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  • #1

Was ist das eigentlich - "zu hohe Ansprüche"?

Hallo.

Ich höre von vielen Männern und Frauen online und auch offline immer öfter, daß der interessante Partnerkandidat oder die Kandidation viel zu hohe Ansprüche hätte und man deshalb keinen Partner / keine Partnerin finden würde.

Bisher habe ich immer gedacht, dabei ginge es um Äusserlichkeiten oder Dinge wie Geld, Status etc. Aber nachdem ich jetzt eine Weile die "Versagensgeschichten" meiner männlichen und weiblichen Bekannten reflektiert habe, scheint sich dieser Klassiker inzwischen über Äusserlichkeiten und Status hinaus entwickelt zu haben.

Immer öfter höre ich nämlich heraus, daß die Dates zwar teilweise richtig gut waren, sich gut unterhalten, viel gelacht und Gemeinsamkeiten ein "der Blick in die gleiche Richtung" entdeckt wurden und ein Date auch gern mal mehrere Stunden dauerte. Aber danach bricht plötzlich der Kontakt ab, und bei Nachfrage werden Auskünft wie "es tut mir leid, wir passen vom Wesen her nicht zueinander" oder "es fühlt sich irgendwie nicht richtig an" oder ähnliches als Ablehnungsgrund genannt.

Wie sind Ihre und Eure Erfahrungen hierzu? Ist ein gelungenes Date mit bester Atmosphäre heutzutage auch schon nicht mehr die geringste Eintrittskarte zu der anderen Person? Was wird denn heute noch zusätzlich verlangt? Perfektion beim ersten Treffen?

Ich war 8 Jahre verheiratet seit meiner Jugend und habe nach 2 Jahren Verarbeitungsdauer nun wieder Lust auf eine neue Beziehung - aber DAS macht mir schon ein wenig Kopfzerbrechen.
 
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  • #2
Das Problem bei diesen harmonischen Dates ist, dass sie von beiden Seiten unterschiedlich empfunden werden. Das vergisst man leicht. Da ist man sieben Stunden mit einem Menschen zusammen, findet ihn sympathisch, hat sich viel mit ihm zu erzählen, unternimmt etwas Schönes, lacht miteinander; zum Schluss nimmt man sich vielleicht auch noch kurz in die Arme. Ja, da denkt man doch, der andere möchte einen unbedingt wiedersehen. Und dann kommt die kalte Dusche, die lapidare Absage. Tausendmal erlebt, tausendmal hier zur Diskussion gestellt.

Wie kann das angehen? Wir gehen halt nicht davon aus, dass ein und dasselbe Date von zwei Menschen völlig unterschiedlich wahrgenommen wird. Ich fand sogar manche Dates, die der Mann super fand, absolut gruselig. Außerdem (und darauf willst Du sicher hinaus) gibt es leider Menschen, für die gleich beim ersten Date "alles" stimmen muss - ja, es müssen sogar die Funken fliegen. Und das ist das eigentliche Problem, denn das ist einfach ein unrealistischer Anspruch.
 
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  • #3
Zunächst einmal hat wohl jeder das gesunde Recht aufgewisse Ansprüche, das heißt, dass er oder sie sich durch die Beziehung nicht in der bisherigen Lebensqualität verschlechtern braucht.

Wobei diese Ansprüche alle graue Theorie sind, bis sich eben jemand Interessiertes gefunden hat.
Dann kommt (soweit die Biochemie das nicht abkürtzt) die Frage: gut genug oder nicht?
Und liegt die Antwort zumindest schon einmal bei "Besser als alleine" kommt als nächstes "Aber auch besser als eine ggf noch kommende andere Chance"?

Da spätestens greifen heftige medial und werbeinduzierte Wahrnehmungsverzerrungen, was denn jetzt der Standard ist und was man oder frau entsprechend zu erwarten oder gar ein Anrecht darauf hat, aber auch, was sich denn angesichts des eigenen Marktwertes noch ergeben könnte.
Und teils gibt es auch akute Widersprüche zwischen den Ansprüchen, besonders wenn traditionelle und moderne Aspekte gleichzeitig gefordert werden.

Zu hohe Ansprüche sind es dann, wenn jemand Angebote bekommt und anfängt zu Jammern oder die Gegenseite ob dieser Angebote zu beschimpfen anstatt sich zu sagen, Gott sei dank geht es mir gut genug, dass ich darauf nicht angewiesen bin.
Wer ablehnt und dann selbst unter seinem folgenden Singlezustand leidet, hatte wohl in Relation zu hohe Ansprüche.
 
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  • #4
Es soll ja Menschen geben, die sich den perfekten Partner auf den Millimeter genau zuschustern und dann enttäuscht sind, wenn sie nie jemand finden, der genau zwischen 180 und 185 groß ist, blaue Augen, blond, zwischen 35 und 37 Jahre alt, usw.
Wenn man eine Rasterfahndung anhand solcher mE sekundären Daten startet, hat man schon verloren. Ich merke schnell, wenn ich einer Person begegne, ob die Chemie stimmt, ob man sich versteht und ähnliche Gedanken macht und dabei sind mir Dinge wie Augenfarbe und Größe ziemlich egal. In anderen Worten: Man muss offen durchs Leben gehen, mit Leuten ins Gespräch kommen und sich nicht selbst die Türen versperren, dann hat man die besten Karten.
 
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  • #5
Also lieber Oiver Du hast ziemlich recht mit deiner Einschätzung..

Woher es kommt hat mehrere Gründe.

1. Wir wurden und werden mehr und mehr daran gewöhnt uns ein Produkt das wir kaufen möchten oder eine Dienstleistung die wir in Anspruch nehmen möchten so weit wie möglich passend auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten haben.

Gab es früher 1 Sorte Butter, gibt es heute 4 ..Gab es mal 3 Handytarifabieter, gibt heute 300. Kleider , Gegenstände alles kann heutzutage viel geteilgetreuer abgestimmt und konsomiert werden...

Das ist so in unseren Köpfen drin weil unsere Reizleiter im Gehirn uns dann umsomehr Glückgefühle signaliseren wenn so viel wie möglich stimmt oder passend ist..

Nichts anderes passiert beim Bättern im Partnerkatalog, nichts anderes passiert bei einem Date.

Es wird konsumorietiert gedacht und gehandelt.

Mir fällt in diesem Zusammenhang was die Ansprüche von Frauen und Männer beim Partnershopping betrifft sehr schön das Beispiel vom Schuhe kaufen ein.

Eine Frau wird "in der Regel" an ca. 10 Merkmalen entscheiden ob sie den Schuh nun kauft oder nicht. "Ein Mann wird in der Regel" sagen..Er passt, sieht gut aus und der Preis stimmt..Ich hab meine Schuh gefunden.

Umso besser einem Single in seinem Singleleben geht umso höher wird er/sie die Ansprüche setzen weil er/sie ja weiss das eine Partnerschaft zunächst mal "opfer" bedeuten all die Vorteile des singlelebens wieder einzuschränken.

Zumindest ein kluger Mensch weiss das..Es gibt aber auch solche die führen ein tolles, freiheitliches Singleleben in dem Sie glücklich sind und wünschen sich jetzt noch das i-tüpfelchen, auf dieses Glück. ..Und genau das geht "in der Regel" schief..Glück lässt sich nicht immer weiter toppen, in neuen Partnerschaft entstehen Ansprüche an die Partnerschaft, Konflikte, Eigenheiten usw...

Leider wird es uns jedoch von den Medien genauso vorgegaukelt..

M48
 
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  • #6
Das mit der unterschiedlichen Wahrnehmung beim Date finde ich zutreffend.
Aber "Ansprüche" können auch sehr als Deckmäntelchen für Ängste herhalten. Jemand, der viel Angst vor dem nächsten Fehlschlag oder Misserfolg hat und eigentlich nicht offen für etwas neues ist, wird das womöglich mit "hohen Ansprüchen" schönreden, um besser vor anderen aber auch vor sich selbst dazustehen...

m40
 
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  • #7
Nach den zitierten Begründungen geht es hier um die berüchtigten "Bauchgefühl" Menschen, die für den anderen nicht nachvollziehbar direkt nach dem ersten Date mit nebulösen Aussagen absagen. Für deren Verhalten kann es viele Gründe geben, z.B. "da kommt noch etwas besseres" oder "will meine Single Vorteile doch behalten".
 
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  • #8
Bei den meisten ist die "Blacklist" halt dramatisch länger als die "Whitelist". Und immer öfter beschleicht mich das Gefühl, das mann/frau richtiggehend drauf lauert, dass das Gegenüber etwas sagt oder macht, was unter dem hier inflationär genutzten Wort "no-go" fällt. Das braucht nur eine Kleinigkeit zu sein.
 
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  • #9
Eine Frau wird "in der Regel" an ca. 10 Merkmalen entscheiden ob sie den Schuh nun kauft oder nicht. "Ein Mann wird in der Regel" sagen..Er passt, sieht gut aus und der Preis stimmt..Ich hab meine Schuh gefunden.
M48

Bei mir ist es nicht so. Bei mir dauert der Schuhkauf mx. 5 min, weil ich meine Lieblingsmarke habe, die sehr gute Qualität bietet und die Schueh mir immer passen. Letztendlich: pass gut, sieht gut aus, läuft sich gut, Preis stimmt auch. Gute Schuhe trage ich lange und mag mich schlecht von ihnen trennen. Ich habe nicht viele Schuhe!

Da scheine ich sehr männlich zu ticken. Meine Tochter mag z.B. shoppen überhaupt nicht. Wir sind also Ausnahmen und da fangen die Probleme mit den zu "hohen Ansprüchen" an.

Bei mir muss es vom Typ her, intellektuell, lebenstechnisch, logischer Weise auch die sexuelle Chemie, der Charakter und die emotionale Reife stimmen. Zu viel verlangt? Anscheinend.

Auch wenn ich gute Date´s hatte, sagt das noch gar nichts aus, ob der Mann beziehungstechnisch alles Basics hat, die man in einem gewissen Alter haben sollten. Ändern kann oder ihm das beibringen kann ich ihm sie nicht, er mir sie mir auch nicht. Manche Verhaltensweisen und Dinge werden bei den ersten Dates von den Männern auch schon unterdrückt, wie z.B. Egozentrik, Mama-Söhnchen, dann taucht dann die böse Ex auf, später offenbart er mir, dass er Insolvenz angemeldet hat, hohe Schulden hat, oder psychische und andere schwere gesundehitliche Probleme hat. Alles schon erlebt. Diese Probleme habe ich aber alle nicht. Daher habe ich anscheinend wirklich hohe Ansprüche an einen Mann, weil ich bisher keinen Mann kennengelernt habe, der auf ähnlichem Level lebt wie ich und ähnliches möchte wie ich.

Von daher gehe ich an Dates nur noch entspannt ran, treffe mich länger mit Männer, halte mein Herz fest, wenn er ein ganz fescher ist, ich bin ja auch ne Fesche, dann gibts auch Sex, aber bevor es zu einer verbindlichen Beziehung kommt, müssen wir uns sehr gut gegenseitig kennengelernt haben.

w 49

Mit einem Mann an meiner Seite muss er mir so gut gehen wie bisher, nicht schlechter. Dieser Spruch: Drum prüfe sich, wer sich bindet, den finde ich sehr sehr passend.
 
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  • #10
Zumindest ein kluger Mensch weiss das..Es gibt aber auch solche die führen ein tolles, freiheitliches Singleleben in dem Sie glücklich sind und wünschen sich jetzt noch das i-tüpfelchen, auf dieses Glück. ..Und genau das geht "in der Regel" schief..Glück lässt sich nicht immer weiter toppen, in neuen Partnerschaft entstehen Ansprüche an die Partnerschaft, Konflikte, Eigenheiten usw...
M48

Woher kommt die Weisheit, dass sich Glück nicht toppen lässt? Wer so an das Thema rangeht, wird tatsächlich nicht weiter kommen.

Wenn ich tatsächlich nicht das Glück haben sollte, dann bleibe ich halt Single, davon geht die Welt auch nicht unter. Es wäre ja unsinnig, eine Beziehung zu einem Mann einzugehen, nur um nicht mehr Single zu sein, aber letztendlich weniger Lebensqualtiät also vorher zu haben.

w
 
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  • #11
Ich stelle fest, dass ich manche Äußerungen des anderen auf die Goldwaage lege und mir eine Schutzschicht aufbaue. Ich warte auf die Dinge, die ich schlecht finde und bewerte sie, alles damit ich nicht wieder verletzt werden kann.
Bei mir gehen schon schnell Schubladen auf und zu. Das ist meine eigene Unruhe. Die Sehnsucht ist groß und die Unruhe auch, das sind keine guten Vorraussetzungen für menschliche Begegnungen.
Der Rat einer Freundin das Herz zu öffnen ist gut gemeint, aber ich weiss eben auch, dass das zu Verwirrungen führen kann, dann geht man weiter als man möchte und weiss nicht mehr zurück.
Der Punkt an dem sich Herz und Kopf treffen ist wohl selten.
w44
 
  • #12
Also ich war schon immer ein Problemfall und das ist natürlich nicht besser geworden mit den Jahren. Es gibt nur sehr, sehr wenige Männer, die mithalten können - jedoch deutlich mehr, die sich dieses komische Frauenzimmer antun wollten. Habe ich noch nie verstanden!

Es kommt halt sehr auf den Menschen und seine Erwartungen an. Ein lieber, netter, relativ anpassungsfähiger Mensch hat es sicher leichter, je mehr Ecken und Kanten, desto schwieriger. Dann macht man halt im Laufe der Jahre die Erfahrung, dass einige elementare Basics einfach unbedingt da sein müssen und wenn es da hapert, ist die Reissleine auf jeden Fall die bessere Wahl.

Bei mir muss ein Mann einfach unbedingt sehr kommunikativ und empathisch sein, dennoch eine ganz klare Linie fahren, sich durchsetzen können und sehr souverän agieren. Wenn das nicht der Fall ist, macht es definitiv keinen Sinn und dann würde ich sehr viel lieber alleine bleiben.

Ist das nicht auch sinnvoller als sich ein fürchterliches Gemurkse anzutun?
 
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  • #13

So eine Kleinigkeit kann aber immense negative Auswirkungen haben. In meinem Fall war es die Kleinigkeit, dass er beim 2. Date seine Ex als böse und verrückt bezeichnete. Sie spuckt also noch so sehr in seinem Kopf herum, dass er einer neuen Frau, die er gerade kennengelernt und eigentlich positiv von sich überzeugen möchte, so was Respektlos über einen mir fremden Menschen erzählt.

Später hat er übrigens über mich auch so erzählt.

w
 
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  • #14
Dann macht man halt im Laufe der Jahre die Erfahrung, dass einige elementare Basics einfach unbedingt da sein müssen und wenn es da hapert, ist die Reissleine auf jeden Fall die bessere Wahl.

Bei mir muss ein Mann einfach unbedingt sehr kommunikativ und empathisch sein, dennoch eine ganz klare Linie fahren, sich durchsetzen können und sehr souverän agieren. Wenn das nicht der Fall ist, macht es definitiv keinen Sinn und dann würde ich sehr viel lieber alleine bleiben.

Ist das nicht auch sinnvoller als sich ein fürchterliches Gemurkse anzutun?

Auf jeden Fall schaue ich ganz klar nach den elementaren Basics und die sind leider oft nicht ausreichend vorhanden. Erschreckend finde ich, wie viele Männer egozentrisch sind, wenig Bezug nehmend kommunizieren können, trotz Studium, wenig Fragen stellen.

Gestern hatte ich ein Date und den Mann das erzählt, er schaute mich mit ganz großen Augen an und wusste auch keine Antwort darauf, dass ich ja nicht weis, was ich dem Mann erzählen soll, wenn er nicht Bezug nimmt, auf das was ich vorher erzählte. Einfach so los erzählen ist doch unsinnig und langweilt ihn vielleicht. Ich habe auch keine Lust mir irgenwelche Sachen anzuzuhören, die für mich nicht wichtig sind und teilweise uninteressant sind.

Vielleicht bin ich deswegen so lange Single, weil ich nur fürchterliche Gemurksel-Männer kennengelernt habe.

Oh ja, so einen Mann, wie oben beschrieben, will ich auch.

w 49
 
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  • #15
So eine Kleinigkeit kann aber immense negative Auswirkungen haben. In meinem Fall war es die Kleinigkeit, dass er beim 2. Date seine Ex als böse und verrückt bezeichnete. Sie spuckt also noch so sehr in seinem Kopf herum, dass er einer neuen Frau, die er gerade kennengelernt und eigentlich positiv von sich überzeugen möchte, so was Respektlos über einen mir fremden Menschen erzählt.

Später hat er übrigens über mich auch so erzählt.

w

Eben, KANN, MUSS aber nicht. Für viele ist aber offenbar KANN = MUSS. Da fällt die Klappe und es wird keine weitere Chance eingeräumt. Mancher scheint zu glauben, weil er studiert oder gar promoviert hat, hat er es in irgendeiner Weise auch menschlich zur Perfektion gebracht. Und entsprechend Anspruch auf die allumfassende Perfektion des Gegenübers. So ist und funktioniert das Leben aber nun einmal nicht.

Und Dein Date hat sich im Gespräch halt mal negativ über seine Ex geäußert. Nicht schön, aber sicher auch kein Weltuntergang. Welche "immense negative Auswirkung" hatte denn diese Kleinigkeit denn jetzt auf Dein Leben?
 
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  • #16
Lieber Fragesteller m/w, wenn du auf Partnersuche gehst, dann darfst du Ansprüche stellen und bietest deine Fähigkeiten / Seinszustände an. Sinnvoll ist es nicht zu erwarten, dass einem der perfekte Partner begegnert mit dem man die lebenslange Liebe auf den ersten Blick findet.
Also - kannst du zwischen Liebe und Verliebtheit unterscheiden ? Bist du auf der Suche nach Mr./Mrs Richght, dem einen einzigen ode nach Mr. x/Mrs. X - demjenigen, der mit dir auf Augenhöhe ist und der mit dir kompatibel ist? Willst du eine symbiotische Beziehung, dann brauchst du eine Person die dies auch will. Willst du eine Beziehung mit einem guten Schuss Intellektuelität, dann brauchst du einen Partner der diskursfähig ist. Willst du jemand wirtschaftlich und hauswirtschaftlich versorgen, dann brauchst du ein kleines Mädelchen oder einen Toy-boy, willst du jemand der erwachsen ist und so an die Partnersuche rangeht, dann musst du das auch sein.
Das Wort mit den "zu hohen Ansprüchen" ist eine inhaltsleeren Platitüde ohne Substanz. Sorry - darüber lässt sich nicht reden.
 
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  • #17
Hohe Ansprüche sind eine Mischung aus Egoismus und Angst!
Egoismus ist wohl der Hauptgrund für hohe Ansprüche! Das Selbstbild viel zu bieten und dafür auch viel verlangen zu können, ist die Umsetzung der kapitalistischen Idee auf Beziehungsebene. Quid pro quo! Ist der Andere nicht mehr liquide, weil es ihm/ihr schlecht geht oder er/sie in einer Krise steckt sind Menschen mit hohen Ansprüchen schnell weg. Die Bilanz stimmt halt nicht mehr!
Angst spielt eine ebenso große Rolle. Die Angst in etwas falsches oder nicht lohnenswertes zu investieren. Dabei erscheinen hohe Ansprüche als die Lösung. Setz man seine Erwartungen sehr hoch, kann das Produkt der Suche nur gut sein. So zumindest die verbreitete, aber auch falsche Annahme!
In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Unfähigkeit sich auf andere Menschen einzulassen. "Sich nicht verbiegen", wie es hier im Forum euphemistisch heisst. Beziehungen sind immer Kompromisse! Immer! Und man "verbiegt" sich immer ein bischen für den Partner, indem man ihm/ihr etwas gutes tut, das man ansonsten nicht getan hätte. Aber "sich nicht verbiegen" wollen heisst hier im Forum oft, bloß nichts investieren!
Hohe Ansprüche sind schlecht und ich bin immer wieder überrascht, dass so viele hier glauben es sei eine Zier! Deshalb lieber mal was riskieren und versuchen den Menschen kennen lernen, als sich die Sicht duch hoche Ansprüche verbauen zu lassen!
 
  • #18
Das Problem des nicht vorhandenen "Nötig-Seins".. Wenn du kurz vor dem Verdursten bist, wirst du irgendwann sogar Pfützenwasser oder deinen eigenen Urin trinken.. wenn du im Süsswasser schwimmst wirst du niemals auf so eine seltsame idee kommen.

Will meinen, ein Partner ist heutzutage "optional".. man kommt hervorragend ohne aus und Alles kann man auch alleine unternehmen oder mit irgendwelchen "Freunden" .. grade Frauen, deren "sexualtrieb" nicht so ausgeprägt ist (ich weiss, jeder kennt irgendwo EINE Ausnahme oder ist grade die Ausnahme) können somit gerne und locker auf einen Mann an ihrer Seite verzichten und sich voll und ganz der grossen und einzigen Liebe widmen. (die wahrscheinlich nie kommen wird) erst mit Ende 30 meldet sich die Biologie und klopft nochmal an ob man denn nochmal irgendwas wolle..

d.h.: es gibt keine Notwendigkeit mehr sich an einen Partner anzupassen sich auf einander einzuspielen oder sich zu arrangieren.. "es muss halt passen" ... "don't judge me, fit me" sind jetzt die Schlagworte oder auf neudeutsch "friss oder stirb"..

Dummerweise sagen das beide Seiten.. (die eine, die, die auswählt, mehr, und die andere Seite, die die ausgewählt wird, weniger ) trotzdem wird die Bereitschaft sich aneinander anzupassen, immer geringer... Muss ja auch niemand mehr und der "Selbsverwirklichungstrend" geht hin zur Einzelhaft ohne Kinder.. So hat niemand mehr wirklich einen Grund seinen Anspruch herunter zu schrauben.. das Mädel möchte bitte aussehen wie 19, doppel D, schlank, ruhig, fügsam und "fraulich", der Mann bitte hochsteroid durchtrainiert (das wird dann als "gepflegt" verkauft) aussehen wie 25-30, Kohle wie 60 und sozialer Status wie ein König.. und wenn das nicht kommt, "bleibt man lieber alleine" =)
 
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  • #19
Ansprüche, etwas übertrieben:
Sie sucht: Mann, am besten adlig, mit mehreren Doktorgraden, ohne Ex-Frau, mit sehr viel materiellen Resourcen ...Und manchmal soll er auch noch Ihren Freudinen imponieren. Es ist eigentlich der "Märchenprinz" auf dem weissen Pferd.

Er sucht: Biodaten wie Laufstegmodell oder Playmate, im besten Alter ( so 18 bis 25) , einfacher als er, Sie soll ihn bewundern, guter Sex, gute Kueche, leicht schüchtern.....

Wenn sowas betrachtet, passen Männer und Frauen nicht zusammen, oder sie werden pragmatisch
( ist typisch für resourcenarme Gesellschaften)
 
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  • #20
Zu hohe Ansprüche sind immer Ansprüche, die an andere gestellt werden. Stellte man dieselben Ansprüche an sich selbst, bräche das Paradies aus.

Vertretbare Ansprüche sollte jeder stellen. Dazu gehören für mich kompatible Wertvorstellungen, ähnliche Zukunftspläne und eine akzeptable Vergangenheit. Eine Frau, deren Lebensinhalt im Konsumieren besteht, die keine Familie will oder drogenabhängig war bzw. sehr viele gescheiterten Beziehungen oder ONS aufweist oder bereits Kinder hat, kommt für mich als Partnerin nicht in Frage. Damit schränkte sich die Auswahl in Europa für mich schon vor Jahren drastisch ein.

M
 
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  • #21
Ich bin dann wohl einer dieser Menschen, der "hohe" oder sogar "zu hohe" Ansprüche stellt, zumindest wurde mir das in meinem Leben schon einige Male gesagt. Es verwundert mich dabei immer wieder, wie angegriffen sich manche Menschen von davon fühlen, dass für mich bestimmte Eigenschaften eine Person als Partner nicht mehr in Frage kommen lassen.

Ich bin nicht zu einer Beziehung verpflichtet, ich bin kein ausgemachter Beziehungsmensch, ich wünsche keine Kinder und ich suche weder einen Vorsorger, noch benötige ich aus Imagegründen einen Partner. In anderen Worten, ich kann es mir leisten, mich nicht mit einer halbherzigen Beziehung zufrieden zu geben. Dabei kann ich mir nicht aussuchen, welche Eigenschaften mich begeistern und von welchen ich mich umgekehrt abgestoßen fühle. Dass mich beispielsweise übergewichtige Männer nicht interessieren, ist keine rationale Entscheidung, sondern liegt vielmehr daran, dass sie auf mich keinerlei Anziehungskraft ausüben. Ich finde sie einfach nicht attraktiv. Nun mag man sagen, dass ich hier nur "verlange", was ich auch selbst "bieten" kann, da ich selbst eine schlanke Figur besitze. Aber würde sich mein Attraktivitätsempfinden ändern, wäre ich plötzlich selbst übergewichtig? Vermutlich eher nicht, denn der eigene Geschmack passt sich nun mal nicht dem eigenen "Marktwert" an.

Daher empfinde ich auch die Phrase "zu hohe Ansprüche" als Unding. Selbst wenn ich nie wieder das Glück haben sollte, dass sie erfüllt werden, wäre ich in diesem Fall partnerlos doch deutlich glücklicher als mit dem falschen Partner an der Seite. Meine Ansprüche sind daher nicht zu hoch, sondern für mich genau richtig. Zu hoch wären meine Ansprüche bloß, wenn ich mich in dem Glauben wiegen würde, ich hätte ein Anrecht auf den Wunschpartner. Dieses Anrecht habe ich nicht und es hat auch umgekehrt niemand das Recht, von mir zu verlangen, ich möge mich auf einen Partner einlassen, den ich nicht als attraktiv und liebenswert empfinde.

w, 26
 
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  • #22
Und Dein Date hat sich im Gespräch halt mal negativ über seine Ex geäußert. Nicht schön, aber sicher auch kein Weltuntergang. Welche "immense negative Auswirkung" hatte denn diese Kleinigkeit denn jetzt auf Dein Leben?

Schade, dass hier Mann nicht weis, dass es sich nicht gehört, so negativ ungefragt über die Ex zu reden. Das ist für halbwegs niveauvolle Leute ein NoGO. Ich zähle mich dazu und weiss, dass ich nicht alleine mit dieser Meinung dastehe.

Somit ist so eine Aussage keine Kleinigkeit, weil sie über den Charakter des Menschen eine Menge aussagt. Er/Sie ist noch nicht fertig mit der letzten Beziehung und er/sie respektiert weder die alte Beziehung noch die neue Bekanntschaft, weil man der so ein Müll erzählt, was die neue Bekanntschaft einfach auch nichts angeht. Jedenfalls nicht zu diesem Zeitpunkt. Das hat auch was mit Stil und Contenonce zu tun.

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  • #23
Meines Erachtens sind das Menschen, die eigentlich ihre Comfort Zone gar nicht verlassen wollen und nicht in ihrem Leben ändern wollen, schon gar nicht für einen anderen Menschen.
Ich hatte auch ein Date im Frühjahr mit einem Mann, den ich eigentlich ziemlich attraktiv fand, wir haben uns gut unterhalten und es war sehr nett inkl. der Verabschiedung. Und obwohl er unbedingt darauf bestand, dass ich noch bleibe und noch noch ein bisschen bleibe und sich herzlichst verabschiedete, meldete er sich dann nicht mehr.
Als ich nach 2 Wochen mal nachfragte, tat er so, als ob er sooo beschäftig gewesen wäre und er es ja sooo toll fand und wir uns unbedingt sehen müssten.
Wir haben uns dann auch verabredet und dann gings schon wieder los: Er müsse erst noch arbeiten und dann wäre er ja zum Golfen verabredet und danach dann.... um 22 Uhr abends rief er dann an!? Frechheit meines Erachtens.
Er fand es total erstaunlich, wie ich denn auf die Idee kommen könnte, er sei nicht interessiert!
Solche und ähnliche Männer treffe ich dauernd, seit ich wieder suche. ich glaube das liegt am Alter (und zwar am Alter der Männer).
Ich habe auch eine Affäre mit einem Mann, der sich immer ach so sehr freut, wenn wir und sehen und er mich ja so toll findet.Trotzdem ist es seit jeher so, dass er sich nach unseren Treffen erst mal 2-3 Tage kaum meldet. Er war auch so ähnlich in festen Beziehungen.

Zu hohe Ansprüche sind etwas anderes. Ich glaube, dass das einfach unterschiedliche Erwartungen sind.
Zu hohe Erwartungen haben einige meiner Freunde in der Midlife Crisis, die jetzt irgendwie teilweise auf 25jährige scharf sind, die möglichst modeln sollen, studiert haben sollen, aus gutem Hause sein und Kinderwunsch haben sollten. Und meine Freunde wundern sich dann immer, dass das alles nichts wird. Sie selber sind mittel attraktiv, mittel vermögend und ich selber fände sie nicht mal sonderlich attraktiv.
Zu hohe Ansprüche hat man dann, wenn man etwas haben will, was man selber nicht bieten kann.

w,40
 
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  • #24
Hohe Ansprüche sind eine Mischung aus Egoismus und Angst!
Egoismus ist wohl der Hauptgrund für hohe Ansprüche! Das Selbstbild viel zu bieten und dafür auch viel verlangen zu können, ist die Umsetzung der kapitalistischen Idee auf Beziehungsebene.

Angst spielt eine ebenso große Rolle. Die Angst in etwas falsches oder nicht lohnenswertes zu investieren. Dabei erscheinen hohe Ansprüche als die Lösung. Setz man seine Erwartungen sehr hoch, kann das Produkt der Suche nur gut sein. So zumindest die verbreitete, aber auch falsche Annahme!
In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Unfähigkeit sich auf andere Menschen einzulassen. "Sich nicht verbiegen", wie es hier im Forum euphemistisch heisst. Beziehungen sind immer Kompromisse! Immer! Und man "verbiegt" sich immer ein bischen für den Partner, indem man ihm/ihr etwas gutes tut, das man ansonsten nicht getan hätte. Aber "sich nicht verbiegen" wollen heisst hier im Forum oft, bloß nichts investieren!

Ich bitte darum nicht zu verallgemeinern, sondern seine Gedanken nur als seine eigene persönliche darzustellen. Ich gehe mit diesen Gedanken ansatzweise mit, nur muss es mir mit einem Mann an meiner Seite genauso gut gehen, wie bisher, dann lasse ich mich gerne auf den Mann ein. Da sich bisher für mich nur Problemfälle interessierten, da ich angeblich so eine starke Frau bin, habe ich diese männlichen Energievampire einen Korb geben müssen.

Wenn ich einen Mann finde, wo man sich gegenseitig positiv gut tut, dann fallen Kompromisse und dem Anderen was gutes tun ganz leicht. So einen Mann habe ich leider in letzter Zeit nicht kennenlernen dürfen.

w 50
 
  • #25
Hohe Ansprüche sind eine Mischung aus Egoismus und Angst!
Egoismus ist wohl der Hauptgrund für hohe Ansprüche! Das Selbstbild viel zu bieten und dafür auch viel verlangen zu können, ist die Umsetzung der kapitalistischen Idee auf Beziehungsebene.

Hohe Ansprüche sind schlecht und ich bin immer wieder überrascht, dass so viele hier glauben es sei eine Zier!

Aha, also sollte ich mich fröhlich auf einen einsilbigen, miesepetrigen Dummbaddel einlassen - natürlich, hinter der öden Fassade könnte doch ein wertvoller Mensch stecken?

Wie blödsinnig wäre ich, meine Zeit mit tödlich langweiligen Gesprächen zu vergeuden, einen hässlichen, schmuddeligen Gnom anzuschauen und zu hoffen, dass er nach dem ersten Kuss (Igitt brrrr...) zum Prinzen mutieren könnte?

Sorry, ich bemerke schnell, wie der Hase läuft, ob sich zwischen dem Mann und mir ein wirklicher Dialog entwickelt, ob er mit Paroli bieten kann und wir uns gegenseitig weiter bringen. Wenn nicht, dann war die Sache höflich, aber schnell vorbei - besser für ihn, er konnte sich schnell nach einer anderen Frau umsehen, auf jeden Fall besser für mich.

Ich stehe zu meinen Ansprüchen. Punkt.
 
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  • #26
Das ist eine nötigende Floskel, wenn man in den Augen gewisser Leute kein soziales Prestige hat, sich aber trotzdem allen Versuchen, einem dauernd kalten Fisch anzudrehen, entzieht.

Beispiel Privatkuppelei: Die meisten, attraktiven und sexuell aktiven Frauen haben immer so ein eher unauffälliges, wenig attraktives, weibliches Faktotum als Freundin. Mit der teilen sie vieles, aber bei ihren sexuellen Abenteuern kommen sie ihnen eher nicht in die Quere, denn das Faktotum ist nicht attraktiv genug, um auch mal einen Lover zu bekommen. Nun hat die Gutaussehende immer einen Freund, bzw. Saisonstecher. Da sich dadurch die Gesprächsthemen zwischen den Frauen verschieben und das weibliche Faktotum sonst überflüssig wird, muss ihr auch ein Kerl beschafft werden, damit die Damen weiterhin Gesprächsthemen haben. Dafür sucht man dann einen Mann/Jungen, mit dem mans machen kann, der keine Wahl hat und den man durch verbale Nötigung versucht zu zwingen, den Statisten zu spielen. Wie gesagt: Das Faktotum ist sexuell meist völlig uninteressant-da ist halt nichts zu machen.

Beispiel Profikuppelei: Verwendung von Lockvögeln, dann beschwatzen durch professionelles Verkaufspersonal. Kenn ich bisher nur aus dem Fernsehen.

Die Dummen werden verhökert, die etwas schlaueren verkaufen sich selbst und lügen das Blaue vom Himmel runter. Hauptsache Trauschein-vor allem, wenn man selbst nichts zu bieten hat, aber gern Prinzessin von Zamunda sein möchte.

Es geht halt nur um Sex und Geld.
 
  • #27
Zu hohe Ansprüche: Wenn sie unverhältnismäßig höher sind, als das eigene Angebot.

Denn der Gegenüber schätzt den Marktwert des Angebotes. Und fragt sich ggf., ob er sich selber soo weit unter seinem eigenen Marktwert verkaufen soll ?

Oder der Anbieter/in ist unzufrieden weil er meint, zuwenig für sein Angebot geboten zu bekommen ?

d.h. Angebot und Nachfrage kommen nicht zusammen.

Beide begründen es, mit der großen Wichtigkeit dieses "Geschäftes".
Denn es geht um die "Vergabe der Nutzungsrechte ihrer Person, exklusiv auf Lebenszeit."
Und den Gegenüber "ausschließlich und lebenslang" um sich zu haben. Das muß passen, um es lebenslang "ertragen" zu können.

Was ggf. dabei mit viel Geld verbunden ist. Ob als Geber oder Empfänger, oder Investitionen in das Gemeinsame.

Aber manche Männer und Frauen scheinen zu denken, daß lediglich ihre Geschlechtsteile als "Angebot" ausreichen ? Und dem (Irr-)glauben, daß es dafür genügend Nachfrage gäbe.
 
  • #28
Hohe Ansprüche, und ggf. hohe Erwartungen.

Wenn sie sich beim ersten Date nicht in den Gegenüber verlieben - dann Absage, oder kein Interesse mehr.
Auch wenn das Date sehr gut verlief, und sich Beide (lange) wohl fühlten.
Außerdem vermute ich dabei allgemeine Bindungsängste.

Die Leute nehmen sich zuwenig Zeit, und verlangen zuviel in zu kurzer Zeit.
Wie soll der Gegenüber solche Erwartungen erfüllen können ?
Bis zum Speed-Dating: Fünf Minuten Frist - dann alle Chancen vorbei.

Vgl. wie Kaffee: Entweder man nimmt sich Zeit, Ruhe und Atmosphäre, um ihn zu genießen.
Oder gleich optimal gemixt mit gewünschtem Flavour, im Pappbecher "to go".

Was schnell zusammen kommt, kann auch schnell auseinander gehen.
Was Zeit und Raum bekommt, um zu reifen und wachsen - hält besser und länger. Ohne gleich hohe Ansprüche und Erwartungen zu haben. Sondern sich langsam überzeugen lassen.
 
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  • #29
Hallo,

Antworten auf diese, wie auch viele andere Fragen deuten auf eine ganze Menge Frust bei der Partnersuche hin, die dann fälschlicherweise auf das andere Geschlecht projeziert wird. Letzten Endes ist die Situation einfach:

Früher brauchten Männer und Frauen einander aus ganz rationalen Gründen. Geheiratet wurde vielfach primär aus diesen Gründen. Kamen weitere hinzu hat das zufrieden oder gar glücklich gemacht. Heute gibt es die o.g. Zwänge nicht mehr. Ferner sind Trennungen gesellschaftlich akzeptiert. Dies führt zu einer Verlagerung der Primär-Ansprüche ins Äußerliche. Ein Mann muss >1,85m, blond... und eine Frau jünger als 35, schlank... sein. Gleichzeitig sollen die Vorzüge des Singledaseins unangetastet bleiben und und und...
Diese Ansprüche sind definitiv zu hoch und wir genügen einander nicht mehr.

Viele Gewinner in dieser Situation sehe ich übrigens nicht. Selbst diejenigen, die vielen Primär-Ansprüchen genügen finden keine nachhaltige Zufriedenheit mehr.
 
  • #30
Liebe Mitforisten,

ich glaube, der Kernpunkt ist, dass die Anforderungen, die wir alle an das Leben stellen immer höher werden, wir aber gleichzeitig gerne bereit sind, unsere Pflichten nach unten zu korrigieren. Bei der Partnerwahl wird das halt besonders eklatant deutlich, da die Ansprüche nur von anderen Menschen erfüllt werde könnten.

Für mich sind "zu hohe" Ansprüche im Kern falsche, unnötige oder unerfüllbare Ansprüche. Die kommen einerseits aus der sehr präzisen Vorstellung, wie der Partner zu sein hat, dann aus der Verweigerung von Kompromissen und schliesslich aus der Verneinung von Entwicklung. Vielleicht kommt auch noch die Tendenz dazu "unpassende Partner" sofort abzulehnen, ohne ihnen eine Chance zu geben, das Mißverständnis oder den Kernpunkt mangelnder Passung anzusprechen.

Für mich wäre es durchaus im Rahmen einer Beziehung denkbar und sogar gewünscht, von meiner Partnerin auch neue Seiten im Leben kennen zu lernen. Ich fahre beispielsweise nicht Ski - wenn sie das aber begeistert tut würde ich es natürlich lernen. Warum auch nicht - dabei fällt mir kein Zacken aus der Krone! Stellt sich die Frage: wäre eine begeisterte Skifahrerin bereit, mir eine "Chance" zu geben, also mir zu antworten wenn ich sie anschreibe: "Du gefällst mir, aber ich will einen Skifahrer!" Und würde sie akzeptieren, dass ich etwas Übung brauche, bis ich so elegant wie sie die Hänge hinunter brettere....?

Wenn nein, hat sie vielleicht den Mann ihres Lebens abgelehnt. Sportlichkeit wird oft gewünscht: würde es akzeptiert, wenn ein unsportlicher Partner sagt: das ist nur mein innerer Schweinehund - mit Dir gehe ich gerne zum Training, lerne Deinen Sport (schliesslich habe ich keinen eigenen, an dem ich hänge) und gehe jeden morgen um 5.00 mit Dir joggen? Dann ist er sicher nicht lange unsportlich.

Und Saepe_Inscia, zwischen "normalem Mann" und "Gnom" ist ja wohl noch ein kleiner Unterschied, wie auch zwischen "Supermodel" und "alte Hexe"....

Daniel1980
 
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