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  • #1

Was ist so schlimm daran introvertiert zu sein?

Ich (37) habe zunehmend den Eindruck, dass es ein Manko bei der Partnersuche ist, wenn eine Frau ruhig und introvertiert ist.
Irgendwie scheint man dann total uninteressant zu wirken.
Ein Mann sagte mir mal nach einem Treffen, dass er sich gar nicht vorstellen könne, dass ich schon Partner gehabt habe. Wie ich die denn überhaupt kennengelernt habe.

Meine Beziehungen sind allerdings immer an meiner zurückhaltenden und introvertierten Art gescheitert. Ich wurde nicht für vollgenommen und wurde nicht respektiert.
Dabei bin ich gebildet, liebe tiefgründige Gespräche und habe genügend Interessen. Ich mag halt nur keine Oberflächlichkeit und bin kein Mensch fürs Partyleben.

Leider fällt mir desöfteren auf, wenn ich neue Bekanntschaften mache, dass ich schnell belächelt werde oder ignoriert werde, wenn ich mal Scherze mache.

Welches Problem haben andere damit, wenn man ruhig und nicht so locker ist?
 
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  • #2
Es ist nichts schlimmes daran introvertiert zu sein, aber bei dir schein ein anderes Problem vorzuliegen, dass du mit Introvertiertheit verwechselst. Ich bin auch introvertiert, aber belächelt oder sogar beleidigt wurde ich noch nie, ganz im Gegenteil. Wenn dich jemend für deine Aäßerungen belächelt und nicht ernst nimmt, kanns auch am Inhalt liegen. Introvertiert ist auch nicht gleichzusetzen mit langweilig oder nicht witzig oder nicht schlagfertig. Wenn du jemanden in deinem Umfeld hast, der in der Lage ist ein objektives Bild über deine Wirkung auf andere zu geben, dann frag danach. Es bringt nichts sich hinter selbst erfundenen "Diagnosen" zu verstecken, sondern es müssen Eigen- und Fremdbild abgelichen werde. Kann sehr schmerzhaft und unangenehm werden, aber es ist eine Chance an sich zu arbeiten.
 
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  • #3
Hallo, ich bin w,35, und dir wohl in vielen Dingen nicht unähnlich. Lass dich nicht verunsichern, und bleibe so, wie du dich wohlfühlst. Wer dich so nicht mag, passt halt einfach nicht zu dir. Tipp: Ich lese gerade das Buch "Still - Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt" von Susan Cain, Riemann Verlag. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Buch dir ähnlich viel gibt wie mir.
 
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  • #4
Hallo FS,

ich (w) bin auch ein ruhiger Vertreter.

Ich mußte immer wieder im Leben die Erfahrung machen,
dass einem generell nicht so viel zugetraut wird, wie den
"Rampensäuen".

Auch bei der Partnersuche war das immer ein Hindernis
für mich.

Ich bin zur Zeit auch Single und suche einen Mann, der
ähnlich gestrickt ist wie ich.

Denn ich finde, ein extrem extrovertierter Mann paßt nicht zu einer
introvertierten Frau. Und umgekehrt.

Mir gefallen auch lieber ruhige ernsthafte Männer.
 
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  • #5
#1 hat eine sehr passende Antwort geschrieben. Wie du genau rüberkommst, das kann dir niemand hier anonym sagen, ohne dich live zu erleben. Daher ist das Fremdbild durch gute Freunde, die dich richtig kennen und offen zu dir sind, der beste und einzig richtige Weg.

Als Mann finde ich eine ruhige Frau, die ein bischen introvertiert ist, keinesfalls "schlimm". Viel angenehmer jedenfalls als eine schrille Egomanin. Wichtig wäre mir nur, daß sie, sobald sie wirklich Vertrauen zu mir aufgebaut hat (Das gilt ebenso in meinem Freundeskreis) etwas aus sich heraus geht, sich wirklich zeigt und in die Beziehung einbringt. Beim Kennenlernen sehe ich das erstmal gelassen und habe Geduld. Ich mag auch keine Oberflächlichkeiten, bin aber das Gegenteil von introvertiert.
 
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  • #6
Daran ist gar nix schlimm, lass dich nicht von Selbstzweifeln auffressen.
Auch du wirst (gerade durch diese Charaktereigenschaft) eine passende Partnerin finden.
 
  • #7
Sorry aber es nervt wenn jemand introvertiert ist. Ich erfülle gerne Wünsche und mag, wenn die Frau sagt "ich wünsch mir dies ..." "können wir das .... unternehmen" ... oder "können wir dieses essen ..." einfach deshalb, weil ich selber relativ unsensibel bin und es auch nicht schaffe, die Dinge zu erraten.

Jemand der introvertiert ist, erwartet es, daß sein Gegenüber die Dinge erkennt und umsetzt, ich mag es aber ganz und gar nicht, wenn ich es erraten muß, was ich tun kann und soll - weil ich eben unsensibel bin, s. o.

Deswegen ist es besser, Du definierst Deine Ziele, sagst was Dir wichtig ist und kommunizierst diese, und Du bist ein gebildeter, intelligenter Mensch und solltest das entsprechende Selbstbewußtsein haben, die Dinge auf den Punkt zu bringen.

Wenn Du Dich zurückziehst, nicht Deine Wünsche kommunizierst, dann läuft das Leben so vor sich hin und geht eher den Weg den Dein Partner Euerem Leben gibt - Du gibst keine Impulse sondern stehst einfach nur da. Und das macht Dich auf Dauer unglücklich und die Beziehung scheitert.

Und so arbeite an Deinem Selbstbewußtsein - und: ja, es wird Rückschläge geben, aber es ist doch besser, ein Boot den Fluß hinab zu steuern anstelle es treiben zu lassen.
 
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  • #8
Daran ist nichts schlimm. Ich bin auch introvertiert. Doch durchaus offen, wenn ich mal Vertrauen gefasst habe. Ich komme aber nicht so schnell mit Leuten in Kontakt.
Den Vorteil ist wohl, dass Du sicherlich auch starke Gefühle hast.
Ich kann mich nicht beklagen über fehlendes Interesse von Männer, welche sich mehr hätten vorstellen können, da ich zurückhaltend bin. Einige spüren wohl, dass ich auch eine Frau mit einem grossen Herz bin.
Ich weiss auch was ich will oder nicht will. Kann dies auch kommunizieren.
Der Nachteil ist jedoch, dass ich nicht so schnell neue Leute kennenlerne. Und wenn man eine Beziehung sucht, sicherlich nicht von Vorteil.
 
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  • #9
#7 Du sprichst mir aus der Seele. Als introvertierter Mann hat man es wohl aber schwerer, da von einem die Initiative erwartet wird. Vielleicht schützt das aber auch einen an die wirklich falschen Personen zu geraten. Meine letzte Beziehung hat schließlich 15 Jahre gehalten. Im Großen und Ganzen war sie schon eine tolle Person mit Charakter.
 
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  • #10
Na, das beruhigt mich als introvertierten Mann (41), das introvertierte Frauen sich mit den gleichen Problemen herumschlagen!

Mein letztes Kennenlernen scheiterte daran, dass ich der Frau als "Nichttänzer" einfch zu langweilig war. Weiterhin wollte sie immer auf die Pirsch und ich wollte gemütliche Abende mit schönen Gesprächen. Als sie anfing mir in der dritten Person von einem "virtuellen" Arbeitskollegen zu erzählen, der sie als Frau einfach nur langweilen würde, weil er zu "Antriebslos" sei, wurde mir schmerhaft alles klar. Ich habe es dann beendet.

Nun habe ich eine Frau kennengelernt, die genau wie ich etwas introvertiert ist. Wir sind uns einig und haben trotzdem viel Spaß miteinander.

Mein Ratschlag........schau Dich bei den ruhigeren und ernsthafteren Typen um!

Zu einem zurückhaltenderen und ruhigeren Menschen passt nun mal kein Wribelwind.
 
  • #11
Ich (37) habe zunehmend den Eindruck, dass es ein Manko bei der Partnersuche ist, wenn eine Frau ruhig und introvertiert ist.
Irgendwie scheint man dann total uninteressant zu wirken.
Ein Mann sagte mir mal nach einem Treffen, dass er sich gar nicht vorstellen könne, dass ich schon Partner gehabt habe. Wie ich die denn überhaupt kennengelernt habe.

Meine Beziehungen sind allerdings immer an meiner zurückhaltenden und introvertierten Art gescheitert. Ich wurde nicht für vollgenommen und wurde nicht respektiert.
Dabei bin ich gebildet, liebe tiefgründige Gespräche und habe genügend Interessen. Ich mag halt nur keine Oberflächlichkeit und bin kein Mensch fürs Partyleben.

Leider fällt mir desöfteren auf, wenn ich neue Bekanntschaften mache, dass ich schnell belächelt werde oder ignoriert werde, wenn ich mal Scherze mache.

Welches Problem haben andere damit, wenn man ruhig und nicht so locker ist?

Also ich liebe introvertierte Frauen!
Leider gibt es die so selten, daß ich praktisch nie welche kennenlerne.

Als introvertierter Mann hat man es noch erheblich schwerer: Die Frau kann warten bis ein Mann von selber auf sie zukommt - ein Mann muß zwingend aktiv sein, sonst bleibt er lebenslang alleine.
 
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  • #12
Kann mich #10 nur anschließen, introvertierte Frauen sind toll! Nur ist es für zwei introvertierte Menschen um einiges schwerer sich zu treffen und kennenzulernen, als für extrovertierte.

Deswegen darf man trotz allem keine Gelegenheit auslassen jemanden, der auf der gleichen Wellenlänge ist, anzusprechen o.ä. (Sie haben mehr Angst vor dir, als du vor ihnen :) )

Dass man nicht für voll genommen oder sogar ignoriert wird liegt meiner Erfahrung nach tatsächlich an der Introvertiertheit und der damit verbundenen Ausstrahlung. Die Wirkung von Worten definiert sich (leider) in normalen Alltagsgesprächen viel stärker über die Ausstrahlung (Körperhaltung etc.) und die Stimme, als über den Inhalt.

Da ich persönlich ebenfalls sehr introvertiert bin (obwohl ich versuche, mich ein wenig davon wegzuarbeiten) finde ich diese Art dagegen überaus sympathisch. Man muss nur den Richtigen finden... (und das dann auch erkennen ;) )
 
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  • #13
Sorry aber es nervt wenn jemand introvertiert ist. Ich erfülle gerne Wünsche und mag, wenn die Frau sagt "ich wünsch mir dies ..." "können wir das .... unternehmen" ... oder "können wir dieses essen ..." einfach deshalb, weil ich selber relativ unsensibel bin und es auch nicht schaffe, die Dinge zu erraten.

Jemand der introvertiert ist, erwartet es, daß sein Gegenüber die Dinge erkennt und umsetzt, ich mag es aber ganz und gar nicht, wenn ich es erraten muß, was ich tun kann und soll - weil ich eben unsensibel bin, s. o.

Deswegen ist es besser, Du definierst Deine Ziele, sagst was Dir wichtig ist und kommunizierst diese, und Du bist ein gebildeter, intelligenter Mensch und solltest das entsprechende Selbstbewußtsein haben, die Dinge auf den Punkt zu bringen.

Wenn Du Dich zurückziehst, nicht Deine Wünsche kommunizierst, dann läuft das Leben so vor sich hin und geht eher den Weg den Dein Partner Euerem Leben gibt - Du gibst keine Impulse sondern stehst einfach nur da. Und das macht Dich auf Dauer unglücklich und die Beziehung scheitert.

Und so arbeite an Deinem Selbstbewußtsein - und: ja, es wird Rückschläge geben, aber es ist doch besser, ein Boot den Fluß hinab zu steuern anstelle es treiben zu lassen.

Introvertierte Menschen lassen sich in der Regel gerade nicht einfach so durchs Leben treiben oder sind nicht zielgefestigt. Im Gegenteil, sie wissen in der Regel sehr genau was sie wollen, wo sie stehen und haben eine gute Selbstreflexion.
Introvertierte Menschen sind einfach stärker verinnerlicht, eher tiefgründig, suchen eher tiefe zwischenmenschliche Verbindungen als oberflächliche Bekanntschaften, öffnen sich nicht Jedem, sind keine Gruppen- oder Herdentiere.
 
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  • #14
Introvertierte Menschen lassen sich in der Regel gerade nicht einfach so durchs Leben treiben oder sind nicht zielgefestigt. Im Gegenteil, sie wissen in der Regel sehr genau was sie wollen, wo sie stehen und haben eine gute Selbstreflexion.
Introvertierte Menschen sind einfach stärker verinnerlicht, eher tiefgründig, suchen eher tiefe zwischenmenschliche Verbindungen als oberflächliche Bekanntschaften, öffnen sich nicht Jedem, sind keine Gruppen- oder Herdentiere.

das kann ich (w, introvertier) nur bestätigen. Ich kann alleine verreisen, ich kann alleine abends ins Restaurant gehen, ich suche mir die Leute gezielt aus, mit denen ich zu tun haben will bzw. denen ich mich öffne. Und bei dem allem fühle ich mich wohl. Der einzige Fehler den man dabei machen kann ist, sein introvertiertes Wesen als Makel zu empfinden. Ist es nicht. Man muss sich nur darauf einstellen genauso wie auf andere eigene Charaktereigenschaften auch.
 
  • #15
Ich denke auch, dass es ein Manko bei der PartnerSUCHE ist wenn jemand (Mann oder Frau) introvertiert ist. Extrovertierte haben es definitv leichter. Insbesondere was die ersten Schritte angeht. Zur Partnersuche gehört ab einem bestimmten Punkt auch der Moment, bei dem man auf den anderen (noch Fremden) zugehen muss. Und das fällt uns introvertierten erstmal um längen schwerer als den Extrovertierten.

Aber ich glaube nicht dass eine Beziehung daran scheitert dass man introvertiert ist. Wenn du in der Beziehung nicht respektiert wirst, dann liegt das daran dass dein "Partner" ein Ar*** ist und an nichts anderem.
Lass dir davon nicht das Leben verderben. Es gibt genug andere Menschen auf der Welt die z.B. tiefgründige Gespräche lieben.
Gleichzeitig kann man, wenn man das möchte, auch daran arbeiten die reine Introspektive zu verlassen. Ich bin von der Veranlagung her z.B. ein sehr introvertierter Mensch. Ich genieße die Stille und kann Oberflächlichkeit und "Standardhumor" für den Tod nicht ausstehen. Aber ich arbeite daran. Nicht weil mir das Introvertierte falsch erscheint, sondern weil ich es wertvoll finde ein paar zusätzliche Fähigkeiten zu erwerben. Und irgendwann soll ja auch der Moment kommen wo ich eine nette introvertierte Dame treffe und irgendwer muss dann wohl order übel den ersten Schritt machen
 
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  • #16
Welches Problem haben andere damit, wenn man ruhig und nicht so locker ist?

Hm, eigentlich keines, ich würde mir genau so eine Frau wünschen. In meiner Altersklasse.

Ein Manko ist Dein Wesen nur, wenn Du mit jemandem zusammen bist, der Dich gerne anders hätte. Aber das wärst dann ja nicht mehr Du. Ich kann Dir aber versichern, daß es durchaus auch Männer gibt, die Dich genau so wollen wie Du bist. Nur wirst Du die nicht auf Partys treffen, sondern vielleicht bei einer interessanten Besichtigung oder an einem malerischen Platz in der Natur.
 
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