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  • #31
Hallo Fragestellerin

Ich habe im Laufe meines Lebens sechs Affären in meinem näheren Umfeld erlebt. Diese dauerten von circa einem Jahr bis zu zehn und mehr Jahren. Ob es wissende – unwissende, gewollte – ungewollte Affären waren, kann ich nicht beurteilen.

In allen spielte jedoch eine beiderseitige Großzügigkeit eine Rolle. Diese Großzügigkeit bestand aus sowohl materiellen wie auch immateriellen Gütern. So betrachtet war es immer eine Art Tauschgeschäft, und die Sexualität stand, zumindest bei fortlaufender Dauer, nicht immer im Vordergrund.

Und warum blieb dann eine Affäre eine Affäre? Ich denke, die Reputation sollte nicht beschädigt werden. Und so wie es scheint, waren sich in der Mehrzahl der Fälle beide Seiten immer einig darüber.

Echte Affären, so wie ich es kennen gelernt habe, unterscheiden sich deutlich von reinen Sexaffären. Hier ging und geht es immer mehr als nur um ein Thema. Man kann es als eine Art und Form der Vielehe betrachten.

Eine Affäre, die sich nur auf den Bereich der Sexualität konzentriert, ist nach meinem Verständnis keine Affäre. Jede Art von Affäre hat ihre Berechtigung, wenn es beiden Seiten damit gut geht. Sobald jedoch ein Ungleichgewicht entsteht, muss jeder für sich entscheiden, ob er oder sie die mögliche Affäre fortführt oder nicht. Ungleichgewichte entstehen in Affären immer dann, wenn nicht ehrlich miteinander umgegangen wird. Diese Ehrlichkeit zu hinterfragen obliegt beiden Seiten.

Ich denke nicht, dass ein Mann oder eine Frau in einer Affäre automatisch Defizite hat. Das Führen einer Affäre ist somit eine von beiden Seiten gewollte und verantwortete Entscheidung.

M57
 
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  • #32
Wenn sie ungewollt Affärenfrau ist,
- fehlt ihr die Partnereigenschaft
- ist sie einfach zu spät in sein Leben gekommen
- mangelt es ihr an Selbstwertgefühl und/oder Atrraktivität
Das mag ich so nicht stehen lassen. Es zeigt wie weit die Vorstellungen an der Realität vorbei gehen.

Ich war eine unfreiwillige Affäre. Nach einer schmerzhaften Trennung von meinem Partner, der ein Fremdgänger war, habe ich mich wieder für einen neuen Mann geöffnet. Aus Angst vor einer neuen Enttäuschung habe ich seinen Hintergrund sondiert. Es war alles in Ordnung, er war Single, Steuerklasse 1 bei der Hilfe für seine Steuererklärung. Wir haben uns wechselweise in unseren Wohnungen getroffen, am Wochenende viel unternommen. Alle 2 Wochen ist er zu seinen Eltern gefahren (350km entfernt) um auch seine Kinder zu besuchen. Für mich war das völlig in Ordnung. Es gab keine verdächtigen Indizien / Telefonate.

Irgendwann macht aber jeder einen Fehler. So habe ich nach 4 Monaten erfahren, dass er eine Fernbeziehung führt. Seiner LG hatte er erzählt, dass er jeden zweiten Samstag arbeite und die Zeit für eine Heimfahrt zu knapp sei. Wir hatten uns zwischen den großen Feiertagen Ostern/Weihnachten kennengelernt. Er hatte eine Woche Urlaub mit „seinen Kindern“ gemacht, was für mich ok war. Wir waren auch eine Woche im Urlaub, was er der LG als Urlaub mit seinen Kindern verkauft hatte. Ich hatte keine Chance in einer jungen Beziehung dieses Spiel zu durchschauen.

Für mich ist in diesem Fall der Mann die Schlampe. Er betrügt skrupellos zwei Frauen und fühlt sich dabei geschmeichelt und begehrenswert. Im Nachhinein bin ich froh, zu spät in sein Leben gekommen zu sein. Eine fehlende Eignung für eine Partnerschaft sehe ich für mich nicht, sehr wohl jedoch bei ihm. Um mein Selbstwertgefühl nicht zu beschädigen habe ich mich getrennt. Vor solchen Männern schützt Attraktivität leider nicht.
 
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  • #33
Lieber Fs

so wie du es schilderst gibt es diese Doppelung aber nicht. Die meisten Männer die nur Affäre wollen sind irgendwo verwundet, geprellt, gestört, sexgeil, midlife-crisig, Panik vorm Alter, haben massive Probleme mit "jemanden lieben". Jedenfalls Männer > 40. "

Es könnte aber auch daran liegen, daß sich den Männer erst Ü40 die Gelegenheit zu Affären massenhaft bietet. Und das, weil sie plötzlich die Regeln am Partnermarkt bestimmen, so wie das junge Frauen in den 20igern taten. Ich jedenfalls kenne junge Männer eher darum besorgt, ihre mit viel Mühe eroberte Freundin zu halten (was oft nicht gelingt, weil ein neuer, vermeintlich besserer Kerl auftauchte). Affären (vielleicht noch parallel zur "Hauptfrau") haben junge Männer kaum, ältere schon als Regel. Älteren Männern - falls die Basics stimmen - eröffnen sich da ganz andere Chancen bei jung und alt, oftmals sogar von (älteren) Singlefrauen aktiv eingeleitet.

Was zeichnet die Affärenfrau also aus?
- Sie kam einfach zu spät in sein Leben, muß sich quasi nach der "Hauptfrau" anstellen
- sie hat nicht die gewünschte Attraktivität oder das Alter. Für eine "Nummer" ist sie aber gut genug
- Es würde zu viel Geld kosten, sich von der "Hauptfrau" zu trennen, also läßt man es wie es ist
 
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  • #34
Einer Affairenfrau gestehe ich durchaus zu, dass sie, meinetwegen nachdem sie sich
ausgetobt hat, eine feste Beziehung oder Familie sucht. Sie müsste es aber über einen
längeren Zeitraum nicht nur glaubhaft versichern sondern auch rückhaltlos vorleben.
Für mich ist es Vorstellbar so eine Frau zu Heiraten, ich denke in vielen Hinsichten sind sie
eine gute Wahl ( mir ist die Geliebte wichtiger als die Putzfrau, die kann man engagieren ).
Ich müsste sicher sein dass ihr altes Leben keine Rolle mehr spielt und sie wirklich treu ist.
Halte ich nicht für unmöglich. M 50.[/QUOTE]

Aber es ist doch gerade der Mann, der hier mit Untreuheit hervorsticht, indem er sich wie es oft in anderen Religionen noch Brauch ist, mehrere Frauen hält. Viele Frauen möchten doch auch keinen Mann als feste Beziehung haben, der von Bett zu Bett springt aber als Affaire ist es dann ok.

Ist es nicht gerade der von seiner Ehefrau aussortierte Mann, der ständig bei Ihr um sexuelle Nähe betteln muss und nur noch für ein gutes Leben, wie z.B. großes Haus, viele teure Urlaube und erhalten des hohem Lebensstandards zu gebrauchen ist, der sich eine Affäre sucht, sie hier als schlampenhaft betitelt, obwohl er doch froh sein kann, dass es noch Frauen gibt, die ihn auch ohne materielle Dinge bedingungslos lieben und er durch seine Frustration diesen Frauen Unrecht tut.

Liebe FS ich kann dir genau sagen, was einer Affären Frau fehlt. Es ist Liebe und Aufrichtigkeit, jemand bedingungslos vertrauen können.
 
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  • #35
Ich hatte einige Affären und der Grund für keine Beziehung war immer:
Sie wird mich wahrscheinlich auch betrügen.

Es ist auch logisch dass Mann das denkt, würde frau ebenso. Ich habe diese Frauen auch nicht für Beziehungen ausgesucht, sie passen nicht in meiner Denkweise einer intakten Beziehung hinein.

Jedoch kann ich mit ruhigem Gewissen sagen dass es (zum Glück) für alle Beteiligten glatt abgelaufen ist, die Frauen wollten ja auch keine Beziehung, wer weiss vielleicht hatte die eine oder andere sogar mehrere, deshalb denke ich dass es eine Win-Win-Situation ist.

Und ganz ehrlich, Menschen die Affären annoncieren wollen meistens auch nur eine Affäre (wie bei mir)


M, 36
 
  • #36
Man ist eben nicht mit jedem Menschen, für den man genug empfindet um mit im Sex zu haben, ausreichend kompatibel um eine Beziehung zu führen und auch nur in den seltensten fällen wirklich verliebt, das Resultat ist entweder gar kein näherer Kontakt, eine Freunschaft die nur auf der Hoffnung beruht irgendwann mal Sex zu haben oder eben eine Affäre.
 
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  • #37
Echte Affären, so wie ich es kennen gelernt habe, unterscheiden sich deutlich von reinen Sexaffären. Hier ging und geht es immer mehr als nur um ein Thema. Man kann es als eine Art und Form der Vielehe betrachten.

Eine Affäre, die sich nur auf den Bereich der Sexualität konzentriert, ist nach meinem Verständnis keine Affäre. Jede Art von Affäre hat ihre Berechtigung, wenn es beiden Seiten damit gut geht. Sobald jedoch ein Ungleichgewicht entsteht, muss jeder für sich entscheiden, ob er oder sie die mögliche Affäre fortführt oder nicht. Ungleichgewichte entstehen in Affären immer dann, wenn nicht ehrlich miteinander umgegangen wird. Diese Ehrlichkeit zu hinterfragen obliegt beiden Seiten.

Ich denke nicht, dass ein Mann oder eine Frau in einer Affäre automatisch Defizite hat. Das Führen einer Affäre ist somit eine von beiden Seiten gewollte und verantwortete Entscheidung.

M57

Finde ich sehr schön geschrieben, dazu noch von einem Mann! :)

Ich glaube auch nicht, dass der Affärenfrau oder dem Affärenmann etwas fehlt, sondern dass die Lebensumstände einfach nicht passen für mehr oder dass beide einfach entscheiden, dass sie den Alltag nicht miteinander verbringen wollen, aber eben schöne Stunden.

Ich hatte auch schon eine Affäre und es ist schön, wenn man sich nur für die schönen Dinge zusammen trifft. Es behält alles etwas Besonderes.
Ich würde auch nicht sagen, dass wir damals weniger gefühlt haben als in einer Beziehung, es war anders, auch leidenschaftlicher und intensiver, aber mir war immer klar, dass es keine Beziehung wird. Ich wollte keine Beziehung mit ihm und er nicht mit mir.
Aber es ist schwer, eine Affäre zu führen, wenn man nicht ehrlich ist, wenn man die Bedingungen nicht klar absteckt, dass sie für beide akzeptabel sind.
Für mich ginge eine Affäre nicht, wenn es eine andere Frau gäbe.
Ich würde mal gerne dieses Klischee aufräumen, dass Frauen immer etwas Festes mit einem Affärenmann wollen, er aber nicht.
Gibt es auch, aber oft ist es eine bewusste Entscheidung von beiden.
Und es ist beileibe nicht vorbei, wenn sich einer oder beide verlieben. Dann fängt es erst richtig an. :)

w,40
 
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  • #38
@36 Das ist aber keine Affäre, du sagst selber: Du würdest keine Affäre eingehen wenn da eine andere Frau dabei ist, dann ist das keine Affäre sondern kennenlernen, ausser DU hast einen anderen Mann, dann ist es für dich eine Affäre...

In meinem Suchraster würde ich gerne auch einstellen können: Alter=+-5, Affärenfrau=Nein. Jedoch gibts das (noch) nicht dennoch merke ich schnell beim ersten Date ob ich dieser Frau für eine ernste Beziehung vertrauen kann, meistens sieht man es ja an.

M, 36
 
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  • #39
Was einer Affären-Frau fehlt?

Die nötige Moral sich von vergebenen Männern fernzuhalten und in vielen Fällen sicher auch der Verstand, um erkennen zu können, dass ein untreuer Mann eben eines genau nicht ist, nämlich treu. Davon mal abgesehen gehört auch eine große Portion Egoismus und Kaltblütigkeit dazu ...

... mit anderen Worten, sie sind tauglich für kurzzeitige Ekstase, aber nicht für den Alltag; ihre Treue und Loyalität sind nicht über erheblichen Zweifel erhaben... mit etwas Glück sind sie nicht nur erotische Erscheinungen, sondern gut im Bett, oft aber sind sie auch da eher auf der egoistischen Seite.

Nichts, das Mann sich bei klarem Verstand auf die Dauer ans Bein binden würde. Unverbindlich dagegen sehr gerne. Da hält Mann das Prinzesschen auch mal ein paar Stunden aus, wenn er es dann wieder *** darf (wie gesagt, nur wenn sie gut und leidenschaftlich ist).
 
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