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Apollo

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  • #1

Was macht in euren Augen den inhaltlichen Unterschied aus

zwischen einem Vater und einer männlichen Bezugsperson, bzw. einer Mutter und einer weiblichen Bezugsperson? Ich habe nämlich so den Eindruck, in dieser Gesellschaft verschwimmt allmählich der Unterschied oder er wird/ wurde zum Verschwinden gebracht, bzw. es wird die Bedeutung des leiblichen Vaters und der leiblichen Mutter relativiert. Hauptsache, da ist etwas Männliches auf der einen oder etwas Weibliches auf der anderen Seite. Wenn überhaupt. Wie seht ihr das?
 
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  • #2
Die Bezugspersonen müssen nicht zwingend die leiblichen Eltern sein. Das heisst ein Kind, das mit beiden leiblichen Eltern lebt kann z.B. die Grossmutter (die z.B. das Kind hüttet) oder eine Tante als primäre Bezugsperson haben. So die Meinung aus der Entwicklungspsychologie...
 
  • #3
Also ich habe nicht einen deartigen Eindruck gewonnen. Der wesentliche Unterschied zwischen Vater und Mutter einerseits und Bezugspersonen andererseits ist doch ganz naheliegend: LIEBE. Dieser Unterschied wird auch nie verschwimmen, es wird höchstens ein Defizit daran geben.
 
  • #4
Man kann es noch so schön reden, ein vater ist durch nichts zu ersetzen. Wer die rolle einnimmt ist nebensächlich aber es muss ein mann sein.
Ich bin vollkommen ohne männliche bezugspersonen aufgewachsen und viele dinge männlichen verhaltens muss ich teilweise jetzt noch nachlernen. Nicht umsonst besteht ausserhalb von hobby und beruf mein gesamter bekanntenkreis aus frauen. Da sind einfach defizite im sozialen verhalten, da kommen dann von unterschiedlichen seiten manchmal meldungen wie "du machst manche/reagierst manchmal wie eine frau" mit sowas muss das männliche ego dann erst einmal klar kommen.
Also ich wünsche keinem kind ohne einen vater aufzuwachsen, auch wenn man trotzdem groß und stark wird, es ist keine schmälerung von frauen sondern einfach die Tatsache, das werder ein mann noch eine frau über die soziale kompetenz verfügt, beide eltern zu ersetzen.
Besonders wenn sich das geschlecht des kindes von dem der erziehenden elternhälfte unterscheidet.
Aussenstehende bezugspersonen haben einfach zu wenig kontakt zu dem kind, da die person einfach nicht im alltagsleben steht. Vor ihr kann man auch flüchten wenn sie ungemütlich wird, vor eltern nicht, mit denen muss man sich arrangieren.
Auch beziehungsmässig fehlt ein wichtiger teil, meine mutter war fast immer alleine ohne partner, mir ist aufgefallen, dass ich viel über zusammenleben als erwachsener lernen musste, da ich nie gesehen habe, wie eine beziehung funktioniert.

Ich denke, das ganze lebensmodel, wie es sich in den letzten 50 jahren entwickelt hat und modern geworden ist, führt in einen abgrund, was auch jeder weiß aber an statt es besser zu machen wird versucht einen fehler mit dem nächsten fehler zu verschlimmbessern.
 
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  • #5
Der Vater und die Mutter sind tatsächlich durch nichts zu ersetzen!.... egal wie viel Liebe der andere Elternteil und die Bezugspersonen einem Kind geben.... es gibt noch nie kein besseres Lebensmodel als eine komplette Familie: Vater, Mutter und Kinder....
 
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  • #6
Meines Erachtens das gleiche wie in einer Matrixorganisation der Unterschied zwischen dem fachlichen und den disziplinarischen Vorgesetzten.
 
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  • #7
Ich denke auch, einen Vater kann und sollte man nicht ersetzen sowie eine Mutter nicht ersetzt werden kann. Sicherlich können andere Personen als Bezugsperson fungieren, doch immer dann, wenn der Vater oder die Mutter noch leben und sich um das Kind kümmern möchten, darf kein anderer diese Rolle übernehmen bzw. sich so aufspielen, als wäre er/sie es.

Mütter bzw. Exfrauen im Rosenkrieg (oder kurz davor) möchten dies leider schon mal gerne durchsetzen, um den Vater zum Zahlvater und 2-WE-Papa herunter zu degradieren und der neue Lebenspartner soll dann die Vaterfunktion übernehmen. Doch das ist auch aus Sicht der Kinder ziemlich egoistisch gedacht und ziemlich unverschämt dem eigentlichen Vater gegenüber.
 
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  • #8
Mir geht es ähnlich wie Thomas, ich denke auch, dass es wichtig ist, dass beide Geschlechter vorhanden sind, aber das allein reicht nicht.

Zusätzlich gilt, was Frederika anspricht: Kinder brauchen Liebe.

Immer unter der Annahme, dass wir normale Verhältnisse haben, denke ich schon, dass die Liebe der leiblichen Eltern im Regelfall tiefergehend ist, z.B. weil man die gesamte Entwicklung der Kinder miterlebt hat und sie daher besser versteht/mehr Verständnis für ihre Eigenheiten hat. Ähnliches gilt wohl auch für die Liebe der Kinder gegenüber den leiblichen Eltern.

Aber ich glaube nicht, dass es für andere Bezugspersonen unmöglich ist, eine ähnliche Liebe zu entwickeln, nur ist es wahrscheinlich schwierig und auch noch abhängig vom Alter der Kinder und der Intensität der Beziehung/des Zusammenlebens.

Davon zu sprechen, ob man leibliche Eltern "ersetzen soll", halte ich in dieser Formulierung für unsinnig. In der Regel kann man sich das nicht aussuchen. Entweder die Eltern harmonieren und werden nicht ersetzt oder sie harmonieren nicht und trennen sich und in der Regel streben die Eltern neue Partnerschaften an, ersetzen also die Personen "ungefragt".

Es gibt sicherlich auch noch den Fall, dass Eltern zusammenbleiben um der Kinder willen, obwohl sie nicht harmonieren. Und so ist es wahrscheinlich gemeint, dass man Eltern "nicht ersetzen soll", d.h. es ist eine "moralische" Forderung, dass die Eltern, die sich trennen wollen, sich um der Kinder willen nicht trennen sollen.

Aber diese Eltern bilden wahrscheinlich kein gutes Vorbild für ein liebevolles Zusammenleben, das ein Kind aufnehmen und später selbst anwenden könnte. Ich schätze, dass sich ein großer Teil der Eltern "quält" und dass sie sich möglicherweise gegenseitig "zerfleischen". Im Gegenteil, es bildet sich beim Kind wahrscheinlich ein falsches "Bauchgefühl" dafür, was ein gutes Zusammenleben ist, d.h. möglicherweise verhält sich das Kind später in seinen eigenen Partnerschaften falsch und kann seine eigenen Partnerschaften nicht stabil halten.

Wenn das stimmt, kann man auch eine gegenteilige moralische Forderung aufstellen, nur glaube ich, dass sich sowieso niemand an moralische Forderungen hält. Mir ging es ähnlich. In einem gewissen Zustand der Beziehung habe ich wegen der Kinder noch daran festgehalten, aber irgendwann artete es aus und nun löse ich sie auf. Nicht zuletzt geht es auch um das Leben der Eltern und nicht nur um das der Kinder.

Deswegen ist meiner Meinung nach jeder Einzelfall eigenständig zu entscheiden und nicht mit einfachen moralischen Regeln zu lösen.

Ich denke nicht, dass andere Bezugspersonen von sich behaupten sollten Vater/Mutter zu sein. Und Kinder wissen das in der Regel ja einfach auch. Aber meiner Meinung sollten die Personen, schon die Funktionen von Vater/Mutter anstreben, also z.B. versorgen, betreuen, lehren, erziehen und eben auch liebevolle Beziehungen aufbauen. Eine solche Rolle/ein solches Ansehen erhält man bei den Kindern auch nicht einfach per Befehl von oben, sondern nur durch entsprechendes langsames und liebevolles Annähern und gleichzeitig liebevoller Unterstützung der anderen Bezugsperson durch die leiblichen Eltern. Das ist sicherlich wichtig, für Bezugspersonen, die gerade frisch in diese Rolle schlüpfen wollen.

E.
 
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