• #1

Warum werden wichtige und persönliche Fragen nicht an den Partner direkt gestellt?

Diese Frage beschäftigt mich schon eine ganze Zeit! Warum führen erwachsene Menschen keine offenen Gespräche direkt miteinander? Warum werden solche Fragen hier gestellt, die eigentlich keiner so richtig beantworten kann?!? Was läuft da schief in unserer Gesellschaft?
 
G

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  • #2
Weil die meisten Menschen lügen, um ... ? Den anderen nicht zu verlieren (siehe "wollt ihr es wissen, wenn euer Partner fremdgeht"-Thread) oder sich ins rechte Licht zu setzen. Usw.

Wenn man ehrlich ist und sich daran hält, was man sagt, wird man leicht zum Opfer, weil der andere immer Bescheid weiß, was los ist, und schön damit arbeiten kann, um das, was er am Partner vorbei durchziehen will, auch durchziehen zu können.

Zitat von INSPIRATIONMASTER:
Warum führen erwachsene Menschen keine offenen Gespräche direkt miteinander?
Ich würde sagen, weil sie innerlich nicht erwachsen sind. Noch nicht oder nie. Du kannst auch in den Thread gucken, ob immer gleich zur Trennung geraten werden soll. Ich zitiere mal aus zwei Beiträgen von Labenia:

Zitat von Labenia:
Weil Frauen vieles in die Richtung, die für sie erwünscht ist, bei Partnerschaften bewegen können: ganz subtil und unbemerkt, aber wirkungsvoll. Dabei soll dem Mann nicht das Gefühl gegeben werden, er käme dabei schlecht weg/ man würde ihn herumkommandieren, sondern man würde ihm fette Vorteile bei der entsprechenden Lösung der Probleme aufgezeigt und davon überzeugt.

Zitat von Labenia:
Daher: einer von den beiden in einem Paar sollte das Ruder in die Hand nehmen und dem Schiff die Richtung vorgeben. Etwas anders bleibt nicht übrig.
...
Was Manipulation angeht... Das hört sich unangenehm an, aber unser ganzes Leben besteht aus Manipulationen (direkter/undirekter). Die Frage ist nur WIE man es macht.

Es sind nicht nur Frauen, die so denken, und es geht mir nicht um eine Anklage oder ob es nun richtig oder falsch ist. Ich hab schon in dem anderen Thread geschrieben: So sehen alle Beziehungen bis auf eine aus, die ich kenne. Von daher müssen sich auch erwachsene Menschen zusammenfinden, dass eine erwachsene Art des Umgehens mit einem Problem stattfinden kann.

Und manchmal braucht man auch einfach Input von außen, weil man so verwoben ist mit dem Partnerschaftsproblem, dass die Unterhaltung mit dem anderen nur ein Aufeinanderprallen der Standpunkte darstellt. Dann kommt man selbst mit einem offenen Gespräch nicht weiter.
 
  • #3
Erwartungsdruck. Viele Leute wollen vom Partner nur Gutes hören, nichts Schlechtes / Kritisches. Sonst Laune schlecht -> sei "Beziehung schlecht"

Also versucht man Tipps und Ratschläge zu finden, ohne damit den Partner und die Beziehung zu belasten.

Mit den meisten Partnerinnen konnte ich nicht über Beziehungsprobleme sprechen, so sehr ich auch darum bat. Selbst als ich konkrete Probleme erfuhr, (die auch noch meine Ursache waren) konnten sie mit mir nicht darüber sprechen. Vielleicht Angst vor Trennung ?

Ansonsten z.B. Sturheit statt Diskussion. Ich sollte alles so akzeptieren, wie die Partnerin es wünscht. Also auch keine Fähigkeit bzw. kein Willen zur Auseinandersetzung.

Da bleibt nur noch ein Niveau wie "Kindergeburtstag" übrig.
Alles soll toll, gut, angenehm sein. Unangenehmes nicht gestattet.
Wer legt sich schon gerne mit dem Partner an ?
 
  • #4
Hallo Master

Ich glaube nicht das das eine das andere ausschliesst..

Bevor man sich an einen "dritten" wendet egal ob das ein Forum. ein Freund oder vielleicht Beratungsstelle ist hat man meist schon diese Fragen mit seinem Partner durchgekaut bekommt aber nicht die Antworten die man gerne hätte.

Ich glaube sogar das heute "zuviel" geredet und die Beziehung zuwenig gelebt wird.

Man kann mit viel Reden auch vieles Komplizierter machen als es ist..Man kann mit viel reden auch vieles zerreden.

Solche Foren verstehen sich als Ratgeber und Unterstützer die eigene Meinung aus verschiedenen Blickwinkel zu betrachten oder als Entscheidungshilfen.

Das kann je nach Fall sehr Hilfreich aber auch ein Schuss in den Ofen sein.
 
G

Gast

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  • #5
Manche Fragen stellen, nur wenn sie nur gestellt werden, alleine schon eine Beziehung infrage, z.B. die Frage nach dem Besuch im Swingerclub, oder das mann nicht heiraten möchte.
Da kann man hier die Reaktion bei Frauen schon mal testen. ...
 
G

Gast

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  • #6
Frauen sind ja generell gesprächig und suchen ständig die Konversation mit Männern, nur Männer weichen dem aus! Ich denke es liegt daran, dass Männer eine immer geringere Frusttoleranz haben und möglichst jedem Konfrontationskurs ausweichen.
 
W

waage510

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  • #7
Das frage ich mich auch! Meinst du Themen,die die Partnerschaft betreffen? Mein Expartner und ich haben viel miteinander gesprochen,allerdings war eher ich die Fragestellerin..im letzten Drittel der Beziehung. Ich habe dann indirekt immer auf die Themen gelenkt,die mir "im Magen" lagen,aber offensichtlich konnte er nicht zwischen den Zeilen lesen oder wollte nicht? Was mich betrifft,ich hätte ja ganz direkt und ohne Umschweife über mein "Magenproblem" reden können,aber ich hatte Angst vor der Antwort. Das ist das Problem von vielen,denke ich.Es hat sich bei mir rausgestellt,dass ich ruhig hätte deutlicher werden sollen.Ich möchte keine Bla Bla Gespräche mehr..man muss nicht dauernd alles zerreden,lieber friedlich schweigen mit der Gewissheit,man versteht sich auch so.
 
G

Gast

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  • #8
Ich glaube sogar das heute "zuviel" geredet und die Beziehung zuwenig gelebt wird.
Man kann mit viel Reden auch vieles Komplizierter machen als es ist..Man kann mit viel reden auch vieles zerreden.

Ich reiße diese Sätze mal aus dem Zusammenhang, weil sie für mich das Kernproblem darstellen.
Viele wollen nicht mehr reden, Auseinandersetzungen werden "platt gemacht" mit "Du bist wieder kompliziert". Viele Menschen in meinem Umfeld sind harmoniesüchtig und meiden Auseinandersetzungen wie die Pest. Ich habe oft erlebt, dass ein Bedürfnis nach Kommunikation als "zu anstrengend" bezeichnet wurde. Auch habe ich oft erlebt, dass ein Problem einfach ausgesessen wird oder das man(n) toter Mann spielt, um sich mit nichts auseinandersetzen zu müssen.
Ich glaube, das nicht nur ich das so erlebt habe, sondern das es fast überall so ist. Glück haben diejenigen, die Kommunikation und Auseinandersetzung als Bereicherung empfinden und einen entsprechenden Partner haben, der es ebenso sieht.
Irgendwann unterhält man sich dann nicht mehr mit dem Partner über ein Problem sondern mit anderen Leuten. Allein schon, um die eigene Wahrnehmung eines Problems zu hinterfragen. Wenn man hundertmal gehört hat, das man kompliziert und anstrengend ist, dann traut man seinen eigenen Wahrnehmung manchmal nicht mehr so. Und was ist da hilfreicher als so ein Forum.-)
Wer da nicht erwachsen geworden ist, man weiß es nicht. Der/die VerweigererIn oder der/die Kommunikative.....
W51
 
E

EarlyWinter

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  • #9
Gast 1: Na wenn das keine tolle Basis ist für eine "Partnerschaft" dann weiß ich auch nicht :D
Wenn mein Partner nicht mein engster Verbündeter ist und ich seiner und wir beide wissen, dass wir uns gegenseitig respektieren und unterstützen, egal was von Außen an uns herangetragen wird, dann muss ich mich fragen, wozu wir noch zusammen sind.
Ich finde jede Analyse des eigenen Partners mit Außenstehenden, ohne mit dem Betroffenen, also mit dem Partner darüber gesprochen zu haben, ist ein Loyalitätsbruch. Wenn ich jahrelang jeden Tag meinem Mann Lasagne zum Essen serviere und er sie immer lobt, wie toll die ist und das er nie im Leben etwas anderes essen würde, sie aber im Grunde hasst, dann koche ich die weiter, obwohl sie auch mir zu Ohren raushängt aber ich tue es weil ich denke, Mist, wenn ich etwas anderes koche, dann liebt er mich nicht mehr. Hinter meinem Rücken erzählt er aber allen anderen, er hasst meine Lasagne und fragt, ob er sich trennen soll damit er endlich etwas anderes zu essen bekommt, spricht mit mir aber nicht ein einziges Mal darüber. Und vielleicht erzähle ich auch allen anderen, dass ich mich trennen will weil er nur Lasagne essen will ich die aber absolut nicht mehr sehen kann. Und auch ich rede nicht mit ihm darüber. Wenn er mir aber immer wieder sagt, er hasst Lasagne und ich koche die trotzdem weiter jeden Tag, oder wenn ich ihm sage, ich möchte etwas anderes kochen und er aber nichts anderes will, dann ja, dann soll man getrennte Wege gehen wenn da kein Kompromiss zu finden ist, dass es vielleicht Lasagne nur 1x/Woche gibt und sonst das, was der Partner möchte. Ich persönlich könnte mit jeder Ansage meines Partners umgehen aber nicht mit Loyalitäts- und Vertrauensbruch. Ich habe mit keinem Menschen darüber gesprochen, dass es in meiner Ehe nicht funktioniert, nur mit meinem Mann. Weil ich nicht wollte, dass andere, die ihn nicht kennen, schlecht über ihn reden oder denken. Als ich nach 5 Jahren des Kämpfens gegangen bin, haben mich viele verurteilt, weil die gesagt haben, ich hätte alles sofort weggeschmissen und nicht gekämpft. Sollen mir andere die Schuld geben, das ist mir egal. ER kennt die Wahrheit und nur darauf kommt es an. Und deshalb sind wir auch immer noch befreundet und helfen uns gegenseitig. Weil wir miteinander und nicht übereinander geredet haben.
 
  • #10
Ich denke, dass viele Menschen deshalb eine Frage nicht an ihren Partner direkt stellen oder auch nicht um eine klare Stellungnahme bitten können, weil sie Angst vor der Antwort haben - das ist das eine.

Das andere ist, dass jede Liebesbeziehung aus zwei unterschiedlichen Individuen besteht, die unterschiedliche Weltansichten, Wertvorstellungen, Absichten, Wünsche und Bedürfnisse haben.

Wenn z.B. eine Frau sich in einen Mann verliebt und mit dem die Intimität auszutauschen beginnt, mit der Zeit sich auch eine feste verbindliche Partnerschaft wünscht, will mit dem Mann ein ernsthaftes Gespräch über den Status Quo führen, denn sie weiss nicht woran sie bei ihm ist. Liebt er sie ebenfalls, wie sie ihn und wünscht er sich ebenfalls eine dauerhafte Partnerschaft wie sie selbst? Was kann sie tun?
1) Das Gespräch beginnen und führen doch der Mann weicht aus und gibt keine klare Antwort, er windet sich und will die Wahrheit nicht sagen, dass er in Wirklichkeit diese Frau sich nicht als seine dauerhafte Partnerin vorstellen kann, sondern gerne eine unverbindliche sexuelle Affäre führen will.
2) oder sie schildert die konkrete Situation und erklärt, dass der Mann einer klaren Antwort und Stellungnahme ausweicht und möchte dazu die Einschätzung der anderen Leute - weil sie ihn eben zu keiner klaren Stellungnahme zwingen kann, denn sonst droht sie, ihn zu verlieren, ihn den sie lebt.

Wenn in einer langjährigen Ehe sich die Frau zu einer Stubenhockerin entwickelt hat und der Mann gerne mit ihr vieles unternehmen will (gemeinsame Sportart betreiben, kulturelle Anlässe besuchen heutige auswärts gehen usw.), beginnt er die Kommunikation, weil er unzufrieden ist. Sie wiederum fühlt sich pudelwohl zu Hause vor dem TV oder liest gerne Bücher und sieht keinen Anlass zur Veränderung und deshalb weicht sie der Kommunikation aus: "oh nein was willst du denn jetzt weg gehen, bleib doch zu Hause es ist hier schön genug", oder "beginne nicht schon wieder damit". Dann wendet sich der Mann ans Forum, weil er nicht weiterkommt, sich nicht ernst genommen und wertgeschätzt fühlt und weil seine Bedürfnisse völlig ignoriert und als unwichtig getan werden.

Wie schon jemand schrieb, die Paare versuchen zuerst miteinander zu reden und ein beidseitig befriedigender Kompromiss zu finden. Wenn das über einen längeren Zeitraum nicht gelingt, wendet man sich unter anderem hierher.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
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  • #11
Danke für diese Frage, das frage ich mich auch schon länger.
Auch mir fällt im Freundeskreis auf, dass lieber herumgerätselt oder beleidigt geschwiegen wird, anstatt eine Sache anzusprechen.
Wer jedoch nicht redet, kann eine Sache nicht aus der Welt schaffen!

Meiner Ansicht nach mangelt es der heutigen Gesellschaft an Charme, Diplomatie und Wortschatz.
Wenn man nicht gelernt hat einer Person Kritik, Rat, Ehrlichkeit uvm so rüberzubringen, sodass sie das auch annehmen kann ohne das Gesicht zu verlieren oder beleidigt zu werden, darf man sich nicht wundern, wenn alle Beteiligten dem logischerweise folgenden Krach lieber entgehen und gleich ganz schweigen.
Die Aussage "so bin ich halt, ich sag`s, auch wenn`s weh tut" ist nun mal kontraproduktiv und klingt nicht lernbereit.
 
  • #12
Ich würde deine Fragestellung sogar noch weiter fassen: Warum sagt man einem Menschen (Kollegen, Nachbarn, Freundin) nicht, was man wirklich denkt?
Ich glaube, dass dies nicht nur in Partnerschaften so ist. Dort wird sich die Offenheit nur eben am allermeisten gewünscht. Da wären Offenheit und absolutes Vertrauen das Ideal!

Hat es etwas mit unserer Erziehung zur Höflichkeit zu tun? Oder mit Ängsten?
Ich meine, kaum jemand hat ein Problem damit, jemandem zu sagen, dass sein Hosenstall offensteht. Wenn es aber darum geht, ein Problem anzusprechen, bei dem man von vornherein weiß, dass dies als verletzend empfunden werden könnte, weil es die Persönlichkeit selbst bestrifft, noch schlimmer: ja sogar schwer änderbar wäre...
Man weiß vielleicht schon, dass dieses Gespräch - bei dem sich einer in der Verteidigung seiner selbst befindet - schwer werden wird, gar aussichtslos.
Letztendlich also die Angst vor vielleicht unsinniger Verletzung des anderen und vielleicht unsinniger Auseinandersetzung?
Es ist bestimmt leichter, sich woanders einfach nur auszuheulen.

Seufz, so ein Beziehung, in der diese dahinterstehenden Ängste nicht existieren, wäre fantastisch!
 
  • #13
dieses "höflich miteinander umgehen" dient einfach dem sozialen Zusammenleben.
Ich möchte nicht wissen, wie unsere Gesellschaft aussieht, wenn sich jeder die Butter aufs Brot schmiert.

Deswegen haben sich Foren auch durchgesetzt. Hier kann man mal die ungeschönte Wahrheit hören.

Wir haben halt neue gesellschaftliche Freiheiten. AE, Scheidungen, wilde Ehen
sind alles neue Formen,die vor 50 Jahren gesellschaftlich noch geächtet wurden.
Diese neuen Freiheiten bringen halt auch Risiken. Der neue Partner ist nur einen Klick weit entfernt, warum am alten hängen. Auf der einen Seite die Freiheit
loben auf der anderen Seite über die Nachteile der Freiheiten schimpfen?
Geschenkt.

Ich glaube nicht, dass die Welt schlechter geworden ist, sie ist kommunikativ
anders geworden.

Früher hiess "Probleme gemeinsam durchstehen" aber auch, man musste sein Leben lang am falschen Partner kleben. Auch nicht gut.


Diese neuen Freiheiten rücken uns selbst mehr in die Eigenverantwortung.
Ich muss mich anstrengen und an mir arbeiten, der neue Partner ist auch für meine
Freundin nur einen Klick entfernt. Diese Frage hadert vermutlich damit, dass
man sich nicht so gerne in die neue Selbstverantwortung bringen möchte.
 
  • #14
wir können die Antworten nicht ertragen. Ein anderer Punkt: Wir wissen, dass wir vom gegenüber keine ehrliche Antwort kriegen, deswegen schreiben wir im Forum.
Harte Wahrheiten können einen unpopulär machen. Wir alle wollen beliebt sein.
Also gibts als Antwort sozial akzeptierte Antworten.

Man sollte aber unterscheiden zwischen Bekannten und Freunden. Von meinen Freunden erwarte ich schon ehrliche Ansichten. Ansonsten hat man den falschen
Freundeskreis.

Meine besten Beziehungen hatte ich mit Frauen, mit denen ich nicht so viel geredet habe. Man muss nicht immer alles zerquatschen.

Ein grosser Fehler der Kommunikation ist es, je mehr man redet, desto besser ist es. Eben nicht.
 
  • #15
Ja wohl deshalb, weil man - wenn man immer sagt, was man offen denkt - wohl gelegentlich anecken würde. Gerade als Mann.
 
P

Provence

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  • #16
Grundsätzlich geht es mir auch immer wieder so, dass ich ganz verwundert registriere, WAS hier so alles gefragt wird, ich oft denke, dass die einzig richtige Antwort nur vom Partner/der Partnerin kommen kann.

Andererseits ist man innerhalb der eigenen Beziehung zeitweilig wirklich »betriebsblind«. Und sieht in einer (ehrlichen) Antwort schnell den persönlichen Angriff vom Gegenüber. Eine Frage an das Forum bedeutet vielleicht nichts anderes, als »in problematischeren Fällen« einen Eheberater, Psychologen oder eine ähnliche Fachhilfe aufzusuchen.
 
E

EarlyWinter

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  • #17
Ja wohl deshalb, weil man - wenn man immer sagt, was man offen denkt - wohl gelegentlich anecken würde. Gerade als Mann.

Ein Mann, der Angst hat anzuecken, ist in meinen Augen keiner. Es ist eine jämmerliche und charakterschwache Figur, das sich von allem und jedem hin und her schubsen lässt, um bloß schön beliebt zu bleiben. Da habe ich genau null Respekt vor. Auf so jemanden kann man sich nicht verlassen, denn jemand, der nicht zu sich selbst stehen kann, der kann auch nicht zu mir stehen. Man muss nicht hirnlos jedem alles an den Kopf werfen, es ist eine Frage der Art und Weise sowie des richtigen Timings. Aber man sollte für sich einstehen können. Und man kann es nun einmal nicht verhindern, dass bestimmte Entscheidungen, die man trifft, jemand anderem nicht gefallen oder jemand anderen auch verletzen. Die Wahrheit tut Weh, Lügen aber noch mehr. Anecken wird man früher oder später eh, denn Probleme erledigen sich nicht von selbst, eher werden die noch größer. Und ehrlich währt nun mal am längsten.
 
G

Gast

Gast
  • #18
Es gibt verschiedene Gründe. Manche sind tatsächlich im Geiste überhaupt nicht erwachsen, auch wenn das Alter etwas anderes sagt. Und zum anderen haben viele Angst, zuviel von ihrem Innersten preiszugeben, obwohl eigentlich das doch erst wahre Liebe bedeutet, sich dem anderen hinzugeben, auch wenn es verletzbar macht.

Vielleicht liegt es an der Prägung, die wir mitbekommen schon von Kindheit an, wir sollen immer stark und hart im Nehmen sein, da passt es nicht, seine Schwächen auszuplaudern.

In Wahrheit wäre das wahre Stärke!
 
  • #19
Wegen der Harmonie.
Man weiss vielleicht, wie der Partner über bestimmte Dinge denkt.
Aber gerade diese Dinge beschäftigen uns.
Lieber den Mund halten, anstatt eine vernünftige Diskussion zu führen.
Oft wird "ein Problem" als solches vom Partner nicht anerkannt.
"Was du immer hast. Das wird schon wieder. Alles wird gut."
Er/Sie will sich dem nicht stellen, weil es Arbeit bedeutet.
Die Bequemlichkeit ("Mir geht's gut") wird beeinträchtigt.

Und:

Auch habe ich oft erlebt, dass ein Problem einfach ausgesessen wird oder das man(n) toter Mann spielt, um sich mit nichts auseinandersetzen zu müssen.

Mein Ex war auch so ein Typ. Handwerklich unheimlich geschickt.
Es gab nichts, was er nicht konnte.
Aber reden/diskutieren nur, wenn es um Fussball oder Arbeit ging.
Unsere Beziehung war für ihn ein Sofa-und "Ich hör nicht hin" Zuhause.
Nichts wurde ernst genommen. Das legt sich wieder.
Ja, hat es. Mit einem donnernden "Jetzt reichts" meinerseits und einem ungläubigen Gesichtsausdruck seinerseits.
 
  • #20
Ein Mann, der Angst hat anzuecken, ist in meinen Augen keiner. Es ist eine jämmerliche und charakterschwache Figur, das sich von allem und jedem hin und her schubsen lässt, um bloß schön beliebt zu bleiben. Da habe ich genau null Respekt vor. .

Sorry, aber ich glaube in dieser Antwort liegt genau die Antwort auf die gestellte Frage.

Ich denke, es wird nicht geredet wegen Ängsten. Und genau einer solchen Beurteilung: Ein Mann, der Angst hat ... ist in meinen Augen keiner. Null Respekt. Wir wollen alle anerkannt, geliebt und respektiert werden. Und wenn wir Ängste zugeben, kommt auch schnell mal so eine Einschätzung. Diese Antwort hier gilt letztlich auch für Frauen - sinngemäß. Drum wird woanders gefragt.
 
G

Gast

Gast
  • #21
Auch habe ich oft erlebt, dass ein Problem einfach ausgesessen wird oder das man(n) toter Mann spielt, um sich mit nichts auseinandersetzen zu müssen.
Stimmt ! Ich versuche mir auch gerade anzugewöhnen, die Zahl der "Auseinandersetzungen" mit meiner Partnerin zu reduzieren.
Reden bzw. Diskutieren bringt überhaupt gar nichts, wenn nicht beide nicht wenigstens ein bischen kompromißbereit sind. ....ich habe keine Lust mehr das ich immer Kompromisse machen soll.
Wer gibt den Frauen überhaupt das Recht, jeden Mist zu diskutieren, wenn gleichzeitig die Arbeit (bei beiden Partnern) liegenbleibt....

Tot bin ich deswegen ja wohl nicht ...
 
E

EarlyWinter

Gast
  • #22
Sorry, aber ich glaube in dieser Antwort liegt genau die Antwort auf die gestellte Frage.

Ich denke, es wird nicht geredet wegen Ängsten. Und genau einer solchen Beurteilung: Ein Mann, der Angst hat ... ist in meinen Augen keiner. Null Respekt. Wir wollen alle anerkannt, geliebt und respektiert werden. Und wenn wir Ängste zugeben, kommt auch schnell mal so eine Einschätzung.

Nein, da hast Du mich gründlich missverstanden und völlig aus dem Kontext heraus zitiert. Es geht mir keineswegs um die Tatsache, dass man Ängste hat. Die haben wir alle und wer was anderes behauptet, lügt. Aber die Tatsache, nicht zu sich selbst stehen zu können, auch zu diesen Ängsten und gerade trotzdem, sondern lieber zu lügen und zu betrügen als die eigenen Bedürfnisse klar zu machen, DAVOR habe ich keinen Respekt. Denn nichts anderes mache ich, indem ich mit allen anderen über meinen Partner spreche statt MIT ihm, ich hintergehe ihn während ich ihm heile Welt vorspiele. Und manche gehen jahrelang fremd. Davor haben die dann wohl keine Angst oder wie. Aber vor der Ehrlichkeit. Wer ehrlich ist verdient Respekt, wer lügt nicht.
 
  • #23
Ein Mann, der Angst hat anzuecken, ist in meinen Augen keiner. Es ist eine jämmerliche und charakterschwache Figur, das sich von allem und jedem hin und her schubsen lässt, um bloß schön beliebt zu bleiben. Da habe ich genau null Respekt vor. Auf so jemanden kann man sich nicht verlassen, denn jemand, der nicht zu sich selbst stehen kann, der kann auch nicht zu mir stehen.
Das sehe ich genauso, egal ob es ein Mann oder eine Frau ist. Menschen die Angst haben über sich selbst zu sprechen, zu sich selbst zu stehen auch zu den Ängsten sind für mich sehr charakterschwach und man fragt sich, ob man sich wirklich auf diese Menschen verlassen kann.

Die eigene Meinung nicht klar zu sagen, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht klar zu artikulieren, schadet letztlich den Betroffenen selbst - auf länger Sicht. Selbst wenn ein Mann bestimmte sexuelle Wünsche hat in Bezug auf Sexprraktiken oder Häufigkeit und sie nicht artikuliert und auch nicht fremdgeht, dann werden seineWünsche nicht erfüllt, weil seine Partnerin seine Gedanken nicht lesen kann.
Auch in anderen Bereichen, wenn der Mann nicht klar zu seiner Meinung und zu seinem Standpunkt steht, stehen kann wirkt in meinen Augen wie eine formlose Knettmasse.
Verdient hat vor mir auch eine ehrliche Person Respekt, wenn er auch zu seinen Fehlern und Verfehlungen steht und sich dafür entschuldigt.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass manche Partner gar keine Probleme lösen wollen, sondern sie aussitzen. Das ist dann der Fall meiner Meinung nach, wenn die eine Person vollkommen zufrieden mit der Beziehung ist und überhaupt keinen Anlass sieht etwas zu ändern; darum gehen die Bemühungen des unzufriedenen Partners ins Leere.
 
  • #24
Und manche gehen jahrelang fremd. Davor haben die dann wohl keine Angst oder wie. Aber vor der Ehrlichkeit. Wer ehrlich ist verdient Respekt, wer lügt nicht.
Wenn jemand fremdgeht und das verheimlicht u.U. jahrelang und der Partner von nichts weiss, dann ist das eine emotionale Verletzungen für den anderen. Und er schweigt aus Angst und aus egoistischen Motiven. Seine Angst ist weniger den Partner zu verletzen, sondern Angst ihn zu verlieren - höchst rücksichtslose und egoistische Bewegründe. Als wäre das Fremdgehen alleine nicht schlimm genug, so wird noch verheimlicht und gelogen und, wenn der Partner den Verdacht ausspricht, wird kategorisch geleugnet, bis die Beweise auf dem Tisch sind und nichts mehr zu leugnen gibt.

Und er will die Konsequenzen für sein tun nicht tragen und dafür gerade stehen! Das wäre kein Mann, sondern ein charakterloses Schwein.
 
E

EarlyWinter

Gast
  • #25
Wenn jemand fremdgeht und das verheimlicht u.U. jahrelang und der Partner von nichts weiss, dann ist das eine emotionale Verletzungen für den anderen. Und er schweigt aus Angst und aus egoistischen Motiven. Seine Angst ist weniger den Partner zu verletzen, sondern Angst ihn zu verlieren - höchst rücksichtslose und egoistische Bewegründe. Als wäre das Fremdgehen alleine nicht schlimm genug, so wird noch verheimlicht und gelogen und, wenn der Partner den Verdacht ausspricht, wird kategorisch geleugnet, bis die Beweise auf dem Tisch sind und nichts mehr zu leugnen gibt.

Und er will die Konsequenzen für sein tun nicht tragen und dafür gerade stehen! Das wäre kein Mann, sondern ein charakterloses Schwein.

Ganz zu schweigen davon, dass auch dem Menschen, mit dem derjenige fremdgeht, Weh getan wird. Dieser wird missbraucht für eigene Feigheit, es wird gejammert, wie schlecht die Partnerschaft ist, es wird sich zum Opfer gemacht, alle um einen herum werden belogen und betrogen statt den Mut aufzubringen, konsequent zu sein.
Auch als Kollegen sind solche Menschen ein wahrer Albtraum. Sie liefern andere ans Messer statt zu eigenen Fehlern zu stehen. Kriechen den Chefs sonstwohin und schleimen sich durch das Leben, bevorzugt profilieren die sich auf Kosten anderer. Sind sie dann in einer mittleren Leitungsposition dann lassen die lieber ihre Mitarbeiter auflaufen statt sich vor diese zu stellen.
Wir sind ganz groß darin, unseren Großeltern vorzuwerfen, sie hätten sich seinerzeit der NS Diktatur nicht widersetzt und trauen sich im gleichen Atemzug nicht, bei dem eigenen Partner Probleme anzusprechen, die ihn auch unmittelbar betreffen? Und verstecken uns statt dessen hinter billigen Ausreden, wo es doch tatsächlich nur eine richtige Erklärung gibt.
Mut ist übrigens nicht die Abwesenheit von Angst, sondern den Rückgrat haben, trotz der Angst das Richtige zu tun. Man hat logischerweise vor unangenehmen Dingen immer Angst.
 
  • #26
Wir sind ganz groß darin, unseren Großeltern vorzuwerfen, sie hätten sich seinerzeit der NS Diktatur nicht widersetzt und trauen sich im gleichen Atemzug nicht, bei dem eigenen Partner Probleme anzusprechen, die ihn auch unmittelbar betreffen?
Bitte hier jetzt nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Denn angesprochen Mut von dir, mussten in dieser Zeit viele mit ihren Leben bezahlen. Dies kann wahrscheinlich sowieso nur jemand beurteilen, der dies leibhaftig erlebt hat und davon existiert hier im Forum wohl kaum einer. Dafür müssen wir aber alle dankbar sein.


Wenn also bestimmte Themen vom anderen nicht angesprochen werden, dann ist man auch selber daran schuld. Hat der andere div. Themen nicht angesprochen, dann bin ich in der Vergangenheit immer vorausgegangen und das eine oder andere Thema angesprochen. Meistens hat sich dann sowieso ein Dialog entwickelt und die Betreffende, hat dann auch ihr Thema auf den Tisch gelegt. Man sollte sich nicht immer nur in Lauerstellung bewegen und hoffen, dass der andere etwas macht, was man selbst erwartet. Jede Vermutung ist nur immer nur der Anfang einer Katastrophe.
 
  • #27
Nein, da hast Du mich gründlich missverstanden und völlig aus dem Kontext heraus zitiert. Es geht mir keineswegs um die Tatsache, dass man Ängste hat. Die haben wir alle und wer was anderes behauptet, lügt..

Dieser Argumentation kann ich eher folgen :), wenn auch nicht ganz:

Aber die Tatsache, nicht zu sich selbst stehen zu können, auch zu diesen Ängsten und gerade trotzdem, sondern lieber zu lügen und zu betrügen als die eigenen Bedürfnisse klar zu machen, DAVOR habe ich keinen Respekt. Denn nichts anderes mache ich, indem ich mit allen anderen über meinen Partner spreche statt MIT ihm, ich hintergehe ihn während ich ihm heile Welt vorspiele.

Ich habe große Achtung vor Menschen, denen es gelingt, zu sich selbst stehen zu können und gerade auch zu ihren Schwächen und ihren Ängsten. Ich glaube, den wenigsten gelingt es. Und vielen ist es auch gar nicht bewusst, was sie für Schwächen und Ängste haben. Und daher sind die eigenen Bedürfnisse wohl oft nicht klar, weil man sie sich nicht klar MACHT. Ich denke, jeder macht es so gut er kann und daher ist es für mich kein Grund, vor jemandem keinen Respekt zu haben, nur weil er Ängste hat, vor denen er davonläuft oder auch sonst vor sich davonläuft. Ich kann ihm dann nur wünschen, dass er es lernt oder ihm gelingt, seine Ängste zu sehen, anzunehmen und sie dann zu verwandeln. Außerdem kann auch eine Frage, die nach außen gestellt wird, dazu führen, dass die eigenen Bedürfnisse klar werden. Ein Partner ist ja nicht der Alles-Wisser, der Alles-Könner usw. für mich, nicht mein Therapeut, Lebenslehrer oder was auch immer. Ich kann ihn lieben, aber er muss nicht auf alle meine Fragen eine Antwort wissen, auch nicht auf die, die ihn selbst betreffen. Manchmal braucht man vielleicht ein Feedback von außen um dann besser mit dem Partner sprechen zu können. Wir sind doch alle nicht „fertig“. Und eine Frage nach außen zu stellen, muss nicht automatisch heißen, dem Partner heile Welt vorzuspielen. Das kann ja mal so sein, aber ich sehe da keinen kausalen Zusammenhang. Und außerdem heißt eine Frage nach außen stellen ja noch lange nicht, danach nicht (auch) mit dem Betreffenden zu sprechen. Und das Gespräch kann (muss nicht, kann aber) dann auch sogar fruchtbarer sein.
 
  • #28
Und vielen ist es auch gar nicht bewusst, was sie für Schwächen und Ängste haben. Und daher sind die eigenen Bedürfnisse wohl oft nicht klar, weil man sie sich nicht klar MACHT.
Oh doch, eigentlich kennt sich jeder Mensch am besten und kein anderer kann ihn besser kennen. Jeder kennt seine Stärken, Schwächen, Wünsche und Bedürfnisse und auch jeder hat unterschiedliche Ängste!
Jeder Mensch weiss das, aber macht nichts aus diesem Wissen, nur weil er nicht daran glaubt etwas bewirken und ändern zu können, keine Selbstwirksamkeit zu haben, insbesondere wenn es um persöhnliche Wünsche und Bedürfnisse geht, weil er sich denkt: "der Partner wird mich entweder auslachen oder beschimpfen, ignorieren oder gar nicht ernst nehmen".
Sei es um ein ungewöhnliches Hobby (z.B. Terrarium mit exotischen Fröschen) oder sexuelle Wünsche (Sex an ungewöhnlichen Orten ausleben).
Ich selbst kenne mich gut: meine Träume, Ideen, Wünsche, Bedürfnisse, meine Schwächen und Stärken und manche Wünsche und Bedürfnisse kann man sich selbst realisieren (z.B. Indien) andere nicht (z.B. Familie gründen).
Wenn man selbst mit einem unbekannten Menschen ein Gespräch beginnt und ihn darum bittet, einem von seinem Leben zu erzählen so hört man von seinen Wünschen, Bedürfnissen und Träumen alles detailgetreu und noch wichtiger, welche Gefühle/Schwächen (Unsicherheit, Angst, zu wenig Selbstvertrauen) sie davon abhielten sie nicht in die Realität umzusetzen.

Jedes Mal, wenn ich mit unbekannten Menschen sprach oder sie mit mir und wir uns über unser Leben austauschten, dann war alles so klar und transparent und meine Erkenntnis daraus: der Mensch kennt sich besser als er denkt nur will er das nicht wahrhaben!
Das Erzählen über sich selbst, lässt einen Menschen mit sich selbst in Kontakt treten und nur das erkennen was in ihm schon steckt.
 
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  • #29
Ein Partner ist ja nicht der Alles-Wisser, der Alles-Könner usw. für mich, nicht mein Therapeut, Lebenslehrer oder was auch immer. Ich kann ihn lieben, aber er muss nicht auf alle meine Fragen eine Antwort wissen, auch nicht auf die, die ihn selbst betreffen.
Niemand ist eigentlich ein Alles-Wisser und Alles-Könner und ich glaube nicht, dass Menschen das voneinander wirklich erwarten und schon gar nicht erwarten, dass der eine die Probleme und seelischen Konflikte als ein Therapeut des anderen löst, was sowieso ein Sisyphos Unterfangen wäre.

Inspirationsmaster geht es - so wie ich seine Frage verstanden habe - um partnerschaftliche Beziehungen zw. Mann und Frau bzw. deren Gestaltung und Führung, sowohl der organisatorische Alltag als auch wichtige Wünsche und emotionale Entscheidungen, die beiden betreffen, wie die Karrierplanung oder Umzug in eine andere Stadt, Kind(er) bis zum intimsten Bereich Sexualität.
Da jeder als Individuum seine Ansichten, Vorstellungen, eigene Wünsche und Bedürfnisse in jedem Bereich hat, sollte er sie mit dem Partner besprechen.

Wenn mein Partner seine sexuellen Bedürfnisse und Fantasien nicht mit mir bespricht, sie aber heimlich mit anderen Frauen auslebt, dann zeigt doch gerade das, dass er sich selbst sogar bis ins letzte Winkel seiner Seele kennt, seine verborgenen Fantasien, denn sonst würde er sie gar nicht ausleben können.
Wenn ich ihn dabei erwische, dass er Damendessous heimlich anzieht, dann steht er nicht dazu aber kennt sich selbst am besten.

Es gibt gerade in der Sexualität genügend Beispiele, wie bestimmte Praktiken und Neigungen: Travestie, Fetischismus, Bisexualität, BDSM usw. wo sich die Menschen selbst am besten kennen aber sie haben Angst zu ihren abweichenden Sexualneigungen zu stehen, um vom Partner nicht abgelehnt zu werden! Aber dass ein Mensch sich selbst nicht kennt das würde ich wirklich verneinen, es sind vermutlich Seiten, Charaktereigenschaften und Neigungen, die er selbst an sich nicht mag und akzeptieren kann und sie deshalb ablehnt. (Sich selbst verurteilt, wie er ist).

Ich z.B. bin sehr fasziniert von Männern mit dunkler Hautfarbe insbesondere von Afrikanern und ich finde sie sehr erotisch. Diese Faszination ist bei mir schon als fünfjährige entstanden, als ich zum ersten Mal in meinem Leben einen dunkelhäutigen Mann gesehen habe, so fasziniert war ich, dass ich den Blick von ihm nicht abwenden konnte.
 
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