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Mein Problem ist außerdem, dass ich mein leben lang nie nach mir gefragt habe. Ich habe gearbeitet und geleistet was von mir verlangt wurde. Nennt das doof, aber eigentlich war ich eben nur "eine gewissenhafte Schülerin und Studentin". Ich wollte nie jemandem schaden, ich wollte nur einen guten Job machen. Auch jetzt will ich einfach nur guteArbeit leisten UND (wenigstens) ein bisschen Privatleben! Ist das zuviel verlangt? Wahrscheinlich ist die Lösung tatsächlich sich einen Job außerhalb des Krankenhauses zu suchen...
Das erste was ich machen würde, ist die Überstunden einzulösen, gerne auch mit Anwalt. Teilweise kriegen Ärzte ihre Überstunden erst bei Kündigung ausbezahlt und dann nur unter großen Schwierigkeiten. Die Verwaltung verlagert Engpässe auf den Sankt-Nimmerleinstag.
Und dann würde ich mir eine neue Stelle suchen, Pharmafirma, Studienbetreuer, Honorararzt, Betriebsarzt oder Mikrobiologie/Laborarzt. Da gibt es tausend Möglichkeiten, wenn man Courage hat.
Ich hab als Student im Labor gearbeitet. Der einzige Notfall war kalter Kaffee, wenn im 24h-Dienst eine einzige Nachforderung aus einer Blutprobe getätigt wurde.
Ein absolut Streßfreier Job. Die Ärzte sahen 10 Jahre jünger aus als ihre Kollegen anderer Disziplinen. Wär das was für dich?