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  • #1

was haltet ihr vom trauerjahr...?

für alle die noch überlegen...! ist es verwerflich, sich vorher wieder zu verlieben und zu heiraten...? betrachtet den zeitraum von der antike bis heute...! wie gut ist trauer für die seele...? wie gut ist eine neue liebe für ein glückliches leben...? gruß horst (hola.)
 
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  • #2
Damit änderst du nichts wenn du wieder heiratest oder dich verliebst..du schiebst deine Trauer nur vor dich her und sie holt dich wieder ein,das wird dann um so schlimmer. Deine Seele ist so verletzt vom Verlust dess Partners damit tust du dem neuen Partner und dir keinen Gefallen ist auch nicht fair . Eine Neue Liebe ist ganz wichtig für das weiterleben ,aber def. anders wie die davor,glaub mir ich hab alles mitgemacht und manchmal gedacht ich werd verrückt.,nur weil ich nicht dran geglaubt hab wie wichtig die Trauer und das alles ist ,war auch der Meinung das geht auch so irgendwie .Nein eben nicht, es holt dich wieder ein,Jeder trauert anders ,trauern mußt du aber . Alles Gute B.
 
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  • #3
Lieber Horst,

die Trauer gehört zum Leben. Wenn Du für Dich die Trauerzeit beendet hast, ist Dein Herz auch frei für die neue Liebe.
Ich wünsch Dir alles Gute und viel Glück.

Liebe Grüße

Crissi
 
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  • #4
es muss jeder für sich selbst entscheiden .. den jeder ist anders . mir brachte die trauerzeit sehr viel ..wurde frei und bereit für neues ..
alles gute für dich

gruss Renate
 
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  • #5
Ich kann dem nur Zustimmen weil es mir selbst so geht. Ich habe auch keine Trauerzeit genommen und erst jetzt, ein halbes Jahr später kommt es hoch. Seid 6 Monaten von meiner Partnerin nach 7 Jahren gemeinsamkeit fängt bei mir die Trauer an und ich habe mir vorgenommen dieser Trauer freien lauf zu lassen da ich sie bis heute verdrängt habe denn ich möchte frei sein für eine neue, hoffentlich für immer anhaltende Beziehung sein.

Liebe Grüße
Andreas
 
  • #6
Von fundamentaler Bedeutung ist es, die Trauer wirklich verarbeitet zu haben, nicht mehr mit Schmerz und Trauer an den verstorbenen Partner zu denken, sondern neuen Lebensmut zu haben und mit der Vergangenheit so leben zu können, wie sie nun mal ist.

Das ist sowohl für Dich selbst als auch für einen neuen Partner von essentieller Bedeutung. Es wäre unfair, einen neuen Partner zu suchen, wenn man in Wahrheit innerlich noch trauert und der verstorbene Partner noch einen großen Platz im Herzen einnimmt. Auch solche traurigen "Altlasten" darf man keinem neuen Partner zumuten.

Mein Rat wäre, sich ehrlich zu befragen, wie reif man innerlich für einen neuen Partner ist und wie aufgeräumt die Gefühle schon wieder sind. In vielen Fällen wird eher eine längere als kürzere Trauerzeit nötig sein, je nach dem wie das Verhältnis zum verstorbenen Partner war.


Trauer ist eines der Grundgefühle des Menschen -- es ist nichts, was wir abschalten oder bewußt steuern können. Somit stellt sich die Frage nicht, wie gut oder schlecht sie ist, sondern sie ist Teil unseres Menschseins und die Konsequenz von Liebe.

Eine neue Liebe ist nur dann möglich, wenn Trauer wirklich vorbei ist. Alles andere ist Selbstbetrug und Betrug am neuen Partner!
 
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  • #7
Das Trauerjahr ist nicht nur eine Formalität! Hintergrund dieses Brauches ist es, alles, was im Jahreslauf so vorkommt, alleine durchlaufen und vielleicht durchlitten zu haben: Weihnachten, Geburtstage, Urlaub ... Im Idealfall könnte man dann die Trauer bewältigt haben, was in jedem einzelnen Fall natürlich ganz anders aussehen kann.
 
  • #8
Ich halte das Trauerjahr für wichtig und könnte mir nicht vorstellen, mich während dieser Zeit in einen anderen Menschen zu verlieben.

Selbst nach der von mir gewollten Trennung von meinem Ex habe ich länger als ein Jahr gebraucht, um wirklich darüber hinweg zu sein. Wieso sollte es anders sein, wenn eine Trennung von einem geliebten Menschen, meinem Partner, durch Tod erfolgen sollte? Der Mann, mit dem ich die nächste Partnerschaft führe, ist nicht so schnell zu ersetzen, wenn überhaupt.
Abgesehen davon ist Trauerarbeit sehr wichtig für die Seele.

Ich kann nicht nachvollziehen, wenn andere sich noch während des Trauerjahres mit neuen Partnern einlassen, denn wenn die Trauerarbeit so rasch abgeschlossen wäre, kommen mir Zweifel bzgl. der Qualität der vorherigen Beziehung und auch bzgl. der Einstellung des Hinterbliebenen.

Dennoch meine ich, jeder sollte in sich hineinhören und das tun, hinter dem er wirklich steht - unabhängig davon, was die Gesellschaft meint - nur ehrlich zu sich selbst sollte man sich und auch dem neuen Partner zuliebe unbedingt sein.

Mary - the real
 
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  • #9
Ich habe vor einem Jahr einen Mann kennengelernt, der auch nach 11 Jahren Trauer den Verlust seiner Frau noch nicht bewältigt hatte. Er hat mich immer wieder mit ihr verglichen. Wir sind nun getrennt. Versuche loszulassen und Dich auf etwas Neues einzulassen
LG Angie
 
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  • #10
Selber habe ich damit keine Erfahrung... Allerdings hat meine Kollegin seit fast einem Jahr einen neuen Partner. Er war, als die beiden sich verliebten ca. 1/2 Jahr Witwer. Seine ganze Familie war zunächst pikiert, weil das Trauerjahr noch nicht vorbei war. Was ich aber mitbekommen habe, hat sie ihm durch die Zeit helfen können. Vielleicht funktioniert es bei den beiden auch so gut, weil sie das alles auch schon durchgemacht hat.

Ich persönlich denke, man kann die Trauerzeit die jemand braucht nicht pauschalisieren... Jeder verarbeitet so etwas anders. Nur muss man die Trauer zulassen und darf sie nicht verdrängen!
 
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  • #11
Zu diesem Thema gibt es auch Auswertungen: im Durchschnitt brauchen Menschen im Normalfall 1 - 2 Jahre, um den Verlust eines Partners wirklich verarbeitet zu haben und frei zu sein für einen Neubeginn.

Aber letztlich hängt es auch davon ab, ob der Verlust überraschend kam oder ob er voraussehbar war (unheilbare Krankheit) und wie die Beziehung an sich war. Es gibt Fälle, bei denen der Verlust des Partners eine Erleichterung ist und somit der Verlust relativ schnell verarbeitet wird. Oder man hat sich ohnehin bereits auseinandergelebt und die Trauer ist dadurch auch nicht so tief und wird schneller überwunden. Wie Vieles im Leben ist dies eine persönliche Angelenheit, die meisten brauchen mindestens ein Jahr, wenn das aber nicht so ist und man vorher einen neuen Partner findet, dann muss man sicher kein künstliches Trauerjahr aufrecht erhalten.
 
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  • #12
"Ist es verwerflich?" fragst Du. - Das wäre für mich (w, knapp 40) kein Kriterium!! Ich erlebe gerade das Leiden einer Bekannten mit (um die 50, mediterraner Herkunft): sie wird von Verwandten dafür angegriffen, wenn sie im 11. Monat nach der Beerdigung ihres Mannes etwas anderes als Schwarz trägt. Sie ringt darum, selber zu glauben, dass man doch nicht an ihrer Kleiderfarbe ablesen kann, ob sie ihren Mann tatsächlich geliebt habe... Das mitzuerleben macht mich dankbar für die Freiheit, die wir/ich in diesem Bereich bereits erlangt haben.

Das Kriterium ist für mich vielmehr meine Erfahrung, mein sorgfältiges Spüren von dem, was ist. Was ich in Monaten der intensiven Trauer vor ca. 10 Jahren erlebte, das möchte ich nicht mehr missen!!! Es gibt eine Tiefe, eine Begegnung mit sich selbst, mit dem Leben, vielleicht auch mit Gott, die unendlich kostbar sein können. - Hätte ich mich um diese Erfahrung gebracht, wenn ich "zu früh" (das ist m.E. nicht in Monaten, sondern höchstens am Grad "innerer Aufgräumtheit" messbar) mein Fokus auf Partnersuche gerichtet hätte? ODER auf einen neuen, fordernden 120%-Job, oder x-was, um mich abzulenken? Das ist doch die Frage. Ich behaupte: Wer sich bemüht, ehrlich zu sich zu sein, merkt, ob er flieht vor Gefühlen, die jetzt da wären und dran wären (Verdrängen ist manchmal auch nötig!) oder denen ihren notwendigen Raum lässt - möglicherweise auch neben einer neu entstehenden Beziehung.
 
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