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Ich stimme Dir absolut zu. Wenn man nur alle paar Tage Sex hat, nur dann wenn der Trieb sich meldet, dann degradiert man den Partner zum Objekt welches man nur zur Triebabfuhr nutzt.Ich sehe es genau umgekehrt: Gerade indem ich nur Sex habe, wenn ich gerade mal wieder ausreichend Druck oder „Trieb“ empfinde (das könnte tatsächlich alle paar Tage der Fall sein… weiß ich nicht), degradiere ich den Partnersex zur Triebabfuhr. Kultivierte Erotik ist etwas ganz anderes, bewusstes, das kaum zu häufig stattfinden kann, sehr wohl aber zu selten.
Mit dieser Einschätzung stehe ich übrigens bei weitem nicht alleine da, sondern bin in guter sexologischer Gesellschaft (mal „täglich Sex?“ nachschlagen, ähnlich bei „Vom Nehmen und Genommen Werden“, gute Lektüre).
Bei meinen langjährigen Beziehungen war zumindest der Konsens ähnlich und wurde auch ausgelebt, wenn es ging (Urlaub, Wochenende). Meine Lehre (schließlich ging es ja irgendwann auseinander) ist eher, dass man das „Kultivieren“ expliziter hätte betreiben sollen, anstatt es durch diverse Stressoren im Alltag schleifen zu lassen.
Mit Promiskuität hat das sehr wenig Schnittmengen. Diese Grundhaltung führe ich eher auf Unausgefülltheit, innere Unruhe, Sucht nach Bestätigung, eventuell negatives Selbstbildnis etc zurück.
Wenn ich meinen Partner aber liebe und begehre, dann entsteht Lust auf ihn wenn ich ihn ansehe, rieche.......und dann ergibt sich Sex, wenn der Partner genauso empfindet, ganz natürlich.
Und häufig Sex haben - das gibt es auch in langjährigen Beziehungen und zwar dann, wenn beide einen entsprechenden Bedarf haben, sich immer noch lieben und wenn Partner sich pflegen, mit Sport fit halten und somit immer noch attraktiv füreinander sind.
Ich würde nie mit einem Partner harmonieren für den Sex nicht so wichtig ist und dem es auch einmal die Woche reicht.
Eine Partnerschaft ist für mich keine platonische Freundschaft und Zweckgemeinschaft wie bei so vielen Paaren in unserer Gesellschaft. Liebe und Begehren, und damit auch Sex, sind für mich das entscheidende Element das eine Ehe/Partnerschaft von einer platonischen Zweckgemeinschaft unterscheidet.
Und das Verlangen nach Sex sollte bei Mann und Frau in einer Partnerschaft ungefähr gleich stark sein damit es nicht zu Problemen kommt.