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  • #61
Ich denke es ist eher unwahrscheinlich, dass ich eine Nicht-Akademikerin daten würde. Bereits zwischen Uni und FH bzw. sogar innerhalb der Uni-Landschaft sehe ich erhebliche Unterschiede. In meinem Fachbereich in dem ich promoviere studieren praktisch nur Leute mit einem Abidurchschnitt der besser ist als 1,4. Innerhalb der Gruppe der Doktoranden sehe ich mich als unterdurchschnittlich, weil ich "nur" einen deutschen Uni-Abschluss besitze, jedoch keinen aus Oxford/Cambridge bzw. den Top-US-Unis. Es gibt zwar auch eine Reihe "Nerds", aber das Bildungsniveau ist wesentlich höher. Ich sehe das, wenn ich z.B. Studenten aus Nebenfächern unterrichte. War auch mal ein Jahr als Dozent an der FH. Ich kann nur sagen, dass der "gefühlte" Niveau-Unterschied gewaltig ist. Nicht unbedingt was die fachlichen Skills angeht (zur Klarstellung: FHs sind eine klasse Sache für Leute, die Praxisbezug möchten und schnell einen gutbezahlten Job - geht dort manchmal einfacher als wenn man die Uni-Laufbahn wählt), aber was die "soft skills" angeht. Damit meine ich insbesondere Umgangs- und Konversationsformen, die selbstverständliche Weltläufigkeit und eine "the sky is the limit"-Mentalität.

Wenn ich mir vorstelle, dass ich in meinem Bekanntenkreis (bedingt durch das Studium praktisch nur Doktoranden bzw. mittlerweile Junior-Professoren, Ärtzte, Investmentbanker und Unternehmens- bzw. Steuerberater (auf das "innen" verzichte ich unhöflicherweise mal...)) meine Partnerin vorstelle, die nur eine Ausbildung gemacht bzw. nicht einmal Abitur hätte, dann würde ich mich nicht wohl fühlen und sie noch viel weniger. Da liegen einfach Welten dazwischen. Sie hätte bei der Konversation keine Anknüpfungspunkte. Nichtmal wegen dem Fachlichen, sondern allein schon wegen der fehlenden Fähigkeit, "gepflegten" Smalltalk zu führen oder auch das Verständnis für Ironie usw.

Es gibt natürlich Leute, die in solche Kreise reingeboren wurden (wie z.B. Adelige. War mal auf einem Adelsball als Nicht-Adeliger eingeladen und ging fast unter, weil ich z.B. die antiquierten Tänze nicht beherrschte). Bei mir was es so, dass es eher ein sukzessiver Prozess war. Man trifft Leute, die einen Tick besser sind als man selber und orientiert sich dann an ihnen bzw. "wird mitgezogen". Im Laufe der Zeit verändert sich dann die soziale Gruppe in der man sich befindet, ohne das man es eigentlich bemerkt.
 
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  • #62
Eigentlich ist es mir suspekt, wenn jemand seinen Universitätsabschluss sehr betont. Ich finde andere Arbeiten (mindestens) genauso wertvoll wie die Arbeit von Akademikern. Es gibt meiner Meinung nach keinen Grund, dass Akademiker auf andere Berufsabschlüsse herabschauen könnten, im Gegenteil.
Andererseits ist es meiner Erfahrung nach häufig so, dass unter Akademikern weniger McDonalds-Gänger und Seifenopern-Gucker sind und dass die Chance höher ist, auf einen strukturiert denkenden Menschen zu treffen.
Es war bei mir also eher die Hoffnung, dass sich hier bei EP Menschen tummeln, die sich selbst als intelligent beschreiben würden. Unabhängig vom Bildungsabschluss.

Akademikerin, glücklich mit Handwerker liiert :)
 
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  • #63
Ich würde als Krankenschwester diesen Satz auch nicht sagen - nicht, weil ich zu doof bin und nicht weit genug denke sondern eher weil es nicht in mein Aufgabenbereich fällt, dem Patient zu sagen was er zu machen hat. Das ist die Aufgabe des Arztes.

Manche Dinge lernt man eben einfach nicht an der Uni.

Das Beispiel von #64 hast du offensichtlich noch nicht mal im Ansatz verstanden, sondern unterstreichst vielmehr die darin dargestellten, unterschiedlichen Denkweisen von Krankenschwester versus Arzt.

Manche Dinge lernt man eben nicht einfach in einem Lehrberuf. Aber genau deshalb gibt es in den verschiedenen Berufsfeldern nunmal die unterschiedlichen Ausbildungen und Aufgaben. Im optimalen Falle ergänzen sich dann mehrere qualifizierte Leute, um gemeinsam ein optimales Ergebnis zu erreichen. Den Patienten richtig auf die Bettpfanne setzen, waschen oder lagern kann die ausgebildete Pflegekraft sicher besser, als der Arzt, wenngleich dieser das im Krankenpflegepraktikum ja auch mal lernt.

Dass es für Nichtakademiker schwierig ist, die Inhalte, Denkweisen und "Prägungen", eines Universitätstudiums nachzuvollziehen, kann ich verstehen. Warum Viele aber meinen, Akademiker würden sich wegen des Studiums als etwas Besseres fühlen und auf alle Nichtstudierten hinabblicken, kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde das schade und in der Arbeitswelt ist es nicht sehr konstruktiv.

w 52
 
  • #65
Liebe FS

merkst Du was?

Diese Vorliebe hat nur einen Grund: Das streben des Menschen nach Vereinfachung. Jeder von uns kennt einige Akademische Fachidioten und supergebildete Facharbeiter. Unbestritten ist jedoch dass natürlich die Wahrscheinlichkeit von Allgemeinbildung, besserem Einkommen, Intelligenz, Neugierde, aber auch Standesdünkel mit steigendem Bildungsgrad höher wird.

Erstaunlich dabei ist lediglich dass viele Akademiker, die ja gelernt haben sollten differenziert zu denken, sehr stark diese Vereinfachung anstreben. Das ist jetzt nicht wirklich Akademisches Denken. So hab ich das auf der FH nicht gelernt.

Wisst hier, was hier der Fehler bei den Beitragen ein Fehler ist?

Sätze, die mit
"Männer sind...."
"Frauen sind...."
"Akademiker sind...."
"Nichtakademiker sind...."

Eben, ist einfacher eine Schublade aufzumachen als sich den einzelnen Menschen anzuschauen. Ist einfacher nur Akademiker zu Daten (und das bitte nach 3 mails) als in mails erstmal zu eruieren wie der andere tickt. Dasselbe gilt z.B. fürs Bild- auch das wird komplett überbewertet aus dem Drang nach Vereinfachung heraus.
 
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  • #66
n meinem Fachbereich in dem ich promoviere studieren praktisch nur Leute mit einem Abidurchschnitt der besser ist als 1,4. Innerhalb der Gruppe der Doktoranden sehe ich mich als unterdurchschnittlich, weil ich "nur" einen deutschen Uni-Abschluss besitze, jedoch keinen aus Oxford/Cambridge bzw. den Top-US-Unis. Es gibt zwar auch eine Reihe "Nerds", aber das Bildungsniveau ist wesentlich höher. Ich sehe das, wenn ich z.B. Studenten aus Nebenfächern unterrichte. War auch mal ein Jahr als Dozent an der FH.

Für einen Lehrauftrag an einer FH (auch Professur genannt) muß man lt. Hochschulgestz der Länder eine Promotion nachweisen und mindestens 5 Jahre, davon 3 außerhalb der eigenen Hochschule, in der Forschung gearbeitet haben. Ich kenne keine FH, die einen Doktoranten als regulären Dozenten an einer FH einsetzt, weil es gar nicht zulässig ist lt. ÖVD. War's, wenn überhaupt, nicht doch eines Stelle als Laborbegleitung oder Hiwi?

Es ist m. E Basching gegen die FH und neu Bashing gegen den Bachelor. Wenn der Bachelor so inflationär vergeben würde, wie viele sagen (die meisten über Hören-Sagen mißgünstiger Nichtakademiker), müßte die Akademikerrate steigen. Das tut sie aber nicht! Außerdem wäre der Hype der IHK!!! nicht zu erklären, innerhalb des Deutschen Qualifikationsrahmen ihre Meister- und Fachschulausbildungen in die gleiche Stufe aufzunehmen, wie den Bachelor. Würde der Bachelor ein leichter Abschluß für jeden sein, würden die Meister/Techniker eher den "leichten" Bachelor machen, anstatt auf ein hoch umstrittenes Papier der IHK zu vertrauen.

Das Beispiel von #64 hast du offensichtlich noch nicht mal im Ansatz verstanden, sondern unterstreichst vielmehr die darin dargestellten, unterschiedlichen Denkweisen von Krankenschwester versus Arzt.

Es geht v. a. darum, daß in den meisten Ausbildungen direkte Handlungsstrategien gelernt werden, die dann einfach abgespult werden, egal was kommt. Ein Akademiker lernt, daß er gleich erscheinende Fälle jedesmal differenzieren muß und ggf. neue Lösungsmöglichkeiten sucht. Und er lernt, andere Sichtweisen zu akzeptieren, auch wenn es nicht seine ist.

Bsp: Herr Lothar de Maiziere hielt an der TU Dresden einen Vortrag über Afghanistan, er wurde mit Plakaten und von protestierenden Studenten empfangen. Die Lesermeinung von Unstudierten einten sich darauf, daß da doch die Polizei einschreiten müßte und solche "Störenfriede" rausschmeißen soll. Der Dekan sagte hingegen, daß eine Universität solche Streitgespräche und andere Meinungen aushalten müsse, denn das sei das Wesen der Universität, sonst gäbe es Stillstand. Ihm seien denkende Studenten lieber als Ja-sagende.
 
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  • #67
Ist einfacher nur Akademiker zu Daten (und das bitte nach 3 mails) als in mails erstmal zu eruieren wie der andere tickt.

Das finde ich zu sehr vereinfacht. Bevor man im Online-Dating in Kontakt tritt, hat man als aussagekräftige Infos ja schon die Fakten und Selbsteinschätzung im Profil. Wenn dieses bereits aus Einfältigkeit und Plattitüden ohne Aussagekraft besteht, dazu reichlich Rechtschreibfehler und mangelnde Grammatik, ermöglicht das eine gute Einschätzung der Schuldbildung.

Profile hier bei EP, bei denen im <Das Besondere an mir ist, dass...> dann steht:

das ich nichts besonders bin
ich bin wie ich bin und so Bleibe ich auch
frag mich doch
da fählt mir nix zu ein

dann weiß ich doch schon, die Schreiberin hat kein Abitur und das Profil brauche ich gar nicht erst zu öffnen.

Anschreiben, die lediglich einen Satz wie <wollte nur mal hallo sagen... einen guten morgen Wünsche ich!... Na, wie gehts denn So...> ohne jeden Bezug zu meinem Profil enthalten, haben ebenfalls eine hohe Aussagekraft. Wenn die Interessentin nicht in der Lage ist, einen ansprechenden und individuellen 5-Zeiler zu verfassen, dann ist doch absehbar, dass ich mit ihr noch nicht mal Smalltalk halten könnte.

Natürlich gibt es auch Nichtakademiker, (vornehmlich mit Abitur aber ohne Studium), die alle Eigenschaften haben, welche Akademiker am Partner suchen. Nur fällt die Quote steil mit dem Schulabschluss ab und es ist durchaus akademisch und effektiv gedacht, wenn man die wenigen Stecknadeln im Heuhaufen nicht sucht. sondern eher das wenige Heu aus dem Stecknadelhaufen entfernt.

Meine potentielle Partnerin muss nicht zwingend ein Studium absolviert haben, aber Abitur und eine anspruchsvollere Berufsausbildung sind das Minimum.
 
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  • #68
Da liegen einfach Welten dazwischen. Sie hätte bei der Konversation keine Anknüpfungspunkte. Nichtmal wegen dem Fachlichen, sondern allein schon wegen der fehlenden Fähigkeit, "gepflegten" Smalltalk zu führen oder auch das Verständnis für Ironie usw.

Ich kann damit nichts anfangen. Ich bin studiert und ich halte mich für ziemlich intelligent, auch im Gegensatz zu Akademikern. Auch Akademiker kommen schnell an ihr Limit. Sie beklagen z. B. Schubladendenken, haben aber selbst welches, setzen sich für Toleranz ein, merken aber selbst nicht, wie intolerant sie ihrerseits sind, sie hinterfragen Ergebnisse nicht, verstehen nur ihr Fach, vertrauen anderen Fachleuten blind, weil sie selbst nicht über den Tellerrand schauen usw.

Unter Akademikern gibt es aus meiner Sicht wenige Ausnahmen, die wirklich etwas verstehen, bei denen ich im Gespräche denke, wow! ist das toll, wir sind auf einer Ebene. Das hat aber nicht unbedingt mit der Promotion oder ähnlichen Statusdingen zu tun. Im Gegenteil. Mein bester Freund, den ich für sehr klug halte, hat promoviert und ist inzwischen total genervt von der Uni, die er für zwanghaft und stellenweise verlogen hält.

Meine Erfahrungen sind gemischt, ich kenne sehr tolle Leute an der Uni, aber auch eher "Begrenzte", und so ist es auch unter Nicht-Akademikern. Natürlich, manchmal nervt eine gewisse Unbildung, wie das Beispiel, dass jemand keine Ironie versteht. Aber selbst, wenn das nun geringe statistische Unterschiede wären, und bei Akademikern von mir aus 50 % intelligente Ironie verstünden, und bei Nicht-Akademikern 30%, dann würde ich deshalb doch keine NIcht-Akademiker ausschließen. Denn andererseits verstehen manche Akademiker keinen dreckigen, schwarzen Humor mehr, und halten das noch für einen Beweis ihrer Bildung!

Außerdem fehlt ihnen in manchen Bereichen schlicht die Erfahrung. Sie schwadronieren z. B. viel über sozial Schwache, über Problemregionen in Städten, waren sich aber schon im Studium zu fein, selbst dort zu leben, Papi zahlte eine Wohnung im schöneren Stadtteil.

Also, für mich hat beides Vor- und Nachteile, und da die Intelligenz verschiedene Facetten hat, möchte ich auch nicht sagen, dass ein hochspezialisierter Akademiker, der nur noch unter seines Gleichen ist, zwingend jede Form von Intelligenz in sich trägt.

Ich als Akademikerin treffe mich auf jeden Fall lieber mit einem Nicht-Akademiker als mit einem standesbewussten, steifen Studierten.
 
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  • #69
Das Beispiel von #64 hast du offensichtlich noch nicht mal im Ansatz verstanden, sondern unterstreichst vielmehr die darin dargestellten, unterschiedlichen Denkweisen von Krankenschwester versus Arzt.

Ich glaube, sie hat das Beispiel sehr gut verstanden!

Es wurde so hingestellt, als würde eine Krankenschwester keinen eigenständigen Rat geben KÖNNEN. In dem Sinne, wie es der Arzt dem Patienten gegenüber vornimmt: "Ich kann Ihnen die Behandlung nur raten, entscheiden müssen Sie selbst."

In Wahrheit ist es jedoch so, dass die Krankenschwester das schon könnte, sie den Arzt aber rufen MUSS, bevor sie das endgültige Wort spricht.

Ich finde, man merkt hier deutlich, wie Nichtakademiker gleich einmal abgestempelt werden. Lesen Sie alle die Kommentare von Nicht-Akademikern bitte ebenfalls genau.
 
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  • #70
Wenn ich mir vorstelle, dass ich in meinem Bekanntenkreis (bedingt durch das Studium praktisch nur Doktoranden bzw. mittlerweile Junior-Professoren, Ärtzte, Investmentbanker und Unternehmens- bzw. Steuerberater (auf das "innen" verzichte ich unhöflicherweise mal...)) meine Partnerin vorstelle, die nur eine Ausbildung gemacht bzw. nicht einmal Abitur hätte, dann würde ich mich nicht wohl fühlen und sie noch viel weniger. Da liegen einfach Welten dazwischen. Sie hätte bei der Konversation keine Anknüpfungspunkte. Nichtmal wegen dem Fachlichen, sondern allein schon wegen der fehlenden Fähigkeit, "gepflegten" Smalltalk zu führen oder auch das Verständnis für Ironie usw.
t.

Da gebe ich Dir vollkommen Recht!
Ich kenne das auch, allerdings nach dem Studium. Ich bin selber promoviert und arbeite in der Forschung fast ausschliesslich mit anderen Doktoren. Es ist schon schwer, sich mit vielen von ihnen sinnvoll zu unterhalten. Meist komplett fachbezogene sogenannte Witze, die man logischerweise nur versteht, wenn man eingeweiht ist. Ironie ist meist auch Fehlanzeige und Realsatire wird nicht verstanden, sondern vorgelebt.
Meine Freundin ist nicht studiert, kommt aber immer mit. Sie amüsiert sich auch meist über viele lebensfremde Ansichten. Sie provoziert es oft sogar. Nun rat aber mal, wer meist im Mittelpunkt steht und wer die meisten Gesprächspartner hat?
 
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  • #71
Ich kenne Akademiker die ich tolle find oder auch nicht und Nicht-Akademiker welche mir gut bzw. nicht gut gefallen würden.
Ich habe in der Familie selbst auch beides und mein Handwerksbruder verdient mehr als wir alle zusammen. Allerdings hat er sich auch weiter gebildet und nicht stagniert und mittlwerweile ein grosses Unternehmen mit enormen Aufträgen.
Mein anderer Bruder arbeitet immer noch im selben akademischen Beruf.
Ich persönlich frage eher nach dem Beruf da es mich interessiert was jemand 8-10 Stunden macht. Es gibt bei mir abschreckende Berufe, aber dies dann ist völlig unabhängig vom Status.
Ich will z.B. weder einen Metzger noch einen Gynäkologen um mal Beispiele zu nennen.
Bei mir in der Firma arbeitet auch beides, ich selbst habe auch eine Lehre gemacht und erst mit 30 den hohen Abschluss angefangen und inzwischen natürlich auch abgeschlossen, kenne also auch beides.
Was mir nur immer wieder lustig aufstösst ist wenn jemand vom Uniabschluss erzählt und inzwischen 45 ist - da frage ich mich ernsthaft ob seither nichts mehr passiert ist.
w. 42
 
  • #72
@66
Das finde ich zu sehr vereinfacht. Bevor man im Online-Dating in Kontakt tritt, hat man als aussagekräftige Infos ja schon die Fakten und Selbsteinschätzung im Profil. Wenn dieses bereits aus Einfältigkeit und Plattitüden ohne Aussagekraft besteht, dazu reichlich Rechtschreibfehler und mangelnde Grammatik, ermöglicht das eine gute Einschätzung der Schuldbildung.
Ne, eben nicht. Es ermöglicht aus dem Text einiges herauszulesen. Ich hab schon äusserst Einfallslose mit Schreibfehlern durchsetzte Profile von promovierten Frauen gesehen.

Du hast Dir aufgrund des Profiltextes einen Eindruck gemacht und dann auf den Bildungsgrad geschlossen (was auch nicht wirklich differenziert akademisch ist). Es ist nass laso muss ein Hund das Bein gehoben haben.....Der den ich anspreche hätte sich die Rubrik "Abschluss" gesucht und wenn da nicht mindestens ein Uni-Studium steht gar nicht weitergelesen.
 
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  • #73
Anschreiben, die lediglich einen Satz wie <wollte nur mal hallo sagen... einen guten morgen Wünsche ich!... Na, wie gehts denn So...> ohne jeden Bezug zu meinem Profil enthalten, haben ebenfalls eine hohe Aussagekraft.
.

Ich hatte mal so ein Anschreiben von einer Germanistin. Sie schrieb:
"Ich reflektiere auf das angegebene Profil".
Ich schlug ihr vor, in solch akuten Fällen sofort einen Arzt aufzusuchen.

Und daran sieht man das Problem vieler Akademiker. Sie sind so versessen darauf, sich anders auszudrücken oder zu sein, ohne zu merken, wie albern das im normalen Leben ist.
 
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  • #74
Außerdem fehlt ihnen in manchen Bereichen schlicht die Erfahrung. Sie schwadronieren z. B. viel über sozial Schwache, über Problemregionen in Städten, waren sich aber schon im Studium zu fein, selbst dort zu leben, Papi zahlte eine Wohnung im schöneren Stadtteil.

Also ehrlich. Ich habe nirgendwo mehr Hetze gegen sozial Schwache (auch in Leserbriefen) gelesen, als in einer sehr bekannten Zeitung mit großer Schrift und vielen bunten Bildern, die der Zeitung auch den Namen gibt. In Wochenjournalen, die eher von der gebildeteren Schicht gelesen wird, ist solch eine Hetze dagegn kaum vertreten. Es wird allenthalben sehr sachlich berichtet.

Mein Eindruck: Am meisten wird von denen gegen sozial Schwache getreten, die selber die gößte Wahrscheinlichkeit haben, morgen dazu zu gehören.

Ich glaube, sie hat das Beispiel sehr gut verstanden!

Es wurde so hingestellt, als würde eine Krankenschwester keinen eigenständigen Rat geben KÖNNEN. In dem Sinne, wie es der Arzt dem Patienten gegenüber vornimmt: "Ich kann Ihnen die Behandlung nur raten, entscheiden müssen Sie selbst."

In Wahrheit ist es jedoch so, dass die Krankenschwester das schon könnte, sie den Arzt aber rufen MUSS, bevor sie das endgültige Wort spricht.

Ich finde, man merkt hier deutlich, wie Nichtakademiker gleich einmal abgestempelt werden. Lesen Sie alle die Kommentare von Nicht-Akademikern bitte ebenfalls genau.

Es ist schon eine andere Denkweise. In der Ausbildung werden gut funktionierende Ausführende herangezogen. Es ist aber kaum erwünscht, daß sie selber denken lernen.

Beispiel - selbst erlebt :. Ein Patient hat ein akut blutendes Streßgeschwür nach OP im Magen und Blut erbrochen. Die Krankenschwester wollte ihm gegen seinen Willen die frühmorgendliche blutverdünnende Spritze geben, weil das eben auf einer chirurgischen Station so üblich sei. Weil er das ablehnte, rief Sie zur Unterstützung den Stationsarzt und erklärte, daß der Patient "aufmüpfig" sei. Der Arzt kassierte sofort die Falithrom-Spritze ein und rief auf der ITS und in der Endoskopie an, daß er einen Notfall-Platz und eine Notfallspiegelung für den Patienten brauche. Er hatte gleichzeitig die Größe, weder dem Patienten noch der Schwester vor dem Patienten eine Szene zu machen.
 
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  • #75
Herr Lothar de Maiziere hielt an der TU Dresden einen Vortrag über Afghanistan, er wurde mit Plakaten und von protestierenden Studenten empfangen. Die Lesermeinung von Unstudierten einten sich darauf, daß da doch die Polizei einschreiten müßte und solche "Störenfriede" rausschmeißen soll. Der Dekan sagte hingegen, daß eine Universität solche Streitgespräche und andere Meinungen aushalten müsse, denn das sei das Wesen der Universität, sonst gäbe es Stillstand. Ihm seien denkende Studenten lieber als Ja-sagende.

Ihrem vorangegangenen Teil stimme ich vollständig zu, deshalb gehe ich auch nicht weiter darauf ein.

Ihr Beispiel ist jedoch mehr als falsch, denn der Verteidigungsminister versuchte mehrfach eine Diskussion zu führen. Die von ihnen genannten Studenten waren jedoch an einer Diskussion nicht interessiert. Im Gegenteil, sie nahmen den Interessierten und sich an der Aktion nichtbeteiligten Mehrheit vor Ort ebenfalls die Möglichkeit zur Diskussion (und auch kritische Fragen zu stellen).
Es handelte sich gerade nicht um denkende (angehende) Akademiker, sondern um einen undemokratischen Akt faschistoider Unterdrückung mißliebiger Meinungen. Wenn das die geistige Elite von morgen sein soll, als die sie sich ja gerne geriert, na dann steht uns aber Einiges bevor (und das meine ich nicht in positiver Hinsicht).

Mal abgesehen davon, dass das Thema "Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt" war und nicht "Afghanistan".

Ich schüttel immer den Kopf, wenn Studenten, wie in diesem Beispiel, "Nie wieder Deutschland" proklamieren, sich aber von diesem Land ihr Studium bezahlen lassen.

Aber dieses Beispiel ist schon gut für diesen Threat geeignet, zeigt es doch, dass ein Studium nichts mit Intelligenz zu tun haben muss.
 
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  • #76
Das Beispiel von #64 hast du offensichtlich noch nicht mal im Ansatz verstanden, sondern unterstreichst vielmehr die darin dargestellten, unterschiedlichen Denkweisen von Krankenschwester versus Arzt.

Was wurde daran nicht verstanden? Erkläre es doch bitte, dann kommen alle bei deiner hoch komplexen Denkweise vielleicht mit.

Ein Arzt sagt dem Patienten, was zutun ist, nicht die Krankenschwester.
Was meinst du was los wäre, wenn eine Krankenschwester diesen Satz ("Ich kann Ihnen nur empfehlen, ...") zu einem Patienten sagen würde, er die Medikamente nicht nimmt und es Komplikationen gibt oder er gar stirbt? Der Arzt würde wahrscheinlich etwas in diese Richtung sagen: "Was fällt Ihnen ein, diese Medikamente waren lebensnotwendig, wieso haben sie mich nicht gerufen, warum hat mir keiner Bescheid gegeben?"

Den patzigen Satz "Die nehmen Sie, sonst gehe ich zum Stationsarzt und der wird schon dafür sorgen" einer Krankenschwester hat #64 eingebracht, kann mir kaum vorstellen dass eine Krankenschwester solch einen Satz sagt geschweige denn das solch ein Denken und solch eine Ausdrucksweise in Krankenhäusern seitens des Pflegepersonals gängig ist.

Wenn einfach die unterschiedlichen Denkweisen von Akademikern (Arzt, der weise Mensch der Situationen individuell bewertet und entsprechend feinfühlig reagiert) und Nichtakademikern (Krankenschwester, die durch die Ausbildung ein fremdgesteuertes Verhalten an den Tag legt, da es in der Ausbildung so gelernt wurde. Sie ist nicht in der Lage sein, Situationen individuell einschätzen zu können) deutlich gemacht werden sollten, ging das deutlich nach hinten los. Sehr anmaßend.
 
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  • #77
Wenn ich einen schönen Mann will, dann nehme ich einen Handwerker. Wenn ich einen reichen Mann will, nehme ich einen Akademiker. w26

Oh ja, besonders die Gerüstbauer sind körperlich Fit oder Tischler. Ich kenne auch ein paar seeeehhhhrrr attraktive Hanbwerker. Im Krankenhaus sehe ich jedoch selten einen gut aussehenden Arzt. Dir sind eher weißhäutig mit dicken Ringen unter den Augen und mürischer Blick.

Außerdem will der Arzt zu hause meißt seine Ruhe und verkrümelt sich oder hängt vor der Glotze ab. Auch nicht gerade prickelnd, deswegen gehen ja auch so viele Arztehen in die Brüche.

Ich nehme mir den Mann der mir gefällt. Egal ob ein Dr., Dipl.-Ing oder sexy Handwerker (Meinster??)

w31
 
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  • #78
Meist komplett fachbezogene sogenannte Witze, die man logischerweise nur versteht, wenn man eingeweiht ist. Ironie ist meist auch Fehlanzeige und Realsatire wird nicht verstanden, sondern vorgelebt.

:) Köstlich.

Aber so ist es! "Sogenannte" Witze, das kommt mir sehr bekannt vor. Immer mit einer eloquenten Formulierung, gerne auch Wortwitze, die zeigen, wie geschickt man doch mit der Sprache umgehen kann. Oder auch, wie genannt, fachbezogene Witze, die eigentlich gar nicht lustig sind, sondern künstlich betonen sollen, dass man ja so selbstironisch ist unter den Fachkollegen, ha-ha.

Es stimmt! Es fehlt einfach die Lockerheit. Richtigen Humor kann man nur haben, wenn sich auch mal locker machen kann und aus der kritischen Beobachterperspektive herauskommt. Da ist bei manchen, die sich völlig mit dem Akademikersein identifizieren, einfach Fehlanzeige.

Ich kenne sogar Frauen, die mit einem Mann zusammen sind, der manchmal schwer versteht, und dann einfach darüber lachen, dass er in einem Bereich ein bisschen langsam ist. Die sind glücklich! Mancher Akademiker müsste das gleich mal analysieren... Ist das denn nicht fies, dann fühlt ein Mann sich doch minderwertig... Nein, manche haben auch einfach Humor.
 
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  • #79
Also ehrlich. Ich habe nirgendwo mehr Hetze gegen sozial Schwache (auch in Leserbriefen) gelesen, als in einer sehr bekannten Zeitung mit großer Schrift und vielen bunten Bildern, die der Zeitung auch den Namen gibt. In Wochenjournalen, die eher von der gebildeteren Schicht gelesen wird, ist solch eine Hetze dagegn kaum vertreten. Es wird allenthalben sehr sachlich berichtet. Mein Eindruck: Am meisten wird von denen gegen sozial Schwache getreten, die selber die gößte Wahrscheinlichkeit haben, morgen dazu zu gehören.

Sehe ich nicht so. Erstens ist es nicht so, dass in der Zeitung nur Sozialschwache lesen, auch wenn Sie das so sehen wollen.

Außerdem bedeutet eine differenzierte Sicht auf sozial Schwache nicht, dass man alles gutheißt. Ich habe zudem schon in diesem Forum Hetze gelesen, nur in höfliche Worte gepackt. Also ehrlich. Das macht es doch nicht besser, es in gebildeten Worten so hinzustellen, als könnten andere etwas nicht so gut, hätten Probleme bei der Erziehung, und was einem noch so einfällt.

Beispiel - selbst erlebt :. Ein Patient hat ein akut blutendes Streßgeschwür nach OP im Magen und Blut erbrochen. Die Krankenschwester wollte ihm gegen seinen Willen die frühmorgendliche blutverdünnende Spritze geben, weil das eben auf einer chirurgischen Station so üblich sei. Weil er das ablehnte, rief Sie zur Unterstützung den Stationsarzt und erklärte, daß der Patient "aufmüpfig" sei. Der Arzt kassierte sofort die Falithrom-Spritze ein und rief auf der ITS und in der Endoskopie an, daß er einen Notfall-Platz und eine Notfallspiegelung für den Patienten brauche. Er hatte gleichzeitig die Größe, weder dem Patienten noch der Schwester vor dem Patienten eine Szene zu machen.

Was soll das denn nun belegen? Der Arzt hielt eben eine andere Behandlung für besser, und dass er vor dem Patienten keine Szene machte, ist jawohl das Mindeste, was man erwarten kann. Das bedeutet doch nicht, dass die Denkweise anders ist.

Außerdem kommt es vor, dass Akademiker, ob Ärzte, Lehrer oder andere, öffentliche Szenen machen und keine Soft Skills besitzen. Sie tun ja geradezu so, als ob man von solchen Einzelbeispielen auf verallgemeinerbare Eigenschaften tippen könnte. Nicht gerade sehr akademisch.

Und das ist eben die Gefahr bei Akademikern: Wenn sie falsch liegen oder vorverurteilen, umgeben sie sich trotzdem erst einmal mit einer Hybris, die Kritik abprallen lässt. und viele lassen sich davon abschrecken. Dabei verzapfen Akademiker auch viel Mist und es ist wichtig, dass ihnen jemand auf die Finger schaut, oder sie sich gegenseitig.
 
  • #80
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Meine Freundin ist nicht studiert, kommt aber immer mit. Sie amüsiert sich auch meist über viele lebensfremde Ansichten. Sie provoziert es oft sogar. Nun rat aber mal, wer meist im Mittelpunkt steht und wer die meisten Gesprächspartner hat?


Du selbst bist promoviert, wie du schreibst - "lebenfremde Ansichten" also auch bei dir? Humorlos, Fachidiot? ...

Ich frage mich tatsächlich beim Lesen solcher (und ähnlicher) Beiträge die wahres Akademiker- Bashing betreiben immer noch:

- Ja was ist es dann, was Akademiker (gerade auch bei denen, die eine Uni nie von innen gesehen haben) als Partner so begehrt macht??
- Überwinden sie ihre Abscheu, nur um an einem höheren, sozialen Status teilhaben zu können?
 
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  • #81
Beispiel - selbst erlebt :. Ein Patient hat ein akut blutendes Streßgeschwür nach OP im Magen und Blut erbrochen. Die Krankenschwester wollte ihm gegen seinen Willen die frühmorgendliche blutverdünnende Spritze geben, weil das eben auf einer chirurgischen Station so üblich sei. Weil er das ablehnte, rief Sie zur Unterstützung den Stationsarzt und erklärte, daß der Patient "aufmüpfig" sei. Der Arzt kassierte sofort die Falithrom-Spritze ein und rief auf der ITS und in der Endoskopie an, daß er einen Notfall-Platz und eine Notfallspiegelung für den Patienten brauche. Er hatte gleichzeitig die Größe, weder dem Patienten noch der Schwester vor dem Patienten eine Szene zu machen.

Bedauernswerter Fall. Dass er die richtigen Wege eingeleitet hat ist nichts besonderes - das ist sein Job, seine Arbeit. Die Krankenschwester hat etwas falsch gemacht, ja. Der einzige Fehler war dass sie den Arzt nicht gleich gerufen hat. Sie hätte natürlich nicht diese ganzen Wege einleiten müssen, wie es der Arzt gemacht hat. Dafür ist sie ja nicht ausgebildet. Jedoch hat der Arzt einfach richtig gehandelt - ihn in den Himmel zu loben wäre verkehrt.

Er hatte die Größe, dem Patienten und der Schwester keine Szene zu machen? Das ist nicht Größe, das nennt sich Professionalität. In diesem Moment gab es wichtigere Dinge, als jemandem sein Unverständnis aufzuzeigen. Das hat wahrlich nichts mit Größe zutun.

Was sich hier für Beispiele auftun, wirklich erschreckend. Sachlich zu diskutieren ist hier kaum mehr möglich vor lauter undifferenziertem, engstirnigem Schubladendenken.
 
  • #82
Meine Gründe, warum ich einen Akademiker als Partner möchte:

- Ich habe selbst zwei FH-Diplome und möchte über meinen Arbeitgeber demnächst noch einen Master machen. Ich brauche einen Partner, der dies versteht und mich dabei mental unterstützt.
- Umgekehrt kann ich keinen Mann verstehen, der ohne jeden akademischen Abschluss zufrieden ist. Ich bin ein ehrgeiziger Mensch und mag ehrgeizige Menschen. Die Mentalitäten würden nicht zusammen passen.
- Mein Freundes- und Kollegenkreis besteht zu 90% aus Akademikern, viele sind sogar promoviert. Ich möchte einen Partner, der in diesen Freundeskreis passt und selber einen ähnlichen Freundeskreis hat, in den ich passe.
- Ich unterhalte mich gern über Politik, Zeitgeschehen, Kultur, die Arbeit - meiner Erfahrung nach haben Nicht-Akademiker an diesen Themen entweder wenig Interesse, oder sind nicht in der Lage oder willens, Dinge reflektiert und von mehreren Seiten zu betrachten. Lieber plappern sie nach, was jeder sagt oder wärmen jedes Mal Klischees auf.
- Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Akademiker Interesse an einem eher gehobenen Lebensstil (gute Restaurants, Oper, hochwertige Kleidung, tolle Wohnungseinrichtung) hat, ist größer. Das heißt nicht, dass er mir diese Dinge finanzieren soll, sondern, dass er sie mögen soll - ich wünsche mir einen Partner mit ähnlichem Geschmack.

Ein hohes Einkommen ist ein positiver Nebeneffekt, aber ich würde den Akademiker mit Normalo-Einkommen, von dem ich mich in jeder Hinsicht besser verstanden fühle, dem doppelt/dreifach so viel verdienenden Handwerker/Unternehmensinhaber ohne Hochschulabschluss definitiv vorziehen.
 
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  • #83
Ihrem vorangegangenen Teil stimme ich vollständig zu, deshalb gehe ich auch nicht weiter darauf ein.

Ihr Beispiel ist jedoch mehr als falsch, denn der Verteidigungsminister versuchte mehrfach eine Diskussion zu führen. Die von ihnen genannten Studenten waren jedoch an einer Diskussion nicht interessiert. Im Gegenteil, sie nahmen den Interessierten und sich an der Aktion nichtbeteiligten Mehrheit vor Ort ebenfalls die Möglichkeit zur Diskussion (und auch kritische Fragen zu stellen).
Es handelte sich gerade nicht um denkende (angehende) Akademiker, sondern um einen undemokratischen Akt faschistoider Unterdrückung mißliebiger Meinungen. Wenn das die geistige Elite von morgen sein soll, als die sie sich ja gerne geriert, na dann steht uns aber Einiges bevor (und das meine ich nicht in positiver Hinsicht).

Mal abgesehen davon, dass das Thema "Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt" war und nicht "Afghanistan".

Ich schüttel immer den Kopf, wenn Studenten, wie in diesem Beispel, "Nie wieder Deutschland" proklamieren, sich aber von diesem Land ihr Studium bezahlen lassen.

Aber dieses Beispiel ist schon gut für diesen Threat geeignet, zeigt es doch, dass ein Studium nichts mit Intelligenz zu tun haben muss.

Es ging im Rahmen einer Studium generale et universale Veranstaltung um den Vortrag - nicht um eine Diskussion - über die neuen Aufgaben der Bundeswehr, u. a. den Aufgaben in Afghanistan. Eine Diskussion wurde aus dem geplanten Monolog erst durch die protestierenden Studenten. Herr de Maizierre reiste darauf hin verfrüht ab. Der Dekan beurteilte das Verhalten nicht als "faschistoid", sondern als zugegeben heftige Diskussion darüber, ob eine deutsche Nachkriegsarmee an einem Kriegseinsatz teilnehmen sollte, wo doch bisher der Leitspruch galt: "Nie wieder Krieg vom deutschen Boden" und die Bundeswehr lt. Statut als Verteidigungsarmee gegründet wurde. Das hat Herrn de Maiziere wohl überfordert. Der Dekan hat trotzdem nicht das Hausrecht bemüht und die Polizei gerufen, wie nachher manche Leser einer regionalen Tageszeitung forderten. Und das ist die gemeinte Kulanz, die ich bei Akademikern eher sehe, als bei einem Nichtstudierten.

Es gibt auch weitere Belege dieser Art Kulanz gegen anders denkende, z. B. das Jon-Do-Anonymouse- Projekt der TU, wo die recht einfältigen, kleinkarierten Meinungen im Volk gegen das kulante Denken (Freiheit im Netz) stehen.

Den patzigen Satz "Die nehmen Sie, sonst gehe ich zum Stationsarzt und der wird schon dafür sorgen" einer Krankenschwester hat #64 eingebracht, kann mir kaum vorstellen dass eine Krankenschwester solch einen Satz sagt geschweige denn das solch ein Denken und solch eine Ausdrucksweise in Krankenhäusern seitens des Pflegepersonals gängig is
.

Es ist leider eher Standard als Ausnahme, leider.
 
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  • #84
Ich frage mich tatsächlich beim Lesen solcher (und ähnlicher) Beiträge die wahres Akademiker- Bashing betreiben immer noch:
- Ja was ist es dann, was Akademiker (gerade auch bei denen, die eine Uni nie von innen gesehen haben) als Partner so begehrt macht??
- Überwinden sie ihre Abscheu, nur um an einem höheren, sozialen Status teilhaben zu können?

Zu den Fragen:
- Ich habe nie wahrgenommen, dass Akademiker so begehrt sind. Wenn, dann würde ich vermuten, es ist der Status. Da würde ich aber vermuten, dass es nicht bei denen, die eine Uni noch nie von innen gesehen haben, zählt, sondern eher bei Menschen, die ihrerseits "statusbewusst" sind. Bei mir ist das nicht der Fall, obwohl ich die Uni ausreichend von innen gesehen habe.

- Das ist jetzt ein deutliches Missverständnis. Nicht die, die Akademiker auf die Schippe nehmen, wollen unbedingt einen Akademiker. Sondern die, die sie nicht auf die Schippe nehmen, und sich bewundernd äußern. Ich frage mich, wo nun die Unterstellung herkommt, dass diejenigen, die etwas genervt von bestimmten (!) Akademikern sind, unbedingt einen Akademiker wollen. Das ist definitiv nicht der Fall.

Wenn ich einen will, dann so einen wie den von dir zitierten Kommentator, der sich über die anderen Akademiker schon mal lustig macht. Auf gar keinen Fall habe ich an jemandem Ingteresse, der sich durch sein Sein als Akademiker definiert oder gar abgrenzt, und sich und seine Fachkollegen für besonders "lustig" hält.
 
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  • #85
Und das ist die gemeinte Kulanz, die ich bei Akademikern eher sehe, als bei einem Nichtstudierten.

Es gibt auch weitere Belege dieser Art Kulanz gegen anders denkende, z. B. das Jon-Do-Anonymouse- Projekt der TU, wo die recht einfältigen, kleinkarierten Meinungen im Volk gegen das kulante Denken (Freiheit im Netz) stehen.

Bei Akademikern bekommt man genauso Intoleranz gegen Andersdenkende mit. Sie drängen diese dann nur schnell in die rechte Ecke und sind damit fein raus: Denn was rechts ist, dem muss man nicht zuhören.

Das ist genau die einfache Denke, die vielen ach so offenen, differenzierten Akademikern unterliegt.

Was glauben Sie, wie offen die Studenten gegenüber einer Gruppe von Studenten gewesen wäre, die sich für den BW-Einsatz ausgesprochen hätte?

Das, was Sie hier als freies und differenziertes Auftreten hinstellen, ist im Endeffekt nur Mitläuferei: "Wir alle, wir klugen Studenten gegen den. Mann, was sind wir mutig." Dabei ist es auch nur ein Folgen auf die von Studenten vorgegebene Meinung.

Und die Kritiker von Außen, die stempeln sie dann einfach mal als ungebildet ab.

Das zeigt doch, wie wenig kritikfähig Akademiker letztlich sind! Weil sie von vornherein davon ausgehen, Recht zu haben, und zu mehr Differenzierung fähig zu sein als andere. Anstatt sich mit der anderen Meinung überhaupt mal auseinanderzusetzen.
 
  • #86
Na endlich mal eine die konkret wird, aber leider...

liebe Ann
- Ich habe selbst zwei FH-Diplome und möchte über meinen Arbeitgeber demnächst noch einen Master machen. Ich brauche einen Partner, der dies versteht und mich dabei mental unterstützt
. Hmm, das schliesst einen nicht studierten nicht aus. Es sei denn er soll gleichzeitig Dein Mentor sein was ich wiederum als etwas schräg empfinden würde
- Umgekehrt kann ich keinen Mann verstehen, der ohne jeden akademischen Abschluss zufrieden ist. Ich bin ein ehrgeiziger Mensch und mag ehrgeizige Menschen. Die Mentalitäten würden nicht zusammen passen.
Hui, also ehrlich das ist nun wirklich kein gutes Argument. Akas ohne Ehrgeiz gibt's massig, das ist ein Feld wo Du nicht einmal eine höhere Wahrscheinlichkeit dafür hast.


- Mein Freundes- und Kollegenkreis besteht zu 90% aus Akademikern, viele sind sogar promoviert. Ich möchte einen Partner, der in diesen Freundeskreis passt und selber einen ähnlichen Freundeskreis hat, in den ich passe.
Nun, das ist ehrlich gesagt Bequemlichkeit- und ich würde Dir ans Herz legen Dich vielleicht mal ein wenig mehr unters Volk zu mischen. Das Braten im eigenen Akademischen Saft macht auf Dauer wunderlich.

- Ich unterhalte mich gern über Politik, Zeitgeschehen, Kultur, die Arbeit - meiner Erfahrung nach haben Nicht-Akademiker an diesen Themen entweder wenig Interesse, oder sind nicht in der Lage oder willens, Dinge reflektiert und von mehreren Seiten zu betrachten. Lieber plappern sie nach, was jeder sagt oder wärmen jedes Mal Klischees auf.
Nun, so gross kann Deine Erfahrung dabei nicht sein, besteht Dein Umfeld doch außer den Dienstboten nur aus Akademikern. Ich hab eine Menge nicht-Akademiker im Freundeskreis- aber durch meine Interessen, Sport und Musik, kann man sich nicht Ihnen wunderbar über diese Themen unterhalten. Über Politik etc. oftmals sogar besser, weils praktisch wird und nicht akademisch. Weil man den täglichen Kampf selbst erlebt
- Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Akademiker Interesse an einem eher gehobenen Lebensstil (gute Restaurants, Oper, hochwertige Kleidung, tolle Wohnungseinrichtung) hat, ist größer. Das heißt nicht, dass er mir diese Dinge finanzieren soll, sondern, dass er sie mögen soll - ich wünsche mir einen Partner mit ähnlichem Geschmack.
Es lebe das Vorurteil... Abseits von H4 ist das immer nur eine Frage der Möglichkeiten. Praktisch jeder wohnt gerne schön und geht gerne gehoben Essen.

Und es stützt meine Theorie- Vereinfachung.
 
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  • #87
Es lebe das Vorurteil... Abseits von H4 ist das immer nur eine Frage der Möglichkeiten. Praktisch jeder wohnt gerne schön und geht gerne gehoben Essen.

Und es stützt meine Theorie- Vereinfachung.

Natürlich sind das Vereinfachungen. Aber letztlich vereinfachen wir alle und haben Vorurteile. Ich achte auf das Aussehen und Auftreten (ich lerne meine Leute fast immer im Leben draußen kennen), daraus kann man auch einiges schließen. Ich täusche mich auch selten damit.

Deshalb, wenn jemand nur unter Akademikern schaut, mich stört es nicht, dich etwa? Ist doch jedem selbst überlassen.

Ich kann es auch insofern verstehen, dass ich, wenn ich mir jetzt meinen Traummann ausmale, einen gesellschaftlich einflussreichen Akademiker vorstelle. Aber ich habe genug Erfahrung, dass ich weiß, dass diese Traumvorstellung nicht so entscheidend ist. Man muss sich anziehen, im gegenüberstehen, und dann kann man sich viele Menschen "schön denken" - d. h. wenn eine Grundanziehung da ist, erscheint einem vieles in schönem Lichte. Mit etwas Phantasie kann ich mir einen Fließbandarbeiter vorstellen, der eine durchlebte Vergangenheit hatte, leidenschaftlich ist, die Welt gesehen hat, aus seiner Perspektive. Der könnte durchaus spannend sein.

So festgefahren bin ich da nicht. Es gibt Dinge, die mir sehr wichtig sind, aber die lassen sich noch nicht einmal in Worten wie Intelligenz oder Leidenschaftlichkeit benennen (Welcher Bereich der Intelligenz? Welche Form der Leidenschaft?).

Jedes Wort für sich genommen ist Vereinfachung. Einen Menschen muss man einfach kennenlernen, jedem sind dann andere Dinge wichtig. Auch Status und Geld, obwohl von mir hintenan gestellt, sind keinesfalls negativ oder egal! Ich hätte nichts gegen einen Millionär! Aber, ob ich für Geld auf andere Herzenswünsche verzichten würde, das ist die Frage. Eher nicht.
 
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  • #88
Wichtig und interessant sind doch alle Menschen in irgendeiner Form, aber man kann sich selbst durch Vorurteile in eine Einseitigkeits- Einsamkeitsecke drängen, welche den Wunsch respektiert und geschätzt zu werden, in absehbarer Zeit selbst zum Prio1 Punkt werden läßt.
In meinem Umfeld und Freundeskreis sind Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen, Bildung und Interessen, aber ich habe nicht gemerkt, daß ich als Nichtakademiker ihnen nicht "gewachsen" wäre. Ich liebe keine einseitigen Ewigkeitsgespräche, jedoch tiefgründige Gespräche schätze ich. Einen "Schlagabtausch im Gespräch" läßt sowohl Akademiker als auch nicht Akademiker in Allgemeinbildung und Umgang mit Menschen reifen.
Wir lernen jeden Tag etwas neu dazu, je weitreichender das Umfeld desto vielschichtiger das Wissen, warum sollte dies bei einem Akademiker grundsätzlich anders sein?
50m
 
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  • #89
Eine Akademikerin, also eine Frau, die auf das Geld des Mannes nicht schielen muss, sucht sich einen Mann mit ähnlichem Hintergrund, weil das die beste Voraussetzung für eine dauerhafte und glückliche und interessante Beziehung ist. Eine Nichtakademikerin sucht einen Mann, der sie aushält. Warum sonst gibt es so wenige Beziehungen zwischen Studenten und Frauen mit Lehrberuf, aber so viele Schwangerschaftsüberraschungen von Frauen mit Lehrberuf, wenn der Mann beruflich in einem anspruchsvollen Beruf fest im Sattel sitzt? Die Beobachtung im Bekanntenkreis spricht Bände. Zwei meiner Mitarbeiterinnen suchen ebenfalls nach gescheiterter Ehe mit einem Akademiker wieder einen Akademiker, obwohl sie selbst in Gesprächen oft peinlichste Bildungsdefizite offenbaren.
 
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  • #90
In meinem Umfeld und Freundeskreis sind Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen, Bildung und Interessen, aber ich habe nicht gemerkt, daß ich als Nichtakademiker ihnen nicht "gewachsen" wäre. I

Wir lernen jeden Tag etwas neu dazu, je weitreichender das Umfeld desto vielschichtiger das Wissen, warum sollte dies bei einem Akademiker grundsätzlich anders sein?
50m

Dem stimme ich zu, ich bin promovierte Akademikerinnen und habe in meinem Freundeskreis genauso Nichtakademiker. Das dürfte bei fast allen Akademikern so sein.

Die Ausgangsfrage war aber "Warum sind Akademiker als PARTNER begehrt?". Ist man für ausgewählte Hobbys oder Interessen mit Menschen zusammen, spielt die Bildung für mich keine so große Rolle, da verbindet das gemeinsame Ziel und man tauscht sich meist nur über bestimmte Themen aus.
Bei einem Partner hat man aber das "Gesamtpaket", da sollte neben der körperlichen Anziehung auch der geistige Austausch auf einer Ebene stattfinden, dazu ähnliche Vorstellungen vom Umgang mit Konflikten, Problemen, Finanzen ect.

Zwei meiner guten Freundinnen haben Haupt- bzw. Realschulabschluss. Als Beziehungspartner könnte ich mir beide nicht vorstellen, da bei ihnen eben bestimmte Eigenschaften nicht so ausgeprägt sind. Eigenschaften, die mit Intelligenz und/oder Schulbildung verknüpft sind (Intelligenz und Schulerfolg/ Berufsabschluss korrlieren ohnehin sehr eng). Beispielhaft seien hier Abstraktionsvermögen, sich in ungewohnten Situationen zurecht finden, Denken in Kausalketten, Fremdsprachenkenntnisse, Wissensdurst genannt.

Wenn man nur stundenweise Zeit miteinander verbringt, macht das keine Probleme. Einen längeren Urlaub, insbesondere im Ausland, würde ich mit beiden aber nicht machen. Da weiß ich schon vorher, dass ICH alles organisieren muß, ICH ständig auf Englisch oder Französisch für sie dolmetsche und sie bestimmte Unternehmungen ablehnen nach dem Motto "was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht!"

w 52
 
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