@#12 MadMax
Du schreibst mir aus der Seele. Am wenigsten leiden kann ich das Wort "no-go", aber das erwähne ich eigentlich nun schon fast in jedem Posting. Ach ja, Du hast ein schönes Pseudonym. Ich sollte mir überlegen, ob ich nicht unter meinem normalen Pseudonym, das ich ansonsten oft verwende, hier schreiben sollte.
Du wirst aber lachen, ich hatte zuletzt mein erstes Treffen mit einer Dame, die sich ebenso hier angemeldet hat. Als aufmerksamer Leser (und Verfasser) hast Du das sicherlich mitbekommen. Nun, diese Dame hat eine sehr gute Ausbildung hinter sich gebracht und manchmal macht sich schon bei mir der Gedanke breit, ob ich ihr auch genüge. Aber mein Zweifel ist bald vorbei, denn was mag sie an mir (nun, sollte ich nicht gerade beim Abendessen weinen, wenn ich über die Vergangenheit rede), nämlich meine authentische Art. Ich habe mich noch nie, nie verstellt und bin mir selber treu geblieben. Du wirst lachen, auch das Weinen hat sie grundsätzlich positiv gesehen (auch wenn sie es jetzt langsamer und bedächtiger angehen möchte; Geht das überhaupt noch?), da sie weiß, dass ich zu tiefen Gefühlen fähig bin. Und wenn ich ehrlich bin, würde ich auf ihre gute Ausbildung pfeifen, wenn ihr Charakter, ihre Persönlichkeit, ihre Werteorientierung, ihre soziale und emotionale Intelligenz ungenügend wären. Da kann sie noch so mein Typ, noch so hochintelligent sein, noch so eine gute Bildung oder noch so über einen guten Job verfügen oder noch so gut im Bett sein (das was ich ausgelassen habe, interessiert mich noch weniger), aber wäre einfach (für mich persönlich) vollkommen uninteressant.
"ist euch schon mal in den Sinn gekommen, dass es andere Kriterien sind, die bei der Partnerkompatibilität entscheidend sind?" Natürlich sind sie das. Kurz während meiner und knapp nach meiner letzten Bekanntschaft, die mir vorgeworfen hatte, ich wäre zuwenig (durchsetzungs-)stark, hart und zu nett, kam ich kurz ins Grübeln. Aber komischerweise half mir eine schlimme Aussage am Telefon von ihr ganz zum Schluss, welche mich wieder bewusst machte, wer ich war. Ein gutmütiger, netter, charakterstarker und anständiger Depp, der authentisch ist. Was will ich mehr? Ich bin froh so zu sein wie ich bin und wenn andere Frauen einen Mann mit äußerer Stärke suchen, dann bin ich glücklich (jetzt mehr als zuvor), dass ich es nicht bin. Werte waren mir früher schon sehr wichtig, aber in den letzten drei Monaten hat sich meine Werteskala stark verschoben hin zu "äußerst wichtig". Ich kennen die Leistung dieser Dame hinsichtlich ihrer Ausbildung an und beglückwünsche sie dazu, aber erstens muss ich mich verstecken und zweitens fühle ich, dass ich Qualitäten aufweise, die andere Menschen sehr anziehend finden. Z.B. kann ich gefühlvoll, leidenschaftlich und in Bildern schreiben (und wenn ich will, auch reden). Meine Authentizität ist entwaffnend. Meine soziale und emotionale Kompetenz ist durchaus vorzeigbar und bin innerlich ein warmherziger und starker Mann. Wichtig ist, sich bewusst zu machen wer man ist und diese Erkenntnis entsprechend auszustrahlen, dann zieht man auch entsprechend an. Soziale und emotionale Intelligenz o.ä. ist auf keiner Universität erlernbar. Von dem gewissen Etwas ganz zu schweigen. Ich kann z.B. das urspr. Rollenverhalten zw. Mann und Frau nicht leiden. Ebenso hat eine dominante und devote Art im zwischenmenschlichen Alltagsleben der Partnerschaft nichts verloren (nun ja, außer vielleicht...). Ich verstehe unter einer modernen Partnerschaft als eine Partnerschaft von Menschen, die nebeneinander stehen, sich auf gleicher Höhe (hinsichtlich gemeinsamer Werte und ethischem Verhalten) treffen und situativ je nach Situation voran- oder hintennach gehen.
@#16 deBaer
Falls Ihr eine Leiche im Keller vermutet,... Fragt doch einfach. Voll inhaltlich: Ja. Jeder hat eine Leiche im Keller. Der eine hat mehr, der andere weniger davon. Es ist authentisch zu sich selber zu stehen (und dazu gehört Mut), wenn man nach einer gewissen Zeit darüber spricht. Sollte es mit dieser Dame ernster werden (und von meiner Seite wirklich zu hoffen und werde mich weiterhin bemühen; mehr kann ich nicht tun; Meistens kommt es aber ganz anders als erhofft.), dann werde ich ihr darüber reinen Wein einschenken (und habe das auch ihr gegenüber schon öfter kundgetan; ebenso ihr die Möglichkeit offen gelassen mich jederzeit fragen zu können). Es ist ein großer Unterschied in dem was man sagt und dem was man tut. Und auch wenn ich die Gefahr laufe, sie zu verlieren, würde ich es tun. Lieber dumm, als sich selber nicht leiden können.
Was heißt überhaupt drei Nummern zu groß? Wer definiert eine solche Skala und nach welchen Kriterien wird diese aufgestellt? Dieser Begriff ist für mich genauso in sich nicht stimmig und irrelevant wie z.B. mein Lieblings-Unwort no-go.
Beste Grüße,
R.
(34,m)