Ich bin auch sehr ausgelaugt und benötige unbedingt mehr Zeit für Sport. Deshalb arbeite ich mit Hochdruck allen Papierkram ab und miste meine Wohnung aus. Alles, was Ballast ist, kommt weg. Und wenn ich dann auch einem guten Stand bin, werde ich mir eine Putzhilfe organisieren.
Ich weiß nun nicht, wie alt Dein Kind ist, aber auch das würde ich mit gewissen täglichen Verantwortungen einbinden - eben altersgerecht. Bei Kindern ist außerdem wichtig, daß sie auch ausreichend Sport treiben. Bei mir hat man da nicht so darauf geachtet, das würde ich definitiv bei meinem Nachwuchs anders handhaben. Der würde täglich zur Bewegung animiert werden.
Ich bin zwar kein Freund davon, aber vielleicht hast Du außerdem die Möglichkeit, auf Verwandtschaft und/oder Freunde zurückzugreifen. Wenn man das als harmonisches Geben und Nehmen hinbekommt, schafft es einem auch Freiraum. Und wenn es nur für die momentan akute Bewältung des sich angestauten Chaos ist! Es tut manchmal gut, wenn man dem nicht alleine gegenüber steht.
Das muß man Dir wahrscheinlich nicht extra sagen, aber dann würde ich mich in Sachen Einkäufe, Kochen, Wächewaschen, etc. also wiederkehrende regelmäßige Aufgaben rationell organisieren. Also z.B. einmal viel kochen und entweder portionsweise eingefrieren oder am nächsten Tag aufwärmen, nur einmal die Woche einkaufen gehen. Und nicht an einem Tag die komplette Wohnung putzen, sondern jeden Tag etwas in einem anderen Zimmer putzen - und wenn es nur eine Viertelstunde lang ist, dann gib in der Vollgas. Den Garten würde ich wie bereits vorgeschlagen so gestalten, daß nicht viel Unkraut gejätet werden muß. Es gibt schöne Bodendecker und den Rasen könntest Du von einem Nachbarsjungen erledigen lassen. Allerdings könntest Du die Gartenarbeit weniger als Belastung sondern vielmehr als Möglichzeit zum Abschalten und auch der körperlichen Betätigung betrachten ...
Mir hilft es, wenn ich mich regelmäßigen Abläufen/Zeitpunkten unterwerfe - wie im Sinne eines Stundenplans. Dann weiß ich, was ich in welcher Zeit unbedingt erledigt bekommen möchte und was gut wäre, wenn ich es zusätzlich noch erledigt bekomme. Aber: nicht zuviel vornehmen! Du solltest Deine Pläne umsetzen können, sonst wächst der Frust!
Und weil es mich häufig ausbremst: denke nicht zuviel über Negatives nach. Das raubt nur Kraft, die Du für andere Dinge brauchst. Mal ein Durchhänger ist genehmigt, aber nicht täglich, ok? Du erinnerst Dich bestimmt noch an Zeiten, in denen Du auch viel Belastung hattest, und aber alles locker meistern konntest! Ich wette, der einzige wirkliche Unterschied war nicht der Streß, mit dem Du Dich konfrontiert sahst, sondern Deine innere Einstellung! Klar macht man erdrückende Erfahrungen - nur willst Du Dich wirklich von ihnen niedermachen lassen? Bringe Deinen Blick auf die schönen Dinge im Leben und stoppe ab sofort alle bedenkenvollen Hirnregungen und zwinge Dich, auf Erfreuliches zu schauen und an Erbauliches zu denken! Man meint, es klappt nicht, aber das wird schon! Auch in einer Reha kann man Dich nur anleiten - helfen MUßT Du Dir selbst!
Es hilft schon viel, wenn man sich selbst konkret vorstellt, wohin man kommen möchte. Daraus leiten sich von selbst die Maßnahmen und auch die Motivation ab.
Ach, und vergiß nicht, auch jede Woche mindestens eine schöne Sache, die Dir Freude bereitet, mit einzuplanen. Die Vorfreude und der Effekt danach bringen mich jedenfalls von Woche zu Woche. Und abends würde ich mir für mein Kind Zeit zum entspannten gemeinsamen Abendessen nehmen und eine Oase schaffen. Das tut Euch beiden gut!
Ich weiß, es ist teilweise sehr hart, nur wenn man nicht selbst aktiv wird, wird es immer so bleiben, wie es ist. Wenn man Verpflichtungen hat, dann muß man diesen nachkommen. Das geht jedem so. Um es zum Besseren zu verändern, muß man selbst etwas tun. Das kann niemand sonst für einen erledigen!
Kopf hoch! Auch die anderen kochen nur mit Wasser! Hör Dich um - Du wirst sehen!
Und wenn es ganz schlimm ist, erkundige Dich mal bei ProFamilia, etc. Und wenn Du nur eine andere Frau findest, die in ähnlicher Situation ist, mit der Du Dich austauschen kannst.
Mary - the real, Mitte 30