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  • #1

Was ist eigentlich "bedürftig" und ist das schlecht?

Hallo Ihr, ich las hier in einer der "Wunschlisten", wie "Mann" sich "Frau" wünscht und das stand, sie solle nicht "bedürftig" sein. Ich würde gerne wissen, wie Ihr das seht. Wir äußert sich denn "Bedürftigkeit" und ab wann kann das abstossen?
Wie sollen wir überhaupt als Suchende umgehen mit der Sehnsucht?
Sie cool unterdrücken, um bloß nicht in Versuchung zu geraten, bedürftig zu wirken?
Oder offen schwärmerisch?
Was schlägt in die Flucht und was ist ehrlich?

Ich mache mir in letzter Zeit häufiger Gedanken um meine "Bedürftigkeit". Ja, ich habe Sehnsucht. So richtig. Nach Liebe nämlich. Mein Leben habe ich mir (notgedrungen) ohne Partner eingerichtet. Es hat also nichts mit einem "versorgungsbedürftigen" Weibchen zu tun, materiell schon gar nicht, ich arbeite, denke und handele eigenständig. Und doch fehlt das was. Euch auch? Und wie geht Ihr damit um, wenn Ihr jemanden trefft?

Danke für Eure Meinungen!
W, 46
 
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  • #2
Ein sehr interessantes Thema wie ich finde. Selbst als Mann mache ich mir darüber viele Gedanken. Und ich habe auch schon von vielen Frauen gehört, dass sie lediglich etwas Mitleid mit einem Mann empfinden, der auch nur den Anschein von Bedürftigkeit vermittelt, was auch immer darunter zu verstehen ist und ansonsten von ihm völlig abgeturnt sind, auch wenn sie vorher Interesse hatten. Also müssen wir anscheinend alle unsere Gefühle unterdrücken und nur immer so verdammt cool wirken. Könnte mir vorstellen, dass so etwas auf Dauer auch krank machen kann. Ich werden z. B. richtig traurig, wenn ich merke, dass mir eine Person in die ich mich jetzt über lange Zeit verguckt habe, mittlerweile kaum mehr grosses Interesse entgegenbringt, niemals nachfragt was ich so mache, oder wie es mir geht, immer nur belangloses Small-Talk. Aber ich habe grosse Bedenken einfach nachzufragen, warum sie nicht mehr so ist wie früher, weil das ja als "bedürftig" ausgelegt wird ... Blöde Sache. Ich wäre lieber ehrlich und frei heraus.

m/46
 
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  • #3
Mir fehlt jemand zum Reden, Freude-Teilen und für Sex. Muss nicht die gleiche Person sein. Ich lebe in einer Großstadt, da ist es überhaupt nicht leicht, jemanden kennenzulernen. Eben alles sehr anonym und unverbindlich. Wenn ich dann doch mal jemanden kennenlerne, bin ich eher zurückhaltend und warte ab, wie sich der Kontakt entwickelt. Meist stellt sich heraus, dass es nicht passt, dann geht jeder wieder seiner Wege.
Die Einsamkeit nehme ich lieber in Kauf als Kontakte zu pflegen, die nicht das Wahre sind.
Wenn ich es mit einem "bedürftigen" Mann zu tun habe, ergreife ich die Flucht. Ich will niemandem das Gefühl geben, nur Mittel zum Zweck zu sein und möchte das auch selber nicht.
 
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  • #4
In meinen Augen ist bedürftig sein, ein sehr negatives Wort, wenn es so von dem Anderen gebraucht wird, sehr abtörnend ist.

Bedürftigkeit hat für mich was mit Hilflosigkeit, Unfähigkeit, wie kleines Kind auf die Mutter fokussiert und abhängig zu sein, zu tun.

Ich sehne mich selbstverständlich nach Liebe, Angenommensein, guten Sex und einen zu mir passenden Partner, aber ich ich bin nicht bedürftig danach, weil ich auch ohne so einen tollen Mann, ein für mich gutes Leben habe.

Bedürftig sein ist daher für mich was schlechtes, negatives und unreifes.

w 49
 
  • #5
Bedürftig?

Das sind Menschen die die Verantwortung für Ihre Zufriedenheit und Lebensglück in andere Hände legen wollen. Es ist dieser Anspruch "mach mich glücklich, ich selbst schaffs nicht".

Und ja, das ist negativ, damit überfrachtet man jedes Date und es ist ein Anspruch an dem jeder scheitern muss.

Ja doch, Sehnsucht nach Liebe Sex den hat wohl jeder Single. Das hat nix mit Bedürftig zu tun, das wird es erst wenn man so verzweifelt ist dass man wahllos alles nimmt was sich mit Dir abgeben will.
 
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  • #6
Also ich bin eine Frau und ich finde es total schön wenn mir ein Mann offen seine Gefühle zeigt, Ich find's auch schön dem anderen zu sagen, dass man sich ein Leben ohne nicht mehr vorstellen kann und ähnliches. Ich habe auch gemerkt, dass wenn man Offenheit ausstrahlt man auch andere offene Menschen anzieht. So cool zu tun erspart einem vielleicht den einen oder anderen Korb aber was bringt einem das unter dem Strich. Schlecht ist es glaube ich nur wenn man den Partner unter Druck setzt indem man zB ständig lamentiert wie schlimm das Leben ist und dass der Partner das einzig Gute ist, oder wenn man zur Schau stellt, dass man ohne den Partner total aus den Fugen gerät, der andere also nicht mal eine Stunde was alleine unternehmen kann. Ein Freund von mir hatte man eine Freundin die in Gesellschaft nur mit ihm sprach - sonst mit niemandem - und die immer sagte "wenn du mich verlässt bringe ich mich um" - sowas ist krank.
 
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  • #7
Wie äußert sich denn "Bedürftigkeit" und ab wann kann das abstossen?

Eine Frau wirkt dann bedürftig, wenn sie mich haben will, obwohl sie mich kaum kennt und also meine guten Eigenschaften (ja, auch ich als Mann habe welche) gar nicht in ihre Entscheidung einbezogen haben kann. Ich fühle mich dann nicht als Persönlichkeit, sondern einfach nur als irgendein Vertreter des männlichen Geschlechts wahrgenommen. Das mißfällt mir, ich möchte daß sie sich für mich entscheidet, weil ich ich bin.
 
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  • #8
Das andere Geschlecht merkt sofort, wenn jemand bedürftig ist. Für den einen ist es vielleicht nur ein Date, der Andere macht sich aber große Hoffnungen, dass es endlich mal was werden könnte.

Ein zufriedener Mensch verhält sich eben anders als ein Suchender, der das Glück oftmals in der anderen Person zu finden hofft. Man versucht es zu kaschieren, das klappt aber meist nicht so wirklich.

Gerade Frauen (vielleicht auch Männer, das kann ich nicht so beurteilen) ab ca. 40 werden oft so unlocker, dass ich als Mann das 10 Meter gegen den Wind rieche.
 
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  • #9
Bedürftig ist auf jeden zum Einen finanziell gemeint - es gibt einfach zu viele Frauen im mittleren Alter, die auf den nächsten Versorger warten - und ihn auch dringend brauchen. Sie sind also bedürftig und bekommen ihr eigens Leben nicht geregelt - denn "Vollzeit arbeiten?" Was ist das? Und außerdem habe ich doch Kinder groß gezogen - das muss die Gesellschaft und jeder nachfolgende Mann doch honorieren... (Ironie aus, ist leider durchaus real)

Bedürftig kann auch emotional gemeint sein, dann aber wie hier schon definiert, indem andere für das eigene Glück verantwortlich gemacht werden und damit hohe Erwartungshaltungen entstehen.

Wer einfach ganz normal Sehnsucht nach einer bereichernden Partnerschaft, nach Liebe, Zärtlichkeit und Zweisamkeit hat, ist in meinen Augen nicht bedürftig, sondern völlig normal.

w/43
 
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  • #10
Eine Frau wirkt dann bedürftig, wenn sie mich haben will, obwohl sie mich kaum kennt und also meine guten Eigenschaften (ja, auch ich als Mann habe welche) gar nicht in ihre Entscheidung einbezogen haben kann.

Sexuelle Anziehung läuft im ersten Moment über die individuelle Ausstrahlung und das Aussehen eines Menschen. Wenn eine Frau Interesse signalisiert, dass sie Lust hätte, die guten Eigenschaften eines Mannes bei einem Flirt herauszufinden, wäre dann für dich "bedürftig"?

bei allem Respekt, das macht im realen Leben keinen Sinn...


Bedürftig wirken auf mich Menschen (Männer wie Frauen), die in einer Scheinwelt leben.
Beim Online-Dating Sätze und Zusammenhänge interpretieren, die so gar nicht gegeben sind.
Ansätze zum Stalking fallen für mich auch in diesen Bereich
 
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  • #11
Das andere Geschlecht merkt sofort, wenn jemand bedürftig ist. Für den einen ist es vielleicht nur ein Date, der Andere macht sich aber große Hoffnungen, dass es endlich mal was werden könnte. Ein zufriedener Mensch verhält sich eben anders als ein Suchender, der das Glück oftmals in der anderen Person zu finden hofft. Man versucht es zu kaschieren, das klappt aber meist nicht so wirklich.Gerade Frauen (vielleicht auch Männer, das kann ich nicht so beurteilen) ab ca. 40 werden oft so unlocker, dass ich als Mann das 10 Meter gegen den Wind rieche.

Hier wieder die FS:

Danke für alle Antworten, diese zitierte hier finde ich besonders interessant, weil sie das ausdrückt, was ich meinte. Die meisten, die hier schreiben, sind doch "Suchende". Und ja, wir möchten unser Glück komplettieren, wir suchen danach. Wenn es uns nicht wichtig wäre, würden wir ja nicht suchen. Ich kenne auch viele singles, die die Mühe der Suche gar nicht mehr auf sich nehmen, aus verschiedenen Gründen. Auch teils aus Angst, wieder Enttäuschungen zu erleben.
Die, die nach jemandem suchen, sind bestimmt nicht alle total unzufrieden, sie versuchen aber, dem Glück noch eins obendrauf zu setzen, den einen Punkt, der in ihrem Leben noch nicht besetzt ist, rund zu machen. Ich würde aber nicht von mir sagen, dass ich "unzufrieden" bin oder wirke.

Unzufrieden wirken lang Verheiratete im Übrigen auch oft.

Aber: Wie ist das? Ist "suchend" gleich "unlocker"?
Kann man denn auch "locker und suchend" sein?
Ich finde das so schwierig, da eine Balance zu finden. Ich habe diese Sehnsucht nach einem anderen Menschen, zu dem ich gehöre und der zu mir gehört, in mir. Irgendwann im Laufe eines "Anbahnungsgespräches" werden Splitter dieser Sehnsucht sicherlich sichtbar.
Aber ich sitze ja auch nicht da mit einem bitteren Gesicht und verweinten Augen. Ich bin ein heiterer und humorvoller Mensch mit vielen Leidenschaften und Interessen.

Manchmal, wenn mir ein Mann bei einem Date spontan gefällt, kann es sein, dass meine Fantasie beginnt zu arbeiten. Ob sich das unbewusst überträgt? Und die Coolen nehmen dann gleich reißaus?
 
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  • #12
Eine Frau wirkt dann bedürftig, wenn sie mich haben will, obwohl sie mich kaum kennt und also meine guten Eigenschaften (ja, auch ich als Mann habe welche) gar nicht in ihre Entscheidung einbezogen haben kann. Ich fühle mich dann nicht als Persönlichkeit, sondern einfach nur als irgendein Vertreter des männlichen Geschlechts

Genauso ähnlich geht es mir auch! Als Frau. Allerdings mache ich das "nicht gut kennen" nicht an Zeit fest. Es kann auch jemand nach kurzer Zeit meine Besonderheiten erkennen und ich bei anderen.

Bedürftig bedeutet für mich, dass ein Mensch soz. "Sehnsucht ohne Selbstbewusstsein" hat. Dass er sich anderen unterwirft, um nicht alleine zu sein, keine eigenen Vorstellungen hat, in keinster Weise versucht, sein Leben selbst zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen. Z. B. jemand, der in unglücklichen Beziehungen bleibt oder irgendeinen Partner sucht.

Dass man MAL die Verantwortung an andere abgibt, sagt, "ich schaffe es nicht ohne dich", hilfsbedürftig ist, sehe ich, obwohl das Wort bedürftig enthalten ist, nicht als die negative Form von Bedürftigkeit. Zum Beispiel gibt es Menschen, die sich nach anderen sehnen, sich vielen gegenüber aber auch fremd fühlen. Wenn dann die richtige Vertrauensperson da ist, brauchen sie diese. Damit habe ich kein Problem.
 
  • #13
Unzufrieden wirken lang Verheiratete im Übrigen auch oft.

Viele der lang Verheirateten sind es auch.

Aber: Wie ist das? Ist "suchend" gleich "unlocker"?

Krampfhaft suchen = unlocker, bedürftig, egal mit welchem Hintergrund.

Kann man denn auch "locker und suchend" sein?

Zufrieden mit sich sein, den Tag schön finden und genießen können ohne Sie/Ihn, gerne kann, wäre schön aber nix muss = locker und suchend
 
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  • #14
also ich muss schon sagen - solange ich nicht total in jemanden verknallt bin, bin ich nie bedürftig. Da ist das Leben auch alleine OK. Jedoch bin ich ganz automatisch "bedürftig", wenn ich verliebt bin - ich habe nämlich großen Bedarf nach einer ganz bestimmten Person - seelisch, geistig, körperlich!
Dagegen kann man doch wohl nichts tun.
w
 
  • #15
Kann man denn auch "locker und suchend" sein?

Ja, kann man. Nämlich indem man in Dates reingeht mit der Erwartung eine gute Unterhaltung zu führen, einen tollen Menschen zu treffen. Ob dann mehr daraus wird sieht man dann. Das geht am besten wenns wirklich darum geht ein gutes Leben rund zu machen. Es geht nicht wenn man den anderen sieht und den unbedingt haben will ohne ihn wirklich zu kennen. Dann verkrampft man, macht im Bemühen alles richtig zu machen alles falsch. Wird unlocker.

Es ist wie immer im Leben, komm ich aus einer Position wo ich weiss es ist gut so, könnte noch besser werden mit dieser Person (oder Job) aber es muss nicht unbedingt kommst Du am besten an. Was auch der Grund ist wieso Frisch verliebte sich oft vor Angeboten kaum retten können.
 
  • #16
Kalle hat recht, gehe zum Date, mit der Inspiration: Ich möchte einen schönen Tag haben, lerne einen netten Menschen kennen und sonst nix. Da entsteht keine Erwartungshaltung, keine Spannung, worauf man denn jetzt wieder achten muss und ob dies, das und jenes passt. Das Kopfkino schon vorher abschalten.
 
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  • #17
Da entsteht keine Erwartungshaltung, keine Spannung, worauf man denn jetzt wieder achten muss und ob dies, das und jenes passt. Das Kopfkino schon vorher abschalten.

Stimmt. Und das hat auch was mit der Scheinwelt, in der manche leben, und mit Selbstbewusstsein zu tun. Wer selbstbewusst ist, geht automatisch mit einer angemessenen Erwartung in ein Date. Weil er selbst auswählt und nicht denkt, ich treffe jemanden, der mich jetzt haben wollen soll. Die erste Frage ist doch, ob man selbst mehr will als eine nette Unterhaltung.

Übermäßige, unangemessene Erwartungen, das ist, was einen negativ bedürftig erscheinen lässt. Manchmal sind die Übergänge auch fließend. Wie gesagt, ein in die Hand genommen werden, oder mal hilflos sein, finde ich nicht schlimm, weder für Frauen noch für Männer. Es ist aber die Frage, ob der andere Part das auch so sieht. Außerdem muss ihm bewusst sein, dass er nicht irgendjemand ist, sondern speziell von dem Menschen ausgewählt, die ihn braucht.
 
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  • #18
Suche ich mein Sahnehäubchen oder muss ich einen Mangel ausgleichen. Letzterer sollte anders ausgeglichen werden, sonst entsteht eine Abhängigkeit.

Im Übrigen, viele sind nicht mehr auf der Suche, aber nicht, weil sie glücklich sind, sondern weil sie sich daran gewöhnt haben. Das funktioniert zwar irgendwie, ist aber nicht erstrebenswert. Der Sinn des Lebens besteht doch nicht darin, es irgendwie rumzukriegen, sondern Freude daran zu haben!
 
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  • #19
Hallo, FS gute Frage
Meine Erfahrungen sind gerade in der Kennenlern-Phase ist es wie ein "Minenfeld"
Bin ich locker, entspannt kommt es wie nur mäßig interessiert beim gegenüber an.

Bin ich aber wie zuletzt engagiert, offen und bereit mich einzulassen werde ich
hm, unsicher anhänglich und bedürftig und bemerke dies selbst erst wenn ich schon vom " Seil"
gefallen bin.

Tja gerade wenn die Emotionen in`s Spiel kommen und ich meine keinen Sex sondern sich
so richtig auf die klassische Art Kennenlernen Aktivitäten versage ich völlig und das mit 47 zig

(M47)
 
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  • #20
ich treffe jemanden, der mich jetzt haben wollen soll. Die erste Frage ist doch, ob man selbst mehr will

Das scheint mir der wesentliche Punkt zu sein: bin ich die Person die wählt, oder die Person die gewählt werden soll? Bin ich zu Zugeständnissen bereit, damit die Entscheidung zu meinen Gunsten fällt? Oder bleibe ich mir treu, auch auf das Risiko hin, daß ich es dann eben nicht bin?

Zu einer entscheidenden Veränderung kommt es allerdings, wenn einer von beiden sich verliebt, und zwar so sehr verliebt, daß außer diesem einen Menschen kein anderer mehr in Frage kommt. Denn nun hängt das weitere Lebensglück an dieser einen Person, und das macht in der Tat bedürftig.

Also lieber nicht zu heftig verlieben (oder es zumindest nicht zeigen), so lange noch die Gefahr besteht, daß der andere darüber die Flucht ergreift. (m)
 
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  • #21
Wer "bedürftig" ist, braucht etwas. Liebe Anerkennung, Geld, Sex - aber es ist da viel mehr denkbar: Einen Unterhalter, einen Job, einen Gesprächspartner, einen Guru, einen Wegweiser .... .

Wer das gegenüber einem anderen äußert, bringt damit meist den Wunsch auf den Tisch, der andere möge es ihm geben.

Für mich ist die Frage, was er tut, wenn ich es ihm nicht gleich gebe. Wenn er dann anfängt zu klammern und zu fordern, will ich mit ihm nichts mehr zu tun haben. Denn dann geht es ihm um seine Bedürfnisse, und meine sind ihm nicht wichtig.

Wenn er die Verantwortung für seine Bedürftigkeit selbst übernimmt, und mit mir gemeinsam einen Weg sucht, der die Bedürfnisse von beiden befriedigt ist das einfach großartig :))

w/52
 
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  • #22
Zu einer entscheidenden Veränderung kommt es allerdings, wenn einer von beiden sich verliebt, und zwar so sehr verliebt, daß außer diesem einen Menschen kein anderer mehr in Frage kommt. Denn nun hängt das weitere Lebensglück an dieser einen Person, und das macht in der Tat bedürftig.

Also lieber nicht zu heftig verlieben (oder es zumindest nicht zeigen), so lange noch die Gefahr besteht, daß der andere darüber die Flucht ergreift. (m)

Naja, das finde ich absolut nicht. Abhängig und bedürftig von einer bestimmten Person zu sein, finde ich nicht schlimm. Erscheint mir etwas leidenschaftslos, dieses "Du bist nur mein Sahnehäubchen, aber ich könnte auch ohne dich".

Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn ein Mensch an einem anderen hängt, solange es halbwegs dem Alter gemäß realistisch ist (für einen 30 oder 40 jährigen fände ich es komisch, sich in die Unbekannte vom (Pausen-)Hof zu verlieben, denn er sollte schon andere, echte, tiefe Erfahrungen gemacht haben. Für jemanden noch junges ist das etwas anderes).

Ich stimme zu, dass das Auswählen im gegensatz zum Ausgewähltwerden weniger bedürftig macht. Aber eher in einem allgemeinen Sinne. Wenn man jemanden ausgewählt hat, darf man an diesem auch hängen. Das sehen die Menschen unterschiedlich, hat vielleicht auch etwas mit dem Selbstbild zu tun. Ich finde es süß, wenn ein Mann wirklich an mir hängt (und nicht nur an irgendeiner Frau, die ihm die Einsamkeit nimmt).

Natürlich wird er dadurch weniger rar, und man sieht ihn als selbstverständlicher, aber das ist ein anderes Thema. Anhänglichkeit erzeugt aber auf jeden Fall auch positive Gefühle. Ganz furchtbar finde ich solche, die heftiges Verlieben nicht zeigen - ein Leidenschaftskiller.
 
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  • #23
Den Begriff "bedürftig" bzw. echte Bedürftigkeit sehe ich auch negativ. Darunter verstehe ich echte Abhängikeit (emotional, finanziell, körperlich).

Bedürftigkeit wird (insbesondere von Frauen) aber leider meist völlig falsch verstanden. Hier gilt man ja meist schon als "bedürftig", wenn man als Frau die Initiative ergreift oder einem Mann offen zeigt, dass man ihn sympatisch findet - man solle das tunlichst unterlassen. Das hat aber nichts mit Bedürftigkeit zu tun.

Wenn man Sehnsucht nach einem Menschen hat, verliebt ist, dann ist es doch nur menschlich und natürlich, dass man das auch zeigt, zumal der jeweils andere das sonst ja auch schlecht riechen kann. Seine Sehnsucht stattdessen praktisch zu unterdrücken/zu verstecken, kann ja wohl auch kaum gesund sein und hat auch nichts mit offener Kommunikation zu tun.

m
 
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  • #24
Sehr gute Frage. Allgemeine Bedürftigkeit: Manche sind und auch ich je nach Verhalten wäre scheinbar bedürftig, wenn man/ frau sich einfach so oder aufgrund von Sympathieempfinden oder aufgrund von Interesse offen und an Reaktion interessiert zeigt. In Wahrheit besteht gar keine "schlimme" Bedürftigkeit.

Spezielle Bedürftigkeit (also bezogen auf ein Gegenüber, das man schon kennenlernt): Wenn ich (m) mich verliebt habe. Manche Frauen denken, das Verlieben ist eine Domäne der Frauen, es sei bei Männern unmännlich. Manche Frauen finden es gerade toll, wenn der Mann in sie verliebt und anhänglich ist, und finden das süß. Das wiederum kann für mich, je nach Art und Weise, bedürftig rüber kommen. Außerdem möchte ich nicht als süß angesehen werden; ich bin nämlich trotz Verliebtheit erwachsen/ selbstbewusst/ nicht träumerisch. Am besten finde ich, wenn die Frau mein Verliebtsein bemerkt, es mag und mich weiter für voll nimmt; sie kann ja ihre Liebe für mich ihrerseits zeigen. Verliebtsein und trotzdem erwachsen sein, finde ich gut. Manche Frauen wäre es nach außen zwar peinlich, wenn das Verlieben entsteht, wollen es in ihrem Herzen aber gerne und denken oder kommunizieren, dass es "unter uns bleibt". Ja, natürlich, sehe ich auch so. Wenn ich der Frau meine Emotionalität zeige, braucht sie nicht zu befürchten, dass ich das in der Öffentlichkeit auch so mache. M 48
 
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  • #25
"Bedürftig" ist in meinen Augen ein Unwort.

Im Grunde wird es dann verwendet, wenn zwei nicht das Gleiche füreinander empfinden. Derjenige, der mehr empfindet, wird dann schon mal gerne als "bedürftig" abgestempelt - einfach, weil der andere keine Lust auf ihn hat aber ihn eventuell noch eine Weile warmhalten will.

Wir haben alle Bedürfnisse. Beziehungen sind dazu da, einen Großteil unserer nichtmateriellen Bedürfnisse zu befriedigen. Wer das leugnet, will vermutlich lieber nehmen statt geben.
 
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  • #26
Also lieber nicht zu heftig verlieben (oder es zumindest nicht zeigen), so lange noch die Gefahr besteht, daß der andere darüber die Flucht ergreift. (m)

Ich bins, die FS:

Das hier Zitierte ist auch so ein Knackpunkt....

Könnt Ihr Euren Gefühlen Befehle erteilen? Also ich nicht.
Klar kann ich versuchen, die Gefühle unter dicken Sohlen in Schach zu halten, aber das ist doch auch nicht natürlich.
Was nicht bedeutet, dass ich dauer-verliebt bin.
Aber manchmal trifft es mich nach kurzer Zeit dann doch spontan, d.h., so etwa nach ein paar Wochen, um es mal genau zu sagen.

Nun habe ich es in letzter Zeit öfter gehört, dass man sich lieber verstellen soll, um bloß niemand in die Flucht zu schlagen.
Ich glaube schon, dass der Umgang mit Verliebten schwierig ist, besonders wenn man ihre Gefühle nicht teilt. Einige lassen sich aber auch von fast jeder Gefühlsregung in die Flucht schlagen, oder? Gefühle kommen unterschiedlich, so unterschiedlich, wie Menschen sind. Beim einen schneller, bei einer anderen sehr langsam.

Manch einen scheint das so zu irritieren, dass lieber gleich Schluss gemacht wird.
Denn einen Korb zu geben bei Verliebtheit, also bei Bedürftigkeit, das riecht doch nach Stress pur, oder? ;-)
 
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  • #27
bedürftig: Menschen mit wenig Selbstachtung und Selbstliebe. Nehmen jeden zum Partner, egal ob es passt oder nicht. Es gibt für solche Menschen nur ein Ziel: nicht allein sein, das halten sie nicht aus, trennen sich erst von einem nicht passenden Partner, wenn der nächste Märchenprinz auf weißem Pferd schon am Horizont erkennbar ist.
 
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  • #28
Liebe FS

Mal sachlich und an die Fakten gehalten kommt befürftig natürlich von befürfnis...

Liebe, Sex, Essen, Trinken, zweisamkeiten, Freunde etc....alles dies sind Bedürfnise die wir mehr oder weniger befriedigen wollen..

Was daran negativ sein soll oder was sonst aus jeder Phantasie der einzelnen entspringt kannst Du selber beurteilen..

Grundsätzlich ist also auch dein Bedürfnis völlig normal und für dich und dein Element angemessen..

Liebe Grüße

M

..
 
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  • #29
Außerdem möchte ich nicht als süß angesehen werden; ich bin nämlich trotz Verliebtheit erwachsen/ selbstbewusst/ nicht träumerisch.

In meiner Welt ist erwachsen und selbstbewusst kein Widerspruch zu süß. Ich sehe Männer auch als süß. Wenn beide Seiten bedient werden, man jemanden selbstbewusst und zugleich süß findet, ist das für mich ein schönes Gefühl. Träumerisch ist so ein Ding, auf der einen Seite ist eine gewisse Verträumtheit schön, aber, wenn es in "Spinnereien" ausartet.

"Bedürftig" ist in meinen Augen ein Unwort. Im Grunde wird es dann verwendet, wenn zwei nicht das Gleiche füreinander empfinden. Derjenige, der mehr empfindet, wird dann schon mal gerne als "bedürftig" abgestempelt...

Ja! Da ist auch viel dran. Es bleibt aber noch der Punkt mit der Selbstachtung, wie auch vom Vorgänger beschrieben. Wenn jemand z. B. unbedingt einen Partner an seiner Seite braucht und durch Fehlverhalten des Partners die Beziehung zu den Kindern gefährdet - das ist ein typisches Beispiel, wo ich Bedürftigkeit sehen würde. Aber natürlich, oft wird es zu Unrecht unterstellt. Wenn jemand unbedingt jemanden als Partner an der Seite braucht, ohne verliebt zu sein - das ist doch auch Bedürftigkeit. Wenn es um die Gefühle geht, die man für jemanden hegt, finde ich den Begriff auch unangebracht.
 
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  • #30
Bedürftig ist für mich ein Mann oder eine Frau, der/die sich Hals über Kopf in eine Person verliebt, ohne dass diese Person überhaupt näheres Interesse bekundet hat. Und auch nicht aufgibt und trotzdem immer weiter an diesem Menschen klemmt. Das ist für mich bedürftig, verzweifelt, hilflos.

Ich habe auch Sehnsucht, und ich glaube, wir alle brauchen Liebe, aber ich beherrsche mich soweit, dass ich einen potentiellen Partner nicht in die Flucht schlage oder wenn ein Mensch nicht will, dann lasse ich ihn schweren Herzens in Ruhe. Das ist schwer, ich weiß, das kann man aber lernen. Das hat nichts mit sich "cool" geben zu tun, sondern mit Verstand und Einsicht zu wissen, was besser für einen ist.

Bedürftig ist auch, sich unbedingt für eine einzige Person aufzusparen und dann jahrelang nichts anderes mehr sehen zu wollen.

Bedürftigkeit kann man vermeiden, indem man sich regelmäßig und häufig mit anderen Menschen austauscht und auch mal was neues kennenlernt, so wirkt man eben nicht mehr so bedürftig und fixiert auf eine einzige Person und wird ein bißchen lockerer und weniger euphorisch.
 
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