• #1

Warum ziehe ich falsche Männer an?

Ich frage mich, was ich aus meiner jetzigen Trennung lernen soll. Es heisst ja immer, dass es einen Grund hat, wenn man die "falschen" Männer anzieht.

Eigentlich hatte ich bisher mit Männern Glück. Aber meine letzte Beziehung endete katastrophal. Vom liebevollen Mann innerhalb von 4 Wochen in einen rücksichtslosen Egoisten, eine Wendung um 180 Grad, der mich belog, betrog und mich wie Luft behandelte. Grund: Seine psychische Erkrankung und Traumata aus Kindheit und Beruf. Also als Kind jahrelang im Kinderheim sexuell und psychisch mißhandelt und missbraucht, als Soldat in Auslandseinsätzen dann den Rest bekommen. Ich bekam davon erst nach und nach in unserer Beziehung etwas mit, und dachte mir noch, naiv wie ich war, dafür, dass er so viele schlimme Dinge erlebt hat, ist er doch ein zuverlässiger, warmherziger Mann, wie man ihn sich nur wünschen kann.

Pustekuchen, nach ca. 1,5 Jahren kamen dann seine Traumata massiv durch und eben die Kehrtwendung um 180 Grad. Sowas habe ich noch nie erlebt, muss ich sagen. Und hat mich tief, sehr tief verletzt, bis heute.

Nun bin ich um diese Erfahrung klüger und mir ist klar, dass ein Mann mit diesem Vorleben einfach keine normale Beziehung führen kann und es auch niemals können wird und man sich mit solch einem Mann schlicht nicht einlassen darf. Aber das wusste ich ja alles nicht.

Meine Frage ist nun: Was hat es zu bedeuten, dass ich genau solch einen Mann in mein Leben gezogen habe? Welche Baustellen habe ich, die mir nicht bewusst sind, ohne die ich diesem Mann sicherlich schon vorher keine Chance gegeben hätte?

Wisst Ihr, was ich meine?

LG
 
  • #2
Man muss nicht immer alles verallgemeinern. Nicht alle irgendwann mal traumatisierten Menschen kriegen ihre Probleme nicht in den Griff.

Lass mich mal raten: Der Mann war Berufsbeamter mit ordentlichem Gehalt sicherer Stellung und Absicherung.

Dazu war er realitv trainiert. Strahlte Stärke aus und war im großen und ganzen attraktiv.

Warum Du Dich zu so jemanden hingezogen fühltest: Ein guter Versorger und Beschützer. Zumindest auf den ersten Blick.

Ist es prinzipiell falsch sich so einen Mann zu suchen? Ich denke nicht. Die Frage ist eher, hättest Du nicht früher erkennen können, dass dieser Mann massive Problem hat.

Und da würde ich eher daran arbeiten, meine Wahrnehmung zu schärfen.

Denn Dir einen ängstlichen Weichling suchen, der finanziell nicht zu recht kommt, wäre ja nun auch keine gute Alternative.
 
  • #3
Ich weiss nicht recht.
Traumata können zu schweren Störungen führen (mein Vater wurde ebenfalls in einem kirchlichen!! Heim jahrelang sexuell missbraucht).
Aber nur, wenn sie nicht bearbeitet wurden! Menschen die derartiges Erleben müssen und es aufarbeiten! haben später oft eine Tiefe und Wärme die vielen Menschen fehlt.

Beziehe die Geschichte mal nicht auf Dich. Und es beluegen und betrügen sehr viele Menschen in Beziehungen, wie Du hier lesen kannst. Nicht alle sind traumatisiert, manche schlicht egozentrisch. Und umgekehrt nicht jeder der Mist erlebt lässt andere leiden.

Orientiere Dich an den gesunden Beziehungen die Du hattest. Die gabs ja.
 
  • #4
Nein er war kein Beamter, unehrenhaft aus der Armee entlassen und einen Job mit eher geringem Gehalt. Geld ist mir relativ egal, habe selbst genug. Obwohl er immer sehr spendabel war. Ich denke, meine Schwäche ist, dass ich nach jahrelangem Single sein Liebe und Aufmerksamkeit suchte. Und das gab er mir in vollstem Maße, nur das ist ja eigentlich nicht verwerflich. Ich meine, ich war noch nie länger als ein Jahr Single vorher, jetzt waren es nach einer Scheidung 6 lange Jahre. Und vielleicht dachte ich, ich krieg keinen mehr oder so??? Ich weiss es einfach nicht, aber natürlich ist man nach 6 Jahren Single etwas ausgezehrt nach Liebe ect... Vielleicht mein Fehler gewesen, nicht aktiv auf der Suche gewesen zu sein die ganzen 6 Jahre?
 
  • #5
Liebe FS,

es ehrt dich, dass du dich selber reflektieren möchtest und nach "deinen Baustellen" suchen möchtest. Du solltest dir aber auf keinen Fall einen Schuh anziehen, der wahrscheinlich gar nicht dir gehört.
Es ist sicher etwas dran mit der Aussage, dass man bestimmte Menschen einfach anzieht, ich meine aber speziell in diesem von dir geschilderten Fall sollte man das nicht überbewerten. Ich glaube, prinzipiell sind die wenigsten von uns vor so etwas gefeit und merken nicht, auf was eine neue Beziehung hinaus laufen könnte. Dass irgendwann bei jemanden eine falsche Fassade oder sein wahres Gesicht durchkommt, kann man nur ganz schwer voraussehen.
Es ist sicher gut, wenn du vor deinem inneren Auge alles noch einmal Revue passieren lässt, aber kasteie dich bitte nicht selbst und auch ich möchte dir sagen, dass erwachsene Menschen trotz schlimmster Vergangenheit fast immer die Verantwortung für sich übernehmen können (eigene Erfahrung). Du schreibst bereits sehr reflektiert, darum glaube ich, du solltes jetzt wieder vermehrt nach vorne blicken und versuchen es positiv zu sehen, dass diese schlimme Erfahrung sicher sehr zu deiner Persönlichkeitsentwicklung beitragen wird, oder beigetragen hat, wenn du das überhaupt notwendig hast.

Alle Gute!
 
  • #6
Meine Frage ist nun: Was hat es zu bedeuten, dass ich genau solch einen Mann in mein Leben gezogen habe? Welche Baustellen habe ich, die mir nicht bewusst sind, ohne die ich diesem Mann sicherlich schon vorher keine Chance gegeben hätte?
Liebe lilithia
Ich glaube nicht, dass du ein extremes Defizit o.ä. hast. Du konntest nicht wissen, wie schlimm diese Beziehung werden kann. Und wir alle möchten doch an ein Happy End glauben, und dass die Liebe alles heilt.
Aber zu den Baustellen: Ich denke, seine schreckliche Lebensgeschichte hat in dir den Reflex ausgelöst, ihn zu schonen und milder zu beurteilen, wie auch dich schuldig zu fühlen wenn du ihn verlassen wolltest. Die Tatsache, dass er ja krank ist, war vielleicht ein moralischer Stolperstein, über den du gestürzt bist. In der Art "ich darf doch den kranken Mann nicht im Stich lassen, für seine Verhältnisse ist er ja ganz lieb". Ich musste lernen, dass auch kranke Menschen gemein sein können und dass es irgendwann keine Frage des guten Willens, sondern des reinen Überlebens ist, ob man geht oder bleibt.
Ich würde dir raten, junge Beziehungen früher zu beenden, wenn sich so etwas zeigt. Wenn ein Mann nach 20 treuen, glücklichen Ehejahren krank wird, sollte man sich kümmern. Aber nicht bei einer neuen Partnerschaft, die gleich das eigene Glück und das eigene Leben auf den Kopf stellt.
 
  • #7
Ja das Problem ist, dass er nie etwas aufgearbeitet hatte, sich nie irgendwo Hilfe geholt hat. Nie. Erst jetzt, als er durchdrehte und es nicht mehr ging. Auslöser war seiner Meinung nach, dass er mich liebte. Die Liebe habe ihn schwach gemacht. Da er vorher bei keiner Frau (er hatte nur 3 vor mir) Liebe empfand, bei keiner Frau Zärtlichkeiten zulassen konnte.

Was für mich normal war, erlebte er nach eigenen Aussagen das erste Mal bei mir. Und das hat zu dem Zusammenbruch geführt. Dadurch hat er sich auch extremst von mir zurück gezogen. Das ist für mich auch irgendwie traumatisch gewesen. Da ich sowas noch nie erlebt habe, dass mich jemand derart behandelt, nachdem wir quasi 1,5 Jahre auf Wolke 7 schwebten. Da ich ja immer wieder in Gedanken darum kreise, was habe ich falsch gemacht, wie hätte ich es eher bemerken können und abbrechen können?

Ich denke, der wird nicht mehr wirklich psychisch gesund. War er noch nie. Ich hätte hellhörig werden müssen, als er mir erklärte, wie er die letzten 2 Beziehungen führte und beendete. Das ist mir eine Lehre. Eigentlich habe ich eine sehr gute Wahrnehmung.
 
L

Lionne69

Gast
  • #8
Lilithia,

Es ist Dir einmal passiert, nicht wiederholte Maße.
Und als Du es realisiert hast, welche Seiten er noch so hat, hast Du die Konsequenz gezogen und bist gegangen.

Dafür darfst / sollst Du Dich anerkennen, und nicht verurteilen, dass Du ihm begegnet bist.

Was hat er Dir gezeigt - Du bist nach wie vor fähig zu lieben. Du bist optimistisch, Du bist einfühlsam, Du kannst Dich einlassen.
Und Du kannst auf Deine Grenzen aufpassen, Stopp sagen.
Alles gut.

Es braucht immer eine Zeit einen Menschen kennen zu lernen, das liegt nicht mal an Dir, dass Du nicht siehst, sondern dass wir alle mehr oder weniger gut lernen, manche Seiten gut zu verbergen.
Gerade Menschen mit Traumata lernen oft ganz unbewusst, überlebensnotwendig, eine solide Fassade aufzubauen.
Um dahinter zu schauen, muss man sehr geschult sein, oder diesen Menschen sehr gut kennen.

Vielleicht etwas bei Deinen Antennen nachjustieren, etwas mehr noch auf Selbstschutz achten - aber lass Dir das Leben nicht mit Misstrauen verderben.

Und höre bitte auf Dich zu verurteilen, manchmal irrt man sich eben, und es liegt nicht an einem, man ist nicht Schuld.
Versuche, damit abzuschließen, gerade in dem Du Dich anerkennst, und Dir Gutes gönnst.

W, 48
 
  • #9
Jetzt mal STOPP! Hör auf zu denken, dass diejenigen mit eigenen Baustellen auch andere Menschen mit Baustellen anziehen. Das ist meiner Meinung nach FALSCH! Ein völlig gesunder, ausgeglichener, glücklicher Mensch zieht ALLE Sorten von Mensch an! Da ist es dann an dir, deine Sinne zu schärfen, Fragen zu stellen und den Bullshit-Filter anzumachen!

Dieser Mann hat dir nicht von Anfang an gesagt was er für Probleme hat. Warum sollte er auch? Er weiß mit Sicherheit, dass dann viele Frauen abspringen würden. Er hat dich getäuscht, das kann leider passieren. Ich habe die Erfahrung gemacht dass man bei Leuten, die ganze Abschnitte ihres Lebens nicht erwähnen, bei denen man quasi das Gefühl hat, da gäbe es eine riesen BlackBox irgendwo, dass man da sehr vorsichtig sein sollte.

Und wahrscheinlich fallen dir im Nachhinein auch mehr Dinge auf, die dir als Hinweise hätten dienen können, dass da was nicht stimmt. Hör auf zu denken, es lag an dir. Es müssen sich nicht immer die Falschen in Therapie begeben.
 
  • #10
Ich denke, meine Schwäche ist, dass ich nach jahrelangem Single sein Liebe und Aufmerksamkeit suchte.
Nein, das ist keine Schwäche. Liebe und Aufmerksamkeit zu wollen ist völlig normal und auch psychisch gesund. Was wäre das für ein Leben, sich das zu versagen? Die Frage ist, wie lange verharre ich in einer Beziehung wo ich nicht gut behandelt werde? Ich bin immer dafür, sofort zu gehen, wenn man merkt, da ist einer verdreht aufgestellt und kann nicht anders als den Partner niederzumachen. Der Verstand ist dabei oft nicht so weit wie das Bauchgefühl, das schon gehörig grummelt. Der Verstand will alles bis ins kleinste verstehen, also bleibt man länger, als gut ist. Du wusstest nicht, was dahinter steckt und kanntest das Störungsbild nicht. Das ist für dich nicht zu stemmen, das gehört in professionelle Hände.
Aber nicht jeder, der ein Trauma hat oder psychische Probleme, reagiert so wie dein Ex. Viele arbeiten aktiv an sich und setzen sich auch für andere Betroffenen oder für mehr Gerechtigkeit den Opfern gegenüber ein. Das ist individuell verschieden. Ich will deinen Ex nicht dafür verurteilen, dass er "kränker" war. Aber so wie er zu dir war, geht gar nicht.
Ich glaub nicht, dass es an dir lag weil du die falschen Männer anziehst. Du hattest einfach noch nicht die entsprechende Lebenserfahrung.
Von daher gehe ich konform mit @sonrix, dessen Beitrag ich sehr treffend finde:
Ist es prinzipiell falsch sich so einen Mann zu suchen? Ich denke nicht. Die Frage ist eher, hättest Du nicht früher erkennen können, dass dieser Mann massive Problem hat.

Und da würde ich eher daran arbeiten, meine Wahrnehmung zu schärfen.
Kümmere dich um dich selbst, tu dir was Gutes und verarbeite deine Verletzungen. Es lag nicht an dir. Alles Gute!
 
  • #11
Hallo,

mein letzter Freund war ebenfalls 1.5 Jahre mit mir zusammen. Die Beziehung scheiterte am Ende, weil er eine Bindungsstörung hatte und einräumte, zu große Angst davor zu haben, sein Leben mit einem anderen Menschen zu teilen. Dies führte er auf seine Kindheit zurück, die er nicht verarbeitet hat. Auch das kam alles erst am Ende raus.

Ich habe auch überlegt, wieso ich mir ausgerechnet diesen Mann ausgesucht habe. Denn Anzeichen für eine gewisse Abnormalität gab es schon vorher. Ich bin sicher, derlei Indizien gab es bei Deinem Ex auch. Ich habe diese Zeichen abgetan, ignoriert. Der Grund war wohl, dass ich 1. keine bessere Alternative (was Bildung, emotionale Wärme und Aussehen betraf) hatte bzw. keine Zeit hatte, zu suchen und nach langer Singlezeit froh war, ihn zu haben. 2. kam mir ein bindungsgestörter Mann gerade recht, weil ich selbst beruflich sehr eingespannt war zu der Zeit.

Bei Dir war es wohl ebenfalls Angst vor dem Alleinsein. Zu oft blendet man schlechte Indizien aus, macht Kompromisse, denn man weiß, Alleinsein ist in dieser Welt hart.

W30
 
  • #12
Ja das Problem ist, dass er nie etwas aufgearbeitet hatte, sich nie irgendwo Hilfe geholt hat.
Ja, das Problem ist aber auch, dass es keine 180 Grad Kehrtwende war, sondern du hast nach und nach seine Geschichte erfahren. Was glaubst du, was es mit einem Menschen macht? Wie hast du überhaupt reagiert, als er das erzählt hat? Hast du es angenommen oder hast du versucht auszublenden? Du hast die Augen verschlossen und hast gedacht, dass du immer einen lieben Mann an deiner Seite haben wirst. Du hast seine dunkle Seite ausgeblendet und ein Teil von ihm nicht wahrhaben wollen. Das ist keine Liebe, sondern Schönwetterbeziehung. Wir alle haben unsere Schattenseiten und wollen GANZ akzeptiert werden. Er hat sich nicht ernst genommen gefühlt und dann dir in konzentrierter Form seine hässliche Fratze gezeigt. Was dein Anteil ist? Zu erkennen, dass es nicht nur Glücksmänner gibt, sondern auch die mit Schattenseiten. Die aber auch genauso wert sind, geliebt zu werden.
 
  • #13
Du musst Selbstwert und emotionale Unabhängigkeit lernen! Bei solchen Männern sollte sofort, wenn sie das erste makabere Wort sagen, die Trennung eingeleitet werden. Du siehst ja, wenn du es nicht machst, was dabei raus kommt. Es verwandelt sich in einen Selbstläufer!

Hattest du eine Mutter oder Eltern, die ebenfalls narzisstisch und ohne gesundes Selbstkonzept waren? Eltern, die dich darin nicht beschützt und gestärkt haben, verleiten dich, an solche Männer zu geraten. Eigentlich wäre auch hier eine Selbsttherapie für dich zu empfehlen.

Du wirst lernen müssen, dich stark zu schützen – und zwar nicht nur vor diesem Mann! Bist du daheim auch das unterlegene Opfer? Vor deinen Freunden? Kollegen? Lerne dich abzunabeln!

Innerhalb 4 Wochen verwandelt sich ein Mensch zum Egoisten. Hier muss von dir einfach die Sense fallen aus Selbstschutz. Keine weitere Spielerei, Schönrednerei, Versuche, Hoffnungen etc. Du musst wissen, dass du besseres verdienst und so ein verhalten keine Sekunde für dich duldbar ist. Man bekommt selber gesundheitliche Probleme davon.

Behandle die Probleme der Männer distanziert aus einer "ich bin nur entfernte Bekannte"-Situation. Wenn er dich damit zuquatscht, rate ihm zur Therapie und distanziere dich immer weiter. Weibliche Liebe und Verständnis ist hier tötlich. Sowohl für ihn als auch für dich. Es ist immer gut, etwas Distanziertheit für die gegenüberliegende Person zu haben, die so drauf ist. Damit hält man sie im Saum.

Welche Baustellen habe ich, die mir nicht bewusst sind, ohne die ich diesem Mann sicherlich schon vorher keine Chance gegeben hätte?

1. Lies das Buch, das hier oft empfohlen wurde: "Masken der Niedertracht".
2. Informiere dich über narzisstische Männer, narzisstische Eltern und suche Ähnlichkeiten. Da wirst du schlauer.
3. Wisse deine Schwächen, mach sie ausfinden und arbeite täglich daran!
4. Erkenne, dass es gewisse Männer gibt, die unrettbar sind und denen nicht geholfen werden sollte von dir. Dafür gibt es Profis, die sich deren annehmen können.
5. Höre mit Selbstmitleid, Opferhaltung und Jammerei auf. Du warst unaufmerksam und hast die falsche Personen in dein Leben gelassen. Arbeite an Selbstbewusstsein, Unabhängigkeit, Scharfsinn, ändere deine Gesinnung: nur wenige Menschen da draußen sind wirklich gut und vertrauenswürdig. Jeder bringt sein Päckchen mit sich und jedes wird dir irgendwo Nachteile und Schmerzen bereiten.
 
  • #14
Was hat es zu bedeuten, dass ich genau solch einen Mann in mein Leben gezogen habe? Welche Baustellen habe ich, die mir nicht bewusst sind,

Guten Morgen,

ich gehe mit Lionne konform.

Du hast ausgeprägt sehr feine Antennen, die das *wahre* Wesen dieses Mannes erfassen konnten. Hellsehen kannst du aber nun mal nicht und erfassen, dass er komplett traumatisiert ist, auch nicht. Ein bemitleidenswertes Wesen, was kurz sein eigenes ICH genießen durfte, die Kraft aber nicht reichte, die Dämonen in sich zur Ruhe zu bringen.

Es gibt Verstrickungen in die man gerät, weil man nun mal nicht allumfassend, vorausschauend alles gleich durchblicken kann.
Schaffe dir keine künstlichen Baustellen.
 
  • #15
Ich frage mich das auch deshalb, weil es ja häufig vorkommt, dass Frauen sich zb. immer wieder Männer aussuchen, die sie schlagen oder die von Alkohol abhängig sind. Da gibt es also unterbewusst ein Muster. Obwohl ich wie gesagt, immer "gute" Männer hatte bisher, eigentlich ist da ja so ein Muster nicht da. Eher ein Muster, wie gute Männer sind, und genau dem Muster eines guten Mannes entsprach er ja fast 1,5 Jahre lang. Ich habe auch länger gebraucht, um das Ganze zu kapieren, weil es eben eine lange Zeit so gut lief und ich nicht begreifen konnte, wieso das jetzt einfach vorbei sein soll...

Aber nein, ich habe es jetzt langsam vollumfänglich kapiert. Das - selbst wenn er wieder normal werden würde - es wieder nur vorrübergehend sein würde.
 
  • #16
Hallo lili,
Also innerhalb 4 Wochen hat er sich verändert und dir weh getan ? Inwiefern ? Wenn du schreibst das in diesen 4 Wochen seine Traumata hochgekommen sind ,stelle ich mir vor das er Panikatacken bekommen hat ,anderweitig ausgetickt ist oder was auch immer. Musste er plötzlich in eine Klinik eingeliefert werden wegen Psycho Atacken und die Diagnose der Traumata wurde gestellt und an dich weitergegebenen ,oder wie muss ich mir das Vorstellen ? So wie du das beschreibst muss doch etwas Horrormässiges passiert sein ?
 
  • #17
Meine Frage ist nun: Was hat es zu bedeuten, dass ich genau solch einen Mann in mein Leben gezogen habe? Welche Baustellen habe ich, die mir nicht bewusst sind, ohne die ich diesem Mann sicherlich schon vorher keine Chance gegeben hätte?

"Liebe macht blind." heißt es ja so schön.
Ich würde mir an Deiner Stelle keinen Vorwurf machen, da Du ja nicht ständig solche Männer geangelt hast. Zudem hast Du nur nach und nach die Details de Exfreundes erfahren, auch das ist verständlich. Ein Kennenlernen soll ja auch kein Kreuzverhör sein.

Da der Mann de facto ein Opfer seiner Vergangenheit und des (falsch gewählten) Berufs ist, hast Du ihn naturgemäß auch verteidigt - er hat sich ja auch anfangs kontrolliert.

Fazit: Gut, dass Du den Absprung geschafft hast! Mach Dir keinen Kopf, denn Du hast davor ja bessere Erfahrungen sammeln können...

Eigentlich hatte ich bisher mit Männern Glück.

...und demnach ist bei Dir kein Muster zu erkennen.

Aktiv suchen steigert die Chancen und die Auswahl. Dann musst Du Dir nicht gleich den nächstbesten nehmen.

m, 39
 
  • #18
Liebe FS, unser Beziehungsmuster oder die Wahl unseres Partners, hat immer mit den Beziehungsmustern unserer Kindheit zu tun.
Auch wenn sich einzelne Partner oder Beziehungen offensichtlich nicht ähneln, sind bei genauer Betrachtung ähnliche Muster vorhanden. D.h, man zieht immer die gleichen Typen an.
Nur wenn du deine Bezugspersonen aus deiner Kindheit genau reflektierst, erfährst du mehr über deine Beziehungstypen.
Lese den Beitrag von @INSPIRATIONMASTER
Clarissa
 
  • #19
Es stimmt, dass wir uns unsere Erfahrungen selbst in unser Leben ziehen. Ich sehe hier aber nicht unbedingt einen "Fehler" deinerseits. Vielleicht einfach einen blinden Fleck. Vielleicht dachtest du zuvor, dass man jedem Menschen einfach so vertrauen kann, und durch diese Erfahrung weißt du jetzt, dass der Schein manchmal trügen kann und dass es sehr wichtig ist, die Vergangenheit eines Menschen zu beachten.
 
  • #20
Hallo Lilli,
sehr viele Männer werden von einer hübschen Frau von freundlicher Wesensart, die gerne lächelt und "ihren Mann " so richtig anstrahlen kann, dazu ein wenig sexy ist grundsätzlich angezogen.
Es ist also nicht verkehrt, dass du auch ihn angezogen hast.
Seine Defizite, seine Lasten ... die hat er gelernt, zu verstecken. Sein Selbstschutz. Irgendwann bricht das durch .... Pech für dich.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, noch so ein Exemplar kennen zu lernen? Geht gegen NULL ... also mach dir keine Sorgen
 
Top