Ich denke, # 15 / 16 / 17 sind hier der Schlüssel:
Sie hat (bzw. ihr habt) ein Mädchen verloren. Sie wollte diese Schwangerschaft nicht aufgeben, wollte lt. deinen Aussagen auch in dieser lebensbedrohlichen Situation auf niemanden hören. Da du, lieber FS, nach Rücksprache mit den Ärzten große Sorge um ihr Leben hattest, hast du damals die schwere Entscheidung getroffen, die Schwangerschaft zu beenden. Damit trägst du vermutlich in ihrer eigenen Wahrheit die "Verantwortung und die Schuld" für den Tod eurer Tochter.
Noch eine Frage zum Verständnis: sie war damals noch jung, warum wurde eine Fruchtblasenpunktion gemacht ? (würde zum Verständnis vielleicht auch beitragen)
Du schreibst, sie erholte sich von diesem Schock und dieser Depression, als dann euer erster Sohn geboren wurde - und sie war glücklich wie nie zur vor in ihrem Leben.
Eure Söhne haben ihr insofern geholfen, dass sie nun eine Aufgabe hatte - und der Tod eurer Tochter in den Hintergrund gerückt ist.
Die Frage, die sich mir stellt, ist jedoch, ob sie wirklich den Verlust des Mädchens mit dir richtig und vollständig betrauert hat / betrauern konnte. Vielleicht rückt das jetzt wieder in den Vordergrund, weil dies nur verdrängt wurde, aber die Trauer nicht vollständig durchlebt und abgeschlossen wurde. Natürlich kann ich hier nur mutmaßen, aber es erscheint m.E. ein plausibler Ansatz.
Lieber FS, denke mal über diesen Aspekt nach und wenn du denkst, dass da ein Stück Wahrheit dran sein könnte, dann rede mit ihr darüber. Die Idee mit der Familienaufstellung finde ich sehr gut und sie könnte euch wirklich weiterhelfen.
Ihr sollte klar sein, dass sie durch eine neue Schwangerschaft das Mädchen nicht "zurückholen" kann, sondern dass sie es loslassen muss. Soweit man das von hier aus überhaupt beurteilen kann, wäre (gerade unter dem Aspekt der von dir geschilderten Komplikationen in den früheren Schwangerschaften) eine neue Schwangerschaft vermutlich viel zu risikobehaftet. Ich teile hier nicht die Meinung einiger anderer, es einfach drauf ankommen zu lassen - so nach dem Motto, dann wird sie es mit der Zeit schon aufgeben. Ich denke, dass sie das nur wieder in Verzweiflung treiben würde.
Aber selbst wenn sie schwanger würde, wäre vermutlich die Gefahr einer Behinderung des Kindes oder eines erneuten vorzeitigen Endes der Schwangerschaft viel zu groß. Und selbst wenn alles gut geht: wie oben #5 bereits beschrieben hat: ihr wärd "sehr alte Eltern" - für ein Kind auch nicht wirklich eine tolle Randbedingung.
Also mein Fazit: Ursache suchen, bearbeiten und dann evtl. - dazu gibt es oben ja schon etliche Anregungen - neue Aufgabe suchen z.B. in der Betreuung eines Pflegekindes.
Alles Liebe und Gute für Euch !!