Enni, Ich weiss als Mann dass Deine beruflichen Erfahrungen und Dein Erfolg nicht grundsätzlich abstoßen. Aber sie sind ein prägnanter Bestandteil Deiner Person. Je nachdem was Du genau gemacht hast, und vor allem wen Du triffst, kann Dich das mit negativen Attributen aufladen (sprich: Dur wirst in eine Schublade gesteckt).
Vielleicht lässt es sich mit den Motorradfahrern vergleichen: Viele Frauen lehnen Motorradfahrer als potentielle Partner kategorisch ab. Vordergründiges Argument ist die Gefahr. In Wirklichkeit steckt noch mehr dahinter, denn seit Generationen ist Motorradfahren ein Symbol für Draufgängertum, Risiko und Freiheit. Alles Symbole, unter die eine Frau in der Regel keine Partnerschaft stellen will (ausser sie weiss was Motorradfahren wirklich ist und hat diese Symbole entlarft). Kommt jetzt noch einer daher, und sag er ist auch noch Motorradrennen gefahren, nehmen die Frauen gleich Scharenweise reißaus.
Du mit Deinen Erfahrungen bist für Männer soetwas wie ein Motorradfahrer für die Frauen: Du hast Mut und bist Risiken eingegangen, indem Du über einen vermutlich schwierigen Job in eine fremde Kultur in einem fremdes Land gegangen bist und dort gearbeitet hast (ich kenne das sehr gut, und kenne die Reaktionen, hab das auch schon mehrfach gemacht). Die die diese Erfahrungen nicht haben, sehen darin auch die Merkmale Mut, Risiko und Draufgängertum, vielleicht sogar noch ein paar für Frauen "unsexy" Symbole wie härte, dickes Fell, Zähigkeit, Abgebrühtheit. Und hier geht es den Männern so wie den Frauen mit der Motorradfahrerphobie: sie fürchten sich vor einem Partner, der die Attribute Risikofreude und Draufgängertum in die Partnerschaft bringt. Für jemand der es in seinem Leben maixmal zwei Wochen nach Mallorca (oder las es die Malediven oder Thailand sein) geschafft hat, für den bist Du mit Lebenserfahrung in einer Fremden Kultur ein Alien (ich gehe mal davon aus, es war nicht Luxemburg oder Lichtenstein). So werde ich zumindest oft betrachtet.
Du und der Rennfahrer, ihr könnt nur einen Partner finden, der das was ihr getan habt, versteht. Männer haben es da noch einfacher, da Frauen gerne akzeptieren, wenn der Mann irgendwas kann oder weiss oder erlebt hat, was sie "bewundern" können (ich habe regelrecht ein schlechtes Gewissen, da mir die Auslandserfahrung ungeheuer hilft, das Interesse auf mich zu lenken, wie gemein!) Frauen haben es da schwerer, weil sie den Männern über Generationen eingebläut haben, daß er für sie nur interessant ist, wenn sie zu ihm "aufsehen" können, und das geht eben nur, wenn die Frau ihn nicht beim Armdrücken, Geldverdienen, Lebenserfahrung, Bildung etc. überflügelt. Vielen Frauen ist das heute egal, vielen Männern auch, aber eben noch lange nicht allen, wie wir auch hier im Forum immer wieder lesen.
Aber auch der, dem das nichts mehr ausmacht, kann Angst vor den Attributen hinter Deinen Erfahrungen haben, und je exotischer die sind, um so "verständiger" muß der Partner ein.
m, 44