• #1

Was hat Euch zu Eurer derzeitigen Lebens- und Weltsicht verholfen?

Angeregt durch die Innen-/Außen-Diskussion (#1992) folgende Frage: Welche Ereignisse, Personen, Bücher, Lehren, Philosopien, Meditations- oder sonstige Techniken usw. haben Euch zu Eurer derzeitigen Lebens- und Weltsicht verholfen - also auch zu einem gelassenen Umgang mit dem Single-sein?
 
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  • #2
Ok, ich bin kein Single - war es auch nie lange, sondern habe immer langjährige Beziehungen gehabt. Meine Lebens- und Weltsicht hat sich jedoch durch die Erfahrungen zweier Ehen sowie einer schwere Krankheit verändert. Ich bin lockerer und toleranter geworden. Zudem hat sich meine früher immer auf Langfristigkeit und Zukunftsorientierung bezogener Planungszwang verändert - ich kann heute mehr im hier und jetzt leben und dies auch genießen. Wichtige Personen in meinem Leben haben wir außerdem entsprechende Impulse gegeben, auch über den Tellerrand hinaus zu schauen. Mein Beruf bietet mir die Möglichkeit, zahlreiche, interessante Menschen kennen zu lernen und auch hier, deren Lebenserfahrung mit in mein Leben gedanklich einzubeziehen. Meine grundsätzliche Offenheit kommt mir da natürlich sehr gelegen. Entsprechende Literatur hilft im richtigen Zeitpunkt dem Leben eine weitere, interessante Wendung zu geben.
 
  • #3
Extrem schwere frage, das meiste in meinem leben baut auf die erfahrung älterer menschen auf, die haben auch sehr meine einstellung geprägt.
Dazu kommen 100erte kilo bücher über autosugestion, motivation, menschentypen, esoterik.. habe mich sogar in verschiedene systeme einweihen lassen, um es hautnah zu erfahren worum es den menschen dabei geht, ich hab mir die lebensgeschichten vom punk der bei der u-bahnstation rumlungert bis zur alten reichen lady die fast allein mit ihren angestellten in einem "herrenhaus" mitten in wien wohnt über die bhuddistin die sanskrit in indien studiert usw...

Ich weiß nicht ob man da wirklich einer einzigen person, philosophie oder einem bestimmten author die "schuld" geben kann.
 
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  • #4
Die Frage ist abendfüllend. Meine Antwort darauf ist - das Leben selbst, meine Intuition, Menschen, Arbeit, Mut, Angst und bei allem Neugier. Mal habe ich mehr auf das Äußere geachtet, mal mehr auf die innere Entwicklung, wichtig ist glaube ich immer an Horizonterweiterung interessiert zu sein. Wer nicht dazulernen möchte bleibt stehen.
Und ich lese viel, seit ich keinen Fernseher mehr habe sogar sehr viel. Und unter Leute gehen. Naja und die Prägung, ich habe als Kind Menschen kennengelernt, die als Single gelebt haben und auf mich glücklich gewirkt haben.
Warum ich auch als Single gelassen wirke oder fühle? Ich persönlich finde hektische Menschen nicht attraktiv und möchte auch nicht so wirken. Ich meine damit keine Langweiler denen nichts einfällt, sondern Menschen die sich nicht von allem und jedem aus der Ruhe bringen lassen.
 
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  • #5
Bei mir ganz eindeutig:

Richard Rohr/Andreas Ebert: Das Enneagramm

Der AHA-Effekt hätte nicht größer sein können; die Entwicklungsmöglichkeiten sind klar aufgezeichnet.

Dazu noch:
Richard Rohr: Hoffnung und Achtsamkeit

Da vor allem das Kapitel "Jenseits der Opferrolle" - hat bewirkt, daß ich mich endlich mit mir und meiner Vergangenheit versöhnen konnte.

Danke für die gute Frage!
 
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  • #6
Schöne Frage.

"Neuland des Denkens" von Frederik Vester half mir "vernetzt" zu denken, anstatt in trivialen, linearen Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen.

"Mars und Venus" half mir, meine Gleichmacherei von Mann und Frau abzulegen und zu erkennen, dass Mann und Frau (von "unterschiedlichen Planeten" ;-) kommen und daher) in unterschiedlichen Welten leben und damit eine Menge meiner geschlechtstypischen Beziehungsprobleme zu erkennen und zukünftig besser damit umgehen zu können.

Eine Paarberatung half mir, zu erkennen, dass tatsächlich jeder in einer subjektiven/individuellen Welt lebt und wie wichtig es ist, Probleme nicht ausschließlich zu kultivieren, sondern vor allem Lösungen zu entwickeln.

Das Ende meiner Ehe half mir, zu verstehen, wie wichtig die dauerhafte individuelle und intensive Aufmerksamkeit und Kommunikation in Paarbeziehungen sind.

"Gewaltfreie Kommunikation" half mir als Verstandesmensch, eigene und fremde Gefühle rational zu erfassen und zu verarbeiten, die dahinter liegenden Bedürfnisse zu erkennen, Vorwürfe besser zu verstehen und damit umgehen zu können. Besonders wichtig in langfristigen Beziehungen und emotionalen Situationen.

E.
 
  • #7
Verstand, Vernunft, Wissen, Bildung.


Diskutieren, Nachdenken, Begreifen.
 
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  • #8
- Per Anhalter durch die Galaxis
- Der Einzige und sein Eigentum
- Illuminatus (ernsthaft, ich finds zwar im Nachhinein nicht gut, geprägt hat es mich trotzdem)
 
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  • #9
Das Auseinandersetzen mit anderen Kulturen, Reisen und Leben in anderen Staaten hat sicher meine Weltoffenheit und Toleranz gefördert. Ich bin heute der Ansicht, dass es keine Wahrheiten gibt, sondern nur Standpunkte und Blickwinkel und dass man, geprägt von seinern eigenen Erfahrungen und Umständen, durchaus die meisten Situationen unter verschiedenen Perspektiven betrachten und akzeptieren kann.

Als ich in den USA lebte, kam ich zufälligerweise mit esoterischen Theorien und Praktiken in Kontakt, was mich zuerst nicht weiter interessierte. Mit der Zeit faszinierten mich dann einige Theorien doch und ich habe jahrelang verschiedenste Bücher gelesen (allerdings keine Kurse besucht) und auch etwas mit Meditation rumexperimentiert. Dadurch habe ich wirklich gelernt, in mir selber zu ruhen und alles ein bisschen gelassener zu sehen. Es hat mir auch die Erkenntnis gebracht, dass man niemanden lieben kann, wenn man nicht zuerst sich selber liebt und mit sich selber im Reinen ist.

Aus den verschiedenen Beziehungen habe ich gelernt, dass ich häufig den Fehler gemacht habe, allein meine Interessen und Bedürfnisse in der Vordergrund zu stellen und mich auf deren Befriedigung zu konzentrieren. Dabei ist eine Beziehung wesentlich schöner und intensiver, wenn Liebe mitfühlend, wertfrei, gebend und vertrauend ist.

Mit dem Single Leben hingegen hatte ich nie Mühe. Ich war immer auch zeitweilig gerne alleine. Und ich bin auch der Typ, der in einer Beziehung relativ viele Freiheiten braucht. Das Wechselspiel von Nähe und Distanz ist für mich wichtig, genau wie Rückzugsmöglichkeiten.

Wenn man das ganzes Leben lang offen, neugierig, interessiert und entwicklungsfähig bleibt, dann kann man jeder Situation etwas Positives abgewinnen und für sich etwas dazulernen.
 
H

Hannah

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  • #10
Eine neue Erde von E. Tolle hat meine Art zu denken in letzter Zeit sehr beeinflusst.
 
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  • #11
www.zeit-fragen.ch
 
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  • #12
Lustige Taschbücher und Asterix sorgten für meine Allgemeinbildung in der Kindheit. Ok, war auch oft im Kino. Als ich älter war Douglas Adams. Zwischendurch auch mal Kafka oder Marx. Was aus mir geworden ist? Marketing-Leiter...
 
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  • #13
# 5
Gewaltfreie Kommunikation nach M.B. Rosenberg ist wirklich eine Entdeckung, oder? Vielmehr eine Bennennung und Konzentration, was ich immer nie so hinbekommen habe. Kann ich sehr empfehlen, vor allem das Hörbuch "Gewaltfreie Kommunikation".

Mich hat sehr überzeugt, dass Empathie ein Schlüssel zu fast allen Türen ist. Wenn ich wirklich an meinem Gegenüber Interesse habe, dann wird mehr daraus als ein flüchtiger Kontakt.

Schön, dass hier solche Themen auch stattfinden.

D.
 
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  • #14
Ein Kommentar zu M.B. Rosenberg (Gewaltfreie Kommunikation) sagte sinngemäß: "Er verdiene einen Friedensnobelpreis." Finde ich auch!

E.
 
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  • #15
Ich bin evangelischer u. a. Diplom-Theologe. 0:) Ich habe sehr intensiv die Unizeit genutzt und nicht nur dies Fach studiert und war immer interdisziplinär orientiert. Ich arbeite in der freien Wirtschaft. Ich bin also vom Fach, wenn ich über die Dinge schreibe, über die ich hier schreibe. Lebenserfahrung spielt auch eine große Rolle. Manches von dem, was ich an der Uni 'mitgenommen' habe, habe ich richtig erst Jahre später in der Tiefe verstanden.
(Ich beantworte hier auch gerne Fragen über den christlichen Glauben, sofern sie hier interessant bzw. irgendwie relevant sind, auch wenn es Fragen des Unverständnisses sind, sofern sie dennoch interessiert gemeint sind.)
Übrigens habe ich auch hier im Forum die eine oder andere kleine Einsicht gewonnen.
Gelassen macht mich, dass ich hoffnungsvoll davon ausgehe, dass ich bald weiter bin ;) Alles wird gut!
 
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  • #16
Meine Krisen und Bewältigungsphasen mit den jeweiligen Themen (falls erkannt) - mit all ihren Gesprächen, Büchern, Therapien ... . Diese Zeiten erlebte ich vorwiegend als Singe, eine Partnerschaft wäre nicht möglich gewesen. Irgendwann stellte sich der Wunsch nach Nähe und Partnerschaft ein - ohne gelassenen Umgang, weder als Single noch bei Kontakten und Sehnsüchten. Das innere Wachstum geht weiter und schmerzt!
 
L

Lutz_

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  • #17
Antwort 14 war von mir. (Ich war doch eingeloggt??) Es sollte natürlich heißen: Ich bin u. a. evangelischer Diplom-Theologe...
 
  • #18
Viele und erschütternde Krisen leider und zum Glück der Glaube und ganz tief in mir meine Sicherheit, die ich mir selbst gebe. Keine Ahnung, weshalb ich daran und am Glauben bisher nie zweifeln mußte.
Meine Art zuzuhören und auch Ungesagtes wahrzunehmen und zu beobachten. Meine Eltern natürlich und meine Großeltern sowie Geschwister. Dann eine wertvolle Freundin, die mir durch meine bisher härteste Zeit die wertvollste und einzige Stütze und Zuhörerin war. Immer mehr Bücher - auch esoterische. Yoga, Qi Gong, Ajur Veda, japanische Akupunktur,
Mein Erfahrungen mit meinem Umfeld inkl. Kameraden und Lehrer der Schule sowie Musik und Studium sowie mit meinen Geschwistern und Arbeitskollegen.
Alles stößt mich auf immer wieder dieselben Punkte - nur die Deutung und Schlußfolgerung fällt mir immer noch schwer. Aber ich vertraue darauf, daß alles für etwas gut war und daß sich alles zum Guten fügen wird und tue selbst auch alles dafür. Deshalb kann ich gelassen sein.

Mary - the real
 
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  • #19
29. 06. 09 Lisa

Eine spannende Frage!
Zunächst waren ganz persönliche kritische Lebensereignisse dafür verantwortlich: Scheidung, Krankheit in der Familie, darauf folgende Jahre der Besinnung. Das Alleinleben habe ich zunächst als Balsam empfunden - musste es auch nicht erlernen, ich kann es sehr gut.
Ich war jahrelang ohne Fernseher, stattdessen bin ich auf Bücher gestossen, von denen ich nicht einmal ahnte dass es sie gibt! Dann auf Bildung - habe im hohen Alter noch mit einem Studium begonnen. Bildung ist wichtig, aber nicht alles. Eine persönliche Bereicherung und Voraussetzung, um die Welt und die Menschen besser zu verstehen. Ohne Empathie geht allerdings gar nichts! Letztendlich waren es Menschen und ihre unterschiedlichsten Schicksale, Menschen anderer Kulturen, die tagtäglichen kleinen und größeren Ereignisse, gepaart mit einer verschärften Wahrnehmung und - ein unerschütterlicher Glaube an Gott.
 
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  • #20
1.
- habe längere Zeit im Ausland gelebt und dabei die Erkenntnis gewonnen, dass es kein einziges Land auf diesem Planeten gibt, wo ich lieber leben möchte, als in Deutschland. Länder, in die ich noch ziehen würde, kann ich enummerativ aufzählen:

- Österreich
- Schweiz
- Schweden
- Norwegen
- Dänemark
- Holland
- Finnland

Das war's! Woanders kommt der Absturz ins Bodenlose und zwar auch schon im tollen Land "USA" usw. Südliche Länder und deren Bewohner kann ich nicht mehr für voll nehmen und finde ich zunehmend nur noch lächerlich. Dort regieren Staatschefs wie "Papa Silvio", türmen sich Müllberge (Neapel) oder verschwinden dreistellige EUR-Subventionsbeträge in einer Weise, dass keiner mehr sagen kann, was geschehen ist (Griechenland), kurzum, dort funktioneirt wirklich gar nichts.

2. Bücher, die mich geprägt haben:

- Grundgesetzkommentar Maunz Dürig Herzig Scholz (sehr aufschlussreich besonders die Kommentierung zur Entstehung des GG. Dabei wird das Echo der Zeit Lügen gestraft, welches uns verkünden will, die Väter und Mütter des GG hätten dies und das und besonders den Föderalismus gerne geschaffen. Das Gegenteil ist der Fall: der föderale Wahnsinn wurd uns von den allieirten Besatzungsmcöhten aufgezwungen. Sie waren bestens beraten und wußten, die künftigen Landesfürsten würden sich ebensowenig wieder selbst abschaffen, wie dereinst die echten Fürsten, die ja bekanntlich erst von Bismarck vom Thron gestoßen werden mussten. Auch vieles andere der heutigen angeblichen selbsgewählten Beschränkungen entpuppt sich ebenfalls als dreiste Propagandalüge. Lest einfach mal nach....

- Schwarzbuch der Vertreibung von Heinz Nawratil:
korrigiert den slektiv falschen Geschichtsunterricht, der im Form jahrelanger Gerhinwäsche in unseren Gymnasien eingetrichtert wird. Das Buch wurde von der FAZ und anderen sehr gelobt, ist aber nichts für schwache Gemüter. Wenn es ertragen hat, den Tatsachen ins Auge zu sehen und das Buch gelsen hat, wird man vieles besser verstehen. Dies fängt an bei der eigenen familiären Herkunft, bestimmten Neurosen, die ältere Familienmitglieder haben/hatten und deren mutmaßlich Entstehung, dem Begreifen der Methoden und Inhalte, wie die öffentliche Meinung in D bewußt in eine bestimmte Richtung manipuliert wird usw.
 
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  • #21
Danke für den Tipp! Den Grundgesetzkommentar werde ich vielleicht lesen.
 
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  • #22
Mir hat das Buch "Geborgen im Leben" von der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross sehr geholfen. In meinen dunkelsten Stunden und es hat mich verändert.
 
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