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Mein Ex ist damals fremdgegangen, und ich habe es herausgefunden. Bei Untreue ist bei mir Schluß! Seine Arbeitskollegin war damals sogar noch auf unserer Hochzeit. Wir waren 4 Jahre verheiratet, insgesamt 7 Jahre zusammen. Habe also meine Koffer gepackt und bin aus unserem Haus raus. Für die Kinder hatten meine Eltern gerade ein großes Spielhaus im Garten errichtet. Der Große war damals 2 1/2, ist heute 5 Jahre alt, der Kleine war damals 1/2 Jahr, also heute 3 Jahre alt. Bei uns lief es wie im schlechten Kino ab, aber Männer stellen es eben ungeschickt an, wenn sie fremdgehen und verändern sich. Ich denke, er wollte zweigleisig fahren, denn ich habe damals ein Anwaltsschreiben in seiner Tasche gefunden, und der erste Satz war: Herr... ist der Freund der Mandantin Frau....! Also hat sie sich scheiden lassen, und ihm einen heißen Tip gegeben. Bei den Kontoauszügen sah ich dann, dass er mit ihr schon seit über einem halben Jahr eine Wohnung hatte, denn es ging zusätzlich Miete ab. Mein Ex war ein guter Autoverkäufer und konnte sich und seine Autos gut verkaufen. Deswegen bin ich wohl auch auf ihn hereingefallen. Er hat mich wohl schon schwanger betrogen, nur hätte das für ihn nicht gut ausgesehen, und wollte sie wohl erst später präsentieren. Ich habe mit ihm den Umgang mit den Kindern festlegen wollen, aber er beschimpfte mich nur am Telefon, sagte, er wolle am Wochenende ausschlafen, er möchte sein altes Leben wieder, und hätte schließlich eine Freundin, die mit den Kindern nichts anfangen könnte. Außerdem sollte der Umgang ja schließlich erst einmal mit ihm stattfinden. Er wollte also unter der Woche die Kinder sehen, aber die Kinder haben Schwimmen, Treffen mit Freunden etc., und schließlich ist der normale Umgang am Wochenende. Er ging also vor Gericht, und der Umgang wurde an den Wochenenden festgelegt. Ich bestand darauf, dass er die Kinder ohne seine Freundin sieht, bis sie sich wieder an ihn gewöhnt haben. Bis zum Gerichtstermin vergingen Monate, und ich weiß nicht mehr, wie oft ich ihm hinterhertelefoniert habe, aber kein Interesse.
Was geschah also? Vor Gericht wurde festgelegt, dass er die Freundin sehr wohl schon miteinbeziehen könne, ob ich eifersüchtig wäre???
Es gab 3 Umgangstermine, zweimal kam er nicht, und ich ärgerte mich, denn ich hatte die Kinder vorbereitet. Beim ersten Umgang war der Große sehr still, und ich habe ihn gelassen. Beim Zweiten redete er ganze zwei Wochen nicht, und als er redete, fragte er mich, was ein Anwalt ist. So kam heraus, dass mein Ex mit den Kindern zu seiner Mutter gefahren ist, und sie sich dort über den Ehekrieg ausgelassen haben. Mein Sohn fragte mich dann, ob er zu Papa müßte. Er fragte ihn allen ernstes, ob er nicht lieber bei ihm wohnen wollte.
Beim dritten Treffen kam seine Freundin mit, ich sah es an der Handtasche im Auto. Mein Sohn nahm danach 5 Kilo ab, und stieß seinen Kopf tagelang gegen die Wand. Es war eine schwere Zeit, aber irgendwie haben wir es überstanden, denn danach kam er nicht mehr.
Im Anwaltsschreiben, was ich damals fand, riet sein Anwalt ihm mich als psychisch krank darzustellen, damit er die Kinder bekommen würde.
Der Kleine hat natürlich nie nach dem Vater gefragt, er kennt das Wort Papa nicht. Der Große hat leider alles mitbekommen, aber ich habe ihn nicht angelogen, aber auch nicht zu viel erzählt. Ich sagte, dass Papa eine andere Frau liebt, und wir nicht mehr zusammen wohnen können. Das Haus wäre für uns zu groß, und wir ziehen in das große Haus von Oma und Opa, die freuen sich, wenn wir kommen. Ich habe auch nie über den Vater schlecht gesprochen, aber ich habe ihnen auch keine Hoffnungen mehr gemacht. Wenn die Frage kam, wann Papa denn wieder kommt, habe ich gesagt, dass ich es nicht weiß.
Ich bin gut damit gefahren meine Kinder zu beobachten und danach zu handeln. So kam der Große mit 3 Jahren auch nicht in den Kindergarten, sondern ersteinmal in den Spielkreis. Er ist sehr sensibel, sehr ruhig und hat seine Zeit gebraucht. Heute geht er offen auf jeden zu, und kann es mitlerweile auch ertragen, wenn er das Wort "Papa" hört.
Mein Anwalt sagte zu mir, er hätte noch keine betrogene Ehefrau erlebt, die die Kinder auf dem Silbertablett serviert.
Ja, Lügen sollte man nicht vor Kindern, denn sie spüren einfach, dass etwas nicht stimmt, können sich nur leider nicht so mitteilen, weil sie vieles nicht verstehen.
Heute fragen die Kinder nicht mehr, und nun bin ich froh, dass alles so kam. Entweder der "Papa" kommt regelmäßig oder eben gar nicht.
Durch diese Sache bin ich ziemlich stark und selbstbewußt geworden, es hat alles seinen Sinn.
So, nun kennt ihr alle meine Geschichte.

Sabine.