G
geloeschter Nutzer
Gast
- #61
...wenn eine Frau - trotz Kinder - Karriere machen will, und sich nicht nur als Mutter definieren möchte, ist sie eine egoistische Rabenmutter.
Festzuhalten ist: den Vorwurf bekommt sie in der Regel von anderen Frauen, die natürlich problemlos beides hinbekommen.
...wenn ein Mann dasselbe tut, klopft man ihm noch auf die Schulter.
In der Regel macht das nicht seine Frau, denn die findet selbstverständlich, dass er in vielen Fällen hier sicher einen anspruchsvollen Job mit über 35 Stunden pro Woche hat.
...wenn Männer ausgeglichenere Frauen haben wollen, die „mehr sind als nur Mutter“, dann müssen sie ihre Frauen dabei unterstützen, aus dieser Rolle auch ausbrechen zu können.
Vollkommen richtig. Gesellschaftlich könnte man das Problem lösen, indem man die Aufgabenteilung unterstützt. Also zum Beispiel nur noch gleich lange Elternzeiten für Mann und Frau und keine Alibi-Familienurlaube der Männer mehr. Verkürzung der Elternzeit für Frauen. Frauen müssen nach der gesetzlichen Karenzzeit erstmal wieder im gleichen Umfang wie vorher arbeiten gehen, die Männer können dafür zu Hause bleiben.
Ich warte jetzt auf die Proteste hier mit der Argumentation, dass ja Frauen viel näher am Kind dran sind und Männer sie gerade am Anfang überhaupt nicht hinreichend ersetzen können. Wegen der Schwangerschaft, der Hormone, blablabla.
Sorry: in unserer Gesellschaft sind es nicht nur die Männer, die Gleichberechtigung verhindern, obwohl die natürlich auch ihren Anteil haben. Es gibt auch reichlich Frauen, die sich für ein paar Jahre in ihrer Mutterrolle ganz wohl fühlen und diese Gleichberechtigung gar nicht wollen. Die Entscheidung darüber, wie das geregelt wird, trifft bei uns in der Regel die Frau, nicht der Mann. Und gerade die Frauen, die nicht durch eine besonders weitreichende Ausbildung glänzen und sich einen im Status und im Einkommen besser dastehenden Mann geangelt haben. sind dann mit Kind und Haushalt schon völlig überfordert und würden das, was sie an Gleichberechtigung fordern, gar nicht erfüllen können. Da geht es nur darum, dass der Mann ihnen einen Teil ihrer Aufgaben abnimmt, nicht darum, dass sie arbeiten und gleiches Geld verdienen.
In Skandinavien funktioniert es. Im früheren Ostblock auch. Da war auch selbstverständlicher, dass Frauen nicht zur Glucke werden können, sobald sie Mutter sind.
In meinem Umfeld beobachte ich: je besser gebildet die Frauen sind, desto eher nimmt der Mann ausführlich Elternzeit. Und je besser gebildet beide sind, desto eher leben sie Gleichberechtigung.