• #1

Warum trauere ich jetzt nach so langer Zeit?

Hallo zusammen,

ich hab mich vor 2 Jahren von meinem Mann getrennt und bin ausgezogen. Grund war Fremdgehen meinerseits, er hatte es herausgefunden, wobei ich mir im Nachhinein nicht sicher bin, ob mein Unterbewusstsein wollte, dass er es herausfindet. Der Grund fürs Fremdgehen war, dass ich Nähe, Berührung und Zärtlichkeit sehr vermisst habe. Die letzten 6 Jahre lief nicht mehr als ein flüchtiger Abschied- oder Begrüßungskuss. Se vorher schon wenig, aber das ging von mir aus, da ich oft Schmerzen hatte und er nicht auf Vorspiel etc. stand ...
Meine Affäre war ebenfalls vergeben und es war für uns beide einfach nur etwas holen, was wir vermissen. Meistens war es nur kuscheln und Nähe und ich hab jede Berührung genossen und wie ein Schwamm aufgesogen.
Materiell ging es meinem Mann und mir super, Haus, Auto.. alles was man sich wünscht. Wir habe beide gut verdient, sind viel gereist. Aber mir hat gefehlt, dass mein Partner mich begehrt, vermisst, ... mir zeigt, dass er mich liebt, dass ich ihm wichtig bin.

Jetzt 2 Jahre später, wir sind beide in neuen Beziehungen, stelle ich es in Frage.
War damals wirklich alles so schlimm, dass ich Fremdgehen musste, oder ich das andere was wir hätte festhalten sollen? Es waren immerhin 14Jahre.
Ich habe den Eindruck, dass ich mich mehr an das Schöne erinnere und nicht mehr an die Dinge, die ich vermisst habe und die mich dazu gebracht haben, mich in den Schlaf zu weinen, weil ich wieder zurückgewiesen wurde und alleine ins Bett ging.
Wir sind beide mittlerweile neu und glücklich vergeben.
Aber warum denke ich darüber nach? Hab ich eventuell nicht richtig abgeschlossen, falls nicht wie geht das?
Warum zwei Jahre später, wo ich einen Mann an meiner Seite habe, der mich auf Händen trägt und alles für mich tun würde.

Bitte keine Moralpredigt wegen dem Fremdgehen, das ist leider passiert, ich wollte einfach wissen, ob anderen auch mal solche Zweifel hatten und das erst so viel später und wie seid ihr damit umgegangen.

Danke für Eure Tipps.
 
  • #2
Warum zwei Jahre später, wo ich einen Mann an meiner Seite habe, der mich auf Händen trägt und alles für mich tun würde.
Du bist fremd gegangen weil du nicht geliebt hast und du hast jetzt solche Gedanken, weil du in dieser Beziehung auch nicht liebst und auch nicht glücklich bist, ich sehe für diese Beziehung auch irgendwann das Ende, es gibt eben einen großen Unterschied, ob man auf Händen getragen wird, oder ob man von Herzen liebt und geliebt wird! Letztendlich entscheiden immer die echten und wahren Gefühle und niemals der fremd - und zweckorientierte Kopf!
 
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  • #3
Ich glaube dass es weder das eine noch das andere ist bei Dir. Das ist ein ganz normales Zurückblicken auf eine Zeit die Du hattest, die Du evtl. mit negativen Gedanken verbindest weil Du ja fremdgegangen bist. Schuldgefühle können es sein, mach Dich frei davon. Wir sind Menschen und nicht Fehlerfrei. Würdest Du heute noch mal in Versuchung geraten und fremdgehen, oder vorher die Beziehung beenden.
 
  • #4
Nein ,sie würde nicht mehr fremd gehen ,weil sie den Unterschied gemerkt hat .

Hier überwiegt jetzt das schlechte Gewissen und holt dich ein .
Auch der neue Partner an ihrer Seite kann ihr die 14 Jahre nicht ersetzen weil ihr das positive denken fehlt .

Deine jetzige Beziehung wird daran auch zerbrechen , es war eine Dreiecksbeziehung und du hattest warm gewechselt .

Hier fehlte auch jegliche Reflektion.
Warum war dein Mann so ?
Warum bist du ausgebrochen ?

Es war nur ein pushen deines Egos und du kamst Dir vor wie ein Stück Inventar aus eurem Haus !

Und nun stellst du fest dass dich Dinge einholen .
Hättest du dich normal getrennt würdest du heute nicht mehr darüber nachdenken.
 
  • #5
Vielleicht ist es der Ex nicht als "der Richtige" gewesen, und der aktuelle Partner ist es aber auch nicht. Er hat es eine Weile ausgeglichen, was Dir fehlte in der Exbeziehung, aber eigentlich fehlt Dir nun auch was.

Das ganze ist ja kein "entweder oder" bzgl. "Mann", sondern kann auch "beides falsch" sein.
Es passiert bestimmt oft, dass man was in seiner Beziehung vermisst, es dann mit neuem Partner überbordend ausgleichen kann, und wenn man satt ist, merkt, dass aber der neue Partner NUR DAFÜR gut war und nichts weiter bieten kann.

Vielleicht hast Du auch einfach noch Vorstellungen von Männern, die gar nicht erfüllt werden können. Das, was Du am Ex gut fandest, in Kombination mit dem, was der Aktuelle bietet, aber beides ist nicht vereinbar (wie z.B. Karrieremann, der sich gleichzeitig an oberste Stelle gesetzt hat, die Frau glücklich zu machen als Partner).
 
  • #6
Ich habe deine alte Frage gelesen, die du im Mai gestartet hast. Ich frage mich tatsächlich, ob man vom Fremdgehen sprechen kann, wenn man 8 Jahre lang keinen Sex hatte? Warum warst Du solange in dieser unglücklichen Ehe geblieben? Kann es sein, dass du in Wahrheit ganz tief in deinen Inneren dich für wertlos hältst und glaubst, dass du kein Glück empfinden darfst? Deshalb bliebst Du solange bei ihm und auch jetzt schon obwohl du einen liebevollen Mann hast schaust du schmachtend zurück in deine lieblosen sexlosen alte Beziehung zurück. Denke darüber nach!
Du bist nicht fremdgegangen sondern du hast einfach dich wie ein Mensch mit Gefühl und Bedürfnis verhalten. Werfe deine Schuldgefühle weg und sage dir, dass du es verdienst glücklich zu sein.
 
  • #7
Ich frage mich tatsächlich, ob man vom Fremdgehen sprechen kann,
Solange man in einer festen Beziehung, in einer Beziehung ist oder als Paar das Leben lebt und man nebenher heimlich raus geht, ist das immer fremdgehen, Punkt.
Du bist nicht fremdgegangen sondern du hast einfach dich wie ein Mensch mit Gefühl und Bedürfnis verhalten.
Natürlich ist sie fremdgegangen, sie sagt es ja selbst und ein Mensch der fremdgeht kann niemals ein gutes Gefühl tief innen haben, es hat immer ein schlechter Nachgeschmack, immer ein schlechtes Gewissen, das nagt und das arbeitet! Da hilft auch kein Schönreden!
 
  • #8
Ich habe den Eindruck, dass ich mich mehr an das Schöne erinnere und nicht mehr an die Dinge, die ich vermisst habe....
Wir sind beide mittlerweile neu und glücklich vergeben.
Aber warum denke ich darüber nach? Hab ich eventuell nicht richtig abgeschlossen, falls nicht wie geht das?

Liebe FS,
ich denke hier spielen 2 Dinge zusammen:
1. Du hast jetzt in Deiner aktuellen Beziehung was Du in der Beziehung mit dem Ex vermisst hast. Darum vermisst Du es nicht mehr (die Sehnsucht ist weg, daher auch die negativen Emotionen) und guckst auf die anderen Dinge an die Du schöne Erinnerungen hast (positive Emotionen) - verzerrte Wahrnehmung.
Es hilft Dir nur zu vergegenwärtigen, dasss es mit Deinem Ex beides zusammen halt nicht gegeben hat. Du warst sexuelle nicht attraktiv für ihn, daher die dauerhafte Ablehnung, obwohl es sonst gut lief (Freundschaft statt Liebe).
2. Du hast ein Problem damit, wie es zur Trennung kam: über Lug und Trug.
Es gehört vermutlich nicht zu Deinem Selbstbild, dass Du Dich so verhalten hast, statt Dich in Anstand zu trennen. Du hast Dich bisher positiver gesehen und haderst immer noch mit der Wirklichkeit.

Möglicherweise greift auch noch ein dritter Aspekt, dass Du Dir über das fremdgehen die Chance genommen hast, die erste Beziehung doch noch in Ordnung zu bringen.
Hier hilft nur ein Realitäts-Check: nach 8 Jahren ohne Sex bekommt Dein Ex auch keine Lust mehr auf Dich, wenn Du ihm mit Trennung drohst. Es hätte also garkeinen anderen Ausgang gegeben oder lebenslang Verzicht auf Sex.

Ich denke, das Einzige was hilft ist zu sehen: Menschen machen Fehler und Dich mit Deinem Fehlverhalten zu versöhnen.
Du hast ihn ja nicht x-fach betrogen und über eine lange Zeit, sondern relativ zügig das Richtige getan und Dich getrennt.

Das Leben war gut zu euch und hat euch für die 2. Runde die passenderen Partner geliefert. Das solltest Du feiern, statt Dich eitel darin zu grämen, dass Du unter Last nicht ganz so gut bist, wie Du dachtest.
 
  • #9
Das ist ein ganz normales Zurückblicken auf eine Zeit die Du hattest
Also normal ist das hier nicht mehr. Deine Beschreibung Deiner Ehe im Aprilthread war einfach nur grauenvoll.
Wieso um Himmels Willen trauerst Du dieser Ehe nach? 8 Jahre gar keinen Sex und davor 7 Jahren nur schlechten Sex- da gebührt Euch Beiden alleine fürs bei der Stange bleiben ein Bundesverdienstorden.
Entweder ist die jetzige Beziehung nicht so toll und ja, wie vom Master bereits korrekt erkannt, sind auf Händen getragen zu werden und zu lieben 2 unterschiedliche Paar Schuhe oder in Dir wütet -ich glaube es war @Lionne69 - tatsächlich etwas Destruktives. Aber das hatten Dir ja bereits im April nahezu 10 Foristen geschrieben.
Bei Letzterem würde ich Dir zu einer Therapie raten - und ich rate hier fast nie zu einer Therapie.
Die dritte Möglichkeit wäre noch, dass Deine schwarz- weiß Beschreibung von früherer Ehe und heutiger Beziehung tatsächlich nicht so schwarz weiß war/iist. Dazu würde auch passen, dass Dich diese Sehnsucht nach Deiner Ehe nicht täglich und nicht wöchentlich, sondern nur monatlich überfällt. Na denn, schalte Dir einmal im Monat Netflix ein, mach Dir einen Sekt auf und trinke darauf, dass Du dem Horrorszenario Ehe noch entkommen bist.
W,55
 
  • #10
Solange man in einer festen Beziehung, in einer Beziehung ist oder als Paar das Leben lebt und man nebenher heimlich raus geht, ist das immer fremdgehen, Punkt.
Nenne es, wie du willst. Nach 8 Jahren sexloser Beziehung und null Zuneigung und Zärtlichkeit von Seit des Mannes darf sie sich einen passenden Mann suchen. Sogar in Ländern, wo Frauen keine Rechte haben, dürfen Frauen so eine Ehe annullieren lassen.
Der gute Ex-Mann hätte auf die Wünsche seiner Frau achten sollen. Es ist doch nicht viel verlangt wenn eine Frau Zärtlichkeit erfahren will. Die Frage ist auch, ob der Mann auch 8 Jahre sexlos geblieben ist? Er hatte wahrscheinlich für sich Lösungen gefunden, während die FS „tapfer“ durchhalten musste.
 
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  • #11
Nenne es, wie du willst. Nach 8 Jahren sexloser Beziehung und null Zuneigung und Zärtlichkeit von Seit des Mannes darf sie sich einen passenden Mann suchen.
Es geht doch gar nicht darum, was man darf und was man nicht darf, mir kann diesbezüglich niemand was verbieten, es geht doch um das eigene Gefühl, es geht um das eigene Gewissen, es geht um die eigene Moral und die ist doch bei FS aus dem Gleichgewicht geraten, nicht umsonst kommt sie hier mit ihrem Problem, verstehst du jetzt etwas besser? Wenn man für sich die wichtigen S lebt, passiert so etwas nicht! Ich möchte hier nur die dafür nötige Lektion benennen, nicht mehr und nicht weniger!
 
  • #12
Liebe FS,
dass du damals eine Affaire hattest ist mehr als verständlich. Wir sind alle Menschen und brauchen Zuneigung.

Ich finde es super dass du dich überwiegend an positive Erlebnisse aus deiner vorherigen Beziehung errinerst und negative ausblendest. Das muss so sein und das ist gut so!.
Es haben sich halt in 14 Jahren viele tolle Erlebnisse angesammelt. Das kannst du jetzt in 1-2 Jahren nicht aufholen. Lass dir Zeit, geniesse die tollen Erlebnisse JETZT! Es wird in den nächsten 14 Jahren mindestens genauso schön... Du kannst dich ja gern von positiven Errinerungen für die Gegenwart inspirieren lassen.
 
  • #13
Nein ,sie würde nicht mehr fremd gehen ,weil sie den Unterschied gemerkt hat .

Hier überwiegt jetzt das schlechte Gewissen und holt dich ein .
Auch der neue Partner an ihrer Seite kann ihr die 14 Jahre nicht ersetzen weil ihr das positive denken fehlt .

Deine jetzige Beziehung wird daran auch zerbrechen , es war eine Dreiecksbeziehung und du hattest warm gewechselt .

Hier fehlte auch jegliche Reflektion.
Warum war dein Mann so ?
Warum bist du ausgebrochen ?

Es war nur ein pushen deines Egos und du kamst Dir vor wie ein Stück Inventar aus eurem Haus !

Und nun stellst du fest dass dich Dinge einholen .
Hättest du dich normal getrennt würdest du heute nicht mehr darüber nachdenken.

Nein, ich bin nicht warm gewechselt. Ich bin ausgezogen und hab nach ein paar Monaten meinen neuen Freund kennengelernt. Er war nicht meine Affäre. Ich achte ihm aber als erzählt, was der Grund war etc.

Warum mein Mann so war, weiß ich nicht. Allerdings sind seine Eltern ähnlich. Man sieht wenig emotionale Nähe. Während meine Eltern gemeinsam auf einem Sofa sitzen und auch mal kuscheln und sehr herzlich sind, sitzen seine auf getrennten Sofas.

Wir oben erwähnt, ich bin ausgebrochen, weil ich wieder was fühlen wollte. Ich wollte berührt werden, im Arm gehalten, gestreichelt, jemand anderes spüren. Ich habe es schon aufgesogen, wenn mich Freunde zur Begrüßung umarmt haben.
Das sind klar egoistische Gründe, aber auch wenn ich gesagt habe, komm mit ins Bett wollte er nicht oder wenn ich mich zu ihm auf die Couch legen wollte, hat immer was gestört, war unbequem etc.
 
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  • #14
Vielleicht ist es der Ex nicht als "der Richtige" gewesen, und der aktuelle Partner ist es aber auch nicht. Er hat es eine Weile ausgeglichen, was Dir fehlte in der Exbeziehung, aber eigentlich fehlt Dir nun auch was.

Das ganze ist ja kein "entweder oder" bzgl. "Mann", sondern kann auch "beides falsch" sein.
Es passiert bestimmt oft, dass man was in seiner Beziehung vermisst, es dann mit neuem Partner überbordend ausgleichen kann, und wenn man satt ist, merkt, dass aber der neue Partner NUR DAFÜR gut war und nichts weiter bieten kann.

Vielleicht hast Du auch einfach noch Vorstellungen von Männern, die gar nicht erfüllt werden können. Das, was Du am Ex gut fandest, in Kombination mit dem, was der Aktuelle bietet, aber beides ist nicht vereinbar (wie z.B. Karrieremann, der sich gleichzeitig an oberste Stelle gesetzt hat, die Frau glücklich zu machen als Partner).

Danke für deine Antwort.
Das kann natürlich sein, das es meinen "Traummann" gar nicht gibt.
Vielleicht hast du recht und ich habe/hatte einfach eine feste Vorstellung von meinem Mann, das würde auch dazu passen, dass ich mir lange gesagt habe, die fehlende Nähe meines Mannes macht mir nichts aus, weil ich dachte ich wäre auch nicht so emotional und da habe ich mich einfach gewaltig in mir getäuscht. Denn die anderen Dinge, wie gemeinsame Hobbies und Interessen waren ja da.
 
  • #15
ich denke, du weißt im Inneren, dass es gut war, dass die Beziehung vorbei ist. Aber man hat diese Wut und Unverständnis in sich, die einen auffrisst.
Was vielleicht helfen könnte: Schreib dir alle Vorteile (Nur Vorteile! Keine Nachteile) der jetzigen Situation auf.
Ich bin da für völlig anderer Meinung als du. Die Wut sollte man in sich nicht verdrängen und auch nicht dort belassen, die muss raus, nur wenn sie völlig weg ist, wird man wieder befreit sein, für das weitere Leben, ansonsten hat man sie überall dabei, egal wo man ist und egal mit wem man zusammen kommt!
 
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  • #16
Ich habe deine alte Frage gelesen, die du im Mai gestartet hast. Ich frage mich tatsächlich, ob man vom Fremdgehen sprechen kann, wenn man 8 Jahre lang keinen Sex hatte? Warum warst Du solange in dieser unglücklichen Ehe geblieben? Kann es sein, dass du in Wahrheit ganz tief in deinen Inneren dich für wertlos hältst und glaubst, dass du kein Glück empfinden darfst? Deshalb bliebst Du solange bei ihm und auch jetzt schon obwohl du einen liebevollen Mann hast schaust du schmachtend zurück in deine lieblosen sexlosen alte Beziehung zurück. Denke darüber nach!
Du bist nicht fremdgegangen sondern du hast einfach dich wie ein Mensch mit Gefühl und Bedürfnis verhalten. Werfe deine Schuldgefühle weg und sage dir, dass du es verdienst glücklich zu sein.

Danke für die Anregung.

Ich dachte der Rest in der Beziehung passt und die fehlende Zärtlichkeit kann ich verkraften und die schönen Dinge, wie gemeinsame Reisen, gleiche Interessen.. Waren ja auch da. Aber vielleicht hab ich mich damit auch selbst belogen. Wir waren beide auch immer lange arbeiten und mein Ansporn früher nach Hause zu gehen, war auch nicht so hoch. Das ist heute anders.

Wenn ich genauer darüber nachdenke, kannst du eventuell schon in gewisser Weise mit dem wertlos halten ein bisschen Recht haben. Wenn andere auf mich sauer sind geht mir das sehr nah, das war auch schon früher bei meinem Eltern so, wenn sie wegen irgendwas sauer oder verärgert waren. Vor allem weil mein Vater mich dann ignoriert hat, was mir glaub ich mehr ausgemacht hat, als angrbrüllt zu werden, da ich ein absolutes Papakind war. Das kam nicht oft vor, meine Eltern waren super und haben mir vieles ermöglicht, aber das ist mir gerade dazu eingefallen.
 
  • #17
Also normal ist das hier nicht mehr. Deine Beschreibung Deiner Ehe im Aprilthread war einfach nur grauenvoll.
Wieso um Himmels Willen trauerst Du dieser Ehe nach? 8 Jahre gar keinen Sex und davor 7 Jahren nur schlechten Sex- da gebührt Euch Beiden alleine fürs bei der Stange bleiben ein Bundesverdienstorden.
Entweder ist die jetzige Beziehung nicht so toll und ja, wie vom Master bereits korrekt erkannt, sind auf Händen getragen zu werden und zu lieben 2 unterschiedliche Paar Schuhe oder in Dir wütet -ich glaube es war @Lionne69 - tatsächlich etwas Destruktives. Aber das hatten Dir ja bereits im April nahezu 10 Foristen geschrieben.
Bei Letzterem würde ich Dir zu einer Therapie raten - und ich rate hier fast nie zu einer Therapie.
Die dritte Möglichkeit wäre noch, dass Deine schwarz- weiß Beschreibung von früherer Ehe und heutiger Beziehung tatsächlich nicht so schwarz weiß war/iist. Dazu würde auch passen, dass Dich diese Sehnsucht nach Deiner Ehe nicht täglich und nicht wöchentlich, sondern nur monatlich überfällt. Na denn, schalte Dir einmal im Monat Netflix ein, mach Dir einen Sekt auf und trinke darauf, dass Du dem Horrorszenario Ehe noch entkommen bist.
W,55


Danke für die vielen Gedanken.

Das ist ja gerade meine Frage an mich selbst, warum trauer ich jetzt der Zeit nach und frag mich das alles.

Ich hoffe nicht, daß es etwas destruktives ist, denn eigentlich bin ich gerade glücklich mit meinem neuen Freund.
Und obwohl ich nie Kinder wollte, wäre mein jetziger Freund, definitiv ein Mann, mit dem ich es mir, wenn wir früher zusammen gekommen wären, vorstellen hätte können, da er einfach die Eigenschaften eines Mannes hat, die ich mir für einen fürsorglichen Vater vorstelle. Das war bei meinem Mann nie der Fall, weil eben gezeigte Fürsorge und Interesse gefehlt haben. Obwohl mein Mann eigentlich Kinder wollte. Allerdings hab ich ihm von Anfang an gesagt, dass ich keine möchte, dass wusste ich schon mit 16. Bevor hier Spekulationen kommen, warum das so ist weiß ich auch nicht. Ich könnte / kann mit Babys und Kleinkindern leider nicht viel anfangen, wenn sie älter werden dann gerne. Bitte hier nicht allzu viel reininterpretieren, ich weiß das können viele nicht verstehen.
 
  • #18
Liebe FS,
ich kenne das zu gut: es gibt auch Frauen die beim Fernsehen lieber halben Meter Abstand haben wollen.... Sie wollen weder umarmt noch gestreichelt werden. Ich habe das nie verstanden. Geht aber definitiv auf Elternhaus zurück und ist so fest verankert dass es sich nie ändern wird. Wie in deinem Beispiel mit seinen Eltern.

Wir sind alle facettenreiche Menschen, und wir haben manchmal unterschiedliche, teilweise wiedersprüchliche Bedürfnisse. Nachdem ich das realisiert habe wäre es für mich OK wenn meine Frau sich etwas woanders holt was sie glücklich macht und ich ihr nicht geben kann.
 
  • #19
Liebe FS,
ich kenne das zu gut: es gibt auch Frauen die beim Fernsehen lieber halben Meter Abstand haben wollen.... Sie wollen weder umarmt noch gestreichelt werden. Ich habe das nie verstanden. Geht aber definitiv auf Elternhaus zurück und ist so fest verankert dass es sich nie ändern wird. Wie in deinem Beispiel mit seinen Eltern.

Wir sind alle facettenreiche Menschen, und wir haben manchmal unterschiedliche, teilweise wiedersprüchliche Bedürfnisse. Nachdem ich das realisiert habe wäre es für mich OK wenn meine Frau sich etwas woanders holt was sie glücklich macht und ich ihr nicht geben kann.

Danke für deine Antwort und dein Verständnis für solche Gegebenheiten.

Ich hatte meinem Mann auch relativ früh in unserer Beziehung vorgeschlagen, dass er sich das was er braucht auch woanders holen kann, wenn ich ihm das nicht geben kann. Hintergrund war, wie im Eingangsthread beschrieben, dass er nicht auf Vorspiel und Küssen stand, sondern eher schnell zur Sache kommen wollte oder auf Alternativpraktiken stand. Und beides, direkt drauf los und Alternativpraktiken, tat mir weh und ich wollte nicht, dass er darauf verzichten muss, nur weil es mir weh tut.
Aber ich glaube das hat mein Mann nie gemacht. Warum weiß ich nicht, ich habe nie nachgefragt.
Und ich hatte ihn auch nie gefragt, ob er das auch für mich machen würde. Wäre im Nachhinein, wenn man darüber nachdenkt, wohl ein Gespräch wert gewesen.
Haben wohl generell zu wenig geredet.

Aber es tut gut hier einfach mal verschiedene Aspekte beleuchtet zu bekommen.
 
  • #20
es geht doch um das eigene Gefühl, es geht um das eigene Gewissen, es geht um die eigene Moral und die ist doch bei FS aus dem Gleichgewicht geraten,
Es geht um falsche und fehlgeleitete Vorstellung, die man von und über sich hat. Es geht um nicht vorhandene Selbstliebe und dieser nostalgische Rückblick auf die Vergangenheit ist sehr weit verbreitet. Viele denken früher war alles besser. Sehr oft sieht die Wirklichkeit anders aus. Heute können wir uns kein Leben ohne GPS und Mobile Phone vorstellen und doch erinnern wir uns schmachtend an die Vergangenheit, wo der Opa fluchend mitten auf der Autobahn anhielt um die Karte zu studieren und wir machtlos ihm ausgeliefert waren. Ich denke es ist auch ok so aber es ist auch wichtig zu erkennen, dass die Änderungen notwendig und richtig waren.
 
  • #21
Das ist ja gerade meine Frage an mich selbst, warum trauer ich jetzt der Zeit nach und frag mich das alles.
Es ist das moralische, echte Gewissen in dir selbst, was dich beschäftigt! Es ist viel stärker als das, was man glaubt, durch den Kopf beeinflussen zu können!
Und obwohl ich nie Kinder wollte, wäre mein jetziger Freund, definitiv ein Mann, mit dem ich es mir, wenn wir früher zusammen gekommen wären, vorstellen hätte können, da er einfach die Eigenschaften eines Mannes hat, die ich mir für einen fürsorglichen Vater vorstelle. Das war bei meinem Mann nie der Fall, weil eben gezeigte Fürsorge und Interesse gefehlt haben.
Das bestätigt mir genau das, was ich schon immer wusste, dass die meisten Frauen sich einen Mann aussuchen, der mehr als Kindsvater zu passen hat, als es für den eigentlichen Partner notwendig sein sollte!
Primär ist doch als Frau das Wichtigste, dass sie sich den Mann als echten und guten, kompatiblen Partner aussuchen sollte, der wirklich passt, mit dem man dann gemeinsam vieles, besser sogar alles, miteinander in der Ergänzung, im Glück, in der echten Liebe, im Vertrauen, in der Fülle machen kann!
Nachdem ich das realisiert habe wäre es für mich OK wenn meine Frau sich etwas woanders holt was sie glücklich macht und ich ihr nicht geben kann.
Und das während einer zeitgleichen Beziehung?
 
  • #22
Liebe FS,
Kannst du vielleicht konkreter beschreiben wie dein "nach trauern" sich äußert? Welchen Momenten trauerst du nach? Was genau belastet dich dabei?
Bekommst du ausreichend Kuscheleinheiten und Streicheleinheiten in jetziger Beziehung?

Vielleicht versucht dein Kopf sich einen Perfekten Partner als "Kombination" zu basteln. Aus Ex-Mann und aktuellem Freund. Kann es sein dass du selbst je nach Tagesform gegensätzliche Bedürfnisse hast?
 
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  • #23
Es ist das moralische, echte Gewissen in dir selbst, was dich beschäftigt! Es ist viel stärker als das, was man glaubt, durch den Kopf beeinflussen zu können!

Das bestätigt mir genau das, was ich schon immer wusste, dass die meisten Frauen sich einen Mann aussuchen, der mehr als Kindsvater zu passen hat, als es für den eigentlichen Partner notwendig sein sollte!
Primär ist doch als Frau das Wichtigste, dass sie sich den Mann als echten und guten, kompatiblen Partner aussuchen sollte, der wirklich passt, mit dem man dann gemeinsam vieles, besser sogar alles, miteinander in der Ergänzung, im Glück, in der echten Liebe, im Vertrauen, in der Fülle machen kann!

Und das während einer zeitgleichen Beziehung?

Danke für die Antwort.
Mit dem moralischen Gewissen magst du vielleicht Recht haben.

Bzgl. Deines zweiten Punktes.
Das würde ja in meinem Fall dann aber nicht zutreffen. Da ich nie Kinder wollte, hab ich mir meinen Mann oder meinen jetzigen Freund ja auch definitiv NIE nach dem Aspekt, taugt als Vater, ausgesucht, sondern er sollte zu mir passen.
Oder habe ich dich missverstanden?
 
  • #24
Vielleicht bist Du gerade wieder in dem "Modus", die Zärtlichkeiten nicht für wichtig zu halten. So, wie Du es in Deiner Exbeziehung ja auch dachtest am Anfang. Es passte mit dem Ex gut von den Interessen her, das andere ist nicht so wichtig, da nun genügend gesättigt, und der Fokus richtet sich jetzt wieder auf was anderes.

Aber das ist sehr wichtig, Du kennst nur diese Bedürfnisse als DEINE nicht so wirklich, weil sie möglicherweise in der Kindheit ignoriert oder abgeblockt wurden. Wenn Deine Eltern Dich toll unterstützt haben bei schulischen Dingen und Deinem beruflichen Werdegang, ist das gut und richtig. Aber es fehlten vielleicht wirklich Wärme, körperliche Zuneigung usw..
Und so ist das Ganze gespalten in Dir, dass Du immer wieder in den "kalten Modus" verfällst, die Körperlichkeiten der jetzigen Beziehung als nichts Besonderes mitnimmst und denkst, gemeinsame Interessen sei das Wichtigste und Schönste und das war damals mit dem Ex so toll.

BEIDES finde ich wichtig. Vielleicht hat der jetzige Mann weniger Interessen mit Dir gemeinsam als der Ex. Vielleicht ist der jetzige Mann langweiliger dahingehend, da nicht so schnell im Kopf wie Du und der Ex.
Vielleicht vergleichst Du ihn mit dem Ex und lässt Dich nicht "wie ein weißes Blatt" auf die Beziehung ein. (Kann man vielleicht auch nicht, aber sollte man versuchen, finde ich. Weil da ein neuer Mensch kommt mit neuen "Vorteilen", aber auch "Nachteilen" gegenüber dem Ex.)

Die erste Beziehung hat Dich sicher auch geprägt in "was fehlt mir" (Körperlichkeit, erst am Schluss für wichtig genommen) und "was kriege ich" wie selbstverständlich (gemeinsame Interessen). Und sie wird vielleicht Deiner Beziehung zu den Eltern ähnlich gewesen sein.
Und jetzt hast Du den richtigen Schritt gemacht und bei der nächsten Beziehung mehr auf das Bedürfnis gehört, das in Dir, gegeben durch die Erfahrung mit dem Ex, aufgewacht ist und für richtig befunden wurde. Daher ist der neue Mann hier besser passend. Aber passt er auch sonst?

Wie schon geschrieben, vielleicht ist es keiner von beiden als "der Richtige". Vielleicht brauchst Du einen Mann, der körperliche Zuneigung normal geben kann, aber interessenmäßig auf Deiner Linie liegt.
Vielleicht wirst Du so einen nicht treffen oder der ist dann schon vergeben und denkt "reicht doch" in seiner Beziehung, wenn sie ihm nicht ganz entspricht wie es eine mit Dir wäre.

Ich glaube, Deine Erinnerung und die Trauer jetzt sind einfach Verarbeitung der Exbeziehung. Die Trennung war richtig, aber Du siehst nun auch, was gut am Ex war. Hat aber nicht gereicht.
Vergleiche sind, wie gesagt, schlecht. Du wirst nicht alles kriegen können, denke ich. Was ist für eine Beziehung wirklich wichtig und was nicht. Wenn die Basis zu dünn ist und NUR die körperliche Anziehung da ist, passt es halt auch nicht.
 
  • #25
Liebe FS,
Kannst du vielleicht konkreter beschreiben wie dein "nach trauern" sich äußert? Welchen Momenten trauerst du nach? Was genau belastet dich dabei?
Bekommst du ausreichend Kuscheleinheiten und Streicheleinheiten in jetziger Beziehung?

Vielleicht versucht dein Kopf sich einen Perfekten Partner als "Kombination" zu basteln. Aus Ex-Mann und aktuellem Freund. Kann es sein dass du selbst je nach Tagesform gegensätzliche Bedürfnisse hast?

Trauern, war gestern in Form von Tränen runter laufen als ich alte Bilder von uns auf dem Laptop gefunden hatte (eher vom Anfang der Beziehung) . Und dann irgendwie nicht mehr aufhören können.

Aber das war so stark jetzt eigentlich nur gestern, weiß nicht ob es an dem Bildern lag, oder an Weihnachten oder einer Kombi.

Mein jetziger Freund ist sehr zärtlich und liebevoll. Er kuschelt gern, umarmt mich spontan und zeigt mir was ich ihm bedeute.
Er ist echt ein Traum in der Beziehung.

Meine Mutter hat das auch schon erwähnt, dass er sehr liebevoll zu mir ist, da sie nach unserer Trennung auch schon gesagt hat, dass sie sich immer gewundert hat, wie abweisend mein Ex sein kann, als ich mich an Weihnachten für ein Bild auf seinen Schoß setzen wollte und er ein schmerzgeplagtes Gesicht gemacht hat. Und ich bin mit 53kg kein Superschwergewicht.

Mein jetziger Freund unternimmt auch gerne etwas und wenn es nur spontan Essen gehen oder mitbringen ist oder was unternehmen.
Ich vermisse ihn, wenn er nicht da ist und ich hab auch spontan das Bedürfnis ihm zu sagen, daß ich ihn liebe.
Daher verstehe ich mich ja gerade nicht :(
 
  • #26
Wir sind beide mittlerweile neu und glücklich vergeben.
Aber warum denke ich darüber nach
Hm ... Kann es sein, dass Du "Angst" hast, dass seine jetzige Partnerin ihn MIT Zärtlichkeiten usw. hat? Also er ist immer noch Dein perfekter Mann, und Du denkst jetzt, es lag AN DIR, dass er nicht zärtlich zu Dir war, aber eigentlich KANN er es zu einer Frau sein?
Oder ist es, dass Du so viele Jahre mit einer Illusion verloren hattest? Oder beweinst Du Dein Ich, das sich immer nach Liebe von ihm sehnte und gebettelt hat, aber immer abgewiesen wurde?
Hast Du Mitleidempfinden mit Dir selbst, wenn Du Dich auf den Bildern siehst, weil Du weißt, wie Du Dich damals immer fühltest mit dem Exmann?

Vielleicht kannst Du genau rausfinden, was Dich zum Weinen bringt. Statt immer irritiert zu sein, dass Du doch eigentlich glücklich in der neuen Beziehung sein müsstest. Es muss ja gar nicht sein, dass Du dem Ex als solchem hinterherweinst, sondern jetzt erst erkennst, wie sehr Du um Zuneigung gebettelt hast. Oder Du noch nicht losgelassen hast und wenn Du Dir jetzt eine neue Frau an seine Seite denkst, Du den Schritt der Erkenntnis, dass ihr wirklich nicht passtet, eben jetzt machen musst, um Deinen Frieden zu finden.
 
  • #27
Vielleicht bist Du gerade wieder in dem "Modus", die Zärtlichkeiten nicht für wichtig zu halten. So, wie Du es in Deiner Exbeziehung ja auch dachtest am Anfang. Es passte mit dem Ex gut von den Interessen her, das andere ist nicht so wichtig, da nun genügend gesättigt, und der Fokus richtet sich jetzt wieder auf was anderes.

Aber das ist sehr wichtig, Du kennst nur diese Bedürfnisse als DEINE nicht so wirklich, weil sie möglicherweise in der Kindheit ignoriert oder abgeblockt wurden. Wenn Deine Eltern Dich toll unterstützt haben bei schulischen Dingen und Deinem beruflichen Werdegang, ist das gut und richtig. Aber es fehlten vielleicht wirklich Wärme, körperliche Zuneigung usw..
Und so ist das Ganze gespalten in Dir, dass Du immer wieder in den "kalten Modus" verfällst, die Körperlichkeit der jetzigen Beziehung als nichts Besonderes mitnimmst und denkst, gemeinsame Interessen sei das Wichtigste und Schönste und das war damals mit dem Ex so toll.




Vielen Dank für deine Erklärungen, die helfen sehr. Du magst mit vielen Dingen Recht haben.
Ich hatte auch vermutet, dass es Verarbeitung ist, aber hab mich gewundert, dass es so spät ist.

Vielleicht ist auch der Grund, warum ich so an meinem Exmann "hänge", dass er meine erst wirklich längere Beziehung (> 1 Jahr war), ich hab ihn mit 24 kennengelernt und war jetzt nicht gerade diejenige die früh angefangen hat.
Zu einer Frage ob mein Freund auch sonst passt, ich denke schon, siehe meine Antwort an "nur ein Mann".
Manche Dinge sind vielleicht nur Kleinigkeiten, die für andere selbstverständlich sind, aber für mich eben viel bedeuten. Sei es einfach sein Geschirr in die Spülmaschine zu räumen oder nicht ungefragt umzuschalten, wenn ich TV schaue , egal wie doof das gerade (im Sinne von Respekt dem anderen gegenüber) ist oder einfach mal danke sagen, wenn jemand anderes für einen etwas tut. Sich zu freuen, wenn ich für ihn gekocht oder was gebacken habe oder einfach mal zu sagen, dass das was ich anhabe, wenn wir weggehen schön aussieht.
Wie gesagt für viele von Euch sind das vielleicht Banalitäten oder Selbstverständlichkeiten, aber wenn all diese Dinge nicht da waren, dann vermisst man sie. Zumal ist ein Mensch bin, der sich immer bedankt, bzw. nachfragt oder anderen hilft. Soll jetzt nicht eingebildet rüberkommen.
Er gibt mir ein Gefühl einen Mann an der Seite zu haben, mit dem ich mir vorstellen kann alt zu werden.
 
  • #28
Hm ... Kann es sein, dass Du "Angst" hast, dass seine jetzige Partnerin ihn MIT Zärtlichkeiten usw. hat? Also er ist immer noch Dein perfekter Mann, und Du denkst jetzt, es lag AN DIR, dass er nicht zärtlich zu Dir war, aber eigentlich KANN er es zu einer Frau sein?
Oder ist es, dass Du so viele Jahre mit einer Illusion verloren hattest? Oder beweinst Du Dein Ich, das sich immer nach Liebe von ihm sehnte und gebettelt hat, aber immer abgewiesen wurde?
Hast Du Mitleidempfinden mit Dir selbst, wenn Du Dich auf den Bildern siehst, weil Du weißt, wie Du Dich damals immer fühltest mit dem Exmann?

Vielleicht kannst Du genau rausfinden, was Dich zum Weinen bringt. Statt immer irritiert zu sein, dass Du doch eigentlich glücklich in der neuen Beziehung sein müsstest. Es muss ja gar nicht sein, dass Du dem Ex als solchem hinterherweinst, sondern jetzt erst erkennst, wie sehr Du um Zuneigung gebettelt hast. Oder Du noch nicht losgelassen hast und wenn Du Dir jetzt eine neue Frau an seine Seite denkst, Du den Schritt der Erkenntnis, dass ihr wirklich nicht passtet, eben jetzt machen musst, um Deinen Frieden zu finden.

Mmh das ist ein guter Punkt, ich weiß, dass seine neue Partnerin aktuell mehr Zuwendung bekommt als ich, oder ich bilde es mir zumindest ein. Denn viele Dinge sind jetzt möglich, die vorher nicht möglich war. Aber darüber hatte ich glaube ich auch in einem anderen Thread geschrieben, wo der Tonus war, das ändert sich meistens nach einer Weile wieder und er verfällt in andere Muster.
Ich bin mir sicher, dass es bei uns am Anfang damals auch noch anders war.
Allerdings muss man auch dazusagen, dass andere auch immer dachten wir seien ein glückliches Paar, wenn sie uns gesehen haben, weil er dann doch etwas anders war als zu Hause.
Ich hab ihn auch nach der Trennung mal darauf angesprochen, warum es jetzt geht und er so viel macht für sie und warum das so ist. Er hat gesagt, "das weiß ich nicht, ehrlich". Vielleicht war ich auch einfach die falsche für Ihn und wir habe uns beide einer Illusion hingegeben.

Ich denke schon, dass ich um Liebe und Aufmerksamkeit gebettelt habe, aber ich empfinde kein Mitleid mit mir, wenn ich die Bilder sehe, eher Freude (auch wenn es mich zum Weinen gebracht hat, wie gesagt total bescheuert), da es ja auch schöne Erinnerungen sind, an herrliche Orte der Welt, die wir bereist und schöne Dinge erlebt haben, und gerade Urlaub war halt noch mal was anderes als der Alltag. Im Urlaub war immer alles anders, da gab es meistens kein Internet und andere Dinge, die wichtiger waren und unbedingt gemacht werden müssen, wie Dinge zusammenbauen oder wieder auseinander etc.
 
  • #29
Hi FS,
ich versuche eine Erklärung zu geben. Ich denke du bist jetzt durch den neuen Freund zufriedener, einfühlsamer, emotionaler geworden. Die innere Anspannung löst sich langsam und dann laufen auch mal die Tränen. Das kann schon mal vorkommen. Akzeptiere deine Reaktion als etwas normales. Evtl ist es auch Weinen, weil du Mitleid mit deinem früheren Ich hast. Das ist auch normal. Hast du dich nach dem Weinen besser gefühlt? Wenn ja, dann lass die Tränen nächstes mal laufen und spühre in dich hinein. Wenn nicht, dann schaue dir alte Bilder einfach nicht mehr an und schließe sie sobald du eins zufällig öffnest.

Ich hoffe sehr dass deine Trauer nicht auf die neue Beziehung abfärbt. Das kann für deinen neuen Partner auch verletzend sein, weil er dann denkt du liebst dein Ex-Mann immer noch mehr als ihn. Denke auch mal daran.

Warst du bei einem Psychologen oder Paarberater o.ä.? Kann ich dir nur empfehlen. Die meisten im Forum sind es nicht (mich eingeschlossen).
Wenn du merkst deine Trauer wird immer schlimmer und hat negative Auswirkungen bitte geh zu einem Profi. Vielleicht sogar mit deinem neuen Freund. Damit er dich besser versteht und unterstützen kann.
 
  • #30
Hi FS,
ich versuche eine Erklärung zu geben. Ich denke du bist jetzt durch den neuen Freund zufriedener, einfühlsamer, emotionaler geworden. Die innere Anspannung löst sich langsam und dann laufen auch mal die Tränen. Das kann schon mal vorkommen. Akzeptiere deine Reaktion als etwas normales. Evtl ist es auch Weinen, weil du Mitleid mit deinem früheren Ich hast. Das ist auch normal. Hast du dich nach dem Weinen besser gefühlt? Wenn ja, dann lass die Tränen nächstes mal laufen und spühre in dich hinein. Wenn nicht, dann schaue dir alte Bilder einfach nicht mehr an und schließe sie sobald du eins zufällig öffnest.

Ich hoffe sehr dass deine Trauer nicht auf die neue Beziehung abfärbt. Das kann für deinen neuen Partner auch verletzend sein, weil er dann denkt du liebst dein Ex-Mann immer noch mehr als ihn. Denke auch mal daran.

Warst du bei einem Psychologen oder Paarberater o.ä.? Kann ich dir nur empfehlen. Die meisten im Forum sind es nicht (mich eingeschlossen).
Wenn du merkst deine Trauer wird immer schlimmer und hat negative Auswirkungen bitte geh zu einem Profi. Vielleicht sogar mit deinem neuen Freund. Damit er dich besser versteht und unterstützen kann.

Ja, ein wenig besser hab ich mich gefühlt. Zumindest nachdem ich mich beruhigt hatte.

Nein, ich hab mir keine Hilfe gesucht. Wollte ich auch nicht, bei der Trennung war ich fast erleichtert, auch wenn es seltsam klingt.
 
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