• #1

Was könnte mein Problem sein?

Hätte gerne eine neutrale Meinung.
Seit 2 Jahren Beziehung, seit einigen Monaten zusammen wohnen. Er 37, ich 27. Harmonische, respektvolle, liebevolle Beziehung mit Freiheiten. Er ist beruflich nicht auf Karriere aus, verdient aber gut, ist gefestigt und hat Rücklagen. Ich bin Lehrerin, arbeite noch reduziert, weil ich noch Seminare an der Uni habe, möchte mich erstmal einleben, einen unbefristeten Vertrag bekommen usw. Ich wusste anfänglich nicht genau, was er beruflich macht, als es ernster wurde, hatte ich Zweifel, ob ich da mithalten kann. Wir haben darüber geredet, für ihn ist es kein Ding, er liebt mich, es geht nur um Gefühle usw. Er wünscht sich zwar irgendwie schon Haus und Kind, ist da aber eher entspannt, hat keinen Stress oder Plan. Kind sind wir uns einig, dass es zu früh ist, wir möchten noch Zeit für uns. Ich habe ihm aber gesagt, wenn er möchte, bin ich dazu bereit. Haus würde natürlich gehen, aber das ist bei mir finanziell momentan noch nicht drin, ich will erstmal richtig Fuß fassen. Für ihn ist das auch kein Problem, ihm ist es einfach wichtig, dass wir zusammen sind. Wir können also alles auch 5-8 Jahre nach hinten verschieben.

Doch jetzt kommt mein Problem: ich will solange nicht warten, bis wir etwas „zusammen“ machen! Wenn ich jemanden richtig gern habe, dann gibt es für mich nichts Schöneres, als mit diesem Menschen zusammen zu sein, ihn zu unterstützen und ihm eine Freude zu machen, etwas Gemeinsames zu schaffen. Natürlich sind da auch Freunde und Familie eingeschlossen. Das muss kein Haus oder Kind sein, ich weiß nicht genau, was ich damit meine.

Irgendwas in mir sagt mir, dass ich gerne „zusammener“ wäre, und ich kann mir nicht erklären, warum, denn wir unternehmen (für unsere Verhältnisse, wir sind eher ruhig und nicht anspruchsvoll) viel miteinander, wir kuscheln viel, sind liebevoll etc. Zusätzlich verspüre ich auch einen unheimlichen Druck, ich habe ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, weil er wegen mir „warten“ muss und sowieso „besser“ als ich ist.

Manchmal würde ich mir wünschen, er wäre Bauer. Dann könnten wir zusammen arbeiten, ich könnte ihn unterstützen und wir könnten unsere freie Zeit nutzen, um Freunde und Familie zu treffen und einfach das Leben zu genießen. Und falls wir dann genug voneinander haben, über ein Kind nachdenken.

Eine Psychologin meinte, dass ich so sensibel und so ein aufopferungsvoller Familienmensch bin und Leute so sehr lieben kann, dass ich einfach eine Frau bin, die ihrem Mann, wenn sie ihn denn liebt, alles machen und tun will, den Rücken freihalten und sich deshalb schwer auf sich selbst konzentrieren kann. Ich meinte dann, dass ich aber gar nicht eifersüchtig oder anhänglich bin und sich das nach „Klette“ anhört. Das negierte sie und meinte, ich wäre einfach der „Mamatyp“, dem Mann/Kind am Wichtigsten ist und deshalb einfach so viel wie möglich zusammen sein will. Geholfen hat das nicht unbedingt…

Was könnte das/mein Problem sein?
 
  • #2
ich weiß nicht genau, was ich damit meine.

Irgendwas in mir sagt mir, dass ich gerne „zusammener“ wär

Das ist ein bei Frauen häufig zu beobachtender tiefenpsychologischer Zyklus. Erst kommt die Steigerungsphase eines nicht stillbaren Drangs zur Intensivierung der Bindung. Es kann nicht schnell und weit genug damit gehen. Die große Wende tritt ein, wenn alle denkbaren praktikablen Bindungen realisiert sind. Es folgt dann gewissermaßen eine Schubumkehr im Gefühlshaushalt. Es geht plötzlich nicht mehr um noch mehr Bindung, sondern der Verlust von Freiheit und Autonomie wird beklagt. Das Narrativ ist nun, was sie für ihn alles aufgegeben habe. Im Weiteren wird sie mit eben der Vehemenz, mit der sie die Intensivierung der Bindung betrieben hat, deren Extensierung verfolgen. Sie ist nun der Antipode ihres früheren selbst. Für den Partner ist das die Hölle.

Du bist ein Problemfall. Wenn Dein Mann zu unerfahren und/oder zu liberal ist, Dir Grenzen zu setzen, steht stürmische See bevor.
 
  • #3
Dein Problem?
Dein Problem ist, dass Du Angst davor hast, Deine Wünsche auszusprechen.

Du willst heiraten, Haus, Kind. Du willst das gesamte Paket. Du traust Dich aber noch nicht mal, das zu sagen. Du willst keine Klette sein. Du schwurbelst von "zusammener sein wollen" und Du wärst dafür nicht gut genug.

Habt ihr jungen Frauen vor lauter Emanzipation jetzt Angst das normalste der Welt auszusprechen?!

Meine Urgrossmutter hat meinem Urgrossvater im letzten Jahrtausend gesagt, dass sie ihn nur heiratet, wenn er ihr ein neues Haus mit Sanitärbereich im Haus hinstellt. So hat er das dann gemacht.

... und heute nach 50 Jahren Emanzipation schwurbeln Frauen von "zusammener sein", "ich bin nicht gut genug" und "ich kann das Haus nicht zahlen" und "ich will keine Klette sein"

Und dann zum Zeitrahmen... klar, kann man als Paar mit 35 und 45 Jahren mit Kinder kriegen beginnen. Ist das dann bereits eine Risikoschwangerschaft bei Dir wegen des Alters? Du willst Kinder und planst das für Dich so, dass Du Risikoschwangerschaften bekommst?

Schau mal Deinen Bindungsstil an und auch seinen Bindungsstil...
 
  • #4
Hallo Pennylop,

Ich schreibe einfach mal, was mir beim Lesen so für Gedanken kamen, vielleicht bin ich aber auch total auf dem Holzweg:

- Es wirkt auf mich, als hättest Du vielleicht Verlustangst. Es ist doch positiv, dass er einen Job hat, mit dem er zufrieden ist und genug verdient um ein sorgenfreies Leben zu haben. In diesem Job scheint er deine Hilfe nicht zu brauchen. Du schreibst, es wäre besser wenn er Bauer wäre, weil du ihm dann helfen könntest. Wäre er aber Landwirt, könnte er nie Urlaub machen, hätte vielleicht Existenzsorgen, müsste sehr hart arbeiten, hätte kaum Freizeit. Wäre das wirklich besser?

- Auch schreibst du, dass du dich ihm unterlegen fühlst (warum? Weil er mehr verdient?).

- Hochzeit, Haus und Kind wollen viele Frauen. Einige wollen dies auch, um den Mann an sich zu binden. Drückst du vielleicht deshalb so aufs Gas?

Viele Grüße
 
  • #5
Ich habe den Eindruck, Du trennst hier was nicht richtig. Ein Partner ist nicht Dein Schüler, also ist es auch nicht Deine Ego-Lebensaufgabe, ihn zu unterstützen, wenn er keine Unterstützung braucht.

Du hast Dir einen Partner gesucht, der Dir in gewisser Weise überlegen ist, altersmäßig und beruflich. Vielleicht war er auch anfangs ein Mensch, zu dem Du aufgeschaut hast, und nun willst Du mehr Ansehen in eurer Beziehung. Auch mal "Lehrperson" sein für ihn, weil es sich einseitig anfühlt.

Wenn das so wäre, ist die Frage jetzt, ob Dein Partner Dir die Vaterfigur und den Lehrer wirklich "macht" oder ob das nur in Deinem Kopf ist, weil Du Menschen sozusagen in "Lehrer oder Schüler" einteilst.

Beruflich kannst Du nunmal nicht mithalten. Na und? Seid ihr Kollegenkonkurrenten, konkurrierende Bekannte oder ein Paar?

Eine Psychologin meinte, dass ich so sensibel und so ein aufopferungsvoller Familienmensch bin und Leute so sehr lieben kann, dass ich einfach eine Frau bin, die ihrem Mann, wenn sie ihn denn liebt, alles machen und tun will, den Rücken freihalten und sich deshalb schwer auf sich selbst konzentrieren kann.
Das ist nett formuliert, ich finde auch nicht, dass es nach Klette klingt. Aber für mich klingt es nach Rückenfreihaltefrau, statt nach beruflich erfolgreicher Frau. Nach "mach du mal, Mann", also Karriere und Geld und Du bist dann die, die mit dem Essen wartet.
"Mamatyp" klingt maximal unerotisch in Bezug auf einen Partner.

Ich hatte, wie geschrieben, einen anderen Eindruck. Du fühlst Dich unterlegen in der Partnerschaft und bist ein "Lehrertyp", also Einteilung anderer Menschen, die nicht gerade auf Deiner Stufe sind, nach Schüler und Lehrer für Dich. In einer Beziehung will niemand dauerhaft der Schüler oder - auch gern genommen - Patient sein. Anfangs ist es vielleicht schön, weil sich einer kümmert oder man zum Partner aufschauen kann, aber irgendwann (z.B. wenn man seine Ausbildung beendet hat und nun auch "wer" ist), will man auf Augenhöhe.

Ich versteh Dich (falls es wirklich das Problem ist). Wenn ich kaum Geld hätte und mein Partner viel, und er würde immer für mich zahlen, würde ich mich schnell unbehaglich und unterlegen fühlen. Aber der Partner muss mich ja nicht so sehen. Und ich muss mich dann auch fragen, ob ich IHN als unterlegen ansähe, wenn er weniger hätte, und das kann ich verneinen, weil ich so eine Beziehung schon hatte.

Wenn beide wirklich Partnerschaft "können", dann ist so ein Gefälle nur im Kopf des einen. Von daher klopf doch mal Deine Beziehung daraufhin ab, ob Du bislang "die Schülerin" warst. Immerhin ist er ein ganzes Stück älter, da passiert sowas leicht.

ob ich da mithalten kann. Wir haben darüber geredet, für ihn ist es kein Ding, er liebt mich, es geht nur um Gefühle usw
Das klingt doch gut von seiner Seite aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #6
Manchmal würde ich mir wünschen, er wäre Bauer. Dann könnten wir zusammen arbeiten, ich könnte ihn unterstützen und wir könnten unsere freie Zeit nutzen, um Freunde und Familie zu treffen und einfach das Leben zu genießen. Und falls wir dann genug voneinander haben, über ein Kind nachdenken.

Liebe TE,

da krieg ich fast Wehen, wenn ich das lese.

Ich denke Du hast totale Komplexe, weil Du außer der Ausbildung mit 27 noch gar nichts erreicht und Dir aufgebaut hast. Er steht an einem ganz anderen Punkt im Leben. Und Ihr habt ein großes finanzielles Gefälle. Da bin ich ehrlich, mir würde das auch nicht gefallen. Wenn ich nicht geerbt hätte, wer weiß ob ich so meine Wünsche und Vorstellungen hätte auf den Tisch bringen können.

Und ein Kind dann wenn Ihr Euch nichts mehr zu sagen habt, da krieg ich eine Gänsehaut.

Vielleicht ist auch so, dass es Dir nicht gefällt wie planlos er ist und mit 37 das Leben so plätschern lassen will. Nicht konkret wird, kein Nest in naher Zukunft planen will. So als wenn er sich mit Dir als Freundin überhaupt nicht sicher bist. Während Du alles tun würdest um ihn zu behalten.

Irgendwie habe ich da kein gutes Gefühl.
 
  • #7
Irgendwas in mir sagt mir, dass ich gerne „zusammener“ wäre,
Hierzu habe ich noch ein paar andere Gedanken. Ist der Mann vielleicht an sich eher unverbindlich, also redet nicht von Zusammenziehen z.B.? Also fühlst Du Dich irgendwie hingehalten und glaubst gar nicht an eine gemeinsame Zukunft?

Oder anderes Szenario: Jetzt, wo Du mit der Ausbildung fertig bist und sozusagen zu "den Großen" gehörst, die arbeiten, Geld verdienen und sich was aufbauen, kann es Dir nicht schnell genug gehen, auch im Privatleben alles "in Sack und Tüten" zu kriegen? So in Richtung "ich bin jetzt nicht mehr Studentin und Single, ich habe jetzt ein richtiges Leben und will das in allen Bereichen auch nach außen zeigen"?

Sowas kann schnell ne Falle werden, weil man zu viel Druck macht oder eben die falsche Person heiratet, nur um nach außen hin was zu demonstrieren in Richtung "ich habe es geschafft".
Vielleicht soll das auch so eine Art "Grundstein" werden, auf dem man jetzt das "Leben als Erwachsener" beginnt.

Oder noch ein Gedanke: Dadurch, dass Dein Studium jetzt zu Ende ist - fehlt Dir irgendwas, irgendeine Aufgabe? Eigentlich bist Du ja beruflich gefordert, aber Du arbeitest ja jetzt eher nicht mehr auf kurzfristige Ziele hin wie die Prüfungen.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #8
Auch das Verlangen einer Partnerin, einem dauernd etwas Gutes zu tun, kann ganz schön erdrückend sein.

Was willst Du? Auf der einen Seite bist Du nicht bereit, Dein Studium wirklich abzuschließen und Dich ins Leben zu stürzen, auf der anderen Seite siehst Du Zusammenziehen nicht als Fortschritt hin zu mehr Gemeinsamkeit.
Wenn Du das Gefühl hast, dass Du erstmal "finanziell richtig Fuß fassen" musst, dann tue das doch. Arbeite Vollzeit, spare ein wenig und trage zu mehr Gemeinsamkeit bei, wenn das Dein Problem ist. In fünf Jahren bist Du 32. Was spricht dagegen, den Dingen einfach für eine Weile ihren Lauf zu lassen, die Beziehung wachsen zu lassen, gemeinsam zu leben und zu erleben und dann ein Kind zu bekommen?
Den Bedarf, dass Du sein Leben regelst, hat er ja offenbar nicht geäußert...
 
  • #9
Hallo Pennylop,

Ich schreibe einfach mal, was mir beim Lesen so für Gedanken kamen, vielleicht bin ich aber auch total auf dem Holzweg:

- Es wirkt auf mich, als hättest Du vielleicht Verlustangst. Es ist doch positiv, dass er einen Job hat, mit dem er zufrieden ist und genug verdient um ein sorgenfreies Leben zu haben. In diesem Job scheint er deine Hilfe nicht zu brauchen. Du schreibst, es wäre besser wenn er Bauer wäre, weil du ihm dann helfen könntest. Wäre er aber Landwirt, könnte er nie Urlaub machen, hätte vielleicht Existenzsorgen, müsste sehr hart arbeiten, hätte kaum Freizeit. Wäre das wirklich besser?

- Auch schreibst du, dass du dich ihm unterlegen fühlst (warum? Weil er mehr verdient?).

- Hochzeit, Haus und Kind wollen viele Frauen. Einige wollen dies auch, um den Mann an sich zu binden. Drückst du vielleicht deshalb so aufs Gas?

Viele Grüße

Vielen Dank! Nein, das glaube ich nicht... ich glaube eben auch, dass ein Kind einen nicht unbedingt enger zusammen bringt. Auf eine Gewisse Weise schon, ja, aber die Zeit wird dann ja erst mal weniger. Und jemanden "an mich binden" will ich auch nicht. Klar, es wäre schrecklich für mich, falls er sich gegen mich entscheidet und ich habe ihn so gern, ich würde mich auf viele Kompromisse einlassen, aber etwas erzwingen würde ich nicht wollen!
 
  • #10
Ich möchte Kinder in stabiler schulischen Bildung wissen, in staatlichen Einrichtungen ist das nicht möglich. Das Phänomen oben ist ein weiteres Beispiel, seine Kinder nicht irgendwelchen "instabilen Erziehern" aus zu setzen.
 
  • #11
Das ist nett formuliert, ich finde auch nicht, dass es nach Klette klingt. Aber für mich klingt es nach Rückenfreihaltefrau, statt nach beruflich erfolgreicher Frau. Nach "mach du mal, Mann", also Karriere und Geld und Du bist dann die, die mit dem Essen wartet.
.

"Rückhaltefrau" hmmm. Also so würde ich das nicht sagen. Ich bin mir selber schon auch wichtig und ich will mit dem zufrieden sein, was ich mache. Mir ist Ausbildung, eine eigene Meinung, eigene Freunde etc. wichtig, sonst wäre das schlimm. Nur ist es bei mir immer schon so gewesen, dass wenn ich jemanden wirklich gern hab (das dauert lange und das schaffen nicht viele), dann macht es mich einfach glücklich, für diese Menschen was zu mache und Zeit mit ihnen zu verbringen. Auf Augenhöhe sind wir natürlich schon, aber da er einfach 10 Jahre älter ist, ist er, zumindest beruflich, in einem anderen Abschnitt. Mir fehlen irgendwie die gemeinsamen Ziele, ich weiß auch nicht, wie ich das anders sagen soll. Wenn er auch noch in meiner Situation wäre, kurz nach dem Studium ins Arbeitsleben einfinden, dann würde ich mir leichter tun, auch mal gemeinsame Ziele "vorzuschlagen"... zusammen sparen auf eine Wohnung oder ein Haus, das Kinderthema bereden, gemeinsam wachsen... so habe ich das Gefühl, ich warte nur drauf, bis ich endlich Fuß im Job gefasst habe, bis wir anfangen können, etwas Gemeinsames zu starten und die Zeit bis dahin plätschert halt so. Und irgendwie fehlt mir eben die Motivation dazu, weil keine gemeinsamen Ziele da sind bzw. die, die im Raum stehen, sind für mich momentan nicht realisierbar.
 
  • #12
Und ein Kind dann wenn Ihr Euch nichts mehr zu sagen habt, da krieg ich eine Gänsehaut.

Das war im Ursprungspost blöd formuliert. Ich will keinen Mann für Kinder, sondern ich will ein Kind, weil ich einen Mann habe, den ich liebe und mit dem ich mir das vorstellen kann. Da bin ich anders als manche Frauen, denke ich... Und ich habe das so gemeint, dass ich einfach noch mehr Zeit mit ihm haben will, die Zweisamkeit genießen und unbeschwert sein, bevor man da eben zurückstecken muss, wenn ein Kind da ist.
 
  • #13
Das muss kein Haus oder Kind sein, ich weiß nicht genau, was ich damit meine.
Liebe Pennylop
Ich verstehe leider auch nicht, was dein Problem ist.
Es läuft doch eigentlich alles sehr gut in eurer Beziehung, in deiner beruflichen Entwicklung. Als neutrale Person erschliesst sich mir nicht, worunter du genau leidest, ausser einer schrecklichen Ungeduld?
Du bist 27.
Für Kind und Haus ist es noch ein wenig früh (finde ich) und deinem Freund ist's auch nicht so eilig, obwohl er grundsätzlich mit von der Partie ist.
Als Lehrerin leistest du einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und hast meinen vollen Respekt. Gleich viel verdienen wie jemand in der freien Wirtschaft wirst du vielleicht nicht. Dafür ist der Lehrerberuf für viele Menschen auch eine Leidenschaft.
so habe ich das Gefühl, ich warte nur drauf, bis ich endlich Fuß im Job gefasst habe, bis wir anfangen können, etwas Gemeinsames zu starten und die Zeit bis dahin plätschert halt so.
Das nennt sich auch: Leben. Es gibt manchmal Zeiten, da gibt's eben gerade kein neues Ziel, kein Highlight. Da gilt es, ruhig und stetig auf etwas hin zu arbeiten. Du warst bislang vielleicht sehr stark gefordert in der Ausbildung, kann es sein, dass du etwas ratlos bist in deiner Freizeit?
 
  • #14
Er ist eventuell nicht der Richtige. Du sehnst Dich nach mehr Tiefe, Du spürst zutiefst im Innern dass es noch mehr gibt. Du sehnst Dich nach einer spirituellen Bindung, nach einem Seelenpartner. Einer der Dich auch auf anderer Ebene wahrnimmt und spürt. Vielleicht ist er ja ein Seelenpartner, ich weiss es nicht, aber ich kenne dieses Gefühl wo Dich unzufrieden macht.
Ich durfte im späten Alter eine spezielle Seelenpartnerschaft erfahren, und plötzlich war eine tiefe Ruhe und Zufriedenheit in mir, ich wusste ich war "angekommen". Das innere Sehnen, das fast spürbare Ziehen, das Gefühl von Mangel obwohl alles da war, war auf einen Schlag weg. Und Dinge wie Eigenheim, Beruf usw. spielten plötzlich keine Rolle mehr. Man ist angekommen. Tiefer inneren Frieden und Glückseligkeit.

Das bedeutet aber nicht, dass Du ihn nun Hals über Kopf verlassen sollst. Frage nach oben, und es werden Dir Zeichen gesendet. Immerhin suchst Du ja nach etwas... und meldest Dich auch hier.

Alles Gute meine Liebe für den weiteren Weg.
 
  • #15
"Rückhaltefrau" hmmm. Also so würde ich das nicht sagen.
Sage ich ja auch nicht. Deine Psychologin hat Dich so beschrieben. Ich denke eher, Du bist der Lehrerinnentyp, der "nach oben oder unten" schaut.
dann macht es mich einfach glücklich, für diese Menschen was zu mache und Zeit mit ihnen zu verbringen.
Finde ich normal. Und so sollte er das auch tun. Aber falls Du ihn irgendwann "vorschicken" willst, die Schlachten in der Berufswelt zu schlagen, weil das wirklich anstrengend sein kann, könnte es doch passieren, dass Du ne Rückenfreihaltefrau werden willst. Sowas wie eine Lebensassistentin. Da würde ich aufpassen, sonst wirst Du zu abhängig.

so habe ich das Gefühl, ich warte nur drauf, bis ich endlich Fuß im Job gefasst habe, bis wir anfangen können, etwas Gemeinsames zu starten und die Zeit bis dahin plätschert halt so.
Aber so lange dauert das doch sicher nicht mehr. Und wenn man was gemeinsam aufbauen will, finde ich schon gut, von anfang an mit dabei zu sein. Also hier mit Geld vermutlich. Damit Du auch das Gefühl hast, es ist auch Deins.
Ihr wohnt ja nun schon zusammen. Gemeinsam sparen auf irgendwas geht halt noch nicht so gut. Aber ein Haus planen oder schon mal gucken, WOHIN man ziehen könnte, ist doch eigentlich schon drin?

Was ist mit meinem Deutungsversuch, dass Dir jetzt, wo Du quasi fertig bist mit Deinem Studium, irgendwie die Aufgabe fehlt, für die Du Dich aufreiben kannst?
 
  • #16
Irgendwie hab ich den Eindruck, dass er viel redet, aber es nicht wirklich willl. Warum will er das alles erst mit Anfang 40? Warum hatte er das nicht schon? Warum sucht er sich eine zehn Jahre jüngere Partnerin, die selbst sagt, sie sind natürlich nicht auf Augenhöhe? Er wusste, dann wird es noch dauern. Ich denke, dass er das eher auch nicht jetzt will und froh um den Aufschub ist, aber das kann halt sein, dass er das auch dann noch nicht will, wenn du bereit bist in einer paar Jahren. Männer mit Mitte 30, die Familie wollen, sind da konkreter. Gerade eben erst mit einem Freund geredet, 35, der wieder Single ist, nachdem ihn seine Frau betrogen und verlassen hat. Er wünscht sich Familie, und zwar bald. Er sucht in dating Apps bewusst Frauen plusminus 5 Jahre, weil er explizit jemanden mit Familienwunsch will und keine viel jüngere in einer anderen Phase. Vielleicht spürst du das unterbewusst?
Ich finde das Alter spielt keine Rolle, WENN man auf Augenhöhe ist, und das fühlst du ja eben gerade nicht.
W, 36
 
  • #17
Fällt dir bei deinen vorherigen Beziehungen im Nachhinein irgendein Muster auf? Mit welchem Typ Mann warst du zusammen, wer machte warum Schluss?

Dein aktuelles Gefühl beschreibst du als Sehnsucht nach mehr Bindung; geradeso als wolltest du mit deinem Partner verschmelzen. Aber zwischen den Zeilen klingt es für mich, als ob du dich ein wenig langweilst in der Beziehung. Vielleicht ist dies nur Projektion meinerseits - sorry, falls ich völlig falsch liegen sollte. Ich beschreibe dir einfach mal die Gedanken, die mir beim Lesen kamen.

Deine Beziehung beschreibst du als harmonisch, respektvoll, liebevoll; mit kompatiblen Lebensplänen, viel Quality-Time trotz forderndem Berufsleben, und zugleich die nötigen Freiheiten lassend. Kurz - es klingt nach der perfekten Beziehung. Nun ist Perfektion aber oft etwas öde. Ich denke, vielen Menschen fehlt etwas, wenn sie sich nicht an irgendeinem Problem abarbeiten können. Dass du es auch so empfinden könntest, darauf brachte mich vor allem deine Aussage, dass es "so dahin plätschert". Euer liebevoller Umgang miteinander, eure Unternehmungen stimulieren dich nicht ausreichend; es ist nett, aber fühlt sich irgendwie belanglos an. Du wirst im Innern nicht berührt und sehnst dich danach, dass in eurem Leben irgendwas "Großes" geschieht, das euch richtig aneinanderschmiedet. So kommt es bei mir an.

Konkret beschreibst du dich als Frau, die gern andere unterstützt. Dieser Drang ist bei dir so ausgeprägt, dass du sogar Fantasien eines harten bäuerlichen Lebens mit deinem Freund spinnst. Er ist aber nunmal kein Bauer, und es gibt in seinem Leben scheinbar wenig Bereiche, wo du dich helfend einbringen kannst. Vielleicht mal Kleinigkeiten wie für ihn kochen, eine Massage nach einem harten Tag o.ä., aber nichts, was dir das Gefühl gibt, von ihm gebraucht zu werden.

Mir kommt hier schon der Gedanke an ein Helfersyndrom. Vielleicht wünscht sich ein Teil von dir, dein Freund hätte irgendein Problem, aus dem nur du ihn "retten" kannst, oder eine schwache, verletzliche Seite, die er nur dir zeigt ...was dich für ihn unentbehrlich machen würde und eure Bindung irgendwie "tiefer" und "bedeutsamer" wirken ließe.

Allgemeiner formuliert: ich habe den Verdacht, dass du dich *eigentlich* nach ein bisschen Drama sehnst.

Wie gesagt, vielleicht ist es Schwachsinn. Vielleicht verspürst du wirklich nur den völlig natürlichen Drang nach "Nestbau"; siehst zwar vom Kopf her ein, dass es etwas früh wäre, spürst aber trotzdem die biologische Uhr. Es fällt allerdings auf, dass du auf der einen Seite ungeduldig bist, auf der anderen Seite aber die Messlatte für den richtigen Zeitpunkt zum "Loslegen" sehr hoch hängst. Heirat/Kind nach 2 Jahren fände ich auch etwas früh. Aber nochmal 5 - 8 Jahre warten? Das kommt mir etwas übervorsichtig vor. Was das finanzielle angeht: als Lehrerin kann man sich meines Wissens relativ früh in der Berufslaufbahn ein Kind "erlauben". Und Familie geht auch (erstmal) ohne eigenes Haus.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #18
irgendwie fehlt mir eben die Motivation dazu, weil keine gemeinsamen Ziele da sind
So wie ich das aufnehme, brauchst ein Projekt im Leben. Den bevorstehenden beruflichen Start, kannst du nicht als befriedigendes Projekt sehen. Weil du da keine Emotionen reinlegst.
Für dich ist die Partnerschaft selbst ein Projekt. Da findest du die Motivation dich aus Liebe um jemanden zu Kümmern. Das ist deine bevorzugte Aufgabe. Da hat deine Therapeutin schon Recht.
Liebe ist dein Antrieb. Anderes erscheint dir nicht erfüllend, weil dazu entsprechende Emotionen fehlen. Dabei kann der Beruf der Lehrerin auch sehr Sinn stiftend sein, könnte ich mir vorstellen.

die ihrem Mann, wenn sie ihn denn liebt, alles machen und tun will, den Rücken freihalten und sich deshalb schwer auf sich selbst konzentrieren kann
Also ich kann deiner Therapeutin da wirklich nur beipflichten. Die hat das treffend erkannt.
Das hat nichts mit Klammern oder Eifersucht zu tun. Sondern die Liebe ist dein innerer Antrieb im Leben. Das ist es was dich motiviert. Das ist Sinn stiftend für dich. Da hängst du dich voll rein. Allerdings ist das risikoreich, wenn man sich schwer für andere Dinge begeistern kann. Denn eine Partnerschaft könnte auch mal zerbrechen.

Nun ist es aber so, dass ein nicht unerheblicher Altersunterschied, zwischen dir und deinem Partner besteht. Das bedeutet, er ist in einer anderen Lebensphase. Das stört offenbar insofern, dass ihr keine gemeinsame Entwicklung durchmacht. Du siehst ihn, der schon lange seine berufliche Laufbahn gestartet hat und mit beiden Beinen auf dem Boden steht.. Das bedeutet, er braucht das gar nicht, dass man ihm den Rücken freihält. Es gibt also keine Aufgabe für dich in der Beziehung, die dich erfüllt. Weil du das am aller liebsten tust. Für jemand anderen da sein und unterstützen.
Es gibt also keine gemeinsame Entwicklung in dieser Partnerschaft, sondern du musst nachziehen, um deine Wunschvorstellung umsetzen zu können. Weil du dich selbst erst absichern willst, bevor die Familienplanung beginnt.

Also was ich mir vorstellen könnte, was dir helfen könnte, wäre eventuell ein konkreter Zeitplan, den du mit deinem Partner gemeinsam aufstellst. So dass man sich auf ein Ziel konzentrieren kann. Also nicht diese in fünf bist acht Jahren, sondern wesentlich konkreter. z.B. mit 30 ist Kinderproduktion angesagt. In der Zeit kannst du den Beruf starten, die Verbeamtung einheimsen mit festem Vertrag und dann gehts familiär los.
Du versuchst dann diesen Plan umzusetzen. Derweil sammelst du Erfahrungen in der Pädagogik, die dir später als Mutter nützlich sein können. Du kannst in den zwei oder drei Jahren, alles akribisch durchplanen vom Kigaplatz, bist evtl Hochzeit.

Was du brauchst, ist die Bestätigung deines Partners, dass er das auch so sieht. Damit du weisst, dass du es für die gemeinsame Zukunft tust.
 
L

Lionne69

Gast
  • #19
Ich spekuliere jetzt.

Du fühlst Dich klein neben ihm.
Er ist älter, erfahrener, gelassen, guter Job.
Du bist noch auf dem Weg.
Er hat es ohne Dich bis dahin geschafft - Du weißt, er kann ohne Dich.
Auch das - Selbstwert.

Du hast Dich in diesen Mann verliebt, WEIL er ist wie er ist. Gelassen, zuverlässig. Ihr habt eine solide, gute Partnerschaft.
Ihr habt Eure gemeinsamen Ziele, er tritt für Dich zurück - Haus, Kind - damit DU noch Zeit hast, beruflich anzukommen. Aber die Ziele SIND da.
Und es gibt mehr Ziele als Haus, und Kind. Sparen könnt ihr ja trotzdem schon, solltet Ihr..
Er zeigt Dir die Verbindlichkeit durch das Zusammenziehen.
Ihr macht viel zusammen, genießt die Zeit miteinander.

Dir ist es zuwenig zusammen? Mehr geht doch gar nicht.

Du willst es in Frage stellen, weil Dein eigenes Selbstwertgefühl nicht mit ihm klarkommt. Weil Du nicht gebraucht wirst, weil er nur ganz selbstverständlich mit Dir zusammen ist.

Das ist aber DEIN Thema, das solltest Du reflektieren.

Überlege Dir gut, Du hast Dich in ihm verliebt, nicht in einen Anfänger, nicht in jemanden, den Du "unterstützen", helfen, be-"kümmern" kannst. Sich so kümmern wollen, hat immer etwas damit zu tun, dass man sich Liebe verdienen will.
Es kann für Dich nicht sein, dass der Mann Dich einfach so liebt.
Und es hat etwas damit zu tun, dass man es selbst braucht, gebraucht zu werden...

Viele Frauen haben mit dieser Thematik zu kämpfen - und dann kommt die falsche Partnerwahl, die Problemmänner, die Frau retten will. Oder Frau stellt fest, dass Kümmerin sein auf Dauer viel zu viel Energie kostet, und am Ende Respekt und Liebe verloren geht.

Er braucht Dich auch - in gesunder Form.
Als Begleiterin auf seinem Weg, als
Partnerin. (und Du hast ihn als Begleiter). Er will mit Dir zusammen sein. Ihr seid Zusammen.

Wenn es Dir momentan nicht reicht, dann schau zu, dass Du Euer Zuhause - Eure Wohnung - angenehm gestaltest.
Schaffe Wir-Momente, Ausflüge, Urlaube.
Das Zusammen wird von beiden gestaltet, Dann schau, was Du, außer dass Du ihn be-kümmern willst, an Wir /Zusammen JETZT machen wollt.

Mein Sohn hat sich mit seiner Partnerin einen alten Camper besorgt, die wollen zusammen unterwegs sein - Haus, Kind ist noch weit. Ihre Ziele sind da, ein paar Ausblicke in die Zukunft, aber sie genießen das Jetzt.
Jetzt zählt.

Schmeiß nichts Gutes weg., nur weil Du ein massives Problem mit Deinem Selbstwert hast.
Ggf. Lass Dir da mal helfen, von außen, professionell, nur ein paar Stunden.

W, 50
 
  • #20
Sei froh, dass du in einer so harmonischen Beziehung bist. Wenn du mehr gemeinsame Projekte mit deinem Partner willst, dann überlegt euch doch ein gemeinsames Hobby oder ein Projekt/eine Aktivität, woran ihr zusammen arbeiten könnt. Keine Ahnung, schafft euch zusammen einen Schrebergarten an, züchtet Bonsais, holt euch ein Haustier und bringt ihm Tricks bei, macht zusammen Sport und trainiert für Wettkämpfe, legt euer Geld in Aktien an und verfolgt täglich die Kurse und du beliest dich zu dem Thema, sammelt Briefmarken, da gibt es tausend Möglichkeiten.
 
  • #21
So habe ich das Gefühl, ich warte nur drauf, bis ich endlich Fuß im Job gefasst habe, bis wir anfangen können, etwas Gemeinsames zu starten und die Zeit bis dahin plätschert halt so. Und irgendwie fehlt mir eben die Motivation dazu, weil keine gemeinsamen Ziele da sind bzw. die, die im Raum stehen, sind für mich momentan nicht realisierbar.

Interessant, dass dir da außer eigenes Haus/Wohnung kaufen und Kinder kriegen keine anderen Ziele einfallen, die euch als Paar zusammen schweißen könnten. Was sollen denn da Leute wie mein Partner und ich machen, die keins von beidem und trotzdem ein glückliches Paar sein wollen?

Naja, zum Beispiel machen wir gerade (ich schreibe dies von einem Hotelzimmer in Frankreich aus) eine dreiwöchige Motorradtour durch mehrere europäische Länder. So ein Abenteuer schweißt schon sehr gut zusammen: gemeinsam eine Route planen, im wahrsten Sinne des Wortes Berge überwinden (vor allem, wenn einem von beiden mitten in den Alpen der Vergaser abschmiert), spektakuläre Ausblicke genießen und abends am Meer eine Pizza teilen...

Wir teilen zum Beispiel auch politische und ideelle Ziele und engagieren uns im Vorstand einer kleinen Partei. Sich zusammen im Wahlkampf voll reinzuhängen und es dann tatsächlich zu schaffen, war auch ein tolles "Wir haben gemeinsam was Großes erreicht!"-Gefühl.

Auch schön sind z.B. Paar-Sportarten wie Tanzen oder gemeinsam für einen Marathon trainieren. Oder die Wohnung, die ihr jetzt habt, erstmal richtig schön von Grund auf neu gestalten. Vielleicht kommt dir das im Vergleich zu einem Wohnungskauf erstmal zu popelig vor, aber ich glaube, auf der Gefühlsebene verbindet sowas viel mehr als Geld auf einem Bausparkonto anzuhäufen. Und gemeinsam träumen kann man ja trotzdem schon mal...

Was deine Bauer-Phantasie angeht: Das geht für mich fast schon in Richtung Verschmelzung. Du scheinst in wirklich jedem Lebensbereich mit ihm verbunden sein zu wollen. Das ist vielleicht ein bisschen viel und würd ich an deiner Stelle mal hinterfragen. Beziehung lebt ja auch durch Freiräume und Unterschiedlichkeiten und den neuen Impulsen, die davon kommen.

Aber ich verstehe den Wunsch. Mein Freund und ich haben das Glück, dass wir beruflich beide in einer sowohl technischen als auch kreativen Richtung unterwegs sind - so verschieden, dass es keinen Konkurrenzkampf gibt, aber doch so ähnlich, dass wir verstehen, was der andere macht und uns gegenseitig inspirieren und teilweise auch unterstützen können. Zum Beispiel ist er besser bei Design-Fragen und ich im sprachlichen Bereich. Ich weiß jetzt nicht, was dein Partner macht, aber vielleicht gibt es ja auch ein paar kleine Aspekte, wo du ihm eine Unterstützung sein kannst. Aber wenn nicht, ist das auch nicht schlimm - es gibt soviele andere Möglichkeiten, wie ihr Unterstützung und Gemeinsamkeit (er)leben könnt.

Alles Gute!

W, 27
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #22
Habt ihr gemeinsame Hobbys? Es muss doch nicht unbedingt viel Geld kosten, etwas gemeinsames zu machen.
Du bist mit deinen Wünschen schneller als mit dem altern. Sei doch froh, dass du noch so jung bist. Du willst irgendwie mit seiner Lebenserfahrung und seinem bereits erreichten Status mithalten. Aufgrund deines Alters geht das nun mal schlecht. Die einzige, die das stört bist du selbst.
Den Grund dafür sehe ich eher im mangelndem Selbstwert. Das musst du dir eben auch erst noch erarbeiten, bzw. das aus erbrachter Leistung ziehen.
Da ist dein Partner dir 10 Jahre voraus.
Ich verstehe dich irgendwie schon. Aber das hilft ja nichts, in 5 Jahren ist euer Altersunterschied kaum merklich, danach dreht es sich wieder zu deinen Gunsten.
Das ist die Krux, wenn man in unterschiedlichen Lebensphasen ist. Aber in deinem Fall solltest du darüber stehen, ihn scheint es nicht zu stören er drängelt nicht, also alles gut.
 
  • #23
Also ICH bekomme hier »Drehschwindel«: @Pennylop, eine Frau, die sich offensichtlich langweilt.
Nach 2 Jahren Beziehung, 1/2 Jahr Zusammenwohnen, will sie mehr - evtl. ein Kind, vielleicht aber auch nicht
die Zweisamkeit genießen und unbeschwert sein, bevor man da eben zurückstecken muss, wenn ein Kind da ist.
Dir fehlen »die gemeinsamen Ziele«, du redest aber mit deinem Partner nicht darüber, welche das sein könnten.
Du willst »Fuß im Job finden« (was sicher richtig wäre, besonders für jemanden wie dich), bist aber nicht bereit, dir/euch die Zeit dafür zu geben.

Du willst ALLES - warten, aber nicht zu viel; dass dein Liebster besser auch gerade erst mit seinem Studium fertig wäre, wie du, suchst dir aber einen 10 Jahre älteren Mann aus (der, glücklicherweise, schon im stabilen Job steht) ...

Ich würde dir dringend vorschlagen, von deiner Traumwolke herunter zu kommen, deine Erwartungen an dein Leben gesund zu sortieren (also weniger schwammig, als »zusammener zu sein«), um dann darauf los zu marschieren.
Nicht unbedingt Hand-in-Hand mit deinem Partner, DU musst zuerst selber laufen lernen, bevor du das Projekt »Job, Haus & Hof, Kind« angehst. Sonst wirst du immer neu scheitern. Nicht an den Umständen, sondern an dir selbst!
 
C

Charline

Gast
  • #24
Ich möchte Kinder in stabiler schulischen Bildung wissen, in staatlichen Einrichtungen ist das nicht möglich.
Und wie stellst du dir das konkret vor? Millionen Kinder in nichtstaatlichen Einrichtungen? Welche Ideologien werden dann verbreitet, wenn der Staat keine Kontrolle mehr über das Schulwesen hat? Oder soll sich jeder einen eigenen Hauslehrer für seine Kinder leisten? Wer soll denn für eine solche "stabile schulische Bildung" sorgen? Dazu braucht man auch Erzieher und Lehrer. Und das sind nun mal normale Menschen mit normalen privaten "Problemen", wie bei jeder anderen Berufsgruppe auch. Ich denke nur mal an die "Ärztin" die hier in mehreren anderen Threads ihre "süßen" Kollegen" abarbeitet. Die klingt irgendwie, was Beziehungen angeht, total unreif, aber kann ja dennoch eine gute Ärztin sein (wenn sie nicht doch ein Fake ist).
seine Kinder nicht irgendwelchen "instabilen Erziehern" aus zu setzen.
Die FS steht erst am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn. Ich verstehe auch nicht, wieso du sie als instabil bezeichnest? Sie macht sich über ihr Berufsleben, über ihre Partnerschaft und ihre privaten Lebensziele Gedanken. Das macht doch jeder irgendwann oder sollte es zumindest.. Das ist doch nicht instabil. Instabil wäre, wenn sie sich jetzt ratzfatz einfach schwängern ließe ohne mit ihrem Partner darüber zu reden und alles einfach so laufen lassen würde in der Hoffnung, dass er sich als verantwortungsbewusster Partner erweist und sie (finanziell) unterstützt.
Ich finde, sie sollte erst mal in ihrem Beruf ankommen. Wenn sie die erste unbefristete Vollzeitstelle hat, fühlt sie sich ihrem Partner bestimmt nicht mehr unterlegen, selbst wenn er mehr verdient. Dafür ist sie im öffentlichen Dienst besser abgesichert ... und hat als Lehrerin mehr Ferien, was auch nicht zu verachten ist. Vor allem, wenn sie Familie plant ...
 
  • #25
Die FS steht erst am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn. Ich verstehe auch nicht, wieso du sie als instabil bezeichnest? Sie macht sich über ihr Berufsleben, über ihre Partnerschaft und ihre privaten Lebensziele Gedanken. Das macht doch jeder irgendwann oder sollte es zumindest.. Das ist doch nicht instabil.

Grundsätzlich hast Du Recht, aber auf mich macht die FS auch einen instabilen Eindruck. Oben meinte jemand, man bekommt angesichts ihrer formulierten Zweifel "Drehschwindel" und es geht mir ebenso.
Sich Gedanken machen, sollte bei einer 27-jährigen Akaddemikerin strukturierter aussehen als:
Manchmal würde ich mir wünschen, er wäre Bauer. Dann könnten wir zusammen arbeiten, ich könnte ihn unterstützen....

Sie will mit jemandem gemeinsam etwas aufbauen, sucht sich dafür aber einen Mann, der bereits mehr als die doppelte Lebenszeit im Erwachsenenleben verbracht hat, in dem sie noch immer nicht angekommen zu sein scheint mit ihrer Haderei an allem und jedem. Das kann nunmal nicht funktionieren und sie muss sich in seinem Leben, inn dem, was er bereits geschaffen hat sich einpassen.
Erwachsen sein ist auch, zu sehen, dass die angestrebte "Gleichheit" mit dem Partner nicht geht.
Alternative: beruflich Vollgas geben und aufholen, statt sich weiterhin im Schonwaschgang zu tummeln. Vollzeitgehalt heißt auch für eine Immobilie sparen zu können.

Es wird schon einen Grund haben, warum sie mit 27 mit dem Lehramtsstudium immer noch nicht fertig ist und nur Teilzeit arbeiten kann und auch, warum sie in Therapie ist. Dort sind üblicherweise nicht die Stabilen sondern die Instabilen.

Joah, ich finde es auch beunruhigend, dass solche nach meiner Einschätzung "Wirrköpfe" auf Kinder losgelassen werden, zumal diese wegen Berufstätigkeit der Eltern sehr viel Zeit in der Schule verbringen und die Schule daher viel Einfluss auf die Entwicklung der Kinder hat.
 
C

Charline

Gast
  • #26
Es wird schon einen Grund haben, warum sie mit 27 mit dem Lehramtsstudium immer noch nicht fertig ist und nur Teilzeit arbeiten kann und auch, warum sie in Therapie ist. Dort sind üblicherweise nicht die Stabilen sondern die Instabilen.
Warum immer so negativ?
Ich bin Lehrerin, arbeite noch reduziert, weil ich noch Seminare an der Uni habe, möchte mich erstmal einleben, einen unbefristeten Vertrag bekommen usw.
Sie schreibt doch, dass sie (schon) Lehrerin ist. Vielleicht besucht sie Seminare für eine Zusatzqualifikation parallel zur reduzierten Stundenzahl.
Das muss ja nicht gleich heißen, dass die FS in Therapie ist und es sagt nichts über den Grund der eventuellen Therapie. Vielleicht hat sie auch einfach nur eine Psychologin im Bekanntenkreis und hat sich da mal drüber unterhalten. Außerdem muss eine Therapie nichts Schlechtes sein. Viele Menschen werden sich erst durch eine Therapie ihrer Stärken, Schwächen, Konditionierungen etc. bewusst.
ich finde es auch beunruhigend, dass solche nach meiner Einschätzung "Wirrköpfe" auf Kinder losgelassen werden,
Finde ich auch unfair. Die FS ist sich, was ihre Beziehung angeht sehr unsicher. Das soll vorkommen. Wer weiß schon mit 27 Jahren so genau, wo die Reise hingeht. Mal davon abgesehen, dass zu einer Beziehung auch immer zwei gehören. Da kann man so gefestigt sein, wie man will, Garantien gibt´s für Kühlschränke, nicht für Beziehungen.
Oder glaubt hier wirklich ernsthaft jemand, dass Leute, die beruflich mit Kindern/Menschen arbeiten (Erzieher, Lehrer, Ärzte, Pfleger, ...) immer einen absolut gradlinigen Lebensweg vor sich haben? Weil sie so "gefestigt" sind, dass sie mit allen Unwägbarkeiten und Schicksalsschlägen souverän umgehen ? Auch diese Menschen unterliegen Fehlentscheidungen, trennen sich, lassen sich scheiden, gehen neue Beziehungen ein.
Nach der Vorstellung dürfte man als Lehrer oder Arzt ja erst kurz vor seinem Lebensende arbeiten. Denn erst dann kann man sagen, ob ein Mensch wirklich gefestigt ist, in sich ruht und einen straighten Lebenslauf hingelegt hat (Heirat, Hausbau, zwei Kinder, Hund, etc. - Vorsicht: Ironie!)
Also ich wusste mit Mitte 20 nicht, ob ich mit dem damaligen Partner zusammen bleibe oder nicht, ob ich mal heirate oder nicht. Auch ein Kinderwunsch hat sich in dem Alter noch nicht bemerkbar gemacht. Das gehört aber auch in den Bereich "Privatleben" und hatte mit meiner beruflichen Ausbildung überhaupt nichts zu tun.
 
  • #27
Du musst erst einmal lernen ......
Denn du kannst eines nicht: geniessen.

Du hast sehr lange studiert, was allerdings bei Lehrern nicht unüblich ist. Du hast den einen oder anderen Schritt bereits getan .... aber zufrieden bist du nicht. Er macht gelassen einen Schritt nach dem anderen, ihn stört es nicht, noch eine Weile aufs Haus und aufs Kind zu warten. Du jammerst, noch kein Geld zu verdienen .... ihn stört das nicht.. Und vernünftiger ist er auch - er will, dass du beruflich etwas auf die Reihe bekommst. Vom Jammern bekommt man kein Geld ... das gibts fürs Schaffen.
Und du und ein Kind ? Sorry, dazu bist du noch lange nicht reif. Du wärst sowas wie die "Eislaufmamis" - wehe, das Kind ist nicht immer auf Platz 1, kann mit 2 Jahren noch nicht Geige spielen und mit 3 keinen Motor konstruieren .......
Du bist in Therapie - bestimmt nicht ohne Grund und weil du zu viel Geld hast. Lass dich darauf ein und plane weitreichende Schritte erst dann, wenn du ein zufriedener Mensch bist.
Du hast Projekte - beruflich, persönlich und mit deinem Freund. Erst mal das erledigen, dann von einem Fundament aus weiter bauen.
 
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