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  • #1

Warum? Smalltalk an jeder Ecke, aber Verabredungen zu viel, zu anstrengend?

Ich beobachte das schon seit Jahren: Einerseits: Beim Einkaufen, auf der Arbeit, im Verein, im Treppenhaus (im www. sowieso...) - überall wird, teils ausgiebigst, kommuniziert. (Es scheint also ein Bedürfnis danach zu geben.) (Soviel, dass ich persönlich gerne öfter einen Bogen mache, um dem zu entgehen...) Andererseits: Aus dem häufig geäußerten "wir könnten doch mal..." wird selten etwas... (Obwohl jetzt sogar im Gehen telefoniert werden kann ;-) ...). Die Kommunikation überschreitet sozusagen seltenst die heimische Schwelle... ( = Auf Feierlichkeiten, bei Handreichungen etc. meist immer die selben Gesichter in immer der selben Konstellation) WARUM ist das so? Sind simple Verabredungen zu anstrengend? Zu verbindlich? Zu "riskant"? en
 
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  • #2
siri

zu anstrengend. Schließlich gibt es das Internet :-(

und: Kein Treffen = keine enttäuschren Vorstellungen

vielleicht sind einfach die Benzinpreise zu hoch?

schade, schade, schade!
 
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  • #3
Ein Beispiel als Antowrtversuch:

Ich werde seit einigen Wochen auf der Straße immer wieder mit Erstaunen angesprochen, dass mein Hund ja noch lebe!!!! Die Betreffenden hätten gehört, er sei tot. Das würde sich im Umkreis von 50 km erzählt.

NIEMAND hat mich bspw. angerufen und sich z.B. konkret erkundigt oder nachgefragt, wie es (mir) geht...

Naja: Besser, als wenn die Leute erzählen würden, er lebe, er tut es aber gar nicht!!!! :-O

Mh, das reizt zu einem Versuch: Gerücht verbreiten, im Stadtpark hätte jemand durch Zufall wertvolles Porzellan gefunden, da sei offensichtlich in den Kriegsjahren einiges vergraben worden, dort, in der Nähe des Rosenbeetes... :)
 
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  • #4
Wie wäre es damit:

Schauen wir mal, für was Menschen wirklich "aus dem Quark" kommen = Einsatz zeigen, sich reinhängen, weil es ihnen wirklich wichtig ist:

Freud fasste als die 3 wichtigsten Komplexe zusammen: Arbeit, Geld, Liebe.

Und - genau - : Das waren und sind die Motive, aus denen heraus die Jugendcliquen zerbrechen, nach Pärchenbildung oder Familiengründung viele (letzteres zeitlich durchaus nachvollziehbar!) ihr Umfeld schleifen lassen, oft eine Beisetzung erforderlich ist, um sich auf einen (nun mal nicht verschiebbaren) Termin zu einigen, die Ossis nach dem Mauerfall in Massen bereitwillig ihre ach so heimeligen Netzwerke und Nachbarschaften verließen.

Der Smalltalk im Supermarkt etc. bedeutet "Kommunikationsbedürfnis stillen/sabbeln ohne persönlichen Aufwand", im Vorbeigehen. Sozusagen das lokalere und dazu noch kostenlose Äquivalent zur Boulevard-Zeitung. Unter Kollegen am Arbeitsplatz noch bequemer, da bekommen die Teilnehmer den verbalen Austausch sogar noch als Arbeitszeit bezahlt! Ich würde mal sagen, hier wie da ein Beispiel für einen gerne genutzen "Mitnahmeeffekt" mit einer Halbwertszeit von elf, ach was, eher 11.55 Uhr bis Mittag. Ganz recht, da mit dem Einbringen der eigenen Lebenszeit vorsichtig zu sein und sich kein Ohr abkauen zu lassen. Genau deshalb meide ich z.B. auch "gesellige Zeitverschwendungen" und schreibe hier nur mal ausnahmweise (um eine Gesprächsillusion zu haben?) ;-)

(Insgesamt) die Kehrseite dieses Verhaltens: Singularisierung, naja, und ungezählte Stunden in ungezählten Foren, die wie elektronische Pilze aus dem virtuellen Boden schießen... ;-))

Und - und da beißt sich die Katze in den Schwanz - jede Menge Leute, die einen beim Einkaufen gerne zutexten möchten, weil sie sonst kaum (Ehepaare sollen es angeblich täglich auf ca. 12 Minuten bringen...) eine Gelegenheit haben, mit einem lebendigen Menschen zu sprechen?

Sozusagen: Der Supermarkt als der kleinste gemeinsame Nenner zwischen "Kommunikationsbedürfnis", "Unterhaltungsbedürfnis" und dem Wunsch, bitte möglichst ohne persönlichen Aufwand davon zu kommen? ;-O
 
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excuse-me

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  • #5
Ich freue mich über jede persönliche Verabredung. Ich schaue meinem Gegenüber lieber in die Augen als zu telefonieren oder zu mailen.
Als anstrengend empfinde ich das ganz und gar nicht. Verbindlicher? - ja, schon. Aber selbst wenn ich z.B. nach einem date jemanden "absagen" muss, finde ich leichter Worte für ihn, weil ich weiß wie er tickt und eine "Absage" entsprechend formulieren kann.

Mit einigen Forumsschreibern maile oder "skype" ich neuerdings, weil für persönliche Gespräche leider die Entfernung zu groß ist. Aber das nächste Treffen kommt bestimmt. :)))
Ran an die Menschen - ob kleiner smalltalk oder mehr - ach, zu schön ist das!
Allein mit mir sein ist mir wichtig - aber ich benötige auch den persönlichen Austausch mit anderen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beidem sollte bestehen, finde ich.
7E215F66
 
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  • #6
Ich habe auf Verabredungen auch keine Lust mehr. Der Grund liegt darin, dass meine Verwandten, Kollegen und Freunde immer nur zu mir kommen - aber umgekehrt ich kaum eingeladen werde.
Ich weiß wirklich nich woran dies liegt. Gerne wird bei mir Kaffee getrunken, zu Abend gegessen,
auch mal im Gästezimmer übernachtet, aber wann werde ich eingeladen?
w39
 
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Gast

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  • #7
@ # 5

Na, kommen sie (uneingeladen) zu dir - oder lädst du sie ein, vorbei zu schauen?

Klingt ein wenig so, als ob die Leutchen gerne zu dir zum "Auftanken" kommen. Was eine ziemlich einseitige Geschichte wäre. Kommt mir bekannt vor - und blocke ich mittlerweile ab, nachdem ich gelernt habe, genauer auf die "Energiebilanz" zu schauen.

Der Haken: a) Gerade im Umgang mit Pärchen würde ich als Single fast immer draufzahlen. b) Singles mutieren, sobald sie sich an einen Partner krallen können, ganz fix zu a)

=> Akzeptiere, dass das Leben im Grunde (auch in vielen Partnerschaften/Familien!!!) eine ziemlich einsame Geschichte ist, bei der du allein dir eine lebenslange Gefährtin bist. Menschen kommen und gehen. Gemeinsamkeit ist das, wovon die Allermeisten träumen, aber für das die Wenigsten bereit sind, ihr Ego zurückzustellen => der/die Gutmütigere wird gerne "ausgenommen".

Zurück zu Dir:

Lade dich doch selbst ein, schau einfach mal bei deinen Gästen vorbei. Allein aus "Energiebilanzgründen", um zu checken, was da rüberkommt - oder auch nicht. ;-)
 
E

excuse-me

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  • #8
@ 5:
Da geht es häufig schon los:
"Die meldet sich nicht bei mir - immer muss ich ... pööh..."
"Immer bei mir - warum ich nicht da ..."
Ist doch schnurzegal bei wem man sich trifft! - Tz,Tz ...

@ 6:Energiebilanz? - draufzahlen? - ausgenommen?
Wie war das noch mit dem Spiegel - was du aussendest, begegnet dir.
 
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