...zur geschlechterbezogenen Schelte lese ich hier und in anderen Beiträgen oft etwas über die Entrüstung gegenüber der zur "Verfügung stehenden Singles"
Neben der katalogüblichen Terminologie wie etwa "tageslichttauglich" oder der Suche nach Jugend, werden hier soziologische Theorien herangezogen, persönliche Erfahrungen mit anderen verallgemeinert. Ich glaube, dass sich hier eine wesentliche Facette des "Singles" widerspiegelt. Kein gebundener und in einer glücklichen Beziehung lebender Mensch würde sich mit solchen Theorien und Vorwürfen beschäftigen, mit der Ausnahme der Recherche zwecks eigener Publikation. Eigentlich dient doch alles dem Erklärungsversuch des Scheiterns an einer Beziehung. Sehr bequem, alle diese Theorien von Berufstätigen, unabhängigen Frauen, der Kinderlosigkeit wegen Wegfall der Rentenabsicherung etc..Niemand, kein Mensch ist je dazu gemacht, ohne erfüllende Partnerschaft zu leben. Das eigene Defizit ist es denn auch, das einen nicht in eine glückliche Lage versetzt. Der oft zitierte Satz, Mädchen/Jungen sind wie Klobrillen, entweder besetzt oder be...wurde schon in meiner Schulzeit nur von denen ausgesprochen, die ebenfalls zur zweiten Gruppe gehörten. Die (wir) anderen haben da gar kein Problem gesehen-, wozu auch?
Sehr billig erscheint mir die Sichtweise des Alterns. Endlich, nach jahrelanger Erfolglosigkeit hat die Sache einen anerkannten Namen, weiß doch niemand, dass das Vermittlungsproblem auch schon früher, bzw. schon immer stattgefunden hat. Eine sehr unangenehme Eigenschaft von Singles ist das abscannen und die Suche nach Fehlern. Je unattraktiver, desto stärker ist dieses Phänomen ausgeprägt. Bleiben diejenigen, die nach langer Ehezeit übrig bleiben. Für sie trifft das natürlich nicht zu, aber sie geraten an Scanner, die oft verletztend sind, so in meinem Freundeskreis geschehen. Nett aussehend aber alles nur auf sich zu beziehen, das meiste negativ zu bewerten oder intolerant und besserwisserisch zu wirken hat die gleiche Nullchance wie unattraktiv auszusehen aber extrem kumpelhaft und verlässlich zu sein. Beide Richtungen werden innerhalb weniger Minuten deutlich und verlaufen ins Leere. Mein Nachbar (62) (sehr gut aussehend) lebt seit 10 Monaten mit einer 21 jüngeren Frau zusammen, beide mögen meine Frau und ich ausgesprochen gern.
Das Erfolgsgeheimnis liegt garantiert nicht an irgendwelchen Studien ungeliebter Forscher und die Aussichten beider Menschen sind sehr gut.