Sondern sind wir 40+ in einer extremen Lebensphase .. kann ich nur sagen, dass dies meine bisherige anstrengendste Zeit ist/war!
Mit 40+ hatte ich die anstrengendste Zeit hinter mir. Hart war von 25 bis 35. Da lief alles parallel, beruflich, ich war geplagt von Zukunftsängsten und Unsicherheiten:
- Studium beendet und kein Job
- dann fand sich doch was, parallel dazu selbst finanzierte Zusatzausbildung, weil befristeter Arbeitsvertrag. Also Chancen verbessern: viel Arbeit, wenig Geld
- neuer Job, Umzug aus der Provinz in die Stadt der besseren Berufschancen und vermeintlichen Liebe wegen.
- geheiratet, Haus gebaut, neben Fulltime-Job Zweitstudium angefangen. In der Woche so viel wie möglich studieren, abends und am Wochenende so viel wie möglich arbeiten.
- Firma ging pleite, glücklicherweise erst, nachdem ich das Studium beendet hatte. Neuer Job, anstrengende Phase in der Firma. Nach 2 Jahren Standortverlagerung, wieder was Neues suchen.
- Ehe wurde schlechter, wieder die schwierige beruflicher Neustart
- unter dem ganzen Stress hatte ich erhebliche gesundheitliche Probleme, die ich nicht auskurieren konnte. Da war ich fertig.
Mit 40 war viel Haus bezahlt, höheres Gehalt. Ich war in der Firma etabliert, hatte in 3 Jahren in die erste Führungsposition erarbeitet, kannte die Geschäftsprozesse, die Technik, die Kollegen, Vorgesetzten, die Unternehmenskultur. Im Privatleben kannte ich die Macken meines Mannes und wusste sie einzuordnen.
Gesundheitlich ging es gut, fing wieder mit Sport an und Freizeitinteressen zu entwickeln.
Ab 45 wurden die beruflichen Projekte anspruchsvoller, größer. Mit 10 Jahren Berufserfahrung fiel mir alles leicht, ließ mich nicht mehr einschüchtern, konnte selber bluffen. Finanziell noch besser.
Der Mann war das einzige Ärgernis in meinem Leben. Mit 48 reichte ich die Scheidung ein.
Mit Mitte 50 geht es mir seelisch und körperlich besser denn je. Ich arbeite gern und viel. Ich bin routiniert, nehme mir zu passenden Gelegenheiten Freiheiten wie längere Homeofficephasen oder 3 Monate Sabbatical um Überstunden abzufeiern.
Jetzt reiße ich mich nicht mehr um jedes spannende Projekt, sondern will von meinem Expertenstatus leben, mache mir Gedanken zu machen, wie und wo ich mal Leben will. Mit 63 höre ich auf zu arbeiten.
"alles kann, nichts muss"