: Vielleicht traut sie es sich nicht.
Im Allgemeinen: Vielleicht denkt sie dir liegt nichts dran.

Wie gehst du denn mit Komplimenten um?
 
L

Lionne69

Gast
  • #17
Loben - tue ich nicht. Prinzipiell nicht, auch nicht meine Kinder.
Ich mache Annerkungen.

Das ist jetzt ein semantischee Exkurs, aber Lob ist für mich die Kategorie, "ei, hat das Kindle das aber schön gemacht" - und da ist ein Strich auf dem Blatt Papier, oder das Töpfchen voll.
Von oben herab, ohne wirklichen Grund..

Von mir gibt es Anerkennung, wenn etwas gelungen ist, ernst gemeinte Komplimente, ein Danke. Verbal und bewusst, immer wenn ich einen Anlass finde.
Den suche ich gerne.

Ich bin aber auch nur mehr oder weniger mit Tadel (= nicht Kritik) aufgewachsen, Lob, Anerkennung max. Nur für die geforderten 1er ihm der Schule.

Ich habe es erst lernen müssen.
Über die Kinder ganz sicher - da fiel es ändert sehr leicht - Ihnen zu sagen, dass ich sie liebe, sie in den Arm zu nehmen, mit Ihnen zu kuscheln, dass ich mich über sie freue, oder sobald es wundern Aufhänger gab, zu sagen, dass hat Du toll gemacht.

Bei Erwachsenen war es sehr lange schwieriger, und Annehmen, ganz schwierig.
Das habe ich erst durch meine Therapie gelernt, dabei meine Fassade abgebaut, gelernt / entdeckt, wer ich bin - und nur der eigenen Wertschätzung ist es für noch gar kein Problem mehr.

Das schöne ist, es kommt immer ein Lächeln,, eine positive Reaktion, was ihn mir wieder ein Echo auslöst.
Aber sehr oft sind die Menschen entweder etwas verlegen oder erstaunt.

Ich mache das auch im Beruf, der Polier, dem ich da mal sagte, dass er das ganz klasse managt, alles so präzise läuft, sein Trupp so klasse zusammen arbeitet, wurde fast rot. Aber die Freude war dann spürbar - und es war meinerseits absolut ehrlich gemeint. Es war wirklich ein super entspanntes Bauen mit dieser Firma.

Wir sind wohl mit der Prägung aufgewachsen - "nix geredet is gelobt genu", Männer noch mehr, und auch mit der Prägung, dass Männer dies nicht brauchen.
Schade.

Aber mein Ex sagte auch mal, am Ende, Du hast ja nie gelobt, und als weiteren Satz, Du warst so wenig mütterlich.
Genau, ich bin für einen Partner nicht die Mama, und ich lobe nicht.
Anerkennung von ihm? Komplimente von ihm? Das war wohl nur Aufgabe der Frau.

@manchmal, dies nur zum Verständnis. Aber wie Du das ändern kannst? Vielleicht mal ansprechen, bewusst machen. Vielen ist es nicht bewusst.
 
  • #18
Ich habe mich über das 'Loben' von Männern schon ziemlich häufig mit Freundinnen unterhalten. Der Aufhänger dann meistens: Der Mann möchte dauernd gelobt werden, und zwar nicht nur für handwerkliche, musikalische, berufliche...etc. Großtaten, sondern auch ständig für Selbstverständlichkeiten und ist beleidigt, wenn nicht oder gar 'nicht ausreichend' gelobt wird.
'Schatz, fällt dir nichts auf?! Siehst du, wie schön ich die Arbeitsflächen gewischt habe?! Was? Wie bitte? Nicht? ' Hierbei übersehend, dass 'sie' gerade ein paar Kinder, wenn vorhanden, ins Bett gebracht hat, Hund und Katz versorgt, Müll rausgebracht, Mineralwasser aufgefüllt und noch ein paar (seine) getragene Kleidungsstücke vom Boden geklaubt hat. Und, achja, wer hatte eigentlich Essen gekocht, den Tisch gedeckt, die Spülmaschine eingeräumt ? Die Frau. Nun strahlt der Mann von Ohr zu Ohr, weil er in aller Ruhe die Arbeitsfläche in der Küche gewischt hat, und möchte dafür einen Orden angesteckt bekommen. Garniert mit männlichem Expertenwissen, was er stets und zu jedem Thema parat hat, auch zur _richtigen_ (endlich mal!) Reinigung der Arbeitsplatte!
Dieses Szenario ist ein solcher Dauerbrenner unter meinen Freundinnen, dass ich irgendwann von einem übergeordneten Prinzip ausgegangen bin. Und plötzlich berichtet eine weitere Freundin, in einem anderen Zusammenhang (Kindererziehung, weil sie fünf Söhne hat): Sie habe in einem Ratgeber gelesen, Männer und Jungen müsse man immer viel loben, das sei in ihrer Natur.
Gut, seitdem lobe ich, was das Zeug hält.
Aber eigentlich finde ich 'loben' hat sowas von 'Machtgefälle', das ist was anderes als ein Kompliment. Brave Hunde und fleißige Kinder werden gelobt. Oder das Alphatier 'lobt' die Untergebenen im Rudel. (Aber halt! Das wäre ja verkehrte Welt, das wollen Männerforisten doch gar nicht...-Alphastatus an die Frau abgeben?)
Und dann war da noch etwas, altbekannte Frage nach geglückter Mission in der Horizontalen:
''Na, wie war ich?''

Für mich ist das hier der einzig ernstzunehmende Beitrag. Genau so seh ich das auch. Wieso soll ich meinen Partner für Selbstverständlichkeiten ständig loben? Man käme ja aus dem loben gar nicht mehr raus!?
Ein Kompliment verteilen mache ich gerne, aber loben? Für was denn überhaupt? Für gutes Betragen? Dass er gut Männchen gemacht hat? Mein Partner ist doch kein Kind oder kein Hund.
Ich stell mir das grade bildlich vor: „Schatz, toll, dass du immer so schön den Klodeckel runtermachst nach dem Pipi“! Oder:“Toll, dass du es auf die Reihe gekriegt hast, mal den Geschirrspüler einzuräumen und anzumachen, während ich 54h pro Woche auf Arbeit sitze“. Irgendwie ist das doch lächerlich. Und wer das auch noch einfordert, der wär bei mir echt unten durch.
Ein Kompliment verteilen, für Dinge, die nicht alltäglich sind, sehr gerne. Aber der Haushalt hat zu laufen und andere Sachen, die zum Erwachsenenleben dazugehören, dazu bedarf es kein Lob.
 

Rosenblatt

Gesperrt
  • #19
Es liegt an der Reaktion auf Lob seitens der Männer!
Wenn ich wen lobe oder gar bewundere, wird es vom Mann sofort als Flirt gesehen. Schwachsinn eigentlich, aber so denken 99%. Daher spare ich mir das mittlerweile.
Bei meinem Mann lobe ich auch nur selten. Er hat nämlich die Eigenschaft (die bei Männern auch sehr weit verbreitet ist), danach die Hände in den Schoß zu legen und sich nicht mehr anzustrengen. Musste ich aber auch erst herausfinden. Er findet es aber auch nicht schlimm weil er um diese Macke bei sich weiß.
 
  • #21
Hallo manchmal

Weshalb sprichst Du es nicht einfach an? Offensichtlich ist es ein Bedürfnis und offensichtlich nicht erüllt (Ausnahme: Sex, da ist das fehl am Platz).

Ich sehe das auch nicht so eng. Ich glaub auch für Männer ist Lob in etwa das was für Frauen Komplimente sind.

Und ok: ich sehe das Problem, wenn mann mal etwas macht und dafür will beklatscht werden, davon spreche ich nicht und das Problem habe ich nicht. Aber einfach mal ansprechen?
 
  • #22
Ich glaube das mit dem Loben ist ein kompliziertes Grundproblem. Die meisten Menschen ringen ihr Leben lang nach Anerkennung. Sie lernen früh, das sie Anerkennung nur dann bekommen, wenn sie im Sinne der Bezugspersonen richtig funktionieren. Kinder lernen, dass sie nicht ihrer selbst willen gelobt und geliebt werden, sondern vor allem wenn sie brav sind, wenn sie sich an die häuslichen regeln halten, gute Noten nach Hause bringen, etc. Kinder mit einem zu hohen Selbstwert, werden oft gerügt. Eigenlob stinkt, Selbstliebe wird mit Arroganz gleichgesetzt und keiner mag arrogante, egoistisch wirkende Menschen. Du musst dich in deiner Aussenwirkung anpassen, damit du gemocht wirst.
Wenn ein kleines Kind einen besonderen Entwicklungsschritt macht, wird es noch überschwänglich, oft völlig überzogen gelobt. Selbst, wenn es nur ein Klettergerüst erklimmt. Es merkt, dass es etwas großartiges geleistet hat. Es fühlt sich wertvoll, gesehen und geliebt. Von diesem Moment an streben wir nach dieser Form der Anerkennung. Je älter wir werden, je selbstverständlicher ist unser funktionales Verhalten. Die einen glauben, sie müssten vermeintlich noch mehr leisten um gelobt zu werden. Die anderen loben nicht, weil es selbstverständlich ist und man das Ego des anderen nicht aufblähen möchte. Dennoch jagen wir dauerhaft diesem Gefühl aus der Kindheit hinter her. Wir lernen nämlich nicht, uns selber ausreichend Anerkennung und Lob zu geben, die für ein gesundes Selbstwert nötig sind. Ich glaube aus dieser Prägung heraus entsteht die meisten Selbstwertprobleme und die Wahrnehmung die wir im Bezug auf Anerkennung und Lob haben. Menschen, die sich selber lieben brauchen die Anerkennung der anderen nicht. Sie geben es sich selber und brauchen kein Lob um ihr Ego zu streicheln. Dazu kommt oft die krude eigene Wahrnehmung. Ich war z.B mit einem Menschen verheiratet, der sehr viel geleistet hat. Mein Lob hat er nie wahrgenommen. Nach unserer Trennung hat er mir ua. vorgeworfen ihn nie anerkennend gelobt zu haben. Ich war vor den Kopf gestoßen, weil ich es immer so empfunden habe, dass er mein loben irgendwie abbügelt und das es ihm nicht wichtig ist ob ich etwas anerkennendes bemerke. Im Gegenzug, habe ich mich in seiner Gegenwart oft nicht gesehen und gelobt gefühlt, weil er mit mir immer in Konkurrenz getreten ist. Wenn ich einen Kuchen gebacken habe und dafür gelobt habe, hat er beim nächsten Familienfest einen noch leckeren Kuchen gebacken. Nach dieser Erfahrung glaube ich, dass es wichtig ist, das ich mich selber wohlwollend und mit Selbstliebe behandele. Dann backe ich nämlich den Kuchen nur für mich und mein Glück. Ich backe ihn nicht mehr um dafür Anerkennung zu erhalten oder weil ich so funktional sein möchte. Wenn ich ein Projekt beendet habe, dann gebe ich mir ein stolzes Lob und freue mich daran, unabhängig ob die Menschen in meinem Umfeld mich dafür loben oder nicht. Ein sehr anstrengender Prozess, wie ich gerade feststelle.
 
  • #23
Ich finde die Frage sehr interessant.
Mir fällt auf, dass ich ziemlich stolz darauf bin, wenn mir etwas gut gelungen ist, ein Projekt, etwas Handwerkliches, Künstlerisches, irgendwas, wo ich viel Grips und Mühe reingesteckt habe. Wenn ich dann das Ergebnis betrachte, macht es mich zufrieden, freut mich usw.
Das ist doch ein wundervolles Gefühl. Wenn ich in einer solchen Situation bin, kann ich mich wie ein Kullerkeks freuen. Wenn ich anderen davon berichte, dann vor allem um meine Freude darüber zu teilen. Ok, wenn es jetzt etwas Künstlerisches oder Handwerkliches ist, was in der gemeinsamen Wohnung genutzt werden soll, dann hätte ich von meinem Partner schon gerne eine Rückmeldung darüber, ob es ihm gefällt. Wenn mir Freunde oder Verwandte erzählen, dass es ihnen gefällt, freue ich mich auch. Aber ich freue mich ja ohnehin, dafür brauche ich das Lob nicht.

Wir behandeln ja unsere Partner häufig so, wie wir selbst auch behandelt werden wollen. Dementsprechend würde ich mich in so einer Situation mit meinem Partner freuen und wenn gewünscht meine Meinung zum Ergebnis abgeben. Na gut, ich weiß dass Männer gerne gelobt werden und deswegen lobe ich dann doch manchmal. Aber das entspringt dann eher der Vernunft als einem inneren Bedürfnis danach.
 
  • #24
Beim Sex erwartest Du verbales Feedback in Form von Lob? Im Ernst @manchmal?
Fände ich sehr merkwürdig wenn ich das Gefühl hätte ein Mann wolle nach dem Sex gelobt werden.

Die Frage "War ich gut?" geht wohl vielen Männern nach dem Sex durch den Kopf. Sie drückt die Angst vor dem Versagen und Selbstzweifel aus. Im Grunde sollte Mann auf jeden Fall merken wenn er so richtig schlecht war. Alles andere drückt sich allenfalls indirekt aus.

Lobst du denn deine Frauen für den Sex mit ihnen. Sagst ihnen z.B., dass es mit ihnen richtig Spaß macht?

Gelobt werden wollen drückt Bedürftigkeit aus. So wie es schlecht ist sich ggü. einer Frau in einer Beziehungsanbahnung bedürftig zu zeigen, ist es aber trotzdem normal, dass jeder Mensch in unterschiedlicherweise bedürftig ist. Menschen brauen Zuwendung und Streicheleinheiten. Das stärkt sie und hilft beim Kompensieren von nicht so guten Erlebnissen.

Aber wer gelobt werden will muss zunächst einmal selbst loben ohne dafür ein Gegenlob zu erwarten. Selbst zu loben sollte vom Herzen kommen und es sollte mir selbst Freude bereiten jemanden zu loben. Ein "hast du gut gemacht" im entsprechenden Sound und mit entsprechender Mimik kommt dann nur als "Verarsche" an. Man(n) wird zum Kind herunter gestuft.

Frauen zeigen übrigens deutlich wenn sie ein Lob erwartet haben und verärgert sind es nicht zu bekommen z.B. eine neue Frisur, neue Deko, das gekochte Essen ... aber weniger für ihre Leistung auf der Arbeit. Da sind sie dann eher auch Mann. Und auch nicht beim Sex. Trotzdem kannst du sie danach/dabei loben indem du z.B. sagst "deine Lippen sind so weich" - Lob und Komplimente überschneiden sich dabei.

Wenn du Lob für deine Arbeit oder deine Kunstwerke haben möchtest, bitte sie um eine Art "fachliche" Beurteilung. Wenn sie ein passendes Verständnis hat (sich z.B. grundsätzlich für Kunst interessiert), wirst du eine Art Lob bekommen.

Persönlich finde ich aber Komplimente und nicht Lob für Erwachsene angemessener. Wobei ich bereits oben geschrieben habe, dass der Übergang zwischen Kompliment und Lob für mich fliessend ist.
 
  • #25
Ich lobe nicht. Zumindest nicht in der Partnerschaft oder so. Ich kann meine Bewunderung ausdrücken, wenn ich sehe was sie so alles auf die Reihe bekommt, von dem ich weiß ich würde kläglich scheitern.
Ob das Lob ist weiß ich nicht. Gelobt wurde ich als Kind oder auch nicht. Andere loben ja auch den Herrn.
Wenn mir etwas an jemandem gefällt, zeige ich meine Begeisterung.
Wo wird man gelobt?
Ja auf dem Golfplatz. Wenn ich auf dem Fairway stehe mit drei weiteren Mitspielern und ich aus 140 m Metern Entfernung den Ball mit einem Eisen 9 etwa 1 Meter an die Fahne nagele. Ja dann werde ich gelobt. Da ist Grupenloben angesagt und laute Begeisterung zu hören. Aber sonst. Nö, Grins.......

m47
 
  • #26
Lob ist für mich etwas für Kinder oder Hunde. Im Sinne positiver Verstärkung eine Erziehungsmaßnahme. Wird ein erwünschtes Verhalten gelobt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder gezeigt wird, höher.
Deswegen bin ich über deine Beispiele etwas irritiert und frage diesbezüglich nach:
Sind dies Dinge, die du für deine Frauen oder euren gemeinsamen Haushalt getan hast, oder waren sie für dich selbst?

Mein Freund fährt gern mit dem Rad über Land. Ich finde es beachtlich, wenn jemand 80 km gestrampelt ist und hab ihm das bestimmt auch schon ein oder zwei Mal gesagt. Sicher aber nicht jedes Mal, wenn er viele Kilometer abgerissen hat. Mehr freut mich, dass er einen schönen Tag hatte.
Ich wiederum nähe gern. Zeige ihm eine neue Bluse, auf die ich stolz bin, und er sagt "Ist dir toll gelungen".
Beide Hobbies brauchen keine weiteren Verstärker von außen. Wir würden auch ohne weiteres Lob weiter radeln bzw. nähen. Aus Eigenantrieb, weil es uns Spaß macht. Wir sind ja keine Kinder mehr, die Lob brauchen.

Kommt bei dir wirklich gar kein Lob für deine Werke? Sagen die Frauen einfach gar nichts, oder lächeln sie müde? Kann ich mir eigentlich nicht so recht vorstellen - irgendwas sagt man doch immer.

Davon abzugrenzen sind die Dinge, die man a.) für das gemeinsame Leben tut wie z. B. das gemeinsame Abendessen kochen, die gemeinsame Wäsche waschen, den gemeinsamen Rasen mähen etc.
Mein Exmann war so stinkefaul, aber wenn er mal(!) den Geschirrspüler ausgeräumt hat, wollte er gleich ein Bundesverdienstkreuz. Sorry, gab's nicht. U.a. auch, weil er nie auch nur ein nettes Wort für mich und die Dinge, die ich immer im Haushalt gewuppt habe, übrig hatte. In seiner Freizeit hat er ständig irgendwas an Computern gefummelt, und dafür gab's auch kein Lob. Was hatte ich davon, warum hätte ich dieses Verhalten noch weiter durch Lob verstärken sollen? Es ist schön, wenn jemand für etwas brennt, aber er hat es komplett übertrieben.

Und b.) die Dinge, die man explizit für einen anderen tut. Ich habe eine Freundin, die ihren Freunden regelmäßig Sachen anbietet, die sie aus ihrer Wohnung ausrangiert, wie Klamotten, Bücher, Möbelstücke. Hat für mich relativ wenig Wert, da ihre Geschenke weder persönlich sind noch sie sich besonders viel Mühe beim Schenken dieser Dinge geben muss.
Einen ganz anderen Wert hat ein sehr persönliches Geschenk oder eine persönliche Leistung.
Ich habe z. B. neulich alte Aktenordner in Kisten verstaut, und so standen sie im Flur herum, weil sie schwer waren und ich keine Muße fand, sie auf den Boden zu schleppen. Mein Freund sagte eines Tages einfach "Komm, wir schleppen das Zeug jetzt nach oben", gab mir eine leichte Kiste und nahm selbst die schweren. Das fand ich ganz besonders nett und war voll des Dankes und der Anerkennung.

Also, lieber Manchmal, worum genau geht es dir?
 
  • #27
Ich habe mich über das 'Loben' von Männern schon ziemlich häufig mit Freundinnen unterhalten. Der Aufhänger dann meistens: Der Mann möchte dauernd gelobt werden, und zwar nicht nur für handwerkliche, musikalische, berufliche...etc. Großtaten, sondern auch ständig für Selbstverständlichkeiten und ist beleidigt, wenn nicht oder gar 'nicht ausreichend' gelobt wird.
'Schatz, fällt dir nichts auf?! Siehst du, wie schön ich die Arbeitsflächen gewischt habe?! Was? Wie bitte? Nicht? ' Hierbei übersehend, dass 'sie' gerade ein paar Kinder, wenn vorhanden, ins Bett gebracht hat, Hund und Katz versorgt, Müll rausgebracht, Mineralwasser aufgefüllt und noch ein paar (seine) getragene Kleidungsstücke vom Boden geklaubt hat. Und, achja, wer hatte eigentlich Essen gekocht, den Tisch gedeckt, die Spülmaschine eingeräumt ? Die Frau. Nun strahlt der Mann von Ohr zu Ohr, weil er in aller Ruhe die Arbeitsfläche in der Küche gewischt hat, und möchte dafür einen Orden angesteckt bekommen. Garniert mit männlichem Expertenwissen, was er stets und zu jedem Thema parat hat, auch zur _richtigen_ (endlich mal!) Reinigung der Arbeitsplatte!
Dieses Szenario ist ein solcher Dauerbrenner unter meinen Freundinnen, dass ich irgendwann von einem übergeordneten Prinzip ausgegangen bin. Und plötzlich berichtet eine weitere Freundin, in einem anderen Zusammenhang (Kindererziehung, weil sie fünf Söhne hat): Sie habe in einem Ratgeber gelesen, Männer und Jungen müsse man immer viel loben, das sei in ihrer Natur.
Gut, seitdem lobe ich, was das Zeug hält.
Aber eigentlich finde ich 'loben' hat sowas von 'Machtgefälle', das ist was anderes als ein Kompliment. Brave Hunde und fleißige Kinder werden gelobt. Oder das Alphatier 'lobt' die Untergebenen im Rudel. (Aber halt! Das wäre ja verkehrte Welt, das wollen Männerforisten doch gar nicht...-Alphastatus an die Frau abgeben?)
Und dann war da noch etwas, altbekannte Frage nach geglückter Mission in der Horizontalen:
''Na, wie war ich?''

Kenne ich so noch von meinen Eltern. Meine Mutter machte/macht immer noch den Hauptteil der Hausarbeit.
Hat mein Vater mal früher für uns Kinder ein Spiegelei gebraten, erwartete er schon ein wenig Anerkennung. Das meine Mutter, insbesondere an Festtagen wie Weihnachten, stundenlang in der Küche gestanden hat, wurde (auch von uns Kindern) als selbstverständlich hingenommen.
Seit ich selber koche, weiß ich wie anstrengend es sein kann für ein paar Stunden in der Küche zu stehen zustehen.
Gleiches gilt für jegliche andere Art von Hausarbeit.

Zum Glück packt mein Freund mehr mit an.
@manchmal lobst du deine Frauen tatsächlich genug oder gehörst du auch zu den Männern, die bei den Frauen alles als selbstverständlich hinnehmen, aber selbst für jede Kleinigkeit ein Lob in den Himmel erwarten?
 
  • #28
Du müsstest mal ein Beispiel bringen, wofür du dir ein Lob gewünscht hättest und in welcher Form. Das einzige halbwegs konkret Genannte war im Zusammenhang mit Sex... Das fand ich ziemlich schräg und voll daneben.

Schon das Wort "Lob" assoziiere ich mit Grundschule. Ansonsten gibt es Dinge, die mein Partner für mich, mir nahestehende Personen oder für uns macht. So hat er letztens das Fahrrad meiner Tochter auf Vordermann gebracht, ganz von allein, weil er sah, dass die Kette nachgespannt werden musste. Das fand ich super aufmerksam, habe ich mich riesig allein schon über die Aufmerksamkeit gefreut und mich bedankt. Er macht vieles sehr souverän und gekonnt und speziell bei Dingen, mit denen ich mich nicht auskenne, die ich nicht kann oder schleifen lasse, bewundere ich sein Können. Aber hätte er das bei seinem Fahrrad oder ähnliches an einem seiner Oldtimer gemacht, warum sollte ich ihn da loben? Ich erkenne an, was er aus einer Rostlaube mitunter so zaubert, manchmal staune ich auch, teile seine Begeisterung oder bewundere ihn sogar, aber loben? Nee, das fänd ich komisch.

Zum Glück erwartet er das auch nicht. Wenn er für sein Handeln Dank oder Anerkennung ERWARET, also schweigend einfordert, fände ich das ziemlich abturnend. Nicht nur beim Sex.
 
  • #29
Ich lobe gern und viel, andererseits empfinde ich fehlendes Lob für meine Bemühungen und Leistungen privat und geschäftlich als verletzend, es fühlt sich so an - und ich es auch - dass das Gegenüber nicht sieht was man leistet, meist auch nicht dass sich das Gegenüber vorstellen kann was für eine Art der Leistung das nun war. Was oft an den differenten Hintergründen liegt. Ich kann beispielsweise wenig Lob für Tätigkeiten geben, die ich als leicht zu bewältigen ansehe, es sei denn die Person ist gehandicapt und ich kann nachvollziehen inwieweit die Herausforderung gemeistert wurde und wie schwierig das war. Für Atmen gibt´s kein Lob, für Atmen nach Asthmaanfall sehr wohl - um das in ein wackliges Bild zu setzten. Fehlendes Lob empfinde ich als fehlende Wahrnehmung des Gegenübers, ja fehlende Anteilnahme an seinem Leben. Ich lobe auch den Paketboten, müsste nicht sein vielleicht, ist ja sein Job, aber ein schwerer. Wenn er blöd wird lob ich nicht, das ist klar. Ich denke, das gehört zur Menschlichkeit, das Gegenüber in seinem Sein zu erfassen und das mit Empathie zu betrachten. Da gehört Loben einfach dazu.
 
  • #30
Ich werde auch nur höchst selten gelobt, auch ein "Danke" höre ich nicht oft (obwohl ich meiner Frau den Rücken für Berufliches und für private Hobbys doch sehr freihalte).
Aber meine Kinder gleichen das teilweise aus.
Ich selbst lobe mich aber manchmal und gönne mit dann mal irgendeine Kleinigkeit. Ich lobe mich z.B. dafür, dass ich meiner Frau regelmäßig (z.B. heute) Blumen schenke.

Was das sparsame loben von Einzelwerken hoffentlich ausgleicht.
Ich bleibe dabei. Du musst eine wundervolle und extrem attraktive Frau sein, dass Dein Mann das alles (z.B. wenig Lob. den externen Freund/Liebhaber, sexuelle Passivität ... etc.) mitmacht und dann auch nur mit seltenem Lob bedacht wird.

Ich glaube, manch anderer Mann (und erst recht jede andere Frau) würde sowas schon aus Prinzip nicht mitmachen.
 
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