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  • #1

Was ist passiert? Kompatibilitätsprobleme nach 1,5 J.?

Ich (m24) bin seit ca 1,5 Jahren mit meiner Freundin zusammen und wir wohnen jetzt knapp ein dreiviertel Jahr zusammen.
Zuerst klappte es gut mit uns, wir schienen zueinander zu passen, aber mittlerweile streiten wir fast regelmäßig und immerwieder über die gleichen Themen:
- unterschieldiche Vorstellungen bzgl. Freizeitgestaltung / versch. Interessen:
Sie stellt sich zunehmend zwischen mich und meine Freunde und Hobbies und ist der Meinung, ich verbringe zu wenig Zeit mit ihr.
Auf der anderen Seite wird meine Bereitschaft, Zeit nur mit ihr zu verbringen bzw. meine Freunde und Hobbies zu vernachlässigen immer geringer. Sie fühlt sich deswegen oft zu wenig geliebt.

- unterschiedliche Vorstellungen bzgl. Familien- und Zukunftsplanung:

- unterschieldiches Abstandsbedürfnis:
ich verbinge gern auch mal Zeit von ihr getrennt bzw. mit meinen Freunden. Sie dagegen würde sich am liebsten an mir festkleben. Wir gehen z.B. immer zu zweit einkaufen. Ich könnte mich darüber jedesmal aufregen, weil wir in der Zeit getrennt das doppelte an Haushaltsaufgaben bewältigen könnte.
Wenn sie zu Freunden/ Festen/ in die Disco o.ä. mitgeht, verliert sie mich keine Minute aus den Augen. Gehe ich tanzen, stellt sie sich an den Rand und guckt zu (sie hat keine Lust zu tanzen), bei Freunden nimmt sie nur an Unterhaltungen teil, in denen ich beteiligt bin usw.

Wir streiten uns regelmäßig über diese Themen (teilweise recht heftig). Nach dem Streit reißen wir uns beide wieder zusammen, das ganze klappt einige Wochen wieder besser - solange, bis wieder genügend Frust angestaut ist - dann wird es wieder schlimmer und es folgt wieder Streit.
Der Abstand zwischen den Streitereien wird immer kürzer, weil ich jetzt vermehrt auf meine Wünsche bestehe und sie durchsetzte bzw. weil ich sie ihre Wünsche nicht mehr so oft durchsetzen lasse.

Jetzt zu den eigentlichen Fragen:
- Kann es sein, dass sich nach 1,5 Jahren Beziehung solche Kompatibilitätsprobleme ergeben bzw. erst so spät bemerkt werden? Wie seid ihr mit ähnlichen Erfahrungen umgegangen?

- Wieso verhalte ich mich/ wir uns anders als anfangs? Egoismus? Gleichgültigkeit? oder einfach Selbsterhaltungstrieb? (Klar, dass die Verliebtheit am Anfang auch einiges ausmacht - aber kann sie anscheinend so verschiedene Menschen zusammenbringen?)

- Meine Gefühle für sie schwanken mit den Beziehungsphasen mit. In den Streitphasen und immer öfter auch dazwischen bin ich der Meinung, es wäre besser, die Beziehung zu beenden ( nicht weil ich wütend o.ä. bin, sondern weil ich denke, dass es so keine Zukunft haben kann. In mir wächst das Gefühl, dass wir nur noch zusammen sind, weil wir einander gewohnt sind. Was meint Ihr dazu?
 
  • #2
Als Frau, die auch deine Oma sein könnte, sehe ich das als ganz normal an.

Ihr seid noch sehr jung, seid schon recht lange zusammen, ward also noch viel jünger, als ihr zusammen gekommen seid.

Inzwischen hat euch der Alltag eingeholt, die erste Verliebtheitsphase ist vorbei und es muss sich langsam zeigen, wie stabil die Füße sind, auf denen eure Beziehung steht.

Wenn ein Partner zu sehr klammert, erstickt der andere langsam. Das ist nicht gesund - für keinen von euch! Jetzt müsst ihr gemeinsam prüfen, ob ihr euer Nähe-Distanz-Bedürfnis angleichen könnt (durch Kompromisse) oder nicht.

Es kann durchaus sein, dass ihr eben nicht auf Dauer zusammen passt. Um das wirklich zu klären, müsst ihr miteinander reden. Jeder von euch muss sich klar definieren (lernen).

Ihr müsst klären, wo eure gemeinsamen Ziele und Vorstellungen sind, ob sie überhaupt mehrheitlich (noch) vorhanden sind.

Eine Beziehung ist auch Arbeit und ein Aufeinanderzugehen. Wenn die Ziele und Wege nicht genügend parallel laufen, dann seid ihr nicht füreinander bestimmt.

Es braucht schon auch eine gewisse Erfahrung, um mit diesen Problemen umgehen zu können. Um eine reife Beziehung zu führen, muss man auch reif genug sein. Es ist durchaus möglich, dass euer beider Ist-Status da auch noch einen unterschiedlichen Level hat.

Jedenfalls ist es nicht gut, wenn man versucht, aus dem Partner einen siamesischen Zwilling zu machen - ebenso ist es falsch, als Paar so leben zu wollen, als sei man noch Single.

Redet miteinander und versucht, eine gesunde Balance miteinander zu finden. Und ja, es kann durchaus sein, dass eure Beziehung inzwischen mehr von Gewohnheit geprägt ist, als von Zuneigung.

Das Klammern deiner Freundin könnte auch ein unbwusstes Symptom dafür sein. Ihr ist evtl. auch klar, dass es im Alltag nicht wirklich passt und die Verlustangst verleitet sie zum klammern. Und bei dir äußert sich das eher im Fluchtreflex. Die Ursachen dürften die selben sein.

Du wirst mit ihr reden müssen - sachlich, ohne Streit! Die User hier können da nicht viel weiter helfen, sondern nur Vermutungen anstellen.

Allse Gute für euch Zwei!
 
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  • #3
Ich stimme in vielem mit Angeline überein - außer in dem Punkt, dass ihr schon lange zusammen seid. Wenn ich das richtig überblicke, kanntet ihr euch weniger als ein Jahr, bevor ihr zusammengezogen seid. Zu früh. Noch in der Verliebtheitsphase - die sollte man immer abwarten, bevor man größere Aktionen startet.
Du fragtest, ob die Verliebtheit sehr unterschiedliche Leute zusammenbringen kann - ich sage: Na und ob! Aber immerhin habt ihr nicht geheiratet, sondern seid "nur" zusammengezogen. Ich hoffe, dass du ein paar der schon genannten Ratschläge umsetzen kannst, muss dir aber sagen, dass ich skeptisch bin - du scheinst verständlicherweise sehr genervt zu sein und bewegst dich emotional bereits von ihr weg.
(w,42)
 
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  • #4
Ich kann Dir einen Tipp geben, egal mit welcher Frau Du zusammen sein wirst, Du wirst nie etwas haben, wo Du 100 Prozent sagen kannst, alles passt, es ist irgendwann immer was.

Ich deute es von außen folgendermaßen: Sie "bedrückt" Dich schon fast um Nähe, obwohl sie bei einem "ein Schritt näher kommen" deinerseits nachlassen wird.
Du bist auch richtig festgefahren, so dass Du schon fast "aus Prinzip" weniger mit ihr und mehr von dem machst, was sie anprangelt.

Ihr befindet Euch gerade in einem "Machtkampf" und verliert das wichtige aus dem Augen,,,und beide Fronten verhärten sich immer mehr und mehr.

Ich müßt dem ein Ende setzen und Euch beiden zugestehen, das ich Euch festgefahren habt.

Ein Paartherapeut kann diese Muster lösen, also Strategien aufzeigen, oder ihr versucht es. Zum Beispiel Du zeigst Ihr und das auch wirklich umgesetzt, das ihre Wünsche und Bedürfnisse respektiert werden. Du hällst mal inne und lässt ihr den Vorrang.
Dabei wird sie es auch tun müssen für Dich nach einer Weile und auch Dir den Vorrang lassen.

Am Ende setzt ihr Euch zusammen und sagt Euch gegenseitig was daran gut war und was schwer. Ihr probiert etwas, bis ihr Eure passenden Rythmus findet.

Aber ein Opfer müsst ihr beide bringen, die Beziehung ist wie ein Unternehmen, es muss funktionieren und jeder hat seine Position..
Ich glaube wenn Sie weg wäre, hättest Du null Bock auf Deine Kumpels...wärest Du nur bei ihr, würde sie langsam nach Freiraum ringen....und so wird vieles buwusst und spielt sich ein...

Wichtig: Ihr würdet einsehen, das es eigentlich um zwei verfestige Fronten geht, um ein Machtkampf für nichts! Das passiert immer wieder und wird schlimmer, weil keiner nachgibt!!!
Also wieder reparieren auf Status: NORMAL!

WEIL Du sie liebst und Sie DICH
 
  • #5
Mitbringen unterschiedlichen Nähe und Distanzbedurfnis ist eine glückliche Beziehung im Gründe nicht möglich. In den entscheidenden Fragen des Lebens seit ihr unterschiedlicher Meinung, wie soll das gehen. Da jetzt die verliebtheitsphase vorbei geht, zeigt sich ob ihr zusammen passt oder nicht. Ihr tumbes nicht und seit viel zu früh zusammen gezogen. Entweder ihr könnt das Bedürfnis des anderen akzeptieren und einen Kompromiss finden mit dem ihr beide leben könnt,oder nicht. Scheinbar könnt ihr nicht einmal darüber sprechen, euch nur mit Vorwürfen überschütten. So findet ihr keinen weg zummen.
 
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