Beim Lesen all dieser Beiträge stelle ich mir gerade spontan diese Fragen:
- Will ich für etwas geliebt weren, was (objektiv) auf einem Schönheitsideal basiert?
- Reicht es mir nicht vielmehr aus, einfach nur geliebt zu werden?
- Bin ich nicht aus dem Alter raus, in dem mein Partner oder ich von anderer Menschen Bauch, Beine, Busen, Körperbau oder gar konkret von George Clooney oder weiblichen Pendants reden?
-Hätte ich meinen Partner nicht zum Zeitpunkt x total attraktiv gefunden, -ganz egal, ob er es objektiv je war oder noch ist, oder er meinem heutigen "Ideal" entspricht -, wäre ich dann mit ihm zusammen und umgekehrt?
- Wenn er oder ich sich optisch nachteilig verändert hätten, - und sei es nur, weil man einfach automatisch älter wird -, und er liebt mich immer noch und ich ihn, was um alles in der Welt spielt es dann für eine Rolle, dass ich wahrnehme, dass George Clooney mit >50 noch volle Haare hat und er wahrnimmt, Angelina Jolie hat mit >40 noch eine Topfigur?
- Warum wird unterstellt, dass eine positive Meldung über eine dritte Person zwangsläufig Kritik an der eigenen Person (oder den eigenen Äußerlichkeiten) bedeutet? Stimmt da vielleicht etwas mit dem Selbstwert nicht?
- Warum soll ich meinem Partner nicht einfach sagen dürfen - und er umgekehrt mir-, was ich an ihm liebe, was mir an ihm gefällt und das bitte ohne dabei eine objektive Rangfolge im Universum bilden zu müssen. "Mein Schatz, ich liebe deine tiefe Stimme, aber es mir natürlich bewusst, dass es da noch ein paar andere Männer mit noch tieferen Stimmen gibt, saegn wir, du bist auf der Weltrangliste die Nummer 2.459 ..."
Ist mir noch nicht eingefallen, nein. Ich sage "ich liebe deine Strimme, du könntest mir auch das Telefonbuch vorlesen" und ich meine das in diesem Moment so und ich komme gar nicht auf die Idee, ihn zu vergleichen, wenn ich ihm das sage.
- Ich liebe Komplimente, aber ich bin nicht von ihnen abhängig. Aus ihnen muss ein ehrlich vorhandenes Gefühl sprechen und nicht eine objektive Wahrheit.
- Wenn ich meinem Hund sage: "du bist der schönste, klügste und liebste Hund auf der ganzen Welt", dann schwänzelt er mich an und ist glücklich. Warum wohl? Ich denke, es ist ihm egal, was ich sage, er entnimmt dem "wie ich es sage", dass ich ihn lieb habe und freut sich. Was machen hingegen wir Menschen? Wir fühlen uns bestenfalls geschmeichelt durch den guten Willen, den der andere durch sein offensichtlich objektiv falsches Kompliment zeigt und schlimmstenfalls fühlen wir uns ver***t.
Was lerne ich daraus? -> Ich will so klug sein, wie mein Hund und ein Kompliment, eine Liebeserklärung einfach nur genießen.
@13: Du bist mit deinen 25 Jahren wirklich bemerkenswert - ich würde sagen - weise. Ich finde es sehr schön, was du geschrieben hast.
w/48