Finde mich in den Postings hier wieder: Auch bei mir sind aus 'guten Freunden' inzwischen 'nette Bekannte' geworden, nachdem ich z. T. über lange Zeiträume das Gefühl bekam, dass die Initiative überwiegend von mir ausging. Nun bin ich konkret einen Schritt weiter gegangen: Habe Freundschaften auch 'gekündigt' (wie man so sagt) - dies auch ausführlich begründet. Für mich bedeutet eine Freundschaft schon mehr, als mal ein bisschen zusammen abfeiern... Glaube, dass ich damit einige zum Nachdenken angereget habe. Beziehungen werden ja meist 'offiziell' beendet, bei einer Freundschaft tun sich viele schwer - habe gemerkt, dass eine klare Ansage diesbzgl. ganz schön wachrütteln kann! Dies auch unter Einbezug sich ändernder Lebensumstände (Kinder, Job), Lebenspläne und Träume, welche viele in meinem Alter oft nicht mehr haben - eben eingerichtet in ihrer 'Komfortzone', bei der Neugierde, Begeisterung, eine kleine Portion Mut schlichtweg auf der Strecke bleiben.
Bei allen alltäglichen Verpflichtungen, die JEDER von uns auf seine Art hat, bringe ich inzwischen nur noch wenig Verständnis für unbeantwortete mails, sms und mehrmals abgesagte, zuvor vereinbarte Treffen auf. Ich zeige Freunden und Bekannten meine Wertschätzung, Engagement, ich höre zu, wenn es jemandem dreckig geht usw. und bekomme z. T. nur wenig zurück.
Seit einigen Monaten merke ich aber: Eine Tür schließt sich, eine andere wird geöffnet. Ich gehe aktiv auf die Suche, werde geschätzt für meine offene, humorvolle Art, werde so angenommen wie ich eben bin, ohne mich verbiegen zu müssen. Das tut einfach gut, auch wenn die Suche oft anstrengend ist - von nix kommt eben nix. Aufgrund sehr persönlicher Erfahrungen mit Sterben und Tod (in meinem nahen Umfeld) habe ich mich verändert: Ich warte nicht mehr auf irgendwen oder -etwas - ich lebe heute! w44