• #91
Dies direkt als unehrlich zu empfinden, deutet im Prinzip auf Schwierigkeiten hin, implizite soziale Konventionen zu verstehen, die unsere Wahrnehmung von "ehrlichem" Vorgehen modulieren.
Wenn ich darüber nachdenke, empfinde ich es ein Stück weit als unehrlich oder besser als ein Herumreden um den heißen Brei. Real ist das natürlich noch einmal etwas anderes. Wenn ich hier schreibe sehe ich alles etwas technischer. Denn:

In jedem Fall würde ich deine sozialen Kompetenzen in Bezug auf Frauen als niedrig einschätzen.
Das trifft auf mich zu. Normalerweise lernt man das Flirten auf „natürlichem“ Wege. Bei mir ist es dafür zu spät und sehe mich in diesem Punkt als sehr eingeschränkt an. Mein Versuch ist es nun, das fehlende Flirtverhalten gedanklich zu rekonstruieren. Ich muss dieses Spiel irgendwie lernen. Darum dreht sich wohl auch die Redewendung vom abgefahrenen Zug. Hat man die entsprechenden Kompetenzen nicht rechtzeitig erworben, kann man das nicht mehr nachholen. Wenn diese Konstruktion fehlschlägt kann ich nur noch auf Toleranz hoffen oder eben für immer allein bleiben.
Die Ansprache ist zugleich zu förmlich, zu direkt und zu unbeholfen, definitiv zu weit vorausgedacht von wegen Fortpflanzung und Kindern und glücklicher Familie.
Da stimme ich dir zu. Worauf ich gehofft hatte, war die Anerkennung des Mutes so etwas, mit humoristischen Unterton, zu bringen oder eben auch die absolute Andersartigkeit. Zumindest stellt man sich damit nicht in die Reihe der üblichen Anmachen. Was mir ebenfalls im Wege steht: Ich bin kein Schnelldenker. Das Potential vieler Situationen begreife ich erst Minuten später. Oder kurz: Ich bin einfach zu dumm bzw. geistig zu eingeschränkt um in Flirtsituationen eine ausreichende Schlagkraft zu entwickeln, etwas situativ Witziges zu bringen, und muss damit derart zurecht kommen, indem ich vorher alles durchdenke.
 
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  • #92
Das liest man sehr häufig und richtig anfreunden konnte ich mich damit nie. Leute wie mich zwingt dieses Dogma nämlich in ein Kostüm, dessen Aufgabe es ist bloß den Wunsch nach einer Partnerschaft zu verbergen
Anderer Blickwinkel für dich ......
Ein Diamant hat nicht nur eine Facette. Durch Reinheit, sein Feuer und einen gekonnten Schliff wird der Stein erst wertvoll ... nicht nur durch die Karat.
Sieh es so ... du bist Stoiker. Nicht nur ein Wunsch, sondern ein kompletter Mensch. Ich versuchs mal - hochintelligent, kann mit der Sprache spielen, hat einen guten Beruf und sein Auskommen, ist belesen und kann mit dem Charme früherer Zeiten spielen. Sprudelt über vor Ideen - und sieht auch ein, dass diese nicht alle alltagstauglich sind. Dazu hat er auch noch Hunger und Durst ... und ganz viel mehr. Erkennst du dich ?
Nun zu dem, was @mokuyobi dir vermitteln möchte:
Zeige deine Facetten, damit du interessant für Frauen wirst. Dein Charme - lass ihn spielen. Und beobachte - es gibt Frauen, die etws auf Entfernung bleiben und nur ganz vornehm etwas schmunzeln. DAS musst du sehen. Dich dann mit dieser Frau unterhalten - sie unterhalten. Und auch, wenn sie verheiratet ist und nur plaudern mag - kein Thema, du wirst mit einer hübschen Frau gesehen, was wiederum andere Frauen registrieren. Und diese Frau hat ja auch Kontakte - die beste Werbung für dich, wenn sie in der Damenrunde erzählt, was für ein toller junger Mann du doch bist....
So funktioniert das Spiel auf Vernissagen o.ä. - dort wärst du nach meiner Ansicht richtig. Disco oder Bar ist nix für dich - du kannst punkten, wo deine Talente zur Geltung kommen können.
So, und nun mach was draus ....
 
  • #93
Aber auch du scheinst es nicht geschafft zu haben allein vollkommen glücklich zu werden, denn dann wärst du keine Partnerschaft eingegangen
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Allein glücklich geht nur in Ausnahmefällen. Ob es unbedingt nötig ist einen Partner zu haben oder ob Freunde und sonstige Familie reiche ist individuell, aber die meisten sehnen sich schon danach für einen Menschen besonders wichtig zu sein. Und die emotionale Wichtigkeit hat nichts mit sexueller Exklusivität zu tun, da gebe ich dir recht.
Also bei mir ist es so, dass mir diese professionellen Single die sagen sie suchen nichts eher suspekt sind. Ich finde schon dass man sagen darf dass man gerne eine feste Beziehung und enge Bindung hätte. Warum auch nicht?
 
  • #94
Das trifft auf mich zu. Normalerweise lernt man das Flirten auf „natürlichem“ Wege. Bei mir ist es dafür zu spät und sehe mich in diesem Punkt als sehr eingeschränkt an. Mein Versuch ist es nun, das fehlende Flirtverhalten gedanklich zu rekonstruieren.
Verstehe ich gut. Ich denke jedoch, Flirtverhalten verbessert man durch Übung, gedanklich rekonstruieren geht nicht gut. Oder kannst du durch nachdenken Klavier spielen oder Auto fahren lernen?
Als jemand, der selber eher Spätzünderin war/ist, muss ich sagen, dass Flirten eine der "Königsdisziplinen" zwischenmenschlicher Interaktion ist. Am besten klappt das, wenn man ein gutes Fundament hat an Basis-Fähigkeiten. Also, öfter mit Menschen kommuniziert. Jeden Tag am besten, mehrfach. Man kann es ansehen wie ein Sporttraining, Übung macht den Meister.
Wenn diese Konstruktion fehlschlägt kann ich nur noch auf Toleranz hoffen oder eben für immer allein bleiben.
Alternativvorschlag: Du entwickelst eine andere Fähigkeit, die dich für Frauen interessant macht. Ich kenne jemanden aus dem nahen Umfeld, der war genauso unbeholfen in Sachen Flirten. So habe ich ihn motiviert, einen Paartanzkurs zu besuchen und bald war er ein begehrter Tanzpartner. So kam er ins Gespräch, fand seine heutige Ehefrau. Im übrigen gibt es wohl mehrere solcher Fähigkeiten. Mir fallen geade keine weiteren ein, aber dafür haben wir ja das Forum :)
 
  • #95
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Allein glücklich geht nur in Ausnahmefällen.
Ich kenne einige Leute, die auch allein glücklich sind. Es ist auch „natürlich“, Kinder zu bekommen, aber nicht alle wollen welche, und wichtiger: nicht alle können welche bekommen, die welche wollen. Wichtig ist, wie man damit umgeht. Wird man depressiv und frustriert und verzweifelt, dann wird es immer schwieriger, glücklich in dem einen Leben zu sein, das man hat. Das ist Zeitverschwendung und beim Fall Singledasein wird man auf keinen Fall so interessanter für andere als Partner. Es ist halt so, dass es durchaus sein kann, dass man keinen Partner findet - gibt es eben, das Leben ist unfair. Das heißt nicht, dass man aufhören soll, sich zu bemühen, aber man sollte trotzdem Wege finden, um zufrieden zu sein. Und soziales Wesen: na, Freunde, Familie, Kollegen - der Partner ist ja nicht die einzige Option.

So habe ich ihn motiviert, einen Paartanzkurs zu besuchen und bald war er ein begehrter Tanzpartner.
Es sollte halt was sein, was einen wirklich interessiert und was man nicht nur macht für Frauen. Ich tanze auch und es gibt da einige Männer, bei denen klar ist, die sind nur wegen Kennenlernen da. Mit denen tanzen die meisten nicht allzu gern. Die sind seit Jahren Single. Man merkt einfach, dass das Tanzen sie gar nicht wirklich reizt; sie sind nur „auf der verzweifelten Jagd“.
 
  • #96
Bei mir ist es dafür zu spät und sehe mich in diesem Punkt als sehr eingeschränkt an. Mein Versuch ist es nun, das fehlende Flirtverhalten gedanklich zu rekonstruieren. Ich muss dieses Spiel irgendwie lernen. Darum dreht sich wohl auch die Redewendung vom abgefahrenen Zug. Hat man die entsprechenden Kompetenzen nicht rechtzeitig erworben, kann man das nicht mehr nachholen.
Das ist doch Unsinn.

Es ist ja nicht so, als würden alle Menschen ständig an ihren Flirtfähigkeiten basteln. Viele rutschen früh in irgendeine Form der Beziehung (die zum Teil recht pragmatisch, uncharmant, mit wenig "flirtartiger" Interaktion ist), bleiben lange darin und müssen sich dann viel später im Leben plötzlich mit dieser Thematik befassen.
Trifft für Männer und Frauen zu.

Insofern ist da überhaupt kein Zug abgefahren. Die "Schlüsselkompetenzen" sind zunächst einfach ein nettes Gespräch führen und die Zeit mit einer Frau lustig und anregend gestalten zu können.
 
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