Ich könnte eine sehr ähnliche Aussage machen wie die # 4.
Als mein Ex-Mann und ich uns nach 30-jähriger Ehe trennten (ohne "schmutzige Wäsche zu waschen"), sagte er wörtlich: "Wir haben uns unterschiedlich entwickelt. Du hast Dich weiter entwickelt, ich bin irgendwann unterwegs stehen geblieben!". So war es auch.
Wir waren beim gleichen Unternehmen beschäftigt. Während ich -durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen- ins Management aufgestiegen bin, war er mit seiner erreichten Position durchaus zufrieden, aber auch nicht bereit, mal einen Lehrgang zur weiteren oder auch "Quer"-Entwicklung zu machen, nahm an Treffen irgendwelcher Netzwerke nie teil und ruhte sich sozusagen "auf seinen Lorbeeren" aus.
Ich dagegen habe mich -wann mmer es möglich war, weiter gebildet, habe an Seminaren teilgenommen, Projektarbeiten angenommen, Vorträge in unseren Niederlassungen in anderen Städten über neu einzuführende Arbeitsmethoden gehalten usw. Wenn ich nach einer 60-Std. Woche abends nach Hause kam, saß mein damaliger Mann hoch zufrieden auf der Couch, sah sich irgendein Sport-Programm im Fernsehen an, trank genüsslich ein Bier und fragte: "Was machst Du zu essen?" Manchmal wußte ich nicht, ob ich heulen oder ihn mit "einem nassen Lappen erschlagen" sollte......!
Ich habe zwar durchaus seine fehlende Weiterbildungsbereitschaft angesprochen, ihn aber auch nie gedrängt, Fortbildungen zu machen, weil ich grundsätzlich der Auffassung war und bin, dass es sehr viel wichtiger ist, seinen Beruf mit Spaß und Freude auszuüben, als sich morgens frustriert auf den Weg zu einem ungeliebten Job zu machen.
Jetzt lebt er mit einer Frau und deren arbeitslosen erwachsenen Kindern inkl. unehelicher Enkelkinder dieser Frau in eher asozialen Verhältnissen, ich bin mit meinem Lebensgefährten glücklich und danke Gott jeden Morgen, dass ich durch mein Engagement so viel Geld verdient habe, dass ich das Haus alleine halten konnte und mir einiges im Leben gönnen kann!
Dennoch tut mir mein Ex-Mann leid, weil er bei unserer Scheidung sehr schlecht aussah und grauenhaft schäbig gekleidet war, weil offenbar das Geld vorne und hinten nicht ausreicht. Das hat er nun auch nicht verdient und wenn er sich nur ein klein wenig mehr engagiert hätte, hätte er heute ein deutlich besseres Leben gehabt! Aber - er hat es so gewollt!