Ob das auf "viele" Familien zutrifft, möchte ich bezweifeln. So etwas gibt es bestimmt, aber auf die große Mehrheit der Familien trifft es doch wohl kaum zu. Außerdem ist hier im EP-Forum ja eine Versammlung von Problemen, die zwar Einblicke gibt, aber keinen Mehrheitsschnitt.
Bestimmt gibt es auch den Fall, dass aus einer Familie jemand aussteigt, weil das Bedürfnis nach mehr, z. B. mehr Sex, aufkommt und dieser jemand der Meinung ist, es wäre jetzt gut, nicht weiter zu machen, sondern aufzuhören.
Ansonsten denke ich, dass es Familien, deren Boden dünn ist, wenn die genannten Aufgaben geschafft sind, an einem stärkeren Boden mangelt. Ein Leben, das "nur" auf diese Aufgaben geprägt ist, ist in der Tat irgendwann möglicherweise nicht mehr befriedigend. Zu den großen Aufgaben zumindest einer "Mittelschichts"- oder "Oberschichts"-familie gehören außer der genannten Aufgaben noch weitere Ziele, die schon FRÜH eine Rolle in der gemeinsamen Lebensplanung eine Rolle spielen sollten. Damit meine ich gemeinsames sinnstiftendes Tun über Familie mit Kindern hinaus, gemeinsame "Projekte". Spätestens der erwachsene Mensch hat den Überblick und kann die Dankbarkeit haben, nach geschenkten Zuwendungen dort, wo Bedarf besteht, nun seinerseits Zuwendung zu schenken.
So verstehe ich das. Der Wunsch, nach Erreichen der vom Fragesteller genannten Ziele, sich nun dem Eros (spannenden Sex) hinzugeben, finde ich einem erwachsenen Menschen, der normalerweise genug Gründe hat zur Dankbarkeit und zum Schenken von Zuwendung, wo Bedarf besteht, nicht würdig.
In den EP-Profilen und hier im Forum ist unherzlich wenig von dem von mir hinzugefügten Lebensmotiv die Rede. (Warum eigentlich nicht?) Integriert man sich ins Leben auch als gebender Erwachsener, dann gibt es auch nicht das Ablenkungsproblem (#2).