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  • #1

Warum so viele Fernbeziehungen?

Gibt es keine geeigneten und passenden Partner mehr in der Umgebung? Was machen denn 400 und mehr Kilometer an Entfernung so spannend? Dass es keine Routine gibt? Dass man eher in der Fantasie mit einem Partner lebt als in der Realität? Dass man sehr vielen aus dem Weg gehen kann was der Alltag an Herausforderungen bietet und verlangt? Dass man seine Beziehungunfähigkeit oder Probleme verstecken kann und nie jemand wirklich an sich heranlassen muss? Warum so viele? Zeitgeist? Nicht alleine sein können und um jeden Preis, auch den von hunderten von Kilometern einen Partner haben wollen?
 
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  • #2
Ich glaube, es ist vielfach unbewusstes Agieren. Einerseits sehnt man sich nach einer Partnerschaft, andererseits fürchtet man sich auch vor zuviel Nähe. Irgendwie ist eine Fernbeziehung nämlich ziemlich klasse. Du hast einen festen Partner, verbringst die Wochenenden, Feiertage und Urlaub miteinander. Andererseits hast Du unter der Woche noch ganz viel Zeit, Dein eigenes Leben, mit Job, Familie, Freunden, Hobbies weiterzuführen. Die Probleme kommen dann später.....
 
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  • #3
Du hast schon alle möglichen Erklärungen aufgeführt. Für mich (w) käme das (nicht mehr) in Frage. Ich hatte über 15 Jahre die ultimative Fernbeziehung. Ich habe das gebraucht um mich mit meiner Beziehungsangst auseinanderzusetzen. Jetzt wird es Zeit für mich, weiterzuziehen und noch etwas reifer zu werden. Seit ich aber einen Partner suche, der alle meine Sinne direkt anspricht/befriedigt kommt mir der Verdacht, dass die Beziehungsphobiker in der Mehrzahl sind. Oder gilt das nur/besonders für Singelbörsen?
 
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  • #4
Zeitgeist?????

Wenn, ich schreibe ausdrücklich wenn - denn ich als fleischgewordenes No-Go sollte nicht zu optimistisch sein - ich einen Partner, der 400 km entfernt wohnt find, finden sollte, bin ich sehr glücklich! Wenn es nur 40 km wären, wäre ich überglücklich!

Was hast du nur für merkwürdige Ideen! Niemand SUCHT eine Fernbeziehung, aber manchmal findet man sich zum Glück TROTZ der Entfernung.

w55
 
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  • #5
Ja, wieso eigentlich? Geeignete und passende Partner gibt es doch wie Sand am Meer. Wer will schon einen Partner in der Nähe, wenn er einen in 400 km Entfernung haben kann? Und geeignete Jobs für beide Partner findet man ja auch überall. Ja, diese Leute, die Fernbeziehungen führen, sind einfach beziehungsunfähig. Und sie können gleichzeitig einfach nicht alleine sein, und vermeiden es deshalb, sich einen Partner zu suchen, der immer da ist.
 
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  • #6
Gugge

Hm, viele Fragen :) Und vom Tenor her verstehe ich es eher so, als sei eine Fernbeziehung etwas Negatives.
Vorneweg, ich denke eine Fernbeziehung ist i.d.R. nur ein Anfang. Wie lange sie dauert, unterschiedlich.
Durch das Internet lernen wir Menschen kennen, die sonst niemals auf unserem "Radar* erschienen wären. Und auch so kann es mal schnaggeln. Fernbeziehungen eine Beziehungsunfähigkeit unterstellen zu wollen halte ich für sehr gewagt. Sicher ist sie anders als mit dem Partner in der gleichen Stadt. Aber auch über Entfernung kann ich mitteilen, wie es mir geht, was ich fühle, welche Herausforderungen ich bewältigen muss, ob ich mal alleine sein will.
Phantasie, liebe Gedanken an den Partner so weit weg: muss nicht schlecht sein :)
Ich hatte eine Beziehung zu einer Frau, 300 KM weit weg, sogar über Landesgrenzen ;-) sie war intensiv, die Telefonrechnung hoch, das Organisieren heftig aber erfolgreich. Wir haben uns oft gesehen, und wenn es auch nicht gehalten hat, ich möchte es nicht missen. Es war schön und das Ende hatte nichts mit der Entfernung zu tun.
Solltest Du einen Menschen kennenlernen, der Dich interessiert oder sogar umhaut: denke nicht zuerst an die Entfernung, denke an ihn und überlege, was Du organisieren kannst und wie die Zukunftsperspektive ist.
Grüssle
 
  • #7
Kaum einer mit ernsthaften Beziehungsabsichten wird dauerhaft in einer Fernbeziehung glücklich. Deswegen macht das auch fast niemand freiwillig.

Diejenigen, die irgendwo in der Pampa wohnen und beispielsweise in einer Online-Partnerbörse suchen, haben aber vornherein keine realistische Chance, einen Partner in der Nähe zu finden.

Für Großstadtmenschen stehen die Chancen da wesentlich besser. Aber auch wir müssen manchmal aus beruflichen Gründen eine Zeit lang auswärtig arbeiten. Eine ehemaliger und verheirateter Kollege aus HH sollte mal für 2 Wochen aushilfsweise nach Hameln. Diese Zeitspanne wurde "leicht" überschritten, er blieb dann 15 Jahre dort.

Ich glaube, vielen ist es durchaus bewusst, dass eine Fernbeziehung auf Dauer gewissermaßen gefährlich sein kann, wenn sie schon von Anfang an gelebt wird. Zwar kann man manchen Umstand durch gute Organisation eliminieren, aber es besteht doch ein Risiko, dass es plötzlich nicht mehr passt, wenn man schließlich doch zusammenzieht. Es ist aber eine rationale Entscheidung, Partner auszuschließen, mit denen zunächst einmal nur eine Fernbeziehung möglich ist. Und der Verstand wird bei vielen bei der Partnerwahl allzu oft unterdrückt und durch Bauchgefühl ersetzt. Deswegen kommen trotz der widrigen Umstände so viele Fernbeziehungen zustande.
 
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  • #8
Ich glaube nicht, dass Fernbeziehungen funktionieren. Es fehlt das Spontane, das Normale und gemeinsame soziale Kontakte. Alles ist komprimiert und künstlich vorbereitet, In 48 Stunden Wochenende wird es nie möglich sein, eine gemeinsame Woche aufzuholen oder zu leben. Letztlich stellt sich immer die Standortfrage. Wer zu wem, Arbeitsplatz, Familie, Freunde. Wer kann sich das leisten und wer will soviel investieren??? Da reichen schon 100km.
Ich weiß, es ist verdammt schwer, abzuwarten bis sich ein sehr interessantes Profil aus dem nahen Umkreis sich auftut und dann auch zurückschreibt. Und auch die (Aus)-sucherei aus den Partnervorschlägen ist immer mühevoll, weil man ja hier immer noch drei 'Bundesländer angeben muss, was ziemlich nervt.
 
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anoki

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  • #9
Es wären vielleicht weniger Fernbeziehungen, wenn man bei EP auch die Entfernung in die Suchkriterien einbauen würde... <hint, hint>
So bleibt nur die Auswahl, ein Bundesland ganz an- oder abzuwählen..., auch wenn klar ist, dass es wohl mit Partnern vom äußersten Ende des Nachbarbundeslandes nichts werden wird.
 
  • #10
@#7: Man braucht nicht mehr mindestens drei Bundesländer anzugeben. Diese Einschränkung wurde vor Kurzem aufgehoben. Probier's aus!
 
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  • #11
.....

ohne Worte, erstmal.

...

Männer tendieren dazu, nur in einer Entfernung von etwa 35 km zu suchen. Weil sie so schön rational sind. Und Männer um die 40 - pardon - sind gerade in ihre 2. pubertäre Phase eingetaucht - und suchen sich entsprechende PArtnerinnen. (jedenfalls häufig).

Da findet man(N) natürlich relativ viele.

Wenn man jemanden sucht, dessen Ecken und Kanten man mit den eigenen zusammen runder schleifen, ausfeilen oder perfekter machen will - dann muss man ziemlich lange suchen, bis man jemanden gefunden hat, für den man bereit ist, die Mühe auf sich zu nehmen, bei dem der erste Eindruck so intensiv ist, dass man bereit ist, viele kleinere und größere Täler zu durchwandern, ohne gleich die Brocken hinzuschmeißen.

Und die Wahrscheinlichkeit ist in etwa wie beim Lottospielen. Da hilft es schon, die Stichprobe zu maximieren. Außerdem ... naja, erfahrungsgemäß kommt man mit der einen oder anderen Mentalität besser zurecht als mit der anderen oder einen. Daher entspricht es der Mobilität, mit der wir alle mehr oder weniger freiwillig leben, dass man nicht mehr so sehr auf den Lebensort guckt. Seine Freundschaften (nicht: Bekanntschaften) pflegt man ja auch (leider) eher virtuell und selten.

Aber, wie gesagt, es ist eine Frage der persönlichen Beliebigkeit - oder Offenheit - oder allgemeinen Zugänglichkeit.
 
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ingrid w 64

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  • #12
Stimme #3 und #10 vollinhaltlich zu. Wie soll ich, am südlichsten Rande der Republik lebend (selbst nach München sind es 100 km) und als "fleischgewordenes No-Go" dann auch noch den Anspruch haben, dass sich ein Partner im Nachbarort findet? Und wenn man dann noch - wie #10 so trefflich schreibtv - Ecken und Kanten hat und nicht jeden will, so MUSS ich mich auch auf einen Partner in der Ferne einlassen können, sonst brauch ich hier gar nicht zu suchen.

Und wer - wie #4 - behauptet, passende Partner in der unmittelbaren Umgebung gäbe es wie "Sand am Meer", der kann wirklich nur für sich sprechen - oder war das Ironie?
 
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  • #13
Ja ich unterstütze vieles was hier geschreiben wird und denke es ist sowohl individuell bedingt wie von der Zeit und Gesellschaft her. Auch unterscheide ich Fernbeziehungen die eingegangen werden wo dann beide wirklich zusammenziehen und zusammenleben. Da sehe ich auch keine Probleme. Es machte mich einfach stutzig sovieles über Fernbeziehungen zu lesen und auch aus eigener Erfahrung habe ich mir Gedanken gemacht. Wenn Fernbeziehungen soclhe bleiben fehlt ein ganz wesentlicher Teil einer Partnerschaft und ist wohl für Menschen mit einerm sehr grossen Freiheitsdrang und echter Mühe vor Nähe geeignet. Ich habe einen Mann kennengelernt, der nur Fernbeziehungen sein ganzes Leben hatte.Da bin ich stutzig geworden und musste auch recht bekommen, dass er wirkliche Nähe und eine wirkliche Beziehung nicht aushält. Ich denke schon ,dass es da schöne Ausnahmen gibt und Paare glücklich miteinander sein können wenn sie gleich funtkioneren.
 
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  • #14
Danke für den Tipp an Thomas HH.
 
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  • #15
#11 ingrid

#4 WAR Ironie! Ich bin nicht #4, aber anders kann ich es mir wirklich nicht vorstellen.


#12
wenn Fernbeziehung zum Prinzip gemacht wird, wäre ich auch vorsichtig.

w55
 
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  • #16
Von #4 an #11: Ja, das war alles böse Ironie. Vielleicht sollte ich das kenntlicher machen. Damit wollte ich ohne Schimpftiraden ausdrücken, wie dumm und absurd ich persönlich einige Thesen und Fragen da oben finde.
Geeignete und passende Partner gibt es eben nicht jede Menge in der näheren Umgebung. Die allermeisten Menschen (die mehr als eine Affäre suchen) hätte ganz offenkundig lieber eine richtige statt einer Fernbeziehung. Eine Beziehung über große Entfernung aufrechtzuerhalten, verlangt den Partner vieles ab. Diejenigen, die es schaffen, haben meinen vollen Respekt. Was ist das für eine dumme These, dass Leute in einer Fernbeziehung ihre Beziehungunfähigkeit oder andere Probleme verstecken wollen? Es gibt so viele Gründe, einschließlich Arbeit, dass man oft gar keine andere Wahl als eine Fernbeziehung hat. Und was ist das für eine These, dass die Partner in einer Fernbeziehung nicht alleine sein können??? Offenkundig beweisen sie wenigstens 5 Tage die Woche das Gegenteil!! Und ihnen dann zu unterstellen, sie suchen sich einfach einen Partner um jeden Preis! Ich könnte könnte keine niedrigere Meinung von den Aussagen des Fragestellers haben.
 
  • #17
Ich glaube, den Kontakt zu einem weiter entfernten EP gehen wir einfach viel lockerer an!

Was meine persönliche Erfahrung anbetrifft, so war mir beim ersten Date mit dem weit entfernt wohnenden Herrn ein positives Ende gar nicht so wichtig, weil wir "eigentlich" zu weit auseinander waren. Ihm ging es genau so! "Ein Versuch ist es allemal Wert", war die Devise.
Wir plauderten und lachten völlig ungezwungen miteinander, und verliebten uns Hals über Kopf! Da war es dann zu spät für die Überlegung, ob eine Fernbeziehung sinnvoll ist, oder nicht.

Inzwischen sind wir weit über ein Jahr fest zusammen.
 
B

Berliner30

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  • #18
Ich hatte hier mal auch diesbezüglich einen schrägen Kontakt:
Sie war Studentin (mag ich wegen der praktisch immer fehlenden Perspektive nicht) und hatte mal in Berlin gelebt, studierte Dresden o.ä. und wäre dannach vielleicht wieder nach Berlin gezogen und wollte einen Lückenfüller fürs Wochenende finden. Auf die Frage nach Familie und Zukunftpläne war schnell klar, das diesbezüglich nichts vorhanden war.

Ich halte von einer Fernbeziehung in meinem Alter mit ernsten Absichten nichts bzw. kann das nur funktionieren wenn man schnell zusammen zieht und schaut, wer ist aber dazu bereit ?
 
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  • #19
Das ist ja interessant zu lesen! Ich war mein ganzes Leben der gleichen Ansicht, wie viele hier, dass eine Fernbeziehung für mich völlig ausgeschlossen wäre. Ich bin absolut beziehungsfähig und hatte meine Suchkriterien so eng wie möglich gehalten. Ich war gerade erst 3 Wochen hier angemeldet und bekam eine unheimlich nette Anfrage von einem Herrn, der 300km entfernt in einer anderen Großstadt wohnte. Wir mailten täglich mehrfach hin und her, am Telefon war es, als kennen wir uns schon ewig. Ich war überhaupt nicht angetan von der großen Entfernung, hatte Angst, mich auf jemanden einzulassen, der so weit weg wohnte...und habe ihn trotz meiner Bedenken nach 2 Wochen insentsivsten Mail und Telefonverkehr getroffen. Was soll ich sagen? Es hat bösartig "gerummst" und wir waren beide bis über beide Ohren verliebt. Das ist jetzt 2 Jahre her und es war ein teils steiniger Weg wirklich eng zusammenzufinden. Wir haben viele tolle Urlaube miteinander verbracht und der Vorteil ist, dass wir beide Zeitlich recht unabhängig sind und uns sehen können, wann uns beliebt. Klar nervt die Fahrerei, ist aber kein Hindernis und man gewöhnt sich dran. Ich kenne die Höhen und Tiefen einer Fernbeziehung und rate niemandem dazu, aber diesen Mann hätte ich numal nicht hier um die Ecke getroffen!
Wir hatten beide Probleme damit, uns in wichtigen Momenten nicht spontan sehen zu können, was auch oft für Mißmut und Traurigkeit sorgte. Trotzdem haben wir es bis heute geschafft und finden immer näher zusammen. Trotz mancher Probleme ist jedes Treffen irgendwie ein bischen Urlaub, da wir beide in tollen Städten wohnen und dann viel gemeinsam unternehmen...
Das sollte jetzt kein Lob auf die Fernbeziehung sein, aber sie ist machbar, wenn man es WILL.
Und der irrige Glaube, dass nur Bindungsphobiker Fernbeziehungen suchen, fand ich schon etwas heftig. Ich stelle nicht in Abrede, dass es viele Menschen gibt, die das für eine kleine Liebschaft ausnutzen....aber es gibt auch die berühmten Zufälle, die man nicht steuern kann, die Selbstgänger sind, eben wo die Liebe hinfällt.
 
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  • #20
@18: Mir geht es haargenau wie Dir! Zwei Monate konnten wir nur telefonieren und per Chat uns auch sehen. Es hatte schon dort sowas von gerummst! Dann das erste Treffen. Wir sind jetzt einige Zeit schon zusammen und uns trennen auch 300km. Ich freue mich genau wie er auf die Fahrerei, denn wir wissen beide, wie wundervoll es ist, jemanden gefunden zu haben, wo endlich alles passt. Auch wir leben in schönen Städten und unternehmen viel. Wir sind beide beruflich sehr eingespannt und ein Umzug ist (jetzt) nicht möglich. Wir machen uns aber keinen Stress, sondern geniessen »uns«. Wir waren beide vorher in langjährigen Beziehungen, die uns nicht ausgefüllt hatten. Deswegen ist es, wenn es passt doch völlig wurscht, wer wo wohnt. Und Menschen in einer Fernbeziehung vorzuwerfen, sie seien beziehungsunfähig, ist doch völliger Nonsens (weil der Aufwand doch dann in keiner Relation stünde). Umgekehrt könnte ich den Kritikern vorwerfen, Klammeraffen zu sein. Als wir uns ineinander verliebten, waren Entfernungen Nebensache.
w37
 
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