Ich bin fest überzeugt, dass man sich weit überwiegend vorallem den richtigen, passenden Partner suchen muss.
In Deinem Falle ist doch ganz klar, dass eine Partnerin, die regelmäßig an Dir herumnörgelt und launisch ist und dann auch noch dominant versucht zu sein, einfach nicht zur Dir passt. Das Nörgeln und die Launen würden sicherlich zu vielen Menschen nicht passen, das Dominanz-Subordinations-Verhalten muss einfach nur im Einzelfall harmonieren. Beides war bei Euch nicht der Fall.
Was Du als allererstes lernen kannst, ist, schon in der Kennenlernphase auf Signale in diese Richtung zu achten. Launisch und dominant sind beides Charaktereigenschaften, die man schlecht verbergen kann und die eigentlich auch schon früh auffallen können, wenn man aufpasst. Also nicht blenden lassen von Optik oder Sexualität, sondern mit feinem Gespür schauen, ob ihr Charakter wirklich gefällig ist. Nörgeln dagegen kommt meist erst in der Differenzierungsphase, also nach Ende der Verliebtheitsphase -- und genau in dieser Phase entscheidet sich dann ja auch für die meisten Pärchen, ob eine längere Beziehung daraus wird oder nicht.
Am Selbstvertrauen kann man in einem gewissen Rahmen sicherlich arbeiten, wenn man selbst mein, ein Defizit zu haben. Ob das nun sein muss, oder die Frau einfach nur so gar nicht zu Dir passte, musst Du selbst entscheiden. Empathie kann man ebenso in einem gewissen Rahmen verbessern, aber das ist noch schwerer und erforderte schon viel Zeit und Mühe. Empathie lernt man am besten in der Zeit des Aufwachsens und der Erziehung.
ALLERDINGS denke ich durchaus, dass man normalerweise in jeder Partnerschaft (und eingeschränkt auch durch jede Trennung) viel lernen kann. Der Moment der Trennung ist natürlich nicht besonders lehrreich, da er ja eher einen punktuelle Angelegenheit ist. In diesem Moment kann man vielleicht mitkriegen, wie er oder sie sich besser nicht verhalten hätte oder was gut geklappt hat, aber das war es auch schon. Wichtiger sind die Analysen, woran eine Partnerschaft gescheitert ist, also was nicht harmoniert hat, was nicht kompatibel war, was die Beziehung aufgerieben hat -- und ganz wichtig, ob man das nicht schon hätte viel frühzeitiger erkennen können. Welche Warnsignale habe ich missachtet? Wann ist mir das inkompatible Verhalten das erste Mal aufgefallen? Warum habe ich damals nicht reagiert? War das Verhalten unüberwindbar oder hätte man rechtzeitig begonnen, Kompromisse finden können?
Genau daraus DARF und SOLL man dann eben auch Ansprüche und Ausschlusskriterien ableiten. Natürlich soll man mit den No-Go-Listen und dem Anspruchsdenken nicht übertreiben, aber in einem gewissen Rahmen sind sie einfach notwendig.
Sehr empfehlenswert ist es auch, wenn man gewisse charakterliche Grundwerte an einem selbst und an voraussichtlich passenden Partnern analysiert und kennt. Ganz wichtig zum Beispiel die Nähe-Distanz-Präferenz, die Einstellung zu Exklusivität und Treue, die Bedeutung von Religion und Politik und welche Ansichten und Wertvorstellungen harmonieren müssen, bei welchen man Kompromisse eingehen würde.