• #91
Ich erlebe gerade das was in diesem Blog so oft beschrieben wurde. Meine Frau ging zu einer psychosomatischen Reha. Ich bemerkte im Verlauf eine Veränderung in unserer bis dahin sehr guten und stabilen Beziehung (Silberhochzeit in 2 Monaten). Es fielen immer öfter in Telefonaten und den sonntäglichen Besuchen die Schlagworte "egoistischer sein", "nein-sagen". Ihre "Clique" (Mitpatienten und vermutlich "Kurschatten") wurde immer wichtiger.

Ich eröffnete Ihr die Ehe zu beenden, sollte sich an Ihrem Verhalten und Ihrer Einstellung mir und Ihrer Familie (2 Kinder) gegenüber nicht umgehend eine Normalisierung einstellen. Meine Tochter rief Sie besorgt aus Australien an. Mein Sohn teilte meine Beobachtung ebenso.

Die Kur endet in zwei Tagen. Ich gehe davon aus (nachdem der "Osterurlaub" harmonisch verlief), daß die Ehe keinen weiteren Schaden nehmen wird und die Erlebnisse der vergangenen Wochen abgelegt werden können, vorausgesetzt, daß die nächsten Wochen keine weiteren Überraschungen mit sich bringen und sich die Situation weiter normalisiert.

Eine weitere Kur würde ich nicht noch einmal akzeptieren.

M, 50

Oh, liest sich nach männliche Kontrolle, nach Angst, nach Druck machen, dass die Frau den Mann verlassen könnte, wenig nach gesunden Selbstbewusstsein, nach Stärke, nach Wissen, dass so eine Therapie sehr wohl einen Einfluss auf das Verhalten des Partners haben kann, oft nicht gewollt, sondern es passiert einfach. Der dazu geschwächt sich den Anforderungen eines Reha-Alltags kaum gewachsen fühlt, neue Infos und Inputs bekommt und..... vielleicht die Ehe mit dem Mann als gar nicht so toll empfindet, gerade wenn sie solange schon läuft, wie der Mann die Ehe selber als so toll betrachtet... Ironie-Modus.

Auch eine Reha muss verarbeitet werden, es gibt die sogenannte Langzeitwirkung und die für mich naive Hoffnung, sobald die Frau aus der Reha kommt, ist alles wieder Ordnung, alles läuft wieder den Gang, so wie der Mann es sich wünscht, kann über kurz oder lang sterben.

Sinnvoll halte ich, dass Mann und Frau nach einer Reha eine Paartherapie in Anspruch nehmen, um die Reha, die Auswirkungen usw. gemeinsam zu besprechen. Denn der Mensch, der aus einer Reha kommt, ist hinterher oft doch etwas anders. Das sollte gemeinsam betrachtet, besprochen und geklärt werden, damit es langfristig später keine bösen Überraschungen gibt.

w
 
  • #92
Ich war im Dezember 2015 6 Wochen in einer Reha aufgrund eines Burn-outs durch die Arbeit, hatte 2 Jahre durchgehalten, bis der Körper nur noch streikte. Die Reha erlebte ich als sehr positiv, denn mein Burn-out hat ja auch mit mir zu tun, warum es so weit kam. Ich erlebte gute Gespräche mit Mitpatienten und eine wirklich gute therapeutische Begleitung. Es wurden Altlasten aufgedeckt, die nun in der Therapie aufgearbeitet werden. Es stellte sich heraus, dass meine bisherige Berufssparte mich nach sehr vielen Jahren einfach ausgebrannt hat und ich habe eine Umschulung beantragt. Ich weiss es ist wichtig an Dingen in der Therapie weiterzuarbeiten, dass ich besser für mich sorgen kann und mir auch ein Burn-out nicht noch einmal passiert. Jetzt werden allerdings in der Therapie unerwartet mehrere Baustellen aus meinem Leben aufgedeckt, die sich auf meine Beziehung niederschlagen, und vielleicht zum Kippen bringt. Das ist mir gerade zuviel. Gefühlschaos pur. Allerdings muss ich dazu sagen, dass meine Therapeutin versucht für mich neue Wege innerhalb der Beziehung zu finden. Mal sehen, wie es weitergeht. Durch den Rückfall werde ich nochmal in eine Klinik gehen und habe auch eine tolle Hausärztin, die bis mir bis zur Klinik ein kleiner Anker ist. Trotz allem bin ich guter Dinge. Ich habe die Reha als eine Chance gesehen herauszufinden was ich machen kann, damit ich stabiler werde und war erstaunt wieviel Anregungen ich bekam.
 
  • #93
NACHSATZ: Sie hat mir am Montag erzählt, dass Sie in der Kur fremdgegangen ist. Es täte Ihr Leid, sie schämte sich. Ich sei Ihr sehr wichtig. Sie würde mich sehr lieben. Sie hofft, dass wir zusammenbleiben. Sie freut sich auf die nächsten 25 Jahre. Sie wäre sich bewusst, was Sie mir angetan hätte. Sie könnte verstehen, wenn ich das nicht aushalten könnte. Sie müsste dann eben leider mit den Konsequenzen Ihres Handelns leben. Sie gibt mir alle Zeit die ich brauche damit fertig zu werden. Sie würde es verstehen, wenn ich nach 25 Jahren Ehe gehen würde. Wir haben uns vor 14 Tagen im Markusdom das Ja-Wort nochmal gegeben. Ich würde entscheiden, wie es weiter ginge. So viel zu Kur. Sie würde diese Kur nicht wieder machen. Ende gut alles Gut? Ich bin gerade ziemlich traurig.
 
  • #94
Sie hat mir am Montag erzählt, dass Sie in der Kur fremdgegangen ist.
Das ist übel. Ich dachte aber, Du hättest das schon vermutet, weil Du schon von "Kurschatten" geschrieben hattest.

Wir haben uns vor 14 Tagen im Markusdom das Ja-Wort nochmal gegeben.
Find ich heftig, dass sie nicht vorher gesagt hat, was los ist. Und dass sie Dir die Entscheidung überlässt, wie es weitergehen soll, ist zwar vermutlich logisch, aber es lässt Dich irgendwie emotional stehen mit dem Geschehen.
Auf der einen Seite ist es "nur" Amüsement und Hintergehen mit späterem "es tut mir leid" (ich meine, sie hat sich nicht fremdverliebt und macht nun hin und her, wohin sie soll), auf der anderen Seite hast Du Dich immer dran gehalten, treu zu sein (keine Ahnung, ob Du nicht auch mal Gelegenheit gehabt hättest) und hast ihr vertraut. Das Vertrauen wäre bei mir völlig weg, erstens wegen des Betruges und zweitens, weil sie sich mit Dir noch mal vor den Altar stellen konnte, ohne dass es ein Problem für sie war, Dich so betrogen zu haben. DAS wär für mich das schlimmste - ich würde diesen Menschen völlig falsch eingeschätzt haben, wenn er sowas bringen kann - mir in die Augen sehen, das Heiratsding nochmal durchzuziehen und so ein dreckiges Geheimnis haben, von dem gewusst wird, dass es die Totalverletzung bedeutet für den Partner.
 
  • #95
NACHSATZ: Sie hat mir am Montag erzählt, dass Sie in der Kur fremdgegangen ist. Es täte Ihr Leid, sie schämte sich. Ich sei Ihr sehr wichtig. Sie würde mich sehr lieben. Sie hofft, dass wir zusammenbleiben. Sie freut sich auf die nächsten 25 Jahre. Sie wäre sich bewusst, was Sie mir angetan hätte. Sie könnte verstehen, wenn ich das nicht aushalten könnte. Sie müsste dann eben leider mit den Konsequenzen Ihres Handelns leben. Sie gibt mir alle Zeit die ich brauche damit fertig zu werden.

Meine Sichtweise wäre so: Die Frau hat sich entschieden, die Beziehung/Ehe zu öffnen und zwar ohne Absprache. De facto führt ihr eine offene Beziehung. Das ist der Status quo.
Ferner erwartet sie unterschwellig eine Entscheidung. Ich würde keine Entscheidung kommunizieren. Hat sie ja auch nicht.

Ich glaube, ganz viele Männer in der Situation verbleiben in ihrer Comfort-Zone und machen gar nichts bzw. weiter wie bisher.
 
  • #96
Mein jetziger Ex, jetzt 46, hat sich vor 2 Jahren auf der Kur fremdverliebt, in eine verheiratete Frau, damals 40, mit Kinderwunsch, aber Ehemann, der ausdrücklich keine mehr wollte.
Mittlerweile haben sie geheiratet und versuchen, den Kinderwunsch umzusetzen.
Obs gelingt oder nicht, wird wohl die Biologie entscheiden.
Ganz abgeschlossen damit hab ich wohl noch immer nicht. Dieser Akt des Verlassenwerdens ist einfach grausam und brutal.
 
  • #97
NACHSATZ: Sie hat mir am Montag erzählt, dass Sie in der Kur fremdgegangen ist. Es täte Ihr Leid, sie schämte sich. Ich sei Ihr sehr wichtig. Sie würde mich sehr lieben. Sie hofft, dass wir zusammenbleiben. Sie freut sich auf die nächsten 25 Jahre. Sie wäre sich bewusst, was Sie mir angetan hätte. Sie könnte verstehen, wenn ich das nicht aushalten könnte. Sie müsste dann eben leider mit den Konsequenzen Ihres Handelns leben. Sie gibt mir alle Zeit die ich brauche damit fertig zu werden. Sie würde es verstehen, wenn ich nach 25 Jahren Ehe gehen würde. Wir haben uns vor 14 Tagen im Markusdom das Ja-Wort nochmal gegeben. Ich würde entscheiden, wie es weiter ginge. So viel zu Kur. Sie würde diese Kur nicht wieder machen. Ende gut alles Gut? Ich bin gerade ziemlich traurig.
Es müsste schon eine sehr sehr tolle Frau sein, der ich sowas verzeihen würde.
Sie hat die Exklusivität der Beziehung verraten; entweder würde ich mich trennen, oder (wenn ich ihr verzeihen wollte) würde sie jetzt mal richtig "ackern" lasssen; d.h. sie müsste große Zugeständnisse in der Beziehung machen, z.B. wäre der nächste Urlaub meine Wahl.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #98
...oder (wenn ich ihr verzeihen wollte) würde sie jetzt mal richtig "ackern" lasssen; d.h. sie müsste große Zugeständnisse in der Beziehung machen, z.B. wäre der nächste Urlaub meine Wahl.

Einmal glaube ich nicht, dass nur einer "schuld" ist, wenn der andere fremdgeht. Voraussetzung dafür ist eine Beziehung, die nicht mehr richtig funktioniert. Daran haben beide ihren Anteil. Ich bin auch überzeugt, dass an Krankheiten, die eine psychosomatische Reha erfordern, in vielen Fällen private Ursachen beteiligt sind.
Zum anderen glaube ich nicht, dass der Beziehung damit gedient ist, dass der unzufriedene Part nun "ackern" soll.
Wenn man also verzeihen kann und möchte, dann könnte der nächste Schritt eher sein, dass man gemeinsam überlegt, was schiefgelaufen ist in der Beziehung und wie man das verbessern kann.
 
  • #99
Oft im Freundeskreis erlebt. Leute fahren zur Reha. Erhoffen sich Hilfe und Beistand.
Kommen zurück, nichts passt mehr. Alles Alte ist nicht mehr gut genug. Vom Kurschatten gar nicht zu reden. Diese Beziehungen hielten selten. Alles wird weggeworfen.

Bekommen die Patienten Gehirnwäschen verpasst oder was läuft da ab ?
Das fragt sich meine weinende Freundin, die heute von ihrem Ehemann mitgeteilt bekommen hat, dass für ihn die Ehe beendet ist. Er ist voll auf dem Egotrip.

Kann da hier Jemand Erfahrungswerte mitteilen ?

weibliche Endvierzigerin
Ich erlebe es jetzt gerade ist meine Frau auf Reha, wir waren glücklich kein Anschein das an unserer Beziehung irgend etwas nicht stimmen würde, im Gegenteil als ich sie am Wochenende besucht habe, sagte sie noch zu den anderen Patienten wie froh sie ist mich an ihrer Seite zu haben und s froh ist das ich so zu ihr stehe.
Nicht einmal eine Woche später ruft sie mich nicht mehr an und blockiert alle Möglichkeiten das man sie erreichen kann.
Sie schrieb mir eine SMS sie will ihre Ruhe haben und auch keinen Besuch von mir und auch von niemand anderen.
Sie ist grade dabei ihr eigenes ich wieder zu finden und jeder Besuch behindert sie daran.
Jetzt weiß ich warum sie keinen Besuch wollte, sie hat sich auf Reha mit einer ehemaligen Beziehung wiedergetroffen und ist sogar an den Wochenenden mit ihm nach Hause gefahren,aber sie hält sich immer noch die Hintertür nach Hause zu kommen offen.
Ich Weiß nicht wie ich handeln soll?
 
  • #100
Moin,
die Frau eines Freundes ist ebenfalls während der Reha fremdgegangen, mit einem Mann, der praktisch gar nicht zu ihr passte... außer dass wohl beide Probleme in ihrer Ehe hatten.
Offenbar wird da eine Situation geschaffen, in der ganz viele "schwach werden". Diese Erfahrung aus zweiter Hand - sie ist eine sehr reflektierte, vernünftige Frau - hat meinen Glauben in die Menschheit nachhaltig erschüttert.
Wie zu erwarten, wurde aus dieser Affaire nichts, die Ehe ist aber seitdem am Boden. Zumindest psychisch scheinen da den Leuten häufig fast schon Seitensprungpartner nackt auf den Bauch gebunden zu werden. Ich will das gar nicht verurteilen, nur bringt es eben Möglichkeiten zum Vorschein, denen man/frau sich nicht unbedingt aussetzen muss... Wenn man nicht der Ansicht ist, dass solche existenzielle Grenzerfahrungen wie ein Seitensprung unbedingt zur Selbstverwirklichung gehören.

manchmal
 
  • #101
Bekommen die Patienten Gehirnwäschen verpasst oder was läuft da ab ?
Das fragt sich meine weinende Freundin, die heute von ihrem Ehemann mitgeteilt bekommen hat, dass für ihn die Ehe beendet ist. Er ist voll auf dem Egotrip.

Liebe FS,

diese Frage habe ich mir auch schon gestellt, nachdem ich in meinem Bekanntenkreis mehrere ähnliche Fälle gesehen habe.

Offenbar gibt es in einer Beziehung gravierende Missstände, die von Außenstehenden so nicht wahrgenommen werden, weil sich das Paar bemüht nach außen glücklich zu wirken und sich damit selber etwas vormacht.

In solchen Beziehungen geht irgendwann entweder einer fremd und es kommt dadurch zur Trennung oder es wird einer krank und erkennt im Verlauf einer Therapie, ganz gleich ob stationär oder ambulant, was im Argen ist und wie er das ändern muss, um wieder gesund zu werden.

Es muss übrigens keine Reha sein, durch die eine Beziehung zu Bruch geht. Ein anderer Bekannter von mir stellte seine Ehe in Frage und ließ seine Frau nach der Scheidung fassungslos zurück, nachdem er an einigen NLP-Kursen teilgenommen hatte und daraufhin sein Leben neu ordnen wollte.

Was deine Vermutung der "Gehirnwäsche" angeht.

Mit Sicherheit ändern diese Menschen etwas an ihrer inneren Einstellung zum Leben und ihrem Umfeld. Was dann daraus folgt sind wahrscheinlich, aus ihrer Sicht, nur die logischen Konsequenzen.
 
M

moobesa

Gast
  • #102
Jetzt weiß ich warum sie keinen Besuch wollte, sie hat sich auf Reha mit einer ehemaligen Beziehung wiedergetroffen und ist sogar an den Wochenenden mit ihm nach Hause gefahren,aber sie hält sich immer noch die Hintertür nach Hause zu kommen offen.
Ich Weiß nicht wie ich handeln soll?
Ernsthaft? Du weißt nicht wie du handeln sollst? Warum sind Männer so viel inkonsequenter, wenn die Frau fremdgeht? Kein Wunder, dass die Frauen den Respekt vor solchen Männern verlieren. Du solltest mal darüber nachdenken, wie du bis dahin zu ihr warst. Wenig selbstbewusst? Ständig auf Harmonie bedacht? Also wenn du jetzt nicht weißt wie du handeln sollst, was weißt du dann überhaupt?
 
L

Lionne69

Gast
  • #103
Mein Erleben bei solchen Aufenthalten

Es gab sehr, sehr viel weniger Pärchen als man nach den ganzen Geschichten so hört. Das wird sich von ärztlicher Seite strikt verboten, ggf. erfolgt eine Zwangsentlassung. Man unterschreibt dies auch als Verhaltenskodex.

Andere Seite, gerade bei Männern
Sie kommen zu diesen Aufenthalten aufgrund von Burnout, berufliche Schwierigkeiten.
Während der Therapie, in vielen Gesprächen stellt sich dann heraus, dass das ganze Leben in Schieflage ist, und meist dann eben auch die Partnerschaft.
Manche finden dann nach dem Aufenthalt die Kraft und den Mut, ihr Leben wirklich positiv neu zu gestalten, manche schmerzhafte Erkenntnisse zu realisieren, sehr viele kehren in den Alltag zurück und wurschteln weiter, bis zum nächsten Zusammenbruch.

Veränderungen, Einsicht, Arbeit an eigenen Irrläufen, kosten nämlich wirklich sehr viel Energie und ganz viel Mut, gerade aufgrund des möglichen Unverständnisses des Umfeldes.

Aber es hält sich das hartnäckige Klischee, dass so eine stationäre Behandlung, eine "Kur" ein netter Urlaub auf Krankenkassenkosten ist, inkl. Vergnügungsprogramm.
Es gibt dort übrigens Ausgangszeiten, meist 22.00h, mit Kontrolle, sowie auch Alkoholkontrollen.
Und es ist mitnichten erholsam.
 
  • #104
8 Jahre Borderline Beziehung... nun endlich ist Schluss?!
Meine Partnerin hat auch jemanden in der 6 Wochen Reha kennen gelernt... neuverliebt... und mich dann einfach vor 2 Wochen (Reha abgebrochen) stehen bzw. sitzen lassen. (War allerdings mental vorbereitet)
Habe ihr viel Glück gewünscht und bin regelrecht erleichtert, dass sie nun jemand in der Reha kennen gelernt hat, der sie besser versteht. Denke es wird allerdings nicht lange halten und sie steht bald vor der Türe... in ein zwei oder drei Monaten vielleicht. Muss dann jedoch stark sein und mich nicht mehr um den Finger wickeln lassen. Hoffe ich schaffe das. Denn zu tief sitzt der Schmerz der Enttäuschung. Aber ok... sie ist krank und kann nicht anders.
Ich selbst befinde mich jedoch inzwischen in einer Co Abhängigkeit und muss wohl selbst Hilfe in Anspruch nehmen.

Es gab in den 8 Jahren viele extreme auf und ab Situationen, was in einer Borderline Beziehung üblich und an der Tagesordnung ist inc. Suizidversuch.
5 Persönlichkeiten an einem Tag waren manchmal schon sehr anstrengend zu ertragen. Vor der Reha waren wir noch an den letzten Wochenenden am Meer und hatten eine Menge Spass. Es war sogar eine Heirat geplant.
Wie vielfach hier schon in den Beiträgen zu lesen ist, wiederholte sich es auch bei mir. Also sporadische Anrufe anfangs und dann erst mal lange Pause! Ein Treffen vor Ort lief sehr abweisend ab und sie war sehr nah am Wasser gebaut. Sie liess auch keine Nähe zu und wandte sich mir ab! Bin dann gefahren und habe nichts mehr an Lebenszeichen gehört bis ich eine e-mail an die Klinik geschrieben habe, wo ich bis heute keine Antwort als Lebenspartner bekommen habe. Normal war Ausgang bis 22:00h und am WE bis 23:00h. Es ging jedoch auch um 23:30h keiner mehr ans Telefon oder Handy. Kontrolle ob alle auf dem Zimmer sind? Fehlanzeige!
Da wurde auf den Zimmern rumgep.... das muss wohl das reinste Schlaraffenland für einige gewesen sein.
Dann irgend wann richtig Stress am Telefon! Das letzte Telefonat klang so:

" Wenn ich mich nicht ändere, dann trenne ich mich von dir!" und im 2. Atemzug: "Lass mich in Ruhe!" ...."OK" sagte ich... "das habe ich bereits vermutet und nehme es dir vorweg! ICH trenne mich von DIR! :)"

Da unsere Beziehung eh schon auf der Kippe stand, war die Klinik und der Kurschatten das beste, was (mir) passieren konnte, um die Beziehung endgültig zu beenden. Klar schmerzt es, jemanden gehen zu lassen. Jedoch muss man auch los lassen können und wenn sich einer nicht mehr wohl fühlt, gehen lassen auch wenn es sehr weh tut. Das Leben ist schön und man sollte sein kostbare Zeit nicht in Menschen investieren, wo es sich nicht lohnt und man eh nur ausgenutzt und betrogen wird, also nichts zurück bekommt. Was man meistens vermisst, ist die Situation und nicht der Mensch oder Partner. Ein Danke, Guten Tag, Wie geht es dir? oder ein Lob reicht manchmal völlig aus, um ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern... dabei muss das nicht unbedingt vom Partner kommen....
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #105
Da unsere Beziehung eh schon auf der Kippe stand, war die Klinik und der Kurschatten das beste, was (mir) passieren konnte, um die Beziehung endgültig zu beenden.

Auch ein interessanter Aspekt. Wer geht in eine psychosomatische Reha? Menschen, die mit sich selbst und der Welt nicht klarkommen, bis hin zu schwersten Störungen samt Selbstmorddrohungen oder gar -versuchen. Eine Beziehung unter den Umständen aktiv zu beenden, dürfte schwierig sein.

Vielleicht ist die Reha dann auch für den Daheimgebliebenen eine große Chance. Es macht nur Sinn, dann eine komplette Trennung herbeizuführen, solange Partnerin oder Partner noch frisch verliebt und in psychologischer Betreuung sind. Und ich kann mir gut vorstellen, dass man dann keine große Lust hat, das ganze Theater mit dem Abstand von drei Monaten wieder fortzusetzen. Dafür, das nicht zu tun, wünsche ich Dir viel Kraft.

Vielleicht sollten die "Daheimgebliebenen" auch für sich mal die Beziehung hinterfragen, wenn sich beim anderen in der Reha herausstellt, dass die Beziehung nicht funktioniert. Vielleicht durchaus auch intensiv und mit professioneller Unterstützung. Er oder sie könnten ja durchaus auch richtig liegen.
 
  • #106
NACHSATZ: Sie hat mir am Montag erzählt, dass Sie in der Kur fremdgegangen ist. Es täte Ihr Leid, sie schämte sich. Ich sei Ihr sehr wichtig. Sie würde mich sehr lieben. Sie hofft, dass wir zusammenbleiben. Sie freut sich auf die nächsten 25 Jahre. Sie wäre sich bewusst, was Sie mir angetan hätte. Sie könnte verstehen, wenn ich das nicht aushalten könnte. Sie müsste dann eben leider mit den Konsequenzen Ihres Handelns leben. Sie gibt mir alle Zeit die ich brauche damit fertig zu werden. Sie würde es verstehen, wenn ich nach 25 Jahren Ehe gehen würde. Wir haben uns vor 14 Tagen im Markusdom das Ja-Wort nochmal gegeben. Ich würde entscheiden, wie es weiter ginge. So viel zu Kur. Sie würde diese Kur nicht wieder machen. Ende gut alles Gut? Ich bin gerade ziemlich traurig.

Sie hatte jeden Abend Sex mit Ihrem Kurschatten. Es hat 6 Monate gedauert bis Sie mir die ganze Wahrheit erzählte. Ich nahm schwere Psychopharmaka. Ich habe mich wegen der Kinder nicht getrennt. Die Welt und meine Ehe ist heute eine andere.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #107
Ja, so ne PsychoReha vernichtet im warsten sinne Familien. Männer/Frauen gehen dahin und bekommen Zeit um mal Abstand von der Realität zu bekommen, um sich in Ruhe über alles Gedanken zu machen, um sich mit Leidensgenossen aus-zu-tauschen, wer ein höheres lvl an Depressivität hat und das immer die anderen Schuld sind. Psychisch wird man absolut Realitäts-entfremdet und man redet einem ein das man sich nur noch um sich selbst kümmern soll und alles was einem nicht gefällt, von sich abstoßen soll. Verpflichtungen sind scheiße und die Welt ist eine Scheibe. Eine Gesellschaft funktioniert jedoch so nicht mehr. Wenn alle respektlos durch die Gegend ziehen, lebt keiner mehr sehr lange. Die Kunst ist es das absolute und das relative in Einklang zu bringen was bedeuten soll das man sich nicht nur um sich kümmern soll, sondern auch um die Mitmenschen die einen durchs leben begleiten. Wir leben nicht ewig, mach was draus, aber nicht allein! Wenn du nur das tust was du möchtest, wirst du es jedoch am ende sein. Was macht also die PsychoReha? - Sie macht dich verstärkt Egoistisch (Was eigentlich (im Grundgedanken) zu einem stärkeren Selbstbewusstsein führen soll) - Sie entfremdet dich von jeglicher Realität (Damit du mal abschalten kannst) Was macht se nicht, was se aber tun sollte? - Dich wieder zur Realität zurückführen. An dieser Stelle sollte man einem richtigen Psychiater zugewiesen werden. Dadurch das schritt zwei ausgelassen wird entsteht eben der Mist. Dann kommt noch der wirtschaftliche Ansatz! Jetzt fragt sich vielleicht der eine oder andere, "was hat den Geld damit zu tun?" Die Reha kostet zwar Geld und erwirtschaftet einen Teil, jedoch ist eine zerstörte Seele mehr wert. Wenn eine Familie im Spiel ist: - Scheidung (anwalts -und gerichtskosten) - Neue Wohnung muss bezogen werden (neue Möbel etc.) - evtl. muss ein zusätzliches Fahrzeug her - Ausstattung/Spielzeuge für die Kinder müssen nun auf beiden Seiten vorhanden sein. Die betroffene Person selbst: - Neue Hobbies (Joga/Fittnesskurse) - Gesünderes Essen = Teurer - Umstyling (in der Regel handelt es sich hierbei um Körperpflege und Plastische Chirurgie) ... diese Listen könnten ewig weiter fortgesetzt werden. Aber man sieht das es definitiv mehr Umsatz bringt. Zumindest bis zum Moment des Aufschlagens auf dem Boden der Realität. Ab hier gibt es auch mehrere Möglichkeiten: a) Das Paar oder Familie findet wieder zusammen
- Wieder neues heim beziehen - paar Sachen werden/können verkauft werden (sind es aber nicht mehr wert) b) Betroffene Person landet letztendlich (irgendwann) beim PsychoDoc
- Sind auch wieder Kosten. Es sieht für mich wirklich so aus das der entscheidende zweite Schritt mit Absicht ausgelassen wird. Fazit: Eine PsychoReha ist ethisch grausam jedoch sehr Wirtschaftsbewust.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
L

Lionne69

Gast
  • #108
Mal langsam.

Keine/r geht/ bekommt eine psychosomatische Reha wegen Peanuts.

Da gibt es tiefsitzende Probleme, manche, die einem gar nicht so bewusst auf, weil im Alltag so lange verdrängt, bis es nicht mehr geht.
Denn Achtsamkeit, eigene Wertschätzung zu lernen ist eine Aufgabe in der Reha - nicht "Egoismus" im negativen Sinn. Selbst-Liebe durchaus.

Wer eine Reha als Chance nimmt, wird sein Leben auf an Prüfstand stellen, wo sind Stressoren, wo muss nachjustuert werden.
Ob Ansprüche an sich selbst, wie Leistung, Perfektionisten, Kümmerer oder Lebensituationen. Beruf, Jobsituation, finanzielle Unsicherheiten, familiäre Themen (Kinder, Eltern, Verwandtschaft, Partner)
Und da kommt zwangsläufig die Partnerschaft auf den Prüfstand, wie alle Lebenskomponenten.
Eine gute Partnerschaft trägt, hilft beim Gesunden, eine schlechte hat sehr stark beitragen zur Katastrophe und wird da offensichtlich.

Therapeuten geben keine Ratschläge, es gibt aber begründete Fälle, in denen den Patient*Innen geraten wird, während des Aufenthaltes den Kontakt zu minimieren bis einzustellen.

Wenn man hier im Forum liest, wieviel problematische ( oder zumindest gleichgültige) Beziehungen es gibt, sollte es nicht verwundern, dass Menschen nach einer erfolgreichen Reha / Therapie eine unstimmige bis destruktive Beziehung beenden.

Reha / stationär psychosomatisch ist übrigens nicht High Life und erholsam, das ist Arbeit.
In den meisten Kliniken führen Techtelmechtel zur sofortigen Entlassung, das wird im Vorfeld schon mitgeteilt.
Natürlich menschelt es trotzdem, aber nicht in dem Ausmaß und in dem Umfang wie kolportiert.
 
  • #109
Sie zerstören bewusst Familien. Sie handeln verantwortungslos!! Sie beraten Patienten falsch. Meine Frau leidet wie ein Hund und schämt sich in schrecklichster Art und Weise!!! Ich leide gleich!! Sie müssen Ihren Ansatz revidieren. Dieser ist falsch!! Sie lösen keine Probleme, Sie produzieren schwerste Psychosen durch falsche Beratung und Suggestionen!!! Das Leben in der Kur ist nicht vom Leben in der realen Welt zu entkoppeln.
 
  • #110
Da werden 20 Jahre alte Ehen einfach entsorgt. Ich habe den Eindruck da geht mit dem "Selbstverwirklichen" etwas schief.
Ich war in 2 psychosomatischen Rehas in verschiedenen Kliniken: da gab es keine Selbstverwirklichung, sondern ein knallhartes Rehaprogramm.

Einfach nur unfair dem Partner gegenüber mit dem man ein Kind großgezogen, evtl. ein Haus gebaut und auf einen schönen Ruhestand gehofft hat und der dich Jahre so ertragen hat.
Mit Betonung auf anscheinend - mehr Phantasie der Nicht-Rehabilitanten, als echtes Wissen.
Warum geht denn jemand zur Reha - garantiert nicht, wenn er zuhause sich so wohlfühlt und ein stützendes Umfeld hat.
Dann macht er eine ambulante Reha/Tagesklinik.

Nein, es ist nicht unfair dem Partner gegenüber, denn es ist keine Frage von Fairness und was alles in der Vergangenheit an Verpflichtungen geschaffen wurde. Und hat der Partner einen so ertragen oder auch kräftig dran mitgewirkt, dass man so wird?

Es ist die Frage, ob man in der Zukunft noch miteinander leben kann, weil es für beide dann eine gute Zukunft wird.
Aus eigener Erfahrung weiß ich: beide verlieren die vorherige gemeinsame Planung und beide müssen getrennt für sich eine neue Zukunft aufbauen. Keiner weiß, ob das gut für sich gelingt. Die schlechteren Chancen hat derjenige, der psychisch krank ist. der hat den Trennungsballast und ist immer noch nicht gesund.

Sie handeln verantwortungslos!! Sie beraten Patienten falsch. Meine Frau leidet wie ein Hund und schämt sich in schrecklichster Art und Weise!!!
Was hat Deine Frau gemacht, wofür sie sich schämen muss und zu welchen Taten wurde sie beraten? Die Tat war garantiert in der Freizeit, nicht im Therapieprogramm.
Deine Frau ist erwachsen und eigenverantwortlich für das was sie tut. Das kann man nicht den Therapeuten/der Klinik anlasten. Lies' Dir die Klinikordnung durch und da findest Du: die Patienten sollen sich nicht auf Affären einlassen, bei Aufdeckung droht Klinikverweis, inkl. Kostenverantwortung durch den Patienten. Die Klinik iist nicht verantwortlich dafür, jeden nachts zu überwachen und in seinem Zimmer einzuschließen.

Sie kann jederzeit gehen, wenn sie merkt, das tut ihr nicht gut oder sie macht was wofür sie sich schämen muss.

Sie müssen Ihren Ansatz revidieren. Dieser ist falsch!! Sie lösen keine Probleme,
Sie sind nicht dafür da, Probleme zu lösen. Der Sinn vor Reha ist, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen, indem man den Patienten hilft, seine eigenen destruktiven Muster zu erkennen und gesündere Verhaltensstrategien für sein Leben zu entwickeln.
 
  • #111
ich bin erschüttert wie negativ hier über Psychotherapeuten in der stationären Reha geschrieben wird. Ich selbst kann aus ambulanter Therapie nur Gutes berichten. Ich hatte niemals das Gefühl, man wolle mir etwas aufdiktieren. Ist es denn stationär soviel anders?
Ich habe allerdings auch während der Therapie viele Beziehungen beendet und bereue dies keineswegs. Es waren Menschen, die mich nur benutzt haben, mich mit ihren eigenen Problemen zumüllten. Ich habe allerdings immer zugehört und mich auch benutzen lassen!
In der Therapie lerne ich, Menschen in mein Leben zu lassen, die mein persönliches Wohl beachten und nicht ihr Ego mit mir pushen wollen. Ich habe es so empfunden, dass die Therapie eine Art Häutung ist. Mein Therapeut hat nie verlangt, das ich alles Belastende sofort abwerfe und links liegen lasse. Ich selbst hatte irgendwann die Kraft und das Selbstbewusstsein, für mich selbst einzustehen und meine Beziehungen zu überprüfen. Das ging über Jahre. Ich erkannte, welches Verhalten ich ändern muss und welche Fettnäpfchen ich rechtzeitig erkennen kann. Wie ich meine Bedürfnisse angemessen rüberbringe, ohne verletzend zu werden. Ich habe Therapie als heilsam empfunden und als schützenden Ort. Ich frage mich, weshalb die Menschen in stationärer Behandlung offenbar alle Brücken abbrechen. Dies haben meine Therapeuten mir eher ausgeredet und zur langsamen Entscheidung geraten. Ich habe manche krankmachende Struktur Schritt für Schritt aus meinem Leben entfernt. Schließlich muss man auch mit den Folgen klarkommen...das kann ja eine zusätzliche große Belastung werden und die Genesung nur behindern.
 
L

Lionne69

Gast
  • #112
Diese radikalen Umbrüche kenne ich auch nicht als Empfehlung von Therapeuten.
Wobei Therapeuten eigentlich sowieso nur Denkanstöße geben, andere Blickwinkel aufzeigen, oder gezielt an einer Thematik arbeiten. Entscheiden muss am Ende der Patient sonst, dass nimmt ihm kein Therapeut ab.
Ich fand die stationären Therapien (Psychosomatische Kliniken) für mich sehr hilfreich, nur ambulant wäre es gar nicht gegangen.
Zeit zum Reflektieren, nachdenken, Abstand zum Alltag.
Ich habe durch die Therapeuten viel erarbeiten können, aber noch hilfreicher waren die ergänzenden Therapieangebote, die es ambulant nur für Selbstzahler gibt.

Viele Ressourcen, die mir heute viel Freude und Lebensqualität geben, habe ich dort überhaupt erst kennen gelernt.
Innehalten, Achtsamkeit, insgesamt bewusster werden.
Und der Austausch mit den anderen Betroffenen hat mir auch sehr geholfen.
Aber es ist Arbeit, Anstrengung, durchaus verwirrend, schmerzhaft, gerade in der Anfangszeit.

Ich bin, denke ich, ruhiger, gelassener und offener geworden, habe ganz andere Qualitäten für mich entdeckt. Und ich habe gelernt, dass Schubladen und Klischees mit dem Leben gar nichts zu tun haben, Das Leben hat alle Schattierungen.
Ich bin auch ein Stück dankbar und demütig geworden.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #113
  • #114
Später erfuhr ich, dass mein Mann mich in dieser Zeit mit seiner Therapeutin betrogen hat

So etwas ist unprofessionell, kann zum Berufsverbot und Strafverfolgung führen.

Unabhängig davon geht es in der Therapie immer um den Patienten und nicht den Partner was grundsätzlich richtig ist, denn der Partner kann tatsächlich das oder ein Problem sein.

Anders ist dies in Paartherapien.

Ein Therapeut hat mir mal in einer allerdings Krebsreha gesagt, alles was das Wohlbefinden des Patienten fördert ist gut, daher auch ein Kurschatten. Ob das wirklich so ist, entscheidet jeder für sich selbst.
 
  • #115
Ich denke, dass diese Rehas, von denen hier die Rede ist, sehr abgeschottet vom Alltag stattfinden. Vieles, was die Patienten lange verdrängt haben, kommt hier erstmals überhaupt zum Vorschein. Die Hemmungen fallen, allein schon durch die vielen Gleichgesinnten und Gruppendyamik. Ehen, die durch so eine Reha kaputtgehen, sind mE schon lange nicht mehr fair und respektvoll geführt worden.
Verdrängung ist hier in der Reha plötzlich nicht mehr nötig, denn es ist ein geschützter Rahmen und man wird ja aufgefangen, wenn es brenzlig wird. Für manche wohl auch der einzige Weg, um sich seiner selbst überhaupt wieder bewusst zu werden? Es wird aufgedeckt, dass man jahrelang sich selbst belogen hat und den Partner somit auch. Oder es wird klar, dass der Partner einen gar nicht liebt, jedenfalls nicht den Menschen mit all seinen Schwächen, weil man die nie zeigte. Sich dies einzugestehen ist das Schlimmste überhaupt in einer Therapie. Plötzlich nackt im Wind zu stehen und festzustellen, dass man gar nicht der Mensch ist, den man jahrelang vorgab zu sein.
Für den bisherigen Partner ist auch dies ein Schock. Paargespräche können und sollten in der Reha auch vom Patienten eingefordert werden.
 
L

Lionne69

Gast
  • #116
Paargespräche können und sollten in der Reha auch vom Patienten eingefordert werden.

Paargespräche werden in allen Kliniken, die ich kenne, angeboten und durchgeführt.
Manchmal möchte es der Patient nicht, manchmal der Partner.
Manchmal wird aus sehr gutem Grund jeglicher Kontakt ausgesetzt, als Empfehlung.
Und in einer guten Therapie bemüht man sich, alle Facetten anzuschauen, wobei der Focus tatsächlich auf den Patienten liegt, sollte es auch, oder? Es geht ja um ihn.

Aber, es ist auch nicht alles möglich.
Ein Aufenthalt dauert zwischen 4 bis 8 Wochen (mit Glück).
Einzelgespräche zwischen 1-2mal die Woche.
Es braucht die Zeit zum Ankommen, dauert ca. 3 Wochen, und auch die Zeit, dass sich zwischen Therapeut und Patient eine ausreichende Basis entwickelt.
Nun, und dann ist die Zeit vorbei.
Reha bzw. Psychosomatische Akutaufenthalte bieten nur einen Anstoß, es kommt dann darauf an, was der Einzelne mitnimmt, und wie er weiter arbeitet.

Ja, und eine der Kernaussagen ist, egoistischer zu werden. Nicht im Sinn von Egoismus, sondern Selbstliebe.
Achtsamkeit, Selbstfürsorge die weiteren Punkte, Nein sagen, Grenzen setzen.

Weil man zu lange sich selbst verloren hatte, versucht hat allen Erwartungen gerecht zu werden, alle Grenzen ignoriert, noch mehr Leistung, noch perfekter.
Bis Körper und Seele dermaßen rebelliert, dass nichts mehr geht.

Ich musste beim ersten Aufenthalt unter anderem lernen, wieder zu schlafen... Man kann nämlich tatsächlich ohne Schlaf, auch über Monate hinweg. Oder eben nicht.

Wenn ich mich selbst liebe und wertschätze, kann ich dies noch viel mehr anderen auch geben, aber ohne Selbstaufgabe, ohne meine Grenzen zu missachten.
Einfach aus einem inneren Gefühl heraus , und immer im Gleichgewicht.

Und es wird nicht richtiger, wenn immer der Kurschatten erwähnt wird. Das kommt vor, es menschelt, ist aber unerwünscht, und kann den sofortigen Abbruch zur Folge haben.
Und meistens hat man den Kopf definitiv nicht frei für solche Spielereien.
 
  • #117
Ich habe mich diese Frage auch gestellt .Was ist den Dort passiert ?Ich bin mit meinem Mann seit 15 Jahren zusammen .Wir sind 7 Jahren Verheiratet. Er war im Reha für ein paar Wochen. Und als er zurückgekommen ist war er anders.Er hat immer versucht mich zu provozieren .Er wollte immer Streit haben .Dann ein Tag habe ich ihn gefragt was ist wirklich los den er ist anders .Und dann hat er mich gesagt ja er liebt nicht nicht mehr und ich sollte umziehen. Ich war sprachlos und war nur am weinen ,ich weine immer noch und schlafe fast gar nicht.Als er mir gesagt das wir uns trennen müssen ,habe ich ihn gefragt ob er eine Frau dort getroffen hat. Ob er eine Affäre hat .Er sagte nein ,er hat keine Frau dort getroffen und kein Affäre.Ich habe ihn geglaubt und vertraut .Ein paar Tage später hatte ich ein Gespräch mit meinem Mann wieder und ich wollte dass er uns eine 2 Chance gibt weil ich ihn immer noch liebe und ich möchte ihn nicht verlieren. Und wenn er mich 1 mal schon mal geliebt hat .Dann sollten wir es versuchen unsere Ehe zu retten. Dann sagt er zu mir ok,lass mich Zeit ich werde dir später eine Antwort geben.Die Ruhe war wieder zu Hause da.Und eines Tages kommt er und sagt zu mir Schatz ich fahre am Wochenende los .Er wird sich mit die neue Freunden von Reha treffen ,sie organisieren etwas. Dann habe ich gesagt ok.Er ist dort gefahren und hat dort 1 Nacht übernachtet.Zu Hause alles lief wieder fast gut. Und dann von eine Woche sagt er zu mir dass er wieder los fahren wird und dieses mal für 3 oder 4 Tag .Er wird sich wieder mit die neuen Freunde von Reha treffen .Diese mal habe ich gesagt. Ich werde mitkommen ,weil ich Urlaub habe dann sagt er nein ,es ist nur unter sich ,nur die Leute von Reha .Ich habe ok gesagt und mein Mund zu gelassen.1 Tag vor er weg fährt habe ich sein Handy genommen und dann der choc .Mein Mann hattte eine Frau im Reha kennengelernt und hat eine affraire mit ihr .Er hat mich die ganze Zeit gelogen .Er sagte zu mir er trifft sich mit die neue Leute von Reha ,das alles war gelogen .Er war nur bei der Frau und hatte bei dieser Frau übernachten .. Er hat mein Herz gebrochen, ich schlafe kaum und esse fast nicht. Er ist jetzt bei seine neue liebe seit 3 Tage .Bevor er wegfahren ist habe ich ihn gesagt. .Ich möchte ihn nicht mehr in meinem Nähe sehen , er braucht nicht mehr zurückzukehren .Er kann bei seiner neue Liebe bleiben. .
 
  • #118
In einer psychosomatischen Reha sollte man sich primär mit sich selbst beschäftigen. Sich stattdessen auf jemanden anders, in der Reha immer mit eigenen dann zusätzlichen psychischen Problemen, zu konzentrieren ist Kontraproduktiv.

Allerdings kann auch die Beschäftigung mit sich selbst zur Entfernung von dem Partner führen. Ein betroffener Partner wird dann ggf. kalt erwischt und fühlt sich unfair behandelt.

Wenn während einer Reha kein Kontakt gewünscht wird oder der Kontakt zunehmend abnimmt entsteht aber schon eine gewisse Transparenz darüber wohin das Schiff steuern könnte.
 
  • #119
In einer psychosomatischen Reha sollte man sich primär mit sich selbst beschäftigen. Sich stattdessen auf jemanden anders, in der Reha immer mit eigenen dann zusätzlichen psychischen Problemen, zu konzentrieren ist Kontraproduktiv.

Allerdings kann auch die Beschäftigung mit sich selbst zur Entfernung von dem Partner führen. Ein betroffener Partner wird dann ggf. kalt erwischt und fühlt sich unfair behandelt.

Wenn während einer Reha kein Kontakt gewünscht wird oder der Kontakt zunehmend abnimmt entsteht aber schon eine gewisse Transparenz darüber wohin das Schiff steuern könnte.
Leider hat er sich dort auf einer andere Frau konzentriert . Die Frau war in ihrer Therapiegruppe. Und nach der Therapie haben sie sich heimlich getroffen.
Darum war es also kontraproduktiv,da er eine neue Beziehung angefangen hat. Er schass auf unsere Familie .Ich wunchte er wäre nie mals dort gewesen. Er hat mir so verletzt ,ich befinde mich gerade wie in einer dunklen Welt. Mein Artz sagt dass ich depressiv bin ,ich nehme jeden Tag Antidepressivum Tabletten damit schlafen kann.
 
  • #120
Mein Artz sagt dass ich depressiv bin ,ich nehme jeden Tag Antidepressivum Tabletten damit schlafen kann.

Was empfiehlt der Arzt ausser Psychopharmaka? Könnte Psychotherapie oder, dies meine ich nicht boshaft, eine psychosomatische Reha helfen?

Psychopharmaka sind nur eine den Körper belastende Überbrückungshilfe. Du solltest daher auch wenn du dies jetzt mit deinem untreuen Mann verbindest auch Psychotherapie als Mittel annehmen.
 
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