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  • #1

Was stimmt in unserem Schlafzimmer nicht?

Hallo Forum,

wie so oft gelesen, startete auch unsere Partnerschaft wie im Märchen - verliebt bis über beide Ohren, die Chemie war nobelpreisverdächtig und der Sex mit ihm ausreichend und intensiv.

Von mir aus könnte es heute noch so sein, denn verliebt bin ich immer noch. Doch er in meinen Augen mittlerweile entmystifiziert, nachdem er sexuell gesehen nach ca 5 Monaten von 100 auf 0 auf die Bremse trat. Eine große Herausforderung an mein Selbstbewusstsein, das manchen Males sehr darunter litt. Ich entdeckte eines Tages Viagra, sprach ihn an - große Gespräche sind ob seines introvertierten Naturels ohnehin nicht möglich.

Seitdem schlafen wir nur noch 1 x pro Woche miteinander. Ihm scheint es zu genügen, mir nicht. Ich hab das gelegentlich thematisiert, mittlerweile akzeptiere ich es schweren Herzens, da die Beziehung derzeit im Gesamtbild funktioniert. Was jedoch auffällig ist: er mag beim Sex nicht mehr kommen, verzichtet auf Orgasmen, die er anfangs immer hatte, später nur noch gelegentlich und seit meiner "Entdeckung" fast gar nicht mehr. Der Sex ist eintönig - wünsche ich mir eine andere Stellung als seine bevorzugte, lehnt er ab oder es ist vorbei mit dem Akt.

Ich habe es anfangs schwer verdaut, an seiner Liebe gezweifelt, an mir gezweifelt, an seiner Begierde - Hallo Minderwertigkeitskomplexe. Ich weiß, es hat nichts mit mir zu tun. Aber was ist es dann? Hat jemand solche Erfahrungen bereits gemacht und kann es psychisch und physisch betrachtet erklären?

Ich bin w, 35, ruhiges, verspieltes Gemüt, liebevoll und ohne besondere Neigungen und er 45, intellektuell, zurückgezogen, liebevoll - beruflich ist er erfolgreich, jedoch kaum Stress im Job bzw. privat.
 
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  • #2
Du Glückliche, dass du 1 x pro Woche Sex hast, dazu noch in einer liebevollen, guten Beziehung! Das würde ich mir zur Zeit sehr wünschen und viele, viele andere sicher auch!

Aber ich kann dich verstehen, da ich es aus meinen früheren Beziehungen auch kenne, dass eher ich diejenige war, die mehr Sex wollte und nicht der Mann und ich darunter auch oft gelitten habe.
Schade, dass er nicht viel darüber spricht, was der Grund für ihn ist oder sein könnte! Denn letztlich werdet ihr die Antwort bzw. eine Lösung nur gemeinsam finden.

Das mit dem Viagra würde mich zwar auch schockieren, aber objektiv weiß ich, dass auch jüngere Männer, häufig sogar sexuell sehr aktive Männer, gelegentlich Viagra nehmen, weil es für sie ein schönes Gefühl ist, wenn sie "die ganze Nacht können".
Ich könnte mir bei deinem Freund vorstellen, dass er einen sehr hohen Anspruch hat, dir (sexuell) zu genügen. Er fühlt sich vermutlich diesbezüglich erheblich unter Druck. Gar nicht mal, weil du ihm real Druck machst, sondern, weil du eine Frau bist, die sexuell tatsächlich auch ihre Ansprüche hat.
Ich denke mittlerweile (auf Grund eigener Erfahrung), dass sogar recht viele Männer, aus irgend welchem diffusen Erwartungsdruck heraus, sexuell keine Lust mehr haben, wenn die Frau quasi immer Lust hat und Sex sehr genießt. Dann dreht sich das übliche Klischee "Frau will nach einer mehr oder weniger langen leidenschaftlichen Anfangsphase der Beziehung, nur noch selten Sex - Mann leidet unter zu wenig Sex" quasi um.

Weiterer Gedanke von mir wäre: Stichwort Intimität, Nähe - bzw. Angst vor Nähe, Intimität. Wenn du schreibst, er ist ein introvertierter, zurückgezogener Typ … vielleicht ist ihm die Intimität durch/beim Sex zu viel. Jeder hat eben so sein Maß an Nähe innerhalb einer Beziehung, das er angenehm findet. Wenn es einem zu nah wird, sucht man Distanz. Der Ort/Bereich innerhalb der Beziehung, wo dann Distanz gesucht wird, kann ganz unterschiedlich sein. Für den einen sind es regelmäßige Unternehmungen ohne den Partner, die er unbedingt braucht, um Distanz herzustellen, für den anderen ist es der Bereich "Sex", wo er sich vom Partner distanziert (unbewusst natürlich).
Deshalb kann er sich auch nicht ganz fallenlassen, hat keine Orgasmen, das ist ihm alles viel zu "intim".
Da ist natürlich guter Rat teuer. Um da etwas zu ändern, müsste er für diese Art Reflexion aufgeschlossen sein. Dann müsste er sein Distanzbedürfnis auf einen anderen Bereich innerhalb eurer Beziehung verlegen.

Ich glaube nicht, dass er physische Probleme hat und zum Arzt müsste, auch wenn dieser Rat bestimmt hier kommen wird! Ein 45jähriger, gesunder Mann, der keinen großen Stress hat und vor 5 Monaten noch häufigen und lustvollen Sex mit dir hatte, bei dem hat das keine körperlichen Ursachen!


w48
 
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  • #3
Weil er schlichtweg zu alt für dich ist! Plage den armen Mann mit seinen 45 Jahren nicht noch mehr, er kann nicht mehr sexuell so aktiv sein. Mich wundert es, dass er überhaupt noch 1x pro Woche kann, wenn auch nicht kommen kann.
 
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  • #4
Naja auch Männer werden älter, auch wenn sie das gerne verleugnen. ;-)

Wahrscheinlich wird er einfach Errektionsprobleme haben, was in dem alter viele Männer betrifft, ich würde ihn also nicht als "unnormal" bezeichnen...

Das er (neuerdings) nicht mehr zum Orgasmus kommt, kann daran liegen, das er durch deine Entdeckung (Viagra) innerlich blockiert ist, solche Sachen schlagen bei Männern oft auf die potenz, vielleicht hat er auch schon mitbekommen, das du mit seiner "sexuellen Leistung" unzufrieden bist, das trägt nicht gerade zur lösung des Problems bei.

Akzeptiere es einfach als Gegebenheit, die nunmal nicht zu ändern ist !

Ihr beide solltet mal ein ruhiges Gespräch führen, das er Viagra nimmt (immer?) ist nicht gut für seine Gesundheit, die natürliche Potenz nimmt davon eher ab als zu, weil der Körper sich schnell an das Hilfsmittel gewöhnt.

Vielleicht hilft es ihm, wenn er dich öfter statt mit dem Penis mit Hand und Mund befriedigt, das kann für solche Männer sehr beruhigend sein zu wissen, keine Errektion heraufbeschwören zu müssen und ohne druck gehts bekanntlich besser. ^^
 
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  • #5
Ich bin zwar eine Frau, muss hier aber mal eine deutliche Lanze für die Männer über 45 brechen:

Hier wurde die Aussage getätigt, dass "ältere" Männer über 45 eben nicht mehr so oft kommen (können). Wie kann jemand so etwas als allgemeingültig hinstellen?
Solche Exemplare kann es durchaus geben, aber es gibt viel mehr von der Sorte, die dies auch in dem "hohen" Alter (ich muss mir das Grinsen verkneifen) noch mindestens einmal täglich in der Lage sind, eine Erektion aufzubauen, zu erhalten und einen ganzen Geschlechtsverkehr durchzustehen...

Ich bin froh, dass ich einen Mann zu Hause habe, der gemeinsam mit mir Spaß am Sex hat und wir es in guten Zeiten mindestens tgl., in arbeitstechnisch gesehen schwierigen Zeiten (Schichtdienst) auf jeden Fall aber drei mal in der Woche genießen können. Das sind zwar keine Stunden am Stück, aber auch kleine, feine schnelle Nummern haben ihren Reiz.
Eine zwischenzeitlich einmalig aufgetretene Potenzstörung war eine reine Kopfnummer und nach einigen vertraulichen Gesprächen zum Glück schnell behoben.
In der Zeit haben auch wir uns mit Mund und Hand gut helfen können.

Zur Fragestellerin:
Ich denke, dass da nur das offene Wort helfen wird. Natürlich kann es dieses Nähe-Distanz Ding sein, es kann sein, dass er das Viagra am Anfang immer benutzt hat, weil er Versagensangst hatte und nun Angst hat, es überhaupt zu benutzen.
Viele Männer onanieren zusätzlich zum GV - ist Dein Partner da auch eher zurückhaltet, weißt Du davon, sprecht ihr darüber offen?

Ich halte die Nutzung von Viagra für durchaus legitim, wenn beide die "Flaute" anders nicht bekämpfen können. Wobei ich aus vielen Gesprächen weiß, dass tatsächlich einmal in der Woche nicht das Kriterium für Flaute erfüllt und viele dankbar wären, wenn sie denn so oft gemeinsamen Sex hätten.

Resumee: reden hilft oft.
VG
w. 48
 
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  • #6
Dein Freund ist 45, da ist Viagra nicht so ungewöhnlich (auch wenn die Männer jetzt wieder alle das Gegenteil beteueren- Mediziner sagen was anderes!). Er ist ineinem Alter, in dem er nicht mehr so kann, wie er möchte, und hat natürlich Versagensängste. Kann es sein, dass er glaubt, du willst ihm ein Kind unterjubeln?
 
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  • #7
Vielen Dank für eure Meinungen.

Ich würde so gern mit ihm darüber sprechen, da ich weiß, dass alles andere eine Sackgasse ist. Aber das Thema ist nun mal ein Minenfeld und jeder Versuch endete entweder im Streit oder im Distanzdesaster. Ich thematisiere es nicht mehr, denn es geht uns beiden zu sehr an die Substanz.

Er hat komplett alles runter geschraubt, denn oral oder manuell kann ich nichts mehr von ihm erwarten. Ich habe es angesprochen, meine Bedürfnisse definiert und daran erinnert, wie schön unser Sex die ersten Monate war. Ich erwarte kein "Marathon" wie damals, was ihn vermutlich wirklich überfordert hat, um mir zu gefallen - aber ich erwarte Initiative und Begierde. Ich bin schließlich eine Frau! Eine attraktive Frau, die es auch gern hat verführt zu werden, um zu erkennen, dass er verrückt nach mir ist. Und das war leider viel zu schnell vorbei. Ich vermisse ihn und es! Es ist mir im Bett viel zu still, seine Moleküle seit einem Jahr im Wachkoma und ich sprudle über.

Sein Viagra nimmt er lt. eigener Ausage in kleinen Mengen täglich. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht. Ist ja bereits ein jahr her, als ich darauf stieß. Er versteckt die Pillen offensichtlich, was er m. E. nicht nötig hat, denn diese kleine "Zündkerze" ist für mich absolut legitim. Wenn wir mitinander schlafen, hält er bis zu meinem Orgasmus durch und danach ist es für uns beide vorbei. An Masturbation, wenn er alleine ist, habe ich auch schon gedacht - ich kann dazu aber nichts sagen, ich weiß es einfach nicht.

Kinderwunsch haben wir derzeit nicht, wir verhüten deshalb immer (nur wozu?).

Hier wurde geschrieben, dass sein Verhalten evtl seine Art von Rückzug ist - es ist sehr interessant, dass es soetwas geben kann: dann, wenn eine Beziehung am intensivsten und intimsten ist, eine Barriere herzustellen. Ich kann das schwer verstehen, denn ich verschmelze in diesem Augenblick mit meinem Partner, um zu spüren, dass uns etwas ganz Besonderes verbindet. Leider ist dieser kleine Wunder zwischen uns beiden verloren gegangen und ich diejenige, deren Seele nicht aufhört danach zu suchen.
 
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  • #8
Hallo FS
ich schleiße mich Gast #1 an.
Mir scheint, dass es hier nicht darum geht, was bei euch (nicht) im Schlafzimmer abgeht, sondern dass ihr keine Kommunikations- und Vertrauensbasis habt, sprich: keine Intimität.
Einfach weil ein Mensch introvertiert ist, bedeutet es nicht, dass er Schwierigkeiten haben muss, sich einem anderen geliebten Menschen anzuvertrauen. Weil Du nicht weißt, was bei ihm vorgeht, könnt ihr (momentan) nicht weiterkommen. Wie kann eine Beziehung an sich funktionieren oder eine Liebe wachsen, wenn es keine Intimität (und hier meine ich nicht sexuell) und Vertrauen gibt.
Sicherlich seid ihr noch am Anfangsstadium der Beziehung und es ist schwierig hier über Ängste zu sprechen, aber wenn man es nicht tut, ist es noch schwieriger Vertrauen und Intimität aufzubauen, sich erst recht kennenzulernen und sich fallen zu lassen, auch sexuell. Du merkst, Du hast schon darunter zu leiden, weil Du nicht weiß, woran Du bist.

Sicherlich ist das Thema Potenz bei den meisten Männer unglaublich sensibel und es entsteht sehr schnell Versagensangst, Leistungsdruck und ein Gefühl der Minderwertigkeit. Dazu kommen oft Verlustängste hoch, und es entwickelt sich einen Teufelskreis. Bei vielen Männer ist es wirklich so, dass weil es alles so sensibel ist, sie erst recht Angst haben, alles nochmal durchzukauen und es wieder zum "Problem" zu machen.. Sie hoffen, dass wenn man es einfach ignoriert, es sich von alleine geben wird. Es mag allerdings auch sicherlich viele Fälle geben, wo durch die Einnahme einer Potenzpille das Selbstbewußtsein so dermaßen gestärkt wird, dass sich alles von alleine wieder einpendelt...allerdings bei deinem Partner scheint der Versuch jetzt nach hinten los gegangen zu sein.
Allerdings habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass es mir und meinem Partner am meisten geholfen hat, als wir einfach über unsere Ängste gesprochen haben. Am Anfang unserer Beziehung hatte mein jetziger Partner ein paar Probleme. Es hat mich überhaupt nicht gestört, erstens weil die Unsicherheit am Anfang einer neuen Beziehung immer groß ist (und Angst/Unsicherheit und Erektionen passen nicht zusammen!) und zweitens weil mein Partner ganz reflektiert erzählt hat, was bei ihm los war und warum es dazu kam. Ich habe ihm über meine Ängste erzählt, (z.B. dass er mich evtl. nicht attraktiv findet) und so haben wir uns gegenseitig unsere Ängste genommen und uns Sicherheit gegeben. Der Druck war raus und wir wußten, dass wir alle Zeit der Welt hatten.
Fazit: Nach ein paar Monaten, war alles mehr als supi;) und wir hatten uns wirklich kennengelernt, mit allen Ängsten, Unsicherheiten und dergleichen. Wir sind nun mehr als 5 Jahren zusammen..und es läuft rund, in allen Bereichen ;) :)
Vielleicht gibt´s Du deinem Partner noch ein wenig Zeit...und dann versuchst Du dann noch mal ein Gespräch...
Dir alles Gute...
W 40
 
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  • #9
Hier die FS!

Oh ja, Reden! Das Allzweckmittel! Ich habe viel geredet und vermutlich für seine Verhältnisse zu viel. Im Nachhinein ärgere ich mich über meine Unsouveränität. Aber ich muss mir verzeihen, ich habe es gut gemacht. Nur tue ich das jetzt noch, indem ich resigniere? Er kann nicht aus seiner Haut. Er blockt ab und schützt sich hinter seinen Mauern. Ich hab es irgendwann gelassen Vertrauen und Freundschaft in der Partnerschaft aufzubauen. Ihr werdet euch denken können, dass sich das eines Tages rächt und ich mittlerweile gegen einen inneren Widerstand ankämpfe.

Wie entsteht also Vertrauen, wenn er sein Süppchen kocht - speziell im Schlafzimmer?
Ich bin immer offen gewesen, habe mit ihm über MEINE Lebensfallen gesprochen, er hat in der Verliebtheitsphase gleichzeitig viel von sich erzählt. Gegenseitiges Verständnis war da. Aktuell möchte er von meinen Ängsten nichts erfahren, denn er mag es nicht, um Hilfe gebeten zu werden. Vermutlich verwässtert sich dieses "frigide" Verhalten leicht mit seinen sex. Empfindungen. Auch wenn das alles sehr kaltherzig klingt - gleichzeitig mag ich sein ruhiges, gleichmäßiges Wesen, seine Nähe und sein Kuschelbedürfnis. Er mag unser Zusammensein, er begehrt mich auf diese stille Weise. Nur ist es grundsätzlich möglich, dass meine unerfüllten Bedürfnisse eines Tages durch meine innere Kontrolle verkümmern oder wachsen Sie eher durch den Verzicht darauf? Ich habe Angst, dass es im Chaos endet.
 
  • #10
auch wenn's schräg klingt.. versuch ihn mal betrunken zu bekommen und schneide dann "sehr sehr sanft" das thema sex an..und zwar durchweg positiv.. nichts negatives.. schau mal wie weit du ihn damit aus der reserve locken kannst und eventuell rausbekommst was da nicht stimmt.. mein (ausserfamilliärer) Onkel war latent Homosexuell und da sah es nach x jahren auch so aus..

@2# es mag sicherlich solche geben, und die Krankenschwestern meines Großvaters hätten das sicherlich sehr gerne so gehabt, dann hätten sie ihn nicht auf dem Damentrack hinauskomplimentieren müssen, mehrere Male, mit 94 =D..
 
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  • #11
Liebe FS,
wenn dein Partner abblockt und absolut nicht reden WILL, lieber alles verdrängen will, seinen Teil der Verantwortung für das Gelingen der Partnerschaft (in ALLEN Bereichen, auch beim Sex) nicht mehr übernehmen will, dann kannst du diesbezüglich natürlich nichts machen, du hast da bestimmt schon genug versucht.

Jetzt ist es wichtig, dir erstmal zu überlegen, was eigentlich DEINE Bedürfnisse sind, was du dir wirklich wünschst und brauchst und auch zu lernen, dazu zu stehen und eventuelle Konsequenzen zu ziehen.
Du hast recht, wenn du befürchtest, dass deine unerfüllten Bedürfnisse, die du dann ja auch verdrängen musst, dazu führen könnten, dass es im Chaos endet, es geht dir ja schon nicht mehr gut und aus Liebe kann durchaus auch mal Hass werden.

Also achte darauf, dass es dir gut geht, stehe zu dir und deinen Bedürfnissen, überlege dir, wie du damit umgehen kannst.... und wenn das eventuell sogar zur Trennung führen sollte, braucht dein Partner vielleicht dann genau dieses Erlebnis, um aufzuwachen und sich selber weiterzuentwickeln. Oder er verdrängt weiter und macht immer so weiter, aber das ist dann SEINE Verantwortung, es ist sein Leben und seine Sexualität.

w 49
 
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  • #12
Hier die FS!

gleichzeitig mag ich sein ruhiges, gleichmäßiges Wesen, seine Nähe und sein Kuschelbedürfnis. Er mag unser Zusammensein, er begehrt mich auf diese stille Weise. Nur ist es grundsätzlich möglich, dass meine unerfüllten Bedürfnisse eines Tages durch meine innere Kontrolle verkümmern oder wachsen Sie eher durch den Verzicht darauf? Ich habe Angst, dass es im Chaos endet.

Tja meine Liebe, nun mußt du ganz stark sein, denn eines scheinst du nicht zu wissen:
ältere Männer sind zärtlicher und weicher, weil der Testosteronspiegel im Alter sinkt. Du solltest dich mal über Testosteron schlau machen, denn was du suchst, den leidenschaftlichen, experimentier-freudigen Lover und den ruhigen, zärtlichen Kuschler in einer Person das gibt es so gut wie nicht. Du bist erst 35 Jahre! Willst du den Rest deines Lebens sexuell frustriert sein? Später wirst du es hundertprozentig bereuen, wenn du diesen Mann nicht verläßt und dir ein potenteres Exemplar Mann suchst.
 
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  • #13
Liebe FS,
das Delta zwischen Euch wird nicht kleiner, sondern größer, zumal reden ja nichts bringt. Wenn Du jetzt schon sexuell neben ihm verhungerst - besser wird das nicht mehr.
Ich habe festgestellt, dass ich erst mit ü40 sexuell interessiert und aktiver wurde, zu dem Zeitpunkt an dem die meisten Männer deutlich nachlassen. Das hat sich auch mit ü50 nicht geändert. Davor war es mehr oder weniger Pflicht für mich. Das wären dann die umgekehrten Wechseljahre und es ist kein seltenes Phänomen, kenne ich von einigen Freundinnen.
Wenn es bei Dir genauso läuft, wäre das Zusammenleben mit diesem Mann bald eine echte Qual für Dich.
 
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  • #14
Tja meine Liebe,
...
Später wirst du es hundertprozentig bereuen, wenn du diesen Mann nicht verläßt und dir ein potenteres Exemplar Mann suchst.

Tja, mein Liebe, lassen wir mal diese Pseudoweisheit über "die Männer" beiseite. Was wollen Sie denn wirklich? Denn allzeit bereiten Deckhengst oder einen Liebe vollen, sensiblen Mann? Beides zugleich ist so selten wie die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen.

Oder mal ganz anders herum: lieben Sie ihn denn? Gibt es für Sie mehr als nur Ihre eigenen "Bedürfnisse"? Worin sehen Sie den Sinn Ihres Lebens? (...)
 
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  • #15
Dass dein Freund bereits im *besten Alter* von 45 Jahren Potenzprobleme hat, könnte auch mit echten Gesundheitsproblemen zusammen hängen, etwa einem beginnenden Diabetes m. oder Arteriosklerose. An seiner Stelle - sofern noch nicht geschehen - würde ich mich mal richtig *durchchecken* lassen.

Bei den Japanern gibt es so ein Weisheit, die sinngemäß in etwa so geht: *Willst du, dass dein Mann ein guter Liebhaber ist, so achte darauf, dass er sich gut ernährt*. Der Mann gibt ja sein *Bestes* mit dem Ejakulat. Also angereichert mit hochwertigen Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen ... und das *fehlt* ihm dann eben für seine Fitness/Gesundheit.

w(39)
 
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  • #16
Hier die FS...ihr seid toll, vielen Dank für eure Hilfe.

Ich habe gestern mal versucht, etwas beim Sex zu verändern - nämlich die Stellung (nicht mehr ich oben). Das hat wieder nicht geklappt, also habe ich nachgegeben, was einerseits trotzdem schön ist, mir aber auf Dauer zu dominant. Danach sabotiere ich mich in kleinen Häppchen, weil ich mich nicht durchsetzen kann. Mal mit der Faust auf den Tisch hauen - das mache ich ungern, da ich Konflikte kaum ertrage und es bedeutet, dass er mir tagelang aus dem Weg geht. Nun ja - da haben sich zwei gefunden, die eine große Lebensprüfung zu absolvieren haben. Es gibt viel lernen.

Jemand hat nach dem Sinn meines Lebens gefragt: das ändert sich schleichend. Mit 18 wollte ich Stabilität bei meinem Jugendfreund und hatte mit ihm eine tolle Zeit, mit 25 wollte ich hinaus in die Welt und ins Leben eintauchen und mit 30 eine liebevolle, intime Partnerschaft. Gerne für immer, mindestens. Keinen Hengst, sondern eine Beziehung, die sich gegenseitig inspiriert - gerne in allen Kombinationen. Wieso soll es das nicht geben? Abends vor dem TV kuscheln und nachts im Bett in regelmäßigen Abständen wertschätzen, wie interessant man noch für den anderen ist. Wenn sich etwas verändert, darüber sprechen und vertrauen, voneinander lernen.

Meine Bedürfnisse kenne ich. Durch meine gemachten Erfahrungen weiß ich, dass der perfekte Mann in meinem Alter nicht an jeder Ecke zu finden ist. Ich akzeptiere Kompromisse, aber wie weit kann ich gehen, wenn es um ein (oder zwei) wesentliche Beziehungssäulen geht.

Der Tipp mit dem Alkohol amüsiert mich. Bevor ich ihm die Kurvenschuhe anziehe, weil auch das schwer sein wird (einmal probiert und "ich bin müde" geerntet), überlege ich, ihn mal direkt auf die Vertrauens-Nummer anzusprechen. Eine Meinung hier war ja, dass das nicht unser Steckenpferd ist. Aber wenigstens gehts nicht um seine Hose, sondern um unser Verhältnis.

Der Thread ist jetzt recht philosophisch geworden. Wenn ihr mögt, könnt ihr gerne weiter antworten. Ich mag das und kann auch das nicht ganz ausleben :eek:)
 
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  • #17
Hallo FS
Hier keine neuen Vorschläge, aber einfach ein paar Vermutungen.
Ich vermute mal, dass dein Partner sicherlich viele Ängste hat.
Und anscheinend hat es auch tierisch Angst, schwach zu sein, Schwäche zu zeigen und sich schwach zu fühlen. Sicherlich wenn es um Potenz geht, ist es, wie schon mal geschrieben wurde, ein unglaublich sensibles Thema, aber interessant wäre es zu hören wie insgesamt mit dem Thema "Schwäche" in seiner Familie umgegangen ist, und was als Schwäche definiert worden ist.
Irgendwie hat er nicht gelernt, das Schwäche zeigen und jemanden seine Ängste anzuvertrauen auch eine Stärke sein kann.
Du hast geschrieben, er möchte z.Zt. auch nichts über deine Ängste hören, wahrscheinlich weil wenn Du Dich als ängstlich präsentierst, du wahrscheinlich in seinen Augen schwach bist. Somit fühlt er sich hilflos, überfordert und auch wieder schwach.
Alles schon wilde Vermutungen, aber evtl. hat deinen Partner schon einige Probleme, deren SYMPTOM nun das Verhalten im Schlafzimmer sind.
Ich finde Dich sehr reflektiert und liebevoll und frage mich einfach, wie ihr den seidenen Draht des Vertrauens zueinander aufnehmen könnt.
Momentan mag die Beziehung sonst halbwegs rund laufen, aber was passiert sollte weitere Alltags Belastungen dazu kommen, die Vertrauen, Mitgefühl, Kommunikation und Intimität abverlangen?
W 40 (nicht Muttersprachlerin)
 
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  • #18
Liebe #16,

dein Deutsch ist wunderbar und du vermittelst auch sehr konkret eine weitere These, die ihm sehr nahe kommt. Vielen Dank dafür!

Ich bin überzeugt, dass viel Unsicherheit in Form von Angst und Schwäche eine wichtige Rolle spielt. Das ist ein guter Hinweis, auch im Hinblick auf seine Familie. Da gibt es in der Tat Parallelen. Schwäche duldet er durchaus kaum, da hast du Recht - aber das alles eher passiv. Er drückt sich lediglich in seinem Handeln passiv aus, verliert aber niemals ein schlechtes Wort über andere Menschen. Er hat alle möglichen akademischen Grade erzielt, einen relativ hohen Anspruch an sich und sein Äußeres und ist zu Hause pedantisch. Seine Wohnung gleicht einem Museum. Er mag es, wenn ich aufgehübscht bin. Mit all dem kann ich gut leben. Nur sein hoher Anspruch überfordert ihn, so wie unser Sex ihn überfordert.

Ich bin mir in dem Zusammenhang noch nicht sicher, ob ich richtig sauer auf ihn sein darf, was unsere Anfangsphase betrifft. Wo er mir ein falsches Bild vermittelt hat, dass er immer und überall kann und will. Er hat mich bewusst getäuscht, um mich wenige glückliche Monate später zu ent-täuschen und mich im Nebel stochern zu lassen, um eine Antwort darauf zu finden.

Ich schreibe schon wieder viel zu viel über ihn - ich muss aufhören, ihn zu analysieren und eigentlich an mir arbeiten. Das tue ich auch intensiv, aber hin und wieder fixt es mich und bevor ich meine Bedürfnisse wahrhaftig überdenke, will ich versuchen, ihn zu mehr Vertrauen anzustiften. Ja, er ist mir wichtig, denn ich glaube an die Stärke einer Partnerschaft, wenn beide die Energie für etwas Gutes investieren. Wie verführe ich einen solch in sich gekehrten Menschen zu einer Einladung zum Paargespräch?
 
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