Ich (42) bin Vater von drei Kindern (10 u. 6) bin seit August geschieden. Die Trennung war vor fast 3 Jahren. Meine drei Rabauken sind alle 14 Tage von Freitag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag bei mir, was mir zwar etwas zu wenig ist, im Augenblick aber zeitlich und beruflich nicht anders machbar.
Als Attraktionspapa sehe ich mich keineswegs und so ist es, daß wir einfach auch nur mal in meiner Wohnung sind und uns mit einem Kartenspiel oder Gesellschaftsspiel eine schöne Zeit machen, mal miteinander Superquatsch machen und rumdoben oder draußen am Bach beim Schiffefahren sind. Ich muß dazu sagen, daß ich keinen Fernseher habe und meine Kinder den auch nicht vermissen. Hin und wieder schauen sie am Computer auch mal eine DVD an, was aber nicht sehr oft vorkommt. An ihrer Reaktion merke ich jedenfalls, daß sie sich bei mir wohlfühlen, gerne bei mir sind und sie die Zeit mit mir sehr genießen. Wenn ich sie dann zu ihrer Mutter zurückbringe, fließen hin und wieder auch mal Tränen und sie wollen dann am liebsten wieder mit zu mir fahren.
Vermeiden tue ich auch, daß ich meinen Hauhalt (Einkaufen, Wäsche waschen, usw.) erledige, bevor sie zu mir kommen, denn ich finde, Kinder sollen ruhig mitbekommen, daß das Leben nicht nur aus "angenehmen Dingen" besteht. Sie finden es schön mir bei den haushältlichen Arbeiten zu helfen, zumindest merke ich das an ihrer Reaktion, wenn ich frage, wer mir denn bei der einen oder anderen Sache zur Hand gehen möchte. Sie sind jedenfalls bei allem mit Begeisterung dabei und schließlich ist der Lerneffekt ja auch nicht von der Hand zu weisen.
Kommendes WE ist ein Besuch im Zirkus Roncalli geplant und ich habe ihnen das gestern auch am Telefon bereits gesagt. Die Freude auf solche nicht alltäglichen Dinge ist natürlich rießengroß und dementsprechen das Papa WE mal was ganz besonderes.
In den Sommerferien waren sie drei Wochen bei mir und sie wollten unbedingt eine längere Zeit zur Oma fahren. Ich muß dazu sagen, daß ich auf einem kleinen Bauernhof augewachsen bin. Von der Seite her gibt es da neben Traktor frahren natürlich noch die eine oder andere Attraktion bei der es nicht langweilig wird und evtl. Heimweh nach der Mama aufkommt.
Alles in allem kann ich jedem Wochenendpapa raten, nicht in übermäßigen Aktionismus zu verfallen, der durchaus auch in Steß ausartet und man sich somit dann sehr schnell in immer größeren Pflichtattraktionen wiederfindet, die ja durchaus auch ins Geld gehen. Also in erster Linie das Ganze locker und nicht verbissen angehen und für die Kinder auch einfach nur mal da sein, denn hauptsächlich geht es ihnen darum Zeit mit ihrem Vater zu verbringen und DAS ist absolut durch NICHTS zu ersetzen. Also Väter, genießt die Zeit mit Euren Kindern solange sie noch Kind sind, denn sie werden schneller groß und erwachsen als man es für möglich hält.