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  • #1

Was ist wirklich wichtig ??

chiffre: 7E150B4B, w 45 aus Bayern. Gestern besuchte mich ein guter alter Freund aus Studientagen. Er war mal vor 20 Jahren in mich verliebt.Ich war damals schon vergeben und er wurde ein treuer, freundschaftlicher Wegbegleiter. Er ist glücklich verheiratet, zwei Kinder, erfülltes Leben. Ich bin seit längerer Zeit single. Wir sprachen wir über mein Privatleben, ich erzählte ein paar Episoden von meiner Partnersuche und kam wohl ins Lamentieren. Es sei eben schwer in meinem Alter usw.... Er meinte dann nur in einem liebevollen Ton: Aber das liegt doch auch an dir...es hat etwas mit DIR zu tun !! Ich wurde nachdenklich.Okay, wenn ich nur wüßte, was ich falsch mache ???? Wenn ich es nur wüßte...... Meine Ansprüche reduzieren ???? Mein Anspruch ist : Ich möchte mich einfach wohlfühlen können mit einem Mann und eine gelungene Balance von Nähe und Distanz.....DAS wünsche ich mir. Ist das zuviel gewünscht ?? .
 
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  • #2
Es ist m.E. zu allgemein dargestellt, um eine konkrete Antwort geben zu können. Natürlich ist das, was gewünscht wird - sich wohlfühlen, Nähe-Distanz - nicht zu viel ! Das sind ganz normale verständliche Ansprüche. Ich würde aber an einer anderen Stelle nachhaken, beim Lamentieren. Alter usw. Was "usw"? Würde mich an dieser Stelle auch interessieren!

w 55
 
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  • #3
Nein, ist nicht zu viel gewünscht, finde ich - ich stelle den Anspruch auch und tue mir ebenfalls schwer mit der Suche. Aber was mir wirklich sauer aufstößt, sind Männer, die meinen, dass man selbst Schuld sei, keinen Partner finden zu können. Das mag vielleicht in manchen Situationen stimmen, denn man verhält sich je nach Lust und Laune mal anziehender, mal weniger, aber im Prinzip betrifft das auch das Gegenüber. Und dieses ist nicht leicht zu finden, denn die ganze Sucherei hier ist oft eine Hetzerei, wo sich niemand Zeit nimmt, den anderen kennen zu lernen. Auch nicht, wenn Sympathie da ist... Und dann liegts in meinem Fall meistens am Mann, der nicht weitermachen will. Damit fühle ich mich bestimmt unschuldig... Meine Ansprüche - wohlfühlen ect. werde ich sicher nicht zurückschrauben. - dann dauerts halt noch und wenn sich nix ergibt, werd ich auch damit leben, auch wenn ichs schade finde, allein sein zu müssen.
w 47 aus Österreich
 
  • #4
Nein, "wohlfühlen und Balance aus Nähe-Distanz" ist sicherlich nicht zu viel des Anspruchs. Aber ist das die Wahrheit? Aus welchen Gründen hast Du Deine letzten Dates abgelehnt? Hinter Wohlfühlen kann sich alles möglich an Anspruchsdenken verbergen.

Es ist völlig legitim, dass einem mal das Aussehen gar nicht gefällt, mal die Speichelfäden zwischen den Lippen das Würgen bringen, mal die Dampflplauderei nicht auszuhalten ist, mal der Bursche zu machomäßig, ein anderes Mal zu sehr Softie ist. Geh das einfach mal für Deine letzten Kontakte durch und Du wirst feststellen, dass Deine Ansprüche ganz andere sind als das, was Du Dir rational so schön klingend zurechtgelegt hast.

Ich bin auf Deine ehrlichen Berichte gespannt! Mir geht es auf alle Fälle so. Ich versuche schon über vieles hinwegzusehen und trotzdem passt irgendwas immer nicht...
 
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  • #5
Ich denke, er hat Recht und Unrecht zugleich. Natürlich liegt es an Dir, dass Du weiterhin Single bist. Wie es auch an mir liegt, dass ich Single bin. Wenn ich mich dazu hätte durchringen können, den stinkenden Dauerraucher zu lieben, der mir letztens den Hof machte, dann wäre ich jetzt vielleicht schon verheiratet.

Weißt Du, es ist immer einfach zu sagen, dass man zu hohe Ansprüche hat oder dass man die Ansprüche herunterschrauben soll. Klar liegt das daran. Ich habe nur bis heute nicht verstanden, wei ich meine Ansprüche ändern soll. Denn sie sind unlöslich mit meinem Vermögen, mich zu verlieben, verknüpft. Wenn ein Mann z.B. übermäßig dick ist, kann ich mich nicht verlieben, ich hab's mehrfach versucht.

Also: Nicht verzagen, wir werden alle mit dem Alter etwas schwieriger und wählerischer. Das ist aber doch gut so: So wissen wir genau, was wir wollen und verplempern nicht wie in unserer Jugend Zeit mit Leuten, die nun so gar nicht zu uns passen. Ich bin jedoch weiterhin davon überzeugt, dass auch für mich wählerische Mitt-Vierzigerin noch der richtige Mann herumläuft, und das wird auch für Dich so sein! Du musst Dich nur verlieben...
 
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  • #6
Frederika, an so "Kleinigkeiten" würde bei mir ein Kennenlernen nicht scheitern. Ich bin da keine Erbsenzählerin und weiß auch um meine "Schwächen", die ein Partner ja auch bei mir mittragen müßte. Also da habe ich eine hohe Toleranzschwelle, aber ich reagiere schon sehr direkt und eindeutig bei für mich klaren NOGOs, die ziemlich eindeutig auf unüberbrückbare spätere Probleme hinweisen könnten.

Da ich ja meine chiffre angegeben habe, werde ich jetzt ganz sicher nicht ins Detail gehen.
Mangelnde Diskretion wäre schließlich für mich bei einem Mann auch ein NOGO ;-)

Also mal ein allgemeines NOGO ( was ich mal tatsächlich so erlebt hatte) ist, wenn jemand z.B. mit einer deutlichen Alkoholfahne zum Treffen erscheint.
Aber das wäre wohl für niemanden tolerabel ?
 
  • #7
Also wenn mir Leute, die in einer Paarbeziehung leben sagen, "es" läge an mir, ich sei zu anspruchsvoll, dann reagiere ich empfindlich. Ich finde es ziemlich anmaßend, wenn Leute, die vielleicht seit Jahren ihrem gemachten Nest sitzen (= Beziehung) und daher den Bezug zum Single-Leben und -Empfinden verloren haben, glauben, mir "gute" Ratschläge geben zu müssen.
 
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Berliner30

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  • #8
@Fragenstellerin: dann warst du nicht ganz ehrlich zu dir selbst. Mach doch mal einen Zettel und schreib jeden Wunsch in eine extra Zeile auf. Also z.B. wenn es dir wichtiger wäre, das der Partner >1,80m ist, dann ist das eine Zeile. Dann hast du vielleicht noch ein Wunsch-Alter (also noch eine Zeile), usw.

Wenn deine Wünsche mehr als 12 Zeilen / Stück lang sind, dann ist da was nicht in Ordnung bzw. zuviel, wobei jeder einzelne Ansprüch schon übertrieben sein kann (z.B. muß unbedingt blaue Augen haben; bitte nicht lachen =alles schon erlebt)...
 
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  • #9
@Fragestellerin,

ihr kennt euch ewig und redet sehr vertraut miteinander. Er scheint dich wertzuschätzen, du scheinst für konstruktive Kritik offen zu sein. Warum rufst du ihn nicht an und bittest ihn um Präzisierung seiner Aussage?

Genau dafür sind doch Freunde da, oder nicht?

Zum Inhalt seiner Aussage: natürlich hat es mit dir zu tun!

Nimm einmal an, du könntest folgende Aussage für dich bejahen:
"Alles, was mir im Leben passiert ist weder Schicksal, noch Zufall, sondern liegt allein in meiner Verantwortung."
(Für mich ein schönes Gefühl, weil es mich komplett unabhängig macht und mich frei entscheiden lässt, wie mein Leben aussehen soll - ich weiß natürlich, da kommt man nicht von jetzt auf gleich hin, aber nimm einfach einmal kurz an, es sei auch für dich so).

Nun überlege dir, was positiv an der Situation ist, Single zu sein. Jetzt, wenn es also allein in deiner Verantwortung liegt, folgt daraus, dass du es unbewusst gefördert hast, weil du es im Grunde (wenn auch unbewusst) genau so haben willst, wie es ist.

Nun überlege dir alle Denkstrukturen und Verhaltensweisen, die du einsetzen musst, damit hübsch alles so bleibt, wie es ist.

Und wenn du aus dieser Übung auch nur eine einzige Erkenntnis ziehst, die zu einer Veränderung führt, auch wenn es nur ein Detail ist, dann sorgst du damit dafür, dass dein Leben ab heute nicht mehr exakt in die Richtung läuft, in die es bis gestern gelaufen ist.

Um einen Partner für eine wundervolle Beziehung zu finden reicht es vermutlich nicht, nur eine Schraube zu drehen, aber jede Erkenntnis lässt dich das Lamentieren über die Situation mehr und mehr stoppen. Du sagst dir dann immer wieder "Ich habe es jederzeit selbst in der Hand". Du wirst um Längen positiver eingestellt sein - und vielleicht ist es ja gerade das, was den richtigen Mann in dein Leben zieht.

LG
Mary
 
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