• #1

Warum tun sich Frauen schwer, Gefühle für einen männlichen Freund zu entwickeln?

Ich höre das immer wieder von meinen männlichen Freunden und Bekannten. Sie verlieben sich in eine gute Freundin, aber diese Gefühle werden praktisch nie geteilt. Umgekehrt höre ich von meinen weiblichen Freunden und Bekannten so gut wie nie, dass sie Gefühle für einen Freund entwickelt haben.

Schade, denn aus Sicht der Damen hätte es auch erhebliche Vorteile, sich mit einem Freund einzulassen. Man kennt sich gut. Man weiß die Stärken und Schwächen des anderen. Noch mehr, er kennt die Stärken und Schwächen von Euch Damen. Ihr müsstet Euch nicht verstellen. Es besteht schon ein Vertrauensverhältnis im Gegensatz zu jemanden, den man gerade ein paar Wochen datet.

Was ist es nun, dass diese Gefühle verhindert? Fehlt da wirklich die körperliche Anziehung zu dem Freund? Vermissen Frauen etwas anderes? Ich stelle mir oft die Frage, warum das so ist. Ich habe das schon selbst erlebt, wie ich Gefühle für eine Frau entwickelte, die ich anfangs nur mochte und schätzte. Es ist einfach dieses Eintauchen in ihre Welt. Zu erfahren, was sie bewegt, welche Gedanken sie hat. Dann fällt es mir auch nicht mehr schwer, langsam Gefühle für sie zu entwickeln.

m/41
 
  • #2
Es ist rational, meine ich, doch schwer zu sagen, warum sich Gefühle entwickeln und ja, ich kenne auch Leute, Männer wie Frauen, die sich erst nach Monaten oder Jahren in jemanden verliebt haben, aber oft war da von Anfang an teilweise was da.

Ich meine, ich spüre doch ob ich dabei bin mich zu verlieben, mich plötzlich anders fühle, plötzlich mich vielleicht gerne bei dem Mann anlehnen möchte, ihn berühren, aber wenn dies nicht der Fall ist dann ist es doch einfach so. Ein Bekannter wollte auch mal plötzlich mehr von mir, ich fand das eher komisch, so als würde er sich sagen "wir verstehen uns gut, teilen teilweise gleiche Interessen usw. also könnte ich mir mehr vorstellen". Da kam es mir eher so vor, als würden weniger Gefühle, mehr der Verstand sagen, das könnte doch passen.

Ich meine man spürt doch und kann oft nicht erklären, warum man nun einer Person näher sein will, er anderen nicht, ich halte dieses Gefühl für wichtig und hätte mir nie vorstellen können, meinen Bekannten damals zu küssen und da war einfach kein wohliges Gefühl, keine Anziehung und gerade daher fand ich es auch so komisch wie er das so einseitig entwickeln konnte.

Steffi, 32
 
  • #3
Ich glaube, du unterliegst einer Illusion wie viele Männer. Auch meine männlichen Kumpels/Freunde wissen nicht alles über mich! Sie denken nur, sie wissen alles.
Einige buhlen seit Jahren um mich und alle meinen, sie würden gut zu mir passen. Dass unser Lebensstil und unsere Interessen aber so ziemlich gegensätzlich wie Tag und Nacht sind, wollen sie nicht wahrnehmen. Genauso wie unsere Weltsichten und Glaubenssätze.
Gerade mit der derzeitigen politischen Krise habe ich gut 3/4 meines Freundeskreises aussortieren müssen, weil ich mir deren unterbelichteten Müll nicht mehr anhören konnte.

Eine Beziehung besteht nicht nur aus beisammensitzen, kochen, essen, fernsehen und in Bars abhängen und Spaß haben, sondern auch (und gerade für Frauen) aus tiefsinnigenen Gesprächen, Intellekt und ernste Zukunftsvorstellungen.

Außerdem spielt auch bei Frauen der erotische Faktor und sexuelle Anziehungskraft eine enorm hohe Rolle. Sich freundschaftlich gut verstehen reicht in heutiger Zeit echt nicht! Sorry, aber heutzutage müssen Männer schauen, dass sie sexuell und optisch ganz schön weit aufholen, um im Rennen bleiben zu können!
 
  • #5
Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nicht ein einziges Mal in einen Freund verliebt und kann mir das auch überhaupt nicht vorstellen. Warum das so ist, kann ich dir beim besten Willen nicht sagen. Meine Freunde sind für mich wie Brüder.
 
  • #6
Ich glaube, Männer freunden sich erst gar nicht mit Frauen an, die sie hässlich finden, auch nicht platonisch. Während Frauen sich auch mit netten/ sympathischen, unattraktiven Männern anfreunden.Das erklärt die von dir beschriebene Situation.
 
  • #7
Hallo Neugieriger,
ich habe da etwas ganz anderes beobachtet:
In meinem Freundeskreis haben sich ingesamt drei Paare gefunden (alle Ü40) die zuvor eine Zeitlang befreundet waren. Kennengelernt im Freundeskreis, irgendwann Dinge zu zweit unternommen und schließlich hat es bei beiden gefunkt.
Vielleicht lässt Du den Damen nicht genug Raum, um Gefühle zu entwickeln?
 
  • #8
Fehlt da wirklich die körperliche Anziehung zu dem Freund? Vermissen Frauen etwas anderes? Ich stelle mir oft die Frage, warum das so ist. Ich habe das schon selbst erlebt, wie ich Gefühle für eine Frau entwickelte, die ich anfangs nur mochte und schätzte.
m/41
Ja. Eine Frau die koerperlich nicht an dir interessiert ist, wird sich vermutlich nicht auf einmal in dich verlieben.

Wir Maenner sind meiner Erfahrung nach eher kognitive Wesen die man optisch sehr leicht stimulieren kann, Frauen sind eher emotional und legen viel mehr Wer auf Gefuehle als auf Optik.

Fuer Frauen ist es schwer den Schalter zwischen Freundschaft und Liebhaber umzuschalten, weil das sind 2 vollkommene verschiedene Sachen.

Fuer dich mag es logisch klingen, Frauen erst mal Wochen und Monatelang kennen zu lernen bevor man das Risiko Beziehung eingeht. Frauen ticken da anders....
 
L

Lionne69

Gast
  • #9
Lieber Neugieriger,

interessante Frage.

Für mich stimmt Deine Beobachtung - wer bei mir in der Freundschublade gelandet ist, ist dort unwiderruflich.

Grundsätzlich, ich lerne jemanden kennen, geschlechtunabhängig, finde diejenige/ denjenigen sympathisch.
Bei Frau ist es klar, da kann sich eine nette Bekanntschaft evtl. Feundschaft entwickeln.
Bei Mann gibt es anfänglich die Möglichkeit, dass die Sympathie sich Richtung Beziehung entwickelt, dass ganz andere Gefühle entstehen und hinzukommen.
Oder die Sympathie bestätigt sich nur Richtung gute Bekanntschaft / Freundschaft. Es fehlt Grundlegendes, die Anziehung, die speziellen Gefühle, die für mich für eine Partnerschaft unabdingbar wären. Diese entwickeln sich leider nicht, egal wie harmonisch, vertraut und entspannt der Umgang ist. Diesen Mann empfinde ich als männliches Neutrum, kann sein, dass deswegen der entspannte Umgang so möglich ist.
Oft stelle ich zudem fest, dass dieser Mann Eigenheiten hat, die ich in einer Freundschaft tolerieren kann, vielleicht sogar anregend, faszinierend finde; in einer Partnerschaft würde es an diesen Punkten schnell zu Spannungen führen, evtl. sogar zu unüberbrückbaren Divergenzen.

So einen Freund habe ich momentan, wir können gemeinsam etwas unternehmen, problemlos Stunden miteinander verbringen, wunderbare Zeiten, gute vielseitige Gespräche.
Aber wir sind in so vielen Dingen so unterschiedlich - eine Beziehung niemals.
Er ist relativ konservativ, bedächtig, zögerlich, der Passive, Vertager, das Gewohnte bevorzugende - ich, nun ja
Für eine Freundschaft spannend, außerdem gibt ausreichend Überschneidungen an Werten und Interessen.
Wir bereichern uns gegenseitig. In einer Partnerschaft würden wir uns gegenseitig einengen.
Und - ich nehme ihn zwar als männlich wahr, aber nicht als Mann.
 
  • #10
Ich denke schon, dass die sexuelle Anziehung fehlt, denn sonst wäre man ja längst ein Paar, da der Freund ja in den meisten Fällen durchaus Interesse hätte. (denke ich mal)
Der Kumpel ist nicht sexy und es kann auch sein, dass die Frau den passenden Partner noch anders sucht als unter der Prämisse "muss zuverlässig sein, muss nett sein" usw. Manche Frauen projizieren auch oder wollen Männer, die "unerreichbar" sind, was am besten klappt, wenn der Mann einfach nicht interessiert ist, aber ins Beuteschema passt von der Optik her. Es kribbelt nichts beim guten Freund, aber es ist toll, dass er da ist, wenn man wegen den anderen Männern Liebeskummer hat.

Aber ich denke nicht, dass sich speziell Frauen schwertun damit. Männer verlieben sich meist auch nicht in weibliche Kumpels, obwohl die auch nett sind, nicht übel aussehen und sich sogar auch für Fußball interessieren.
 
  • #11
Es ist einfach dieses Eintauchen in ihre Welt. Zu erfahren, was sie bewegt, welche Gedanken sie hat. Dann fällt es mir auch nicht mehr schwer, langsam Gefühle für sie zu entwickeln.

.......vielleicht ist das der Grund, lieber FS. Eine wirkliche Kommunikation, die den anderen in sein Universum lässt, gibt es kaum. Das Kommunikationsgehabe ist sehr oberflächlich geworden und beschränkt sich auf Kurzmitteilungen und das sichten von Äußerlichkeiten. Kaum jemanden interessiert es, wie man denkt und fühlt. Eine Grundvoraussetzung für mich, um überhaupt Gefühle zu entwickeln.
 
  • #12
Ich habe mal gelesen, dass Frauen Männer in 2 Gruppen einteilen: gute Freunde oder potentielle Sexpartner.

Je nach dem, in welche Gruppe der Mann eingeteilt ist, wird auch sein gesamtes Verhalten interpretiert.

Also der Mann aus der Gruppe "potentielle Sexpartner" kann machen und sagen, was er will, er kann sogar vor ihren Augen mit einer anderen knutschen, sie wird es dahingehend interpretieren, dass er an ihr Interesse hat, sie eifersüchtig machen wollte oder nicht zu seinen Gefühlen für sie steht.

Genauso kann der Mann aus der Kumpelgruppe tun, was er will, sie versteht es nicht, dass er romantisches Interesse hat.Da lässt sie sich umarmen und schläft mit ihm in einem Bett, "weil sie soo gute Freunde sind". Es läuft aber nichts, auch weil Frau das einfach nicht erkennt.
 
  • #13
Weil Frau in den ersten 3 Sekunden weiß, ob sie diesen Mann körperlich an sich heranlassen kann. Und dieses Gefühl ändert sich nicht, außer man zwingt sich dazu, "es zu probieren." Funktioniert aber nicht. Das ist ein biologisch vorgesehenes Auswahlverfahren.
 
  • #14
Klar kann es Vorteile haben, wenn Frau sich auf einen guten Freund einlässt. Aber Beziehungen werden nicht mit dem Kopf entschieden, zumindest sollten sie das nicht. Das ist doch keine Kosten-Nutzen Rechnung.

Ich habe auch gute Freunde und wenn ich mich nicht in diese verliebe dann liegt es daran, dass ich diese nicht als vollwertige Männer an meiner Seite akzeptieren kann, sie wirken vielleicht zu schwächlich und damit fehlt das, was mir an einem Mann zum Beispiel sehr wichtig ist: Er muss stark sein.

w(28)
 
E

Elissa

Gast
  • #15
Wenn du als Mann einmal auf der Kumpelschiene gelandet bist, dann ändert sich nichts mehr daran. Die erotische Anziehungskraft fehlt einfach, wie bei einem Bruder. Bei mir ist das jedenfalls so und bei vielen anderen Frauen anscheindend auch.
Aber deine Beobachtungen stimmen .Männer empfinden das oft nicht so.
 
  • #16
Ich dachte eigentlich immer, es wäre eher typisch für Frauen, langsam Gefühle zu entwickeln, während es bei Männern meistens gleich funkt oder gar nicht.

Aber ja, die Konstellation "Mann verliebt sich in gute Freundin, die seine Gefühle nicht erwidert" scheint recht häufig vorzukommen. Ich vermute, das liegt an der Wesensart dieser Männer. Zu welchen Männern bauen Frauen denn intensive Freundschaften auf? Typischerweise doch zu solchen, die vom Wesen her eher weich sind, gut zuhören können, gern und viel über Gefühle und andere "Frauenthemen" sprechen.

Ein Mann mit solchen Eigenschaften ist für eine Frau ein angenehmer Gesprächs- und Freizeitpartner - man kann mit ihm tratschen und Dates analysieren wie mit einer besten Freundin. Nur leider würde man als heterosexuelle Frau mit der besten Freundin nicht ins Bett gehen. Sexy findet man ja MÄNNLICHE Eigenschaften. Und die Männlichkeit in Wesen und Habitus, die geht den netten "Frauenverstehern" häufig etwas ab, zumindest dem eigenen Empfinden nach.

Für einen sehr engen Freund kann man auch fühlen wie für einen Bruder. Aber mit dem eigenen Bruder würde man (normalerweise) noch weniger ins Bett gehen.

Ich habe einen guten Freund, der leider in mich verliebt zu sein scheint oder zumindest irgendwie Gefühle für mich hat. Ich hab schon öfters darüber nachgedacht, ob ich es nicht einfach mit ihm versuchen soll...wir verstehen uns so gut, sind in vielen Dingen einer Meinung. Aber ich kann mir einfach keinen Sex mit ihm vorstellen, und dann macht es nunmal keinen Sinn. Leider finde ich sein Gesicht und seinen Körpergeruch nicht so attraktiv und irgendwie hat er für mein Empfinden auch diesen etwas weiblichen Habitus, der mich in erotischer Hinsicht abtörnt.

Er kommt aber bei anderen Frauen ziemlich gut an; hat immer mal was Affärentechnisches am laufen. Oft verlieben sich die Frauen auch in ihn. Das widerspricht meiner Theorie, dass "Frauenversteher" generell zu "unmännlich" sind, um auf Frauen attraktiv zu wirken. Vielleicht ist es auch so, dass verliebte Männer sich gegenüber ihrem "Objekt der Begierde" zu "unmännlich" verhalten und deshalb gerade von dieser Frau nicht als attraktiv wahrgenommen werden. Wobei es bei mir und meinem Freund schon an optischen Hürden scheitert, wie gesagt.

Ich würde ihm wirklich wünschen, dass er sich mal in eine Frau verliebt, die auf ihn steht. Leider will er scheinbar ausgerechnet mich - vielleicht gerade deshalb, weil er mich nicht haben kann.
 
  • #17
"Friendzone"...Schon mal gehört oder?

Also ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ein Mann bei mir entweder in die eine oder die andere Kategorie fällt. Gerade guten Freunden möchte man doch alles erzählen können und es würde mich hemmen, wenn ich irgendwelche Gefühle für den Freund hätte. Bei mir schließen sich richtig enge Freundschaft und Liebschaften daher von vornherein aus. Und dieses "mit der Zeit entwickeln" ist mir ohnehin schleierhaft, ich ordne Männer sehr schnell in eine der beiden potenziellen Schienen ein und da ändert sich bei mir auch nichts mehr. Aber muss ja nicht bei allen so sein.
 
  • #18
Ich höre das immer wieder von meinen männlichen Freunden und Bekannten. Sie verlieben sich in eine gute Freundin, aber diese Gefühle werden praktisch nie geteilt.

Lieber FS,
das kann ich nicht bestätigen. Von den insgesamt 7 Beziehungen, die ich in meinem Leben hatte, haben sich 5 aus dem engeren Bekanntenkreis/Freundeskreis ergeben.
Man kannte sich gut, unternahm oft in der Clique was miteinander, war aber nicht bester Freund/beste Freundin.
Im Zuge der vielen lockeren Begegnungen wurde es dann enger und so kamen in meinem Umfeld sehr viele Beziehungen zusammen, alle langlebig (+30 Jahre).

Ich hatte einen besten Freund, den ich sehr mochte, der ein sehr attraktiver Mann war, den ich aber trotzdem nie begehrte weil er mir vertraut wie ein Bruder war. Diese tiefe Freundschaft/Vertrautheit spricht ganz andere Gefühlswelten an, die ein sexuelles Begehren verhindern.

Allerdings habe ich schon öfter gehört, dass Männer sich in die "beste Freundin" verliebt haben. Ich bezweifel' das, aufgrund der Kenntnisse der Konstellationen. Die Männer waren immer schon in die Frau verliebt und haben in der Zeit, als sie keine Chancen bei ihr hatten, ihre Nähe gesucht, die wahren Gefühle verborgen und sich in die Freundschaftsrolle begeben. Irgendwann konnen sie ihre wahren Gefühle aber nicht mehr verleugnen, weil der Druck zu groß wurde - geändert hatte sich da garnichts.

Doch ich kenne noch eine Variante, die bestimmt ist, durch das Partnerwahlverhalten von Männern: die nette Mitläufer-Freundin in der Clique, in ihren jungen Jahren Typ graue Maus wird mit Ende 20/30+ eine attraktive Frau mit Ausstrahlung, meistens durch berufliche Erfolge. Statt in Sack und Asche kleidet sie sich plötzlich gut, statt auf den Boden zu gucken schaut sie einem in die Augen, ist voller Selbstbewusstsein, Witz und Schlagfertigkeit. Dann wollen die Männer sie mit einem Mal als Partnerin, weil Männer optikgesteuert sind und in diesem Fall alles andere um die Frau vergessen.
Auch Männer verändern sich optisch in dem Alter so. Aber bei den Freundinnen springen die Gefühle trotzdem nicht um.
 
  • #19
Man kennt sich gut. Man weiß die Stärken und Schwächen des anderen. Noch mehr, er kennt die Stärken und Schwächen von Euch Damen. Ihr müsstet Euch nicht verstellen. Es besteht schon ein Vertrauensverhältnis
Zuviel Vertrautheit ist unsexy - Bruder-Schwester-Verhältnis, statt Mann und Frau.
Insbesondere wenn man sich lange in tiefer Freundschaft kennt, dann ist es nicht nur ein Vorteil, sich so gut in allen Facetten der Persönlichkeit zu kennen.
Ich wusste, was ich an meinem besten Freund für eine Freundschaft schätze (Wärme, Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Humor, Gelassenheit, Fürsorge), aber noch besser wusste ich, was ich an ihm als Partner niemals schätzen würde: Ehrgeizlos, in allem etwas träge und unzuverlässig, zuwenig Dynamik, zu wenig männliche Eigenschaften um ein Sexualpartner für mich sein zu können.

Ich verstehe den Zusammenhang mit Verstellen nicht. Für einen Freund rüsche ich mich nicht auf, außer er soll mich beraten, wie das bei einem Mann ankommt. Für den verliebten guten Freund ist sowas natürlich eine Qual.

Für einen Mann mit Partneroption verstelle ich mich auch nicht - dem will ich unter ganz anderen Aspekten gefallen. Ihm zeige ich andere Eigenschaften, die ich auch habe, die in der Freundschaft nicht benötigt werden. Für eine Paarbeziehung hat man eine ganz andere Interaktion miteinander.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #20
Das Meiste wurde schon gesagt. An einen guten Freund habe ich völlig andere Ansprüche als an einen potenziellen Partner.
Z.B. Keine Ansprüche ans Aussehen, seine kleinen Macken und Schrullen sind mir egal, da sie meinen Alltag nicht maßgeblich beeinflussen. Ich kann mit ihm völlig offen über Männerbekanntschaften reden. Wenn ich mal zuviel getrunken habe... hält er mir das Haar zurück und bringt mich sicher ins Bett ohne dass ich um meine 'erotische' Ausstrahlung fürchten muss. Ich habe nicht das Gefühl "gefallen" zu müssen und kann ihm auch mal im ausgeleierten Panty die Tür öffnen.
Wie soll sich bei einem Menschen der ALLES an Dir kennt noch eine erotische Spannung aufbauen? Dazu kommt, Freundschaft ist die Königsdisziplin, solch einen Menschen will man nie wieder verlieren. Beziehungen sind sehr viel fragiler, Männer kommen und gehen (im schlimmsten Fall) Freunde kann man ein Leben lang haben. Und um ganz sicher zu gehen sind meine besten Freunde schwul.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #21
Umgekehrt höre ich von meinen weiblichen Freunden und Bekannten so gut wie nie, dass sie Gefühle für einen Freund entwickelt haben.

Ich lese das hier immer wieder mal in beiden Richtungen. Ich habe mehrere, zum Teil sehr "alte" Freundinnen. Klar, wenn sie mir nicht sympathisch wären, wären sie nicht meine Freundinnnen. Das bedeutet aber nicht, dass sie automatisch auch als Partnerin in Frage kommen. Für mich sind Freundinnen wie Freunde Menschen, die mein Leben bereichern und mir z. B. andere Sichtweisen aufzeigen können. Das hat keine romantische oder Sexuelle Komponente. Wenn ich hier mitlese, können eine Reihe von Männern und Frauen das nicht auseinanderhalten. Die müssen dann sicher auf eine wertvolle Bereicherung im Leben verzichten.


Schade, denn aus Sicht der Damen hätte es auch erhebliche Vorteile, sich mit einem Freund einzulassen.

Das ist Dein männliches Wunschdenken. Beziehungen fängt man an, weil man Gefühle entwickelt, nicht, weil es rein rational gut passt.
 
N

nachdenkliche

Gast
  • #22
Du meinst wie in diesem Lied : "1000 mal ist nichts passiert..." ?
Ich kann mir ehrlich gesagt sowas auch nicht vorstellen. Wenn ja, dann war da schon immer unterschwellig was von einer Seite!
Ich habe sowieso ganz große Skepsis einer platonischen Freundschaft einem Mann gegenüber. Auch von Liebe zu Freundschaft, geht einfach nicht.
Freundschaft ist etwas sehr kostbares, das sollte man nicht durch dieses Gefühl der Liebe zerstören. Ich halte mittlerweile reine Freundschaft für etwas wertvolleres.
 
  • #23
Eine Beziehung besteht nicht nur aus beisammensitzen, kochen, essen, fernsehen und in Bars abhängen und Spaß haben, sondern auch (und gerade für Frauen) aus tiefsinnigenen Gesprächen, Intellekt und ernste Zukunftsvorstellungen.

Hier nochmal der FS. Das ist eigentlich etwas, was für mich eine gute Freundschaft ausmacht. Die guten und tiefgehenden Gespräche. Aber das finde ich auch Grundvoraussetzung für eine Beziehung. Ich mag mir nicht eine Beziehung vorstellen, wenn man sich nichts sagen könnte und Freude im Dialog empfindet.

Außerdem spielt auch bei Frauen der erotische Faktor und sexuelle Anziehungskraft eine enorm hohe Rolle. Sich freundschaftlich gut verstehen reicht in heutiger Zeit echt nicht! Sorry, aber heutzutage müssen Männer schauen, dass sie sexuell und optisch ganz schön weit aufholen, um im Rennen bleiben zu können!

Das ist schon eine ziemlich gehobene Anspruchshaltung. Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass das bei jeder Frau die gleiche Rolle spielt. Ich sehe es, wie es Daisy83 zuvor geschrieben hat, man möchte den anderen berühren, anfassen mögen. Das ist bei mir auch der Fall.
 
  • #24
Das ist Dein männliches Wunschdenken. Beziehungen fängt man an, weil man Gefühle entwickelt, nicht, weil es rein rational gut passt.

Dann frage ich mich, warum so viele Paar- und Singleberater den Ratschlag geben, bei der Partnerwahl mehr darauf zu achten, gemeinsame Interessen zu haben und ähnliche Beziehungsansichten zu besitzen? Warum wird bei Singlebörsen so stark auf das Matching geachtet, wenn nur die Gefühle zählen sollen. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch für die Gefühle bei der Beziehungsanbahnung. Aber das klingt bei einigen so, als wenn nur die zählen und gar nicht, ob man gut zusammen passt.
 
  • #25
Ich glaube, das ist altersabhängig. Die "Friendzone" ist vor allem ein Phänomen bei jüngeren. Da sieht der ideale Partner heiß aus, hat Traummaße und ein tolles Lächeln.

Später werden Beziehungen mehr auf Vernunft gebaut und Verlässlichkeit und Planbarkeit sind mehr gefragt. Auf den Partner muss man sich vor allem verlassen können, wenn Familie und Kinder geplant sind. Die sexuelle Anziehungskraft wird mehr zur Nebensache. Daher gelten in dieser Phase - so ab 30 etwa - andere Spielregeln.
 
  • #26
Warum wird bei Singlebörsen so stark auf das Matching geachtet, wenn nur die Gefühle zählen sollen. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch für die Gefühle bei der Beziehungsanbahnung. Aber das klingt bei einigen so, als wenn nur die zählen und gar nicht, ob man gut zusammen passt.
Singlebörsen wollen sich verkaufen und dazu eignet sich sehr gut als Argument das Matching! Wie willst du Gefühle verkaufen? Ich für mich weiß auch in 3 Sekunden, ob ich mit dieser Frau kann oder aber auch nicht, da braucht es nicht viel mehr dazu! Da nutzen mir gemeinsame Interessen und Aktivitäten etc. pp. NICHTS!
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #27
Dann frage ich mich, warum so viele Paar- und Singleberater den Ratschlag geben, ...

Ich glaube nicht, dass die damit meinen, man solle sich die Partnerin rein rational aussuchen ohne dass die emotionale/romantische Komponente auch vorhanden ist. Und die sexuelle ebenfalls. Sie meinen wohl nur, dass viele ausschließlich nach Verliebtheit und Sex aussuchen und das in die Hose geh, weil längerfristig andere Faktoren dazu wichtig sind. Wer ist denn nach 10 Jahren noch so verliebt wie am ersten Tag?

Es ist eben "alles" wichtig. Und ich glaube auch nicht (#23), dass die sexuelle Komponente ab 30 unwichtiger wird. Nach meinen Erfahrungen gerade auch nicht bei Frauen.
 
  • #28
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch für die Gefühle bei der Beziehungsanbahnung. Aber das klingt bei einigen so, als wenn nur die zählen und gar nicht, ob man gut zusammen passt.
Na, wenn Herz und Verstand gut aufeinander abgestimmt sind, dann sagen dir die Gefühle, ob man gut zusammen passt, und der Verstand hilft dabei, die richtigen Gefühle zu produzieren, die da lauten: ja die ist sexy und passt auch sonst zu mir.

Bei dir herrscht der Kopf, und das ist nicht gut. Man braucht eine gesunde Mischung. Höre da mal hin, was dir hier über deine Kopflastigkeit gesagt wird - es passiert dir nicht zum ersten Mal! Ich erinnere dich an deinen anderen Thread, in dem du mir nicht glauben wolltest, dass du durch Rationalisierungen deine Gefühle wegdrückst, anstatt sie wahrzunehmen. Da hattest du eigentlich mit einer Abfuhr zu kämpfen, und hast dann einen rationalen Thread daraus gemacht. Und als ich dir das zeigen wollte, hast du das dann als eine Art Zurückweisung erlebt, und dabei gar nicht gemerkt, dass ich es war, die sich jemanden wie dich als Partner für ihre Freundin wünschen würde!

Wenn du dauernd in der friend zone landest, fehlt dir das Gespür für Gefühlssignale bzw das Vertrauen in sie.
 
  • #29
Lieber FS, ganz unter uns.
Ich hasse es wie die Pest, wenn ein Mann meint, über mich entscheiden und damit auch befehlen zu können. Ein Mann, der ungefragt meint, mir erzählen zu müssen was gut für mich ist, ist im nächsten Moment raus aus meinem Freundeskreis- besonders wenn er mich zu etwas Beschwatzen möchte, von dem nur ER einen Nutzen hat.

Die Jungs und Männer, die die "besten Freunde" der Frauen werden, sind in der Regel solche, zu denen sich die Frau NIEMALS eine Beziehung vorstellen kann. Keine Partnerschaftsattraktivitätsmerkmale, nicht das Wesen, keine optische Präferenz. Es gibt Männer, mit denen ich mir mehr vorstellen könnte, das sind in der Regel aber auch keine guten Freunde, sondern nie mehr als flüchtige Bekanntschaften und ich verhalte mich ihnen gegenüber ganz anders als bei männlichen Kumpels und echten "Best Friends".

Diese würden niemals in meinen Partnerschaftspool aufgenommen. Denke, die meisten Frauen trennen da ziemlich streng und es ist KEIN Zufall, dass die meisten hübschen Frauen "hässliche" beste Freunde haben. Von Männern wird das nur leider fälschlicherweise als "bei Frauen zählt die Optik des Mannes nicht" interpretiert.
 
  • #30
Lieber FS,

Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es bei mir schon das ein oder andere mal genau andersrum lief. Es kam schon vor dass sich gute weibliche Bekannte oder auch "Freundinnen" in mich verliebt haben. Ich wage also zu behaupten dass die Probleme mit Sicherheit woanders liegen. Generell gibt es nicht wenige Frauen, für die eine Partnerschaft erst durch vorangegangene tiefe Verbundenheit entstehen kann. Die sind aber eben nicht auf Singlebörsen anzutreffen. Die Damen die hier gegenteiliges berichten ergeben kein repräsentatives Abbild der ganzen Gesellschaft - Frauen sind unterschiedlich. Außerdem solltest du die tiefe Verbundenheit von der ich spreche nicht automatisch mit Freundschaft gleichsetzen. Das ist letzlich alles eine Frage der Definition. Ich denke dieser Faktor hat die Antworten in diesem Thread maßgeblich beeinflusst.

Wenn du auf diese Art der Partnersuche bestehst, wirst du gezwungen sein entgegen deiner wahren Natur zu handeln, was du natürlich zwangsläufig ausstrahlst. Vielleicht liegt genau hier der Ansatzpunkt.

M29
 
Top