• #1

Warum wird das Warmwechseln so verteufelt?

In diesem wie in anderen gleichartigen Foren liest man immer wieder viel Negatives über "Warmwechsler", d.h. die direkt aus einer Beziehung in die andere wechseln.
Klar, wer in einer Beziehung steht und sich nebenbei heimlich auf die Suche im Internet begibt - das ist nicht die feine englische Art und das lehne ich auch entschieden ab. Aber das ist doch nicht der Regelfall. Meistens passiert es im realen Leben, dass einem der Mann bzw. die Frau "vom anderen Stern" über den Weg läuft. Wenn du von Amors Pfeilen getroffen bist, dann ist es doch völlig unrealistisch, dem/der neuen Liebe zu sagen: "du, ich brauch jetzt noch einige Zeit, um die alte Sache abzuschließen, in einem halben Jahr melde ich mich wieder, dann können wir eine Beziehung anfangen..." - dazu ist kaum jemand bereit, außerdem die Chance, dass er/sie dann noch frei ist, schätze ich eher gering ein.
Ich behaupte jetzt sogar provokant, dass jeder von uns ein potentieller Warmwechsler ist, wenn sich die entsprechende Chance dazu ergibt.
Was ich in den Foren vermisse, sind ernst gemeinte Ratschläge, wie man mit einer solchen Situation umgehrt, wenn es einen "erwischt" hat.
Ich hoffe aber, hier gibt es doch einige, die so denken wie ich, oder?
Danke jedenfalls im Voraus für eure Tipps!
 
  • #2
Warum andere das als nogo ansehen, kann ich dir nicht sagen. Ganz allgemein lautet hier der Standardrat, ihn/sie lieber sausen zu lassen, egal, ob er den Toilettendeckel nicht richtig schließt, oder anderen Frauen hinterhersieht.

Aber warm zu wechseln halte ich ebenfalls für untragbar.

Wenn man eine ernsthafte Beziehung eingeht -jenseits eines gewissen Alters- dann trifft man eine Entscheidung und lebt damit. Dann beginnt die Arbeit.

Vertrauen ist dabei essentiell. Eine Beziehung ist ein Rückzugsraum. Sie ist ein Ort, an dem man keine Maske trägt, an dem man sich nicht verstellen muss. Man ist verletzlich und braucht einen Partner, vom dem/der man sicher sein muß, dass er einem nicht in den Rücken fällt. Für mich bedeutet das, dass sie sich immer und blind auf mich verlassen kann. Gleiches brauche ich im Gegenzug. Egal was kommt, egal, was es kostet.

Amors Pfeile und Seelenverwandtschaft sind Schnulli. Was soll ich mit einer Partnerin, die sich jederzeit beim Brötchenholen unsterblich verlieben kann? Auf die kann ich mich nicht verlassen. Im Laufe einer Beziehung trifft man oft auf solche Verlockungen, zumindest, wenn man die eigene Tonnage unter Kontrolle hält und sich ein freundliches Wesen bewahrt. Das gehört dazu. Wenn man dann jedes mal den Wunsch verspürt, mit dem neuen Partner davon zu laufen, ist man als Partner untauglich.

Sexuelle Untreue könnte ich (wahrscheinlich) verkraften. Wenn es sie juckt, soll sie sich kratzen lassen. Will ich gar nicht wissen. Aber das Wissen, dass sie so unreif ist, dass sie das alles, was wir haben, einfach so aufgeben würde, sobald sie etwas vermeintlich Besseres gefunden hat, macht sie als Partnerin untauglich. Dann kann das unentbehrliche Vertrauen nicht bestehen.

Für einen Warmwechsler bedeutet das: Er / sie hat mir gegenüber noch nichts falsch gemacht. Sie ist aber in der Lage, einen Menschen, der sie zu einem Teil seines Lebens gemacht hat, einfach so stehen zu lassen. Einem solchen Menschen kann ich mich nicht öffnen.

Das ist nicht akzeptabel, um nicht zu sagen, menschlich minderwertig.
 
  • #3
Ich war Opfer eines Warmwechslers. Er hat sich nicht nur zu mir und der anderen ins Bett gelegt - nein auch hintergangen und betrogen hat er mich. Noch heute schuldet er mir Geld.
Es brauchte Monate um mich davon zu erholen. Mein Selbstbewusstsein ging gen Null. Zudem folgte ein HIV Test und eine schwere Gürtelrose.
Man sollte mit Menschen so umgehen wie man selbst behandelt werden möchte.
Mir hat es die Augen geöffnet. Ich vertraue nicht mehr einfach so und bin sehr kritisch.
Menschen die warm wechseln sind in meinen Augen primitiv und Beziehungsunfähig.
 
G

Gast

Gast
  • #4
Es ist eine Sache der Logik:
ein Mensch, der fähig ist derart zu lügen (der/die vertrauensseelige PartnerIn hat oft gar keine Ahnung vom geplanten Absprung) oder die Beziehung wegen einer bloßen Verliebtheit abzubrechen, eignet sich einfach nicht als Partner. Ebenso behandelt zu werden ist wahrscheinlich, der Aufbau einer Familie oder von gemeinsamem Vermögen viel zu gefährlich. So jemand outet sich als unzuverlässiger und wankelmütiger Charakter, den man besser sein lässt.
 
  • #5
Warmwechseln ist Treuebruch. Wer anfällig ist für Verführungen von außen, ist kein zuverlässiger Partner. Dazu kommt die nicht von der Hand zu weisende Angst, der Warmwechsler könnte seine Gefühle für den alten Partner wieder entdecken und, da die Trennung von Tisch und Bett ja noch nicht vollzogen ist, den Wechsel kurzerhand wieder abblasen.

Meistens passiert es im realen Leben, dass einem der Mann bzw. die Frau "vom anderen Stern" über den Weg läuft. Wenn du von Amors Pfeilen getroffen bist...

Das ist genau der Punkt: wer sich so schnell und ohne ein Date mit der betreffenden Person von Amors Pfeilen treffen läßt, muß sich eine besondere Anfälligkeit für diese Pfeile zuschreiben lassen, wird sich also sehr wahrscheinlich auch ein weiteres Mal von ihnen treffen lassen.

Ein Date wiederum ist der willentliche Entschluß, den eigenen Partner zu hintergehen. Auch so jemand erfüllt nicht das Kriterium der Verläßlichkeit.

Sollte es tatsächlich irgendwie aus heiterem Himmel einschlagen, bei einem zufälligen Gespräch etwa, gibt es immer noch die Möglichkeit, sich zwar zu verabreden, bis zu diesem Date jedoch bereits vollendete Tatsachen geschaffen zu haben, also frei zu sein.

Wenn es vor diesem Date noch zu keinerlei erotischen Handlungen gekommen ist, liegt genau genommen kein Warmwechsel vor. Denn Warmwechseln bedeutet: ich trenne mich erst vom alten Partner, wenn ich mir mit dem neuen bereits einig bin.
 
  • #6
... "du, ich brauch jetzt noch einige Zeit, um die alte Sache abzuschließen, in einem halben Jahr melde ich mich wieder, dann können wir eine Beziehung anfangen..." - dazu ist kaum jemand bereit, außerdem die Chance, dass er/sie dann noch frei ist, schätze ich eher gering ein.
Und genau das hier ist dein Denkfehler, und er ist bezeichnend für das schofelige Verhalten des Warmwechslers.
Was ich in den Foren vermisse, sind ernst gemeinte Ratschläge, wie man mit einer solchen Situation umgehrt, wenn es einen "erwischt" hat.
Gehe SOFORT zu deiner/m Partner/in, und sage: Ich habe mich fremd verliebt, ich möchte es mit der/m andere/n probieren. Wir beide gehen ab sofort getrennte Wege. - Das dauert 5 Minuten, und kein halbes Jahr, und du bist kein Warmwechsler.

Der Homo-Warmwechler selbst ist ein gemeiner Egomane, denn er bleibt so lange im warmen Nest sitzen, bis das neue Nest fertig ist. Dafür belügt und betrügt er vorsätzlich 2 Menschen eine ganze Weile lang: die neue Liebe, weil kaum jemand mit einem Menschen anbandelt, der sich zuhause in ein anderes warmes Bett legt - und die alte Liebe, weil sie besser ist als gar keine, und immer noch gut genug falls es mit der Neuen nicht klappen sollte.

Es ist der Charackter des Homo-Warmwechslers, der abstoßend ist. Denn nur weil er jetzt in einem neuen Bett liegt, hat sich sein Wesen nicht geändert.
 
  • #7
Meistens passiert es im realen Leben, dass einem der Mann bzw. die Frau "vom anderen Stern" über den Weg läuft. Wenn du von Amors Pfeilen getroffen bist, dann ist es doch völlig unrealistisch, dem/der neuen Liebe zu sagen: "du, ich brauch jetzt noch einige Zeit, um die alte Sache abzuschließen, in einem halben Jahr melde ich mich wieder, dann können wir eine Beziehung anfangen..." - dazu ist kaum jemand bereit, außerdem die Chance, dass er/sie dann noch frei ist, schätze ich eher gering ein.
Ich behaupte jetzt sogar provokant, dass jeder von uns ein potentieller Warmwechsler ist, wenn sich die entsprechende Chance dazu ergibt
Ich schliesse mich den Ausführungen von #1 an und Stimme ihm vollkommen zu und möchte noch ergänzen:
Warmwechseln kann auch ein Zeichen von Weglaufen sein nach dem Motto:

"oh man sie ist so mühsam, möchte über ihre Probleme, Wünsche und Bedürfnisse mit mir reden aber ich habe keine Lust dazu, ich suche mir eine die nicht soviel Probleme macht und keine Ansprüche stellt und den Mund hält und ich kann machen, was ich will!"

Man verliebt sich vermeintlich in einen besseren Partner und glaubt mit dem wird alles besser, genauso wie man sich in die aktuellen Partnerin/den aktuellen Partner einst verliebt hat. Auch mit ihm war zu Beginn alles schön und unproblematisch und du hättest sicherlich nicht daran gedacht eines Tages warm zu wechseln.

Man kann sich nur dann in eine andere Person vergucken, weil man in der aktuellen Beziehung unglücklich und unzufrieden ist und glaubt die Probleme nicht lösen zu können.
Wenn du selber warm wechselst, dann hat dein neuer Partner möglicherweise Angst, dass du das mit ihm genauso machst und er sich denken könnte: "wenn es mit uns eines Tages wieder Probleme gibt (und die wird es garantiert geben) dann wird sie beginnen, wieder zu suchen und mich wie eine Glühbirne ersetzen!"

Warumwechseln ist für mich nichts anderes als die alten Probleme mit neuen zu wechseln.

Wer nicht erkannt hat, dass Beziehungen keine einfachen Sachen sind und dass sie immer auf Kompromisse beruhen, braucht erst gar keine Beziehung zu führen!
 
G

Gast

Gast
  • #8
Das Problem ist die Lüge. Die Warmwechsler lügen relativ lang und das verurteile ich. Wenn er - wie Arthur schreibt -
Gehe SOFORT zu deiner/m Partner/in, und sage: Ich habe mich fremd verliebt, ich möchte es mit der/m andere/n probieren. Wir beide gehen ab sofort getrennte Wege. - Das dauert 5 Minuten, und kein halbes Jahr, und du bist kein Warmwechsler.
dann ist es ehrlich.
 
  • #9
Ich sehe es als absolute Charakterschwäche an, denn ein Warmwechsler wird es bei der neuen Bekanntschaft wieder tun, er wird immer wieder den neuen Kick, was besseres und was neues suchen wohl noch als Tattergreis im Altenheim.

Was ich hier schon nicht mag, die Sympathien für einen Warmwechsler zu gewinnen, wobei ich wieder beim Egomanen bin, man redet über denjenigen, der unbehelligt wechseln kann, aber nicht über das Opfer des Partners.

Der Partner wird hintergangen, der Partner wird sozusagen mental betrogen, der Partner wird solange "missbraucht" bis die neue Flamme klar gemacht ist, ist das fair und in Ordnung?

Es geht dabei nicht um den Warmwechsler an sich, sondern um das eiskalte Kalkühl einen Partner bewusst zu täuschen und zu hintergehen und erst dann, wenn das neue "Ding" am laufen und in trockenen Tüchern ist, wird er abgeschossen, so lange kann er ja noch im Ungewissen gelassen werden.

Im Werteverfall der Moral und Gefühlswelt steht der Warmwechsel ganz oben und ich habe nicht das geringste Verständnis dafür, aber Respekt vor den Leuten, die eine schlechte Beziehung beenden bevor sie neues Land suchen.

Sorry, aber Warmwechsler stehen bei mir in der Charakterskala am letzten Platz gleich neben dem Fremdgehr.
 
  • #10

Bitte informiere das Forum darüber, was Du unter "erwischt" verstehst. Zugegeben, man kann sich aus dem Stegreif platonisch in jemanden verlieben. Und es kann sogar sein, daß einem dieses Fremdverlieben die Augen dafür öffnet, was in der momentanen Beziehung fehlt. Der nächste ehrenwerte Schritt wäre dann aber, diese Altbeziehung zu beenden. Was nicht geht ist: vor der Trennung mit der begehrten Person etwas anfangen, möglicherweise ohne zu verraten, daß da noch ein dritter mit im Boot ist. Weil es einfach eine Zumutung ist, so etwas dann nachträglich aufzutischen, wenn der andere sich bereits in die (vermeintlich) ungebundene Person verliebt hat.
 
  • #11
Ob jemand "warmwechselt" oder ob er erst Schluss macht, und sich dann einen neuen Partner sucht, das finde ich relativ irrelevant, da das Ergebnis das gleiche ist. Entscheidender finde ich das Alter.

In jungen Jahren suchen sich ja die meisten keinen Partner fürs Leben, und beiden ist auch irgendwie klar, dass dass die Entscheidungen noch nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Dass sich Leute da leicht mal in jemand anderen verlieben und das als Grund nehmen zu wechseln, finde ich normal - egal ob nun "warm" oder "kalt". Auch finde ich Schlussmachen (egal von welcher Seite) in jungem Alter nicht so schlimm, weil da jeder sehr unkompliziert wieder einen Partner findet und keine finanziellen oder familiären Verpflichtungen herrschen.

Später ist das anders, wenn man eine dauerhafte, gemeinsame Zukunft anstrebt und wenn die Beziehung schon länger geht. Dann will man einen Partner, der daran interessiert ist, sich auf Dauer für jemanden zu entscheiden, und darauf möchte man sich verlassen können. Einen Partner, der möglicherweise leichtfertig die Beziehung zerbrechen lässt, möchte man dann lieber nicht - egal, wie der Wechsel nun stattfindet.
 
G

Gast

Gast
  • #12
Gehe SOFORT zu deiner/m Partner/in, und sage: Ich habe mich fremd verliebt, ich möchte es mit der/m andere/n probieren. Wir beide gehen ab sofort getrennte Wege. - Das dauert 5 Minuten, und kein halbes Jahr, und du bist kein Warmwechsler.

Nee, langsam mal. Erst mal muss der "Betroffene" sich überlegen, ob er sich wirklich neu verliebt hat und die Beziehung/Ehe wirklich aufgeben soll, oder ob die neue "Liebe" nur deswegen aufgetaucht ist, weil in der alten Beziehung was gefehlt hat, ob da nicht Sehnsüchte unerfüllt oder nicht mehr erfüllt werden.

Der/Die Neue hat eine Aufgabe für die alte Beziehung. Die gilt es zu erkennen und zu bearbeiten.

Auf jeden Fall sollte dem Partner offen gesagt werden, was passiert ist und gemeinsam sollte geklärt werden, wie es weiter geht. Bis dahin sollte der/die Neue im Hintergrund bleiben.

Sicherlich sind das verstandesmässige Gedanken, die wenig mit der Emotionaliät zu tun haben, wenn man frisch verknallt ist. Manche Menschen können das nicht gut ausbalancieren und machen viel kaputt.

Ich empfehle dazu das Buch: "Liebe dich selbst und es ist egal, wenn du heiratest...." Das ist ein sehr sehr wichtiges Buch, für mich die "Bibel" in Sachen Liebe, Persönlichkeit, Partnerschaft. Ich hätte es viel früher in die Hände bekommen sollen. Ich hätte mir und Männern einiges an Herzleid ersparen können.

w
 
F

flashbuzz

Gast
  • #13
Mein Exmann war ein echter Warmwechsler.
Während er mit mir verheiratet war, hat er auf EP seinen Marktwert gecheckt, dann mal hier und da eine Frau gehabt.
Nach der Trennung war er eine Weile mit einer Frau zusammen, hat sich aber auch weiter nach einer neuen umgeschaut.
Nach dieser hatte er wieder ein Jahr lang eine sehr nette Frau....und sich innerhalb seiner Firma umgetan und ist bei der stellvertretenden Personalchefin hängen geblieben, in die er sich verguckte ...und erst als sie positive Signale gab, ist er an einem Valentinstag zu seiner aktuellen Freundin gefahren, hat Schluss gemacht, um dann mit der Personalerin etwas anzufangen - diese ist hübscher und schlanker....

Ich betrachte das inzwischen leicht amüsiert.
 
G

Gast

Gast
  • #14
Ich oute mich dann mal als jemand der schon einmal warm gewechselt hat und das ohne schlechtes Gewissen.

Ich habe meinen zweiten Mann zufällig kennen gelernt und durch lange intensive Gespräche erkannt, wie unglücklich ich in meiner ersten Ehe war. Mein zweiter Mann hat mir die Augen geöffnet, dass das was ich als normal empfand, alles andere als normal war. Während dieser langen Gespräche habe ich mich Schritt für Schritt immer mehr in meinen zweiten Mann verliebt.

Ich habe meinen ersten Mann nicht betrogen, habe ihm von Anfang an gesagt, dass ich jemanden kennen gelernt habe und mich verliebt habe. Die erste Ehe war schon lange am Boden, ich hatte es vorher nur nicht wahr haben wollen. Daher habe ich auch kein schlechtes Gewissen, dass ich direkt von einer Beziehung in die nächste gewechselt bin.

Für meine zweite Beziehung wäre es allerdings besser gewesen, wenn ich mir und auch ihm Zeit mehr gelassen hätte, damit wir uns und die Menschen die uns umgeben langsam besser kennen lernen können. Mein zweiter Mann kam aus extrem schwierigen Familienverhältnissen, was es uns später in der Beziehung nicht leicht gemacht hat. Ich weiß nicht ob wir uns bewusst für diese Beziehung entschieden hätten, wenn wir von Anfang an gewusst hätten, dass wir uns und unsere Liebe dauerhaft nach außen verteidigen müssen.
 
  • #15
In jungen Jahren suchen sich ja die meisten keinen Partner fürs Leben, und beiden ist auch irgendwie klar, dass dass die Entscheidungen noch nicht für die Ewigkeit gemacht sind.

Das ist wohl weniger eine Frage des Alters, sondern des Aufwandes, den eine Trennung verursacht. In jungen Jahren kann man vorübergehend bei den Eltern unterschlüpfen bzw. hat das Elternhaus vielleicht noch gar nicht verlassen.

Hat man jedoch mit dem Partner einen Hausstand gegründet, bedeutet eine "saubere" Trennung: Wohnung suchen, Provision und Kaution leisten, mehr oder weniger komplett neu einrichten, dann nach einem neuen Partner Ausschau halten, und im Erfolgsfall: Wohnung wieder auflösen, Einrichtung teilweise verkaufen oder verschrotten – was für ein Aufwand!

Oder: der Ex beim Umzug helfen, in einer nun viel zu großen Wohnung wohnen bleiben – und sich von der neuen Flamme unterstellen lassen, man sei offenbar verlassen worden und habe das verschwiegen, oder noch schlimmer, die Frau sei wohl gerade zur Kur.

Ich kann durchaus verstehen, daß ein Warmwechsel hier vielen als die praktischere Alternative erscheint, würde für mich aber stets eine der beiden anderen Möglichkeiten wählen.
 
  • #16
Ich behaupte jetzt sogar provokant, dass jeder von uns ein potentieller Warmwechsler ist, wenn sich die entsprechende Chance dazu ergibt.

Dann behaupte mal schön. Ich behaupte, dass es eine Charaktersache ist, ob man zum Warmwechseln neigt.

Es ist eine Sache, sich mal fremdzuverlieben. Das kann passieren, gerade in schon lange bestehenden Beziehungen. Aber es ist ein absolutes NOGO, dann sofort mit diesem neuen Objekt der Begierde was anzufangen!
Ein anständiger Mensch, dem seine Beziehung etwas wert ist, der denkt dann erst einmal darüber nach, was ihm in ebendieser Beziehung fehlt, was der Grund fürs Fremdverlieben ist. Und dann arbeitet er an dieser Beziehung, um sie wieder in Ordnung zu bringen. DAS ist für mich der richtige Weg. Nicht mal eben ins nächste Bett wechseln, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wieso man das eigentlich tut.
 
A

Ars_Vivendi

Gast
  • #17
Wenn du von Amors Pfeilen getroffen bist, dann ist es doch völlig unrealistisch, dem/der neuen Liebe zu sagen: "du, ich brauch jetzt noch einige Zeit, um die alte Sache abzuschließen, in einem halben Jahr melde ich mich wieder, dann können wir eine Beziehung anfangen..." - dazu ist kaum jemand bereit, außerdem die Chance, dass er/sie dann noch frei ist, schätze ich eher gering ein.

Also ich finde es nicht normal, in einer glücklichen Beziehung zu leben und plötzlich außerhalb "von Amors Pfeil getroffen" zu werden.

Es gibt hier immer wieder Fragen zu Männern oder Frauen, die frisch getrennt sind und "nicht abgeschlossen" haben. Da liegt es nahe, dass Warmwechsler beiderlei Geschlechts auch nur schnell flüchten, sobald sich eine Gelegenheit ergibt.

So wie Du selbst es beschreibst, muss Du ja davon ausgehen, dass die warmgewechselnde Partnerin auch die nächste Gelegenheit ergreift und Du dann alleine da stehst...
 
G

Gast

Gast
  • #18
In jungen Jahren suchen sich ja die meisten keinen Partner fürs Leben, und beiden ist auch irgendwie klar, dass dass die Entscheidungen noch nicht für die Ewigkeit gemacht sind.

Ist das so? In jungen Jahren eine Beziehung mit Verfallsdatum eingehen? Das halte ich ehrlich gesagt für Quatsch. Ich bin meine erste und einzige wahre Beziehung bis jetzt mit 19 für 26 Jahre eingegangen ohne geplant bzw. gewusst zu haben oder mir bewusst gewesen zu sein, dass sie nicht ein Leben lang halten könnte. Meinetwegen hätte sie dies ein Leben lang tuen dürfen.

(Notorisches) Warmwechseln funktioniert und geschieht im überwiegenden Teil sicher nur, wenn die bestehende Beziehung von Anfang an nicht ihren Namen verdient hat, in ihrer Intensität nachlässt und/oder nicht (mehr) das erfüllt was beide sich erhoffen. Bekomme ich was ich möchte, stimmt die Beziehung für mich. Bekomme ich nicht das was ich möchte, beende ich, nach Versuchen der Änderung und Besserung, die Beziehung. Warmwechslerinnen habe da aus meiner Sicht kaum eine Chance und daher ist das Thema für mich, obwohl ich warmgewechselt wurde, keines. Schon gar nicht zum Verteufeln.
Viele Betroffene wollen meiner Meinung nach nicht die (offensichtlichen) Zeichen und ihre eigene Verantwortung beim Warmwechseln erkennen und sehen.

m46
 
  • #19
Idealerweise sollte man sich trennen, wenn die Beziehung schlecht ist, und nicht erst, wenn ein neuer potentieller Partner da ist. Dass das viele nicht machen, ist auch klar. Einerseits weiß man nicht, ob man nicht zu hohe Ansprüche hat und am Ende doch "nichts besseres" findet, andererseits wollen viele nicht allein sein und haben Angst, dass sie nie wieder jemanden treffen. Dann lieber ne öde Beziehung, an die man sich gewöhnt hat.
Im übrigen existieren nicht wenige Beziehungen auf dieser Basis einfach weiter, weil man sich nicht zu trennen traut, selbst wenn jemand gekommen ist, der besser passen würde.

Aber jemand, der schon weiß, dass er nicht mehr in der gegenwärtigen Beziehung sein will und sich dann auf die Suche begibt, der ist wirklich charakterlich unterste Schublade.

Falls es Dich erwischt hat, musst Du es so machen, wie Arthur schrieb. Aber dann stehst Du eventuell bald als Single da, wenn es nicht klappt. Das muss man dann riskieren und nicht die Beziehungshängematte weiter haben wollen, denn das wäre feige gegenüber beiden - alter und eventuell neuer Beziehung - und wirklich unreif und egoistisch.
 
  • #20
Noch was:

Warmwechsler haben nicht nur ein schwaches Ego, sie haben überhaupt keines, denn sonst könnten sie sich nicht so lange in einer schlechten Beziehung aufhalten.

Ein Mensch mit innerer Stärke kappt eine schlechte Bindung offen und ehrlich mit allen Konsequenzen und lebt erstmal - alleine -.
Er verarbeitet und ist mit sich im Reinen.

Nach einer Weile der mentalen Verarbeitung geht er, sofern er überhaupt sich nochmal binden möchte, auf Partnersuche, aber er ist innerlich und äußerlich frei dafür.

Warmwechsler sind nie frei, sie gehen von einem zum nächsten Desaster, denn Ruhe werden sie nicht finden, denn diese findet man nicht durch einen neuen Partner, sondern nur in sich selbst.
 
  • #21
Ich frage mich immer, wie schnell sich manche Menschen doch einfach so "verlieben" können... ich kenne in meinem Bekanntenkreis Männer und auch Frauen, die hab ich noch nie single erlebt. Die wechseln alle paar Jahre übergangslos von einer Beziehung zur nächsten - okay, eine Pause von 2-4 Wochen war bei dem oder der einen oder anderen dabei. Alle paar Jahre die neue große Liebe :-D Jaja..

Natürlich KANN es passieren, dass man jemanden trifft der einen umhaut und wegen dem man die alte Beziehung aufgibt. Aber dann doch bitte fair bleiben und ohne Parallellaufen lassen und den alten Partner erbarmungslos betrügen und belügen. Ist meiner älteren Schwester passiert und ich kann nur sagen, dass sie über ein Jahr daran zu knabbern hatte (ihr Ex hat sie und seine neue 6 Monate parallel gedatet. Die Neue wusste davon, meine Schwester nicht)

Ich persönlich verliebe mich auch einfach gar nicht so schnell. Selbst wenn ich eine Beziehung beendet habe, hat es eine Weile gedauert, bis ich wieder bereit für etwas neues war.

Aber manche Menschen wissen meiner Meinung nach gar nicht, was Liebe wirklich ist. Hauptsache ein Partner und ja nicht alleine sein - na viel Glück....
 
  • #22
In einer intakten Beziehung habe ich gar kein Interesse an anderen Männern. Als es mit meinem Ex-Partner nicht mehr funktioniert hat, habe ich mich fairerweise getrennt, statt uns beide noch Monate oder Jahre zu belügen.
Als Warmwechsler weiß man, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt und bleibt aus egoistischen Gründen trotzdem in der Beziehung. Einige Gründe sind für mich sogar nachvollziehbar, wie bspw. gemeinsame Kinder oder gemeinsames Wohneigentum. Oftmals wird der Partner bis zum Schluss betrogen, indem ihm die heile Welt vorgespielt und das Unwohlsein oder Zweifeln nicht mit einem Wort angekündigt wird. Oftmals handeln solche Menschen völlig berechnend (finanzielle Vorteile, wohlige Nestwärme ect.).
Für mich sind Warmwechsler charakterschwache Menschen.
 
G

Gast

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  • #23
- weil sie es nie erlebt haben. Alles was Menschen nie erlebt haben, davor haben sie Angst.

- weil sie die Verlassenen einer Beziehung sind

Ich bin immer nur ein Warmwechsler gewesen und eigentlich war das die einzige Methode, die zu erfolgreichen Langzeitbeziehungen geführt hat. Nach 7 oder 12 Jahren hat man sich nun mal häufig entliebt, der Partner hat einen oft seelisch missbraucht und beim Warmwechseln greift man häufig auf solide Personen aus dem bekannten Umfeld/Bekanntenkreis zurück, so dass ein schneller Start in eine neue Beziehungen simpler und erfolgreicher gelingt. Ich sehe daran nichts Verkehrtes. Ist doch ganz normal, dass man so verfährt. Zumindest konnte ich so immer gute Beziehungen verbuchen.
Ich bin übrigens auch kein Mensch, der seine Zeit verstreichen lässt. Warum sollte ich nochmal 5 Jahre alleine bleiben, wenn ich 5 Jahre in der Beziehung an fehlender Liebe gelitten habe? Ich gehe da mit viel mehr Elan nach einer Trennung heran. Ich bin allerdings auch ein Mensch, der Trauer und Trennung ziemlich schnell akzeptieren kann. Zumal ich in einer Beziehung einfach alles gebe und dann einfach die Power raus ist nach der Trennung, um ewig zu trauern.
 
G

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Gast
  • #24
Es ist einfach ein Unding, den Partner wer weiß wie lange anzulügen und ihm vorzumachen, alles wäre OK, die heile Welt und funktionierende Beziehung vorzutäuschen. Und während sich der Partner in Sicherheit wiegt und glaubt, alles wäre OK, sucht man munter weiter mach was "Besserem". Ich hatte mal ein Date mi8t so jemandem, danach hat mir der Typ dann abgesagt mit der Begründung, er hätte ja seit geraumer Zeit schon was aber er war halt neugierig und wollte gucken und hat sich dann doch entschieden, die aktuelle Frau zu behalten. Ich wusste vorher natürlich nichts davon sonst hätte ich mich im Leben nicht mit dem getroffen, wozu auch? Er behält sie dann wohl nur erst mal, bevor eine andere kommt, für die er sie dann doch eintauscht. Gott sei dank wollte er nichts von mir, ich hätte es sonst nicht erfahren, wie er drauf ist und er hätte höchstwahrscheinlich auch weiter gesucht wenn wir uns angenähert hätten. Na, da kann man die aktuelle Partnerin, die von ihrem Glück nix weiß, doch beglückwünschen zu so einem Partner (IRONIE!)
So etwas braucht wirklich kein Mensch.
Wie Herakles schreibt, erst einmal mit sich selbst klar kommen.
 
  • #25
Warmwechsler scheinen in ihrer bisherigen Beziehung nicht die erfüllte Partnerschaft zu sehen. Sonst würden sie ja nicht so leicht wechseln.
Aber wie lange haben sie ihren bisherigen Partner/in über ihre wahren Gefühle angelogen ? War Derjenige gar nur ein Lückenbüßer für sie ? Und wie weit lügen sie dann den nächsten Partner/in an ?
Man sollte Beziehungen nicht so leicht wechseln, wie z.B. sein Auto.
Denn der davon Betroffene ist ein Mensch mit Gefühlen - kein Gegenstand. Der sich dann durch den Warmwechsel seines bisherigen Partner/in wie "weggeworfen" fühlt. Weil er nicht mehr gut genug ist, für den Partner/in. Und dem ein Andere/r besser gefällt.
Man wollte vielleicht mit dem Partner/in gemeinsam alt werden. Aber plötzlich gibt der die Beziehung auf. Nur weil ihm gerade eine Andere/r besser gefällt. Da fühlt sich der Verlassene unfair behandelt, und tief verletzt.
Aber vielleicht sehe ich das Ganze zu intensiv und zu romantisch verklärt ? Vielleicht sind Liebesbeziehungen heutzutage nicht bedeutender als..... ein Pappbecher Kaffee ? Denn man weg wirft, wenn er ausgetrunken ist ?
bzw. (in Gedanken) "Ich sende noch schnell eine SMS = mache mit dem bisherigen Partner/in Schluss. Kurzen Moment ... gleich bin ich für Dich frei."
 
G

Gast

Gast
  • #26
Meistens passiert es im realen Leben, dass einem der Mann bzw. die Frau "vom anderen Stern" über den Weg läuft. Wenn du von Amors Pfeilen getroffen bist, dann ist es doch völlig unrealistisch, dem/der neuen Liebe zu sagen: "du, ich brauch jetzt noch einige Zeit, um die alte Sache abzuschließen, in einem halben Jahr melde ich mich wieder, dann können wir eine Beziehung anfangen..." - dazu ist kaum jemand bereit, außerdem die Chance, dass er/sie dann noch frei ist, schätze ich eher gering ein.

Bei dem von Dir beschriebenen Fall handelt es sich für mich nicht um einen "echten warmen Wechsel". Warmwechsler waren für mich immer Leute, die innerlich mit ihrer Beziehung abgeschlossen haben, aber aus Berechnung bleiben, bis sie einen anderen in Sack und Tüten haben. Bis dahin nutzen sie den nichtsahnenden Partner nur noch aus.

In dem von Dir beschriebenen Fall müsste man sich klar werden, wie wichtig einem der Dritte ist und gegebenenfalls mit dem Partner reden. Das ist doch das mindeste, dem alten Partner wenigstens diesen Respekt entgegenzubringen, ihn nicht im Unklaren zu lassen. Manche Paare wachen dann auch auf...
 
  • #27
Ich finde ja schon Deine Sprache so verräterisch: "Frau vom anderen Stern", "Amors Pfeile" und Liebe, die einen gnadenlos "erwischt".
Komm wieder zurück zu unserem Heimatplaneten Erde!
Denn hier sind Menschen nicht verwunschen und es wirkt auch kein geheimnisvoller Zauber auf sie ein, der sie jeglicher Verantwortung für ihr Tun beraubt.
Natürlich kann man in einer Beziehung mal einen anderen Menschen interessant finden und sich vielleicht sogar verlieben oder - um es in der Amor-Pfeil-Sprache auszudrücken- ein wenig "schwärmen". Das ist völlig normal (sofern es nun nicht permanent geschieht!). Wer ein lebendiges Leben führt und offen auf andere zugeht, wird bisweilen auch von anderen emotional berührt; in der Amor-Pfeil-Sprache: "es hat Zoom gemacht".
Aber da wir Vernunft und -werteorientierte Wesen sind, müssen wir uns nicht jeder Leidenschaft hingeben. Eine Ausrede a la "Halb zog sie ihn, halb sank er hin" ist zu schlicht und letztlich unwürdig.
 
  • #28
Der/Die Neue hat eine Aufgabe für die alte Beziehung. Die gilt es zu erkennen und zu bearbeiten.

Das kommt sehr auf den Einzelfall an. Man hat die Themen ja schon hundertmal durchgekaut und ist zu keiner einvernehmlichen Lösung gekommen. Und dann steht plötzlich jemand vor dir, und du erkennst auf Anhieb: mit ihm/ihr gäbe es all diese Konflikte erst gar nicht.

Angenommen, ich bin jemand, der gerne ‘rausgeht aufs Land und sich was anschaut, eine alte Mühle, einen Naturpark, Bauerngärten, blühende Obstbäume, Berge – aber der LG fallen immer wieder neue Ausreden ein, beim schönsten Wetter muß sie in die Stadt, Schuhe kaufen, oder sie will endlich mal in Ruhe ihre E-Mails bearbeiten, oder oder.

Und dann sagt da so eine sympathische Frau zu mir: was ich an so einem schönen Tag mache? Na, ‘rausgehen in die Natur, was denn sonst?

In so einem Moment könnte sogar ich mit fliegenden Fahnen überlaufen. Ein echter Warmwechsel wäre es trotzdem nicht, denn der typische Warmwechsler bleibt ja noch wochenlang im alten Nest bei der nichts ahnenden künftigen Ex-Freundin.
 
  • #29
Genau, FS, mich wundert das Schwarz-Weiß-Denken unter völligem Ausblenden der Realität auch. Niemand will sich eingestehen, dass es erstens zwischen einer 100% glücklichen Beziehung und der Hölle auf Erden noch viele viele kleine Zwischenstufen gibt und zweitens viele erst aufgerüttelt werden müssen, um zu erkennen, dass es so nicht weitergehen kann.

Nehmen wir doch mal eine Frau, seit 10 Jahren mit ihrem Mann zusammen, sie redet sich ein, dass sie noch verliebt ist, im Bett läuft aber schon lange nichts mehr... Es gibt den gemeinsamen Alltag, vielleicht ab und zu eine gemeinsame Unternehmung, vielleicht ein Hobby, aber eigentlich ist es eher eine Bruder-Schwester-Sache geworden. So richtig Mühe gibt sich keiner mehr.

Ja, ihr Experten, wann genau wäre der Zeitpunkt, die Beziehung zu beenden? Das schleicht sich so langsam und unbemerkt ein, da gibt es doch die alten romantischen Zeiten, an denen sie sich aufhängt. Ist die Beziehung glücklich? Eher nein. Ist sie so unglücklich, dass sie sich sofort trennen will? Auch nicht. Da gibt es nicht einfach so den "Tag X", an dem ihr plötzlich von alleine klar wird, dass das alles nichts mehr bringt. Diese Entscheidung braucht ein externes Ereignis! Und eben dieses Ereignis ist oft ein neuer Mann. Zuerst nur ein Kollege, lernt sie ihn während mehrerer Wochen besser kennen und bemerkt, was ihr fehlt in ihrer Beziehung. Und schon ist sie zur Warmwechslerin geworden, weil sie sich in ihrer Beziehung fremdverliebt hat. Aber dieser Prozess wahr so schleichend, dass sie sich selbst dessen lange nicht bewusst war. Und ihr wollt sie als Warmwechslerin verurteilen? Besonders viel Empathie habt ihr nicht, oder?

Nun kann man das "Warmwechseln" natürlich an der Frage Sex oder nicht (oder Küssen oder nicht o.ä.) aufhängen. Das ist Unsinn, Korinthenkackerei, wenn ich hier mal ein Kraftwort gebrauchen darf. Darum geht es nicht, ob er jetzt irgendwas irgendwo bei ihr reingesteckt hat oder nicht. Das ändert nicht viel an der Sache, außer bei denen, die eine Beziehung alleine über Sex definieren. Es geht darum, dass man sich eben nicht immer zu 100% seiner Gefühle bewusst ist, und dass Gefühle auch fluktuieren können und man eben nicht wegen einer kleinen Krise sofort seinen Partner verlässt.
 
  • #30
... Es geht darum, dass man sich eben nicht immer zu 100% seiner Gefühle bewusst ist, und dass Gefühle auch fluktuieren können und man eben nicht wegen einer kleinen Krise sofort seinen Partner verlässt.
Der Homo-Warmwechsler als Opfer seiner selbst? Die böse Biologie vernebelt seinen Geist, und er weiß nicht was er tut? Und außerdem ist er unfähig seine Gefühle zu deuten? So rutscht er in bester Absicht von einer Bettdecke unter die andere, und kann gar nicht verstehen, dass er für die Befriedigung seiner Bedürfnisse zwei seiner engster Vertraute betrogen hat? Wenn das so ist, dann wäre der nächste Schritt das Warmwechseln als psychologische Zwangsstörung zu klassifizieren, und schon hätte das Warmwechseln eine breite Akzeptanz. (Vorsicht: Ironie)

Erwachsene Menschen sind für ihr Handeln verantwortlich. - Und die eigene Freiheit hört da auf, wo die Freiheit anderer Menschen beginnt. - 100%ig. Schwarz-weiß. Unverhandelbar.

Ja, jeder Mensch darf eine Beziehung beenden, und eine neue Beziehung beginnen. - Nein, kein Mensch darf einen anderen Menschen betrügen. - Ja, Betrug muss benannt und geächtet werden.
 
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