• #31
Seinen Partner lieben oder nicht lieben ist ja ein sehr dehnbarer Ausdruck. Zudem hat sich in meinem Fall meine Definition von Liebe sehr geändert. Das ist doch auch unabhängig vom Geschlecht, auch Frauen lieben ihren Partner nicht zwangsläufig. Bei meiner ersten richtigen Beziehung mit 18 fühlte ich aus damaliger Sicht auch "Liebe". Heute weiß ich, dass das nur ein Bruchteil dessen war, was ich für meinen jetzigen Freund empfinde.
Die Fähigkeit zu Lieben bildet sich eben auch im Laufe des Lebens weiter.
@QFrederick was genau hat sie zu deiner Traumfrau gemacht, obwohl es einen unschönen Ausgang gab?

Für mich wäre es undenkbar eine Beziehung zu führen ohne dieses Gefühl. Ich sehe es so zu sagen als Lebensaufgabe, jemanden zu finden, den man mehr als alle Menschen zuvor lieben kann.
 
  • #32
Lieber @Insperationsmeister, die Argumentation ist m.E. nicht richtig, für alle drei von dir genannten Gründen gibt es viel einfacheren Lösungen:
1- Freundschaft
2- Wohngemeinschaft
3- Permanente Sex hat man nicht mit Menschen, die man nicht liebt.
Wer bindet sich absichtlich an jemanden, den man nicht liebt?... Aber ich bin auch eine Frau, die nur zwei Beziehungen hatte.
Oh doch! Wir reden ja hier nicht von dir Lisachen! Lese doch ab und zu mal hier und schau dich in deinem Umfeld einwenig um und du hast die adäquate Antwort von mir! Was junge Frauen zu Beginn einer Beziehung alles für den Mann machen und hinnehmen, um ihn zu angeln und ihn zu krallen bis Familienplanung (Heirat, Hausbau u. Nachwuchs) abgeschlossen ist, dann lässt Frau nach und Mann verliebt sich in Arbeitskollegin, die 10 Jahre und mehr jünger ist, immer fast und/odet derselbe Ablauf! Das ist doch zu 70 % die Praxis. Wer das nicht sieht, der möchte das ganz einfach nicht für sich so sehen und möchte es lieber schönreden, bis er selbst dran kommt und dann mit großem Geschrei hier! Ich weiß, die Wahrheit, die Realität tut so weh! Mir z.B. tut schönreden mehr weh! Gute Zeit!
 
  • #33
Wenn man nicht so sehr liebt, dann tut es nicht so sehr weh. Und wenn ein Partner vortreffliche andere Qualitäten hat, die eine gedeihliche Beziehung ermöglichen, da kann das Miteinander vielleicht sogar besser gelingen, wie wenn man liebesvernebelt einfach mal drauflos galoppiert.

ABER: wenn man sich entscheidet, einen Partner zu nehmen, den man mag, aber nicht so sehr liebt, dann sollte man trotzdem loyal sein.

Wenn man nämlich einfach wegrennt, sobald was Besseres in Sicht ist, jemand, den man liebt, dann ist das eine fiese Sache. Ja, fies, jemanden zu nehmen, bis sich was besseres findet. Für einen Menschen, der sowas macht wollte ich auch nicht die Nr. 1 sein.

Ist es nicht auch häufige Praxis auf dem Online-Beziehungsmarkt: fängt ja schon an mit den vielen Paralleldatern, die sich alle möglichen Optionen offen- und warmhalten. Schrieb hier nicht einer mal kürzlich, er beginnt sogar mehrere Beziehungen parallel und siebt dann aus??
 
  • #34
Die Beantwortung dieser Frage ist recht simpel:

Weil die persönlichen Vorteile die Nachteile überwiegen.

Oder glaubt wirklich tatsächlich jemand, dass in den bekannten Promiverbandelungen sich 20 - 30 Jahre jüngere Frauen genau diesen Mann "aus Liebe" erwählt hätten, wenn er nicht berühmt und / oder finanziell potent wäre?

Und nein, dies betrifft nicht (nur) "die Männer", sondern Frauen gleichermaßen!
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #35
Mir haben viele Frauen erzählt, dass der Mann, mit dem sie Kinder hatten eben der perfekte Versorger gewesen wäre, ...

Ja, auf beiden Seiten wird etwas vorgegaukelt. Bei Frauen öfter mal aus finanziellen Gründen, bei Männern vielleicht aus anderen. Ich denke auch, dass es relativ häufig so ist, dass es nicht wirklich um Liebe geht, zumindest nicht dauerhaft. Damit ist vorprogrammiert, dass einer von beiden mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann wieder geht.

Ich sehe das mittlerweile pragmatisch. Der Hormonrausch lässt irgendwann nach. Das was bleibt ist, ob man ähnliche Lebensziele hat und im Grunde, ob man freundschaftlich miteinander gut klarkommt, ob der Sex funktioniert. Das ist die Basis für eine gemeinsame Zukunft. Letztlich ist es auch eine Altersfrage. Ist die Familiengründungsphase mal vorbei, wird es in der Hinsicht einfacher.

Und auch eine ganz klare Folgerung: Wer als Mann heiratet, wenn viele Frauen nur den perfekten Versorger suchen, der ist ganz schön bescheuert. Daher danke für die offenen Worte. Wir Männer wissen, was wir daraus zu folgern haben....
 
  • #36
Die Fähigkeit zu Lieben bildet sich eben auch im Laufe des Lebens weiter.
Genau das denke ich auch und es ist auch meine Erfahrung. Und deswegen finde ich es auch nicht verwunderlich, wenn jemand nach einigen Jahren feststellt, dass irgendwas fehlt, aber nicht rausfinden kann, was. Bis er einer dritten Person begegnet, die das zu haben scheint. Auf einmal weiß er, was Liebe für ihn ist bzw. sein kann (ich rede hier nicht von einer gefestigten Beziehung und ein paar Schmetterlingen wegen einer Kollegin, die man eine Woche kennt) und die Frage, ob man sich trennen soll, kommt auf. Dann wird auch klar, dass man den Partner eben nicht liebt. Ob man trotzdem bleibt, entscheidet dann meist der Verstand, nicht das Gefühl.
 
  • #37
Die/Der Falsche ist ja jeder, mit dem es im Nachhinein nicht funktioniert. Ganz selten wird von Leuten, die gerne die Vergangenheit verklären, gesagt, dass der oder die Ex der oder die Richtige war.
Ich glaube nicht, dass ale diese Männer die Frauen nicht lieben bzw. geliebt haben. Vllt fehlt die romantische, leidenschaftliche, verklärte Verliebtheit. Aber Liebe hat viele Facetten und ist auch immer ein Konstrukt der persönlichen Wahrnehmung und Bewertung. Da spielen so viele Aspekte hinein.
Ich glaube, dass das, was von den Medien und von unserer Gesellschaft als "Liebe" dargestellt wird, so glorifiziert ist, dass Beziehungen und andere Formen von Liebe an diesem Anspruch zerbrechen. Denn das, was man in den Medien sieht oder dass, was einem die Gesellschaft als "Liebe" vorgibt + den oder die richtigen gibts ja selten bis eher nie.
 
L

Lisachen

Gast
  • #38
Ich muss gestehen, dass ich regelmäßig hier lese aber diesen Trend ist mir bis jetzt ehrlich gesagt nicht aufgefallen, eher Frauen und Männer, die Liebeskummer haben oder einsam sind. Wie oft habe ich gelesen, dass wieder irgendeine einsame Frau auf die Nachricht des Angebeteten wartet.... aber mir ist es noch nicht aufgefallen, dass alle Forumsmitgliederinnen nur berechnend und rational einen Mann zur Reproduktion angeln wollen. Außerdem habe ich auch gerade mich gefragt, wie bei meinen Nachbarn und Verwandtschaft ist und abgesehen von mir selbst fällt mir niemanden ein, der seine Familie wegen einer jüngeren Kollegin verlassen hat. Meine Nachbarn leben alle seit Jahren zusammen, sie halten und tragen einander und sind füreinander da, auch meine Eltern und auch Großeltern haben sich nicht fallen lassen und das ist für mich Liebe.
 
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  • #39
@Lisachen: Genauso sehe ich das auch. In meinem Umfeld ist es übrigens ebenfalls so. Weder ich noch jmd. anders noch irgendein Mann haben wen fallen lassen, wen zur Reproduktion gesucht. Alle stehen zueinander und es gibt Phasen, da fühlt man die Liebe stärker und Phasen, da fühlt man die Liebe weniger stark. Wichtig ist eben, dass man in allen Phasen zueinander hält und einen trägt.
Es gibt sie aber dennoch, die Männer, die sich für keine Frau entscheiden können, die immer mit ner Frau zusammen sind, die sie eigentlich nicht lieben und die dann ihren Affairen oder Ex-Freundinnen erzählen, dass sie ja nur sie richtig geliebt haben bzw. die Frau nicht lieben. Diese Männer sind meines Erachtens oft psychisch gestört und werden nie jmd., mit dem sie zusammen sind, aus ihrer Sicht richtig lieben. Solche streift man mal auf dem Weg oder hat Freundinnen, die das kurzzeitig erleben. Die Mehrzahl der Männer oder Frauen ist allerdings "normal", auch wenn der Trend eher in die andere Richtung geht.
 
  • #40
Und auch eine ganz klare Folgerung: Wer als Mann heiratet, wenn viele Frauen nur den perfekten Versorger suchen, der ist ganz schön bescheuert. Daher danke für die offenen Worte. Wir Männer wissen, was wir daraus zu folgern haben....
Nein, so würde ich das nicht sehen!
Als Frau brauchst du zur Familiengründung einen Versorger. Das hat nichts damit zu tun, dass die Frau zu blöd oder zu faul zum Arbeiten wäre, sondern, dass es einfach nötig ist, einen Mann zu haben, der eine Familie versorgen kann, zur Not auch mal ein Jahr alleine oder überwiegend alleine. Das ist so und das wird immer so sein, wenn man heiratet. Eine Heirat ist ganz klar in vielen Fällen zur Familiengründung bestimmt (schwule und Spätehen mal ausgeschlossen) und dazu braucht es einen Mann, der versorgen kann. Das ist so - denn die Frau fällt nunmal aus, weil sie schwanger ist, das Kind bekommt und meist mindestens ein Jahr zuhause bleibt. Klar gibt es auch da Ausnahmen, aber das ist nunmal die Regel - und da eine Familie zu dritt oder viert nunmal auch einen größeren Wohnraum braucht, mehr isst und mehr Ausstattung braucht, benötigt man auch mehr Geld. Da reichen dann die lächerlichen maximal 1700€ Elterngeld der Ehefrau im Elternjahr nunmal nicht und da braucht es einen Mann, der gut verdient und der die Familie finanziell aber auch sonst tatkräftig unterstützt. Wenn ein Mann das nicht will, kann er eben keine Familie haben. Dann muss er auch nicht heiraten. Es ist aber ein Deal auf beiden Seiten und jede Frau ist bescheuert, die heutzutage ohne Ehe(vertrag) ein Kind bekommt oder gar 2. Je besser ausgebildet sie ist umso mehr muss sie sich absichern. Dass sie ihren Mann deshalb nicht lieben würde ich so nicht sagen.
Gerade Ehen funktionieren deshalb nicht, wenn einer von beiden nichts für die Familie tun will und nicht für die Familie zurückstecken will.
Aber eine Heirat ist nunmal nicht NUR Liebe - und Beziehungen werden durchaus auch aus pragmatischen Gründen geschlossen. Männer heiraten auch eher Frauen aus besseren Verhältnissen, auch lieber Frauen, die praktisch veranlagt sind, weil sie wissen, dass für eine Ehe und Familie eine Frau der Tat die Richtige ist.
Ich würde das nicht so herabwürdigen. Liebe und Attraktivität alleine reichen bei WEITEM nicht für eine Ehe aus - schon gar nicht zur Familiengründung.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #41
Als Frau brauchst du zur Familiengründung einen Versorger. Das hat nichts damit zu tun, dass die Frau zu blöd oder zu faul zum Arbeiten wäre, sondern, dass es einfach nötig ist, einen Mann zu haben, der eine Familie versorgen kann, zur Not auch mal ein Jahr alleine oder überwiegend alleine.

Aus weiblicher Sicht ja, aus männlicher nein. Wenn ich hier dann auch noch lese, wie viele Frauen doch irgendwann Torschlusspanik haben und unbedingt ein Kind wollen, kann ich mir meinen Teil denken. Die haben dann "ihr" Kind und sind froh um den Mann, der sie geheiratet hat und dann schön zahlt. Aus meiner persönlichen Sicht würde ich heute keinem Mann mehr raten, zu heiraten. Die rechtlichen Konsequenzen sind auf das letzte Jahrhundert abgestimmt und der Mann zahlt die Zeche.

Ich sehe heute die Notwendigkeit für den Versorger nicht mehr so wie früher. Es sollte selbstverständlich sein, dass beide die Familie versorgen können. Wer dann zu Hause bleibt, ist unerheblich.
 
  • #42
@QFrederick was genau hat sie zu deiner Traumfrau gemacht, obwohl es einen unschönen Ausgang gab?

Ihre Existenz fühlte sich an wie das letzte Teil eines großen Puzzle, welches an seinen vorbestimmten Platz fällt: Selbstverständlichkeit und Besonderes zu gleich, viele Antworten - keine Fragen, Geben und Nehmen mit allen Sinnen zu gleichen Teilen, als ob es immer schon so war, ist und sein wird.

Die Frage nach der Traumfrau hat sich nie gestellt, sie war es.

... und ich habe nicht bedacht und darauf geachtet, dass sich alles verändert und nicht ewig ist,
aber da wäre ich schon wieder bei einem anderen Thread ...

Du zitierst zwar meinen Beitrag, aber auf meine Frage an dich, wie du den Begriff Schuld verwenden würdest - wann du denn findest, dass in einer Beziehung Schuldgefühle angebracht sind, gehst du gar nicht ein. Schade.

Fremdgehen ist nur noch eine der möglichen und letzten Konsequenzen, wenn man(n) nicht willens oder fähig ist, selbige adäquat aus einer nicht (mehr) funktionierenden Beziehung oder falschen Partnerwahl zu ziehen. Da blind, (Mit)Verantwortung, mit Steinen, Schuld, zu schmeißen, ist meiner Meinung nach unangebracht, wenn man es erst soweit kommen lässt.

Schuld verwende ich z. B. bei (häuslicher) Gewalt, Aggression, willentlichem Verletzten.
 
  • #43
Das kann man aus fast jedem Posting herauslesen: da wird munter projiziert, verabsolutiert, selektiv ausgeblendet usw. Besonders die Gewinnmaximierer und verbitterten Kompromisslosen sind hier im Forum und nach meinen bisherigen Erfahrungen auch bei EP in der klaren (Meinungs-)Überzahl. Repräsentativ ist das nicht, insofern mein Tipp an die FS: nicht überbewerten, was hier so kommt! Und auch im konkreten Bezug auf deine Frage, liebe luna16: die Wahrnehmung, dass "Männer" mit "Frauen" zusammen sind, die sie nicht lieben, ist falsch. Genauso wie die Wahrnehmung, dass "Frauen" mit "Männern" zusammen seien, die sie schlecht behandeln. Beides Projektionen eigener Erfahrungen, die nicht verallgemeinerungsfähig sind.
Das würde ich gar nicht bestätigen! Welcher Mensch ist gänzlich frei von Projektionen, Verallgemeinerungen, selektiver Wahrnehmung? Auch abseits dieses Forums?

Mein Nachbar - geschieden und Vater von 2 Töchtern - sagte mir er war in seine Frau nie verliebt, als er heiratete. Die Scheidung kam, weil sie mit seiner MS nicht umgehen konnte, er selbst hätte es nicht getan.

Hier schreiben eher m.M.n. sogar besonders reflektierte Menschen.

Wenn die Mehrheit der Menschen glücklich verheiratet ist, warum tummeln sich dann auf SB ca. 65% verheiratete Männer? Aus Langeweile, weil der Sex zu Hause öde und monoton geworden ist und zu vertraut? Oder weil der Mann immer auf der Suche nach der Traumfrau ist, die er in der aktuellen Frau nicht gefunden hat? Oder nur zu Beginn während des Hormonrausches.

Auch Frauen heiraten eine gute Partie, weil sie versorgt sein wollen und die Sicherheit brauchen - trügerische Sicherheit, da 50% der Ehen ohnehin scheitern.

Der Mensch kann sehr schlecht alleine sein, dann nimmt er fast den erstbesten, der ihm über den Weg läuft. Sex will er auch regellmässig und lieber schlechte Gesellschaft als gute.
 
  • #44
Warum?

Na, zum Beispiel deshalb, weil es zu der Traumkonstellation „Junge trifft Mädchen, beide verlieben sich und leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ nicht gekommen ist.

Nehmen wir doch mal die große Gruppe der Männer, die von der Zielgruppe als „nett, aber mehr nicht“ eingestuft wird, weil sie halt keine gravierenden Macken haben, aber auch keine unbedingte Begeisterung auslösen.

Da wird es dann mit der gegenseitigen Verliebtheit schwierig werden.

Die Steigerung der eigenen Attraktivität wird nur in gewissen Grenzen möglich sein (und steht im Spannungsfeld zur eigenen Authentizität). Im Gegensatz dazu ist es viel einfacher, die eigenen Ansprüche herunterzuschrauben – und zwar so lange, bis eine Schnittmenge zwischen „findet mich interessant“ und „finde ich interessant“ entsteht. Das kann im Zweifel eben so weit gehen, dass da zwei Menschen zusammen kommen, die ineinander nicht verliebt sind und einander vermutlich zwar schätzen und achten, aber nie lieben werden – und wenn doch, dann so, wie man einen sehr engen Freund oder seine Geschwister liebt.

Das kann im Einzelfalle jahrelang gut gehen, aber irgendwann wird definitiv eine Person auftauchen, in die sich einer der beiden glühend verliebt (in aller Regel unglücklich, versteht sich). An diesem Punkt wird die „Vernunftbeziehung“ mit großer Wahrscheinlichkeit in die Brüche gehen, sofern die Kontrahenten keine Lust haben, den gleichen Effekt morgen, nächsten Monat oder in einem Jahr wieder zu erleben.

Ich prognostiziere, dass jede Vernunftbeziehung früher oder später an diesen Punkt kommt und ihre Konstituenten (hoffentlich) die richtigen Schlüsse ziehen - nämlich, dass es ohne emotionalen Kern nicht geht.

An diesen Punkt muss man aber erst mal kommen, und bis dahin kann das Führen einer solchen, buchstäblich „lieblosen“ Beziehung – übrigens ohne böse Absicht auf irgend einer Seite – für beide ein sinnvoll erscheinendes Modell sein, welches überhaupt nicht als Übergangslösung gedacht sein muss.
 
  • #45
An diesem Punkt wird die „Vernunftbeziehung“ mit großer Wahrscheinlichkeit in die Brüche gehen, sofern die Kontrahenten keine Lust haben, den gleichen Effekt morgen, nächsten Monat oder in einem Jahr wieder zu erleben.

Ich prognostiziere, dass jede Vernunftbeziehung früher oder später an diesen Punkt kommt und ihre Konstituenten (hoffentlich) die richtigen Schlüsse ziehen - nämlich, dass es ohne emotionalen Kern nicht geht.
Eine solche Vernunftehe muss nicht zwangsläufig scheitern oder beendet werden, wenn sich der eine Partner leidenschaftlich in jemand anders verliebt.

Vor einigen Jahren in einer Fernsehreportertage erzählte eine Frau, dass sie einen Mann geheiratet hat nur, weil er ihr auch sehr verantwortungsvoller verlässlicher Mensch für ihre Kinder erweisen sollte. Ein Mann mit der meine Frau eine sichere Basis für eine Familie hat. Sie heirateten und sie schätzte ihn und blieb bei ihm bis zu seinem Tod.

Aber einige Jahre nach der Eheschliessung als sie Kinder hatte, begann diese Frau eine leidenschaftliche und heimliche Affäre mit einem anderen Mann. Ich glaube ihr Mann wusste auch davon und er akzeptierte das, sie blieb bei ihm, respektierte ihn als der Vater ihrer Kinder und pflegte ihn auch als er krank wurde.
 
  • #46
Ich höre bzw. sehe manchmal DOMIAN im WDR. In dieser Woche rief dort ein Mann über 70 an, der zig Affären bzw. ONS in seinem Leben hatte, obwohl er verheiratet war. Die Frau war wohl eine Nervensäge, der er nie was gut genug machen konnte und geliebt hat er sie auch nicht. SIE hat sich getrennt, erzählte er. ER hätte es nie gemacht aus Anstand, weil er bis zum Tod zu seinem gegebenen Versprechen bei der Eheschließung gestanden hätte. Er sagte, für ihn wäre es ein Glück gewesen, dass sie sich hat scheiden lassen. Danach? hat er eine Frau kennengelernt, die er nie betrogen hat und die er liebt.

Der Mann ist nun 70, das kann man schlecht vergleichen mit Männern, die jünger sind. Aber ich denke, hier kann man sehen, was Menschen allgemein in einer Ehe ohne Liebe hält. Ein Satz, den man irgendwann mal gesagt hat, und der Gedanke, dass es eine Leistung sei, an einer Beziehung festzuhalten, da besonders ehrenwert.
Es ist euer Leben, möchte man da sagen. Wenn einer schon erkannt hat, dass irgendwas schlecht ist, ist es doch lebensdumm, daran festzuhalten, nur weil man irgendwann mal was gesellschaftlich Übliches vor der Welt gesagt hat und eigentlich alle besser dran wären, wenn man das einfach wieder auflöst.
 
  • #47
Ich muss dir zu 100% recht geben. Dass machen Frauen ja auch. Aber völlig unabhängig wer sowas macht, ich finde sowas widerlich, weil dabei Gefühle verletzt werden. Ich bin eh der Meinung dass Mann und Frau nicht für Beziehungen geschaffen sind. Aber dass muß jeder für sich selbst entscheiden.
VG Alex
 
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geloeschter Nutzer

Gast
  • #48
  • #49
Das ist eine berechtigte Frage, auf die auch ich eine Antwort suche. War selbst 9 Jahre mit einer Frau zusammen, die ich - im Nachhinein betrachtet - wohl nie wirklich geliebt habe. Zumindest nicht so, wie ich es aus einigen wenigen Beziehungen vorher kannte.
Die Hoffnung, dass irgendwann das Feuer kommt, hatte sich leider nie erfüllt. In den 9 Jahren hatte ich einige Frauen kennengelernt, bei denen sofort ein gewisses Kribbeln da war. Aber ich war ja vergeben und habe mich in der Verantwortung gesehen.
Großer Fehler, nach 9 Jahren habe ich dann schließlich doch aufgegeben und bin genau so weit vorher.
 
  • #50
Jetzt meine Frage, WARUM ???
Warum verbringen Männer Jahre mit einer Partnerin, die sie als Lückenbüßer halten?
Uralte Frage, aber in meinen Augen einfach zu beantworten: Weil er nicht allein sein will und seine Partnerin sein Ansinnen nicht merkt. Dito für Frauen, die immer noch den Unerreichbaren oder Unbindbaren und dödeligen Badboy als Partner perfekt finden, aber sich mit der ihrer Ansicht nach zweiten Wahl "Partner, der sich unbedingt binden will und auch solche Frauen akzeptiert, weil er sie nicht unterscheiden kann von anderen", zusammen tun.
 
  • #51
Im Fall von meinem Nachbarn würde ich sagen: er kann/will nicht alleine sein. Ich höre die beiden oft streiten. Und das so, dass ich mich frage, wer wohl zuerst zur Bratpfanne greift...

Ab und zu probiert er, ob bei mir etwas gehen würde. Würde ich ihn aufnehmen, wäre er weg. Da ich nicht will und anscheinend auch keine andere Dame greifbar ist, verharrt er eben in dieser Beziehung. Es ist wohl für ihn immer noch besser, diese "verkrachte" Beziehung fortzuführen, als alleine zu sein?
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #52
Pragmatisch betrachtet haben Beziehungen einen nützlichen Anteil. Man ist nicht alleine, zusammen wohnen ist billiger und in vielen Fällen praktisch, wohl jeder braucht eine Portion Zärtlichkeit.

Wenn man sich gut versteht, ist eine Beziehung eigentlich auch wie eine WG zu beiderseitigem Vorteil. Natürlich noch besser, wenn man sich liebt.

Wenn man sich dauernd streitet, ist „Liebe“ doch irgendwie auch kein ernsthafter Grund, sich den Alltag zu versauen.
 
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