• #1

Was wäre das richtige Verhalten?

Hallo liebe Forumnutzer,

ich schreibe euch heute, da ich eure objektive Meinung hören will.

Kurz zu mir:
30, für meinen Partner von Deutschland nach Österreich gezogen. Studentin, aufgrund von schwierigen Umständen und Depression Studium nicht beendet. Nur auf Teilzeit gearbeitet.

Zu meinem Partner:
30, wohnt im großen Haus seiner Eltern auf dem Land, hat ein Grundstück daneben gekauft, plant seit 5 Jahren zu bauen (mit Hilfe von Familie).

Zum Problem:
Als ich zu meinem Freund gezogen bin, habe ich ihm versprochen, dass ich schnell mein Führerschein bei ihm mache und mir einen Nebenjob finde und mein Studium beende. (Ich studiere Jura und mir fehlt eigentlich nur noch das Staatsexamen - realistisch gerechnet, müsste ich ein Jahr durchlernen um eine gute Note zu erreichen.)
Leider fiel es mir sehr schwer zu fahren, da ich immer nervös werde und dann bestimmte Dinge falsch mache, obwohl ich theoretisch das nötige Wissen besitze um es richtig zu machen.
Mein Partner hat versucht mit mir zu üben, leider ohne Erfolg, (er hat relativ oft geschrien, weil er Angst hatte, dass ich einen Unfall baue). Mein Lernfortschritt war zu langsam und er hat die Hoffnung aufgegeben, dass ich es schaffe den Führerschein zu machen.
Auf dem Land komme ich ohne ein Auto leider nirgendwohin und kann dementsprechend nicht arbeiten und mir extra Fahrstunden leisten.

Mein Freund hat zwar eine Gleitzeitregelung auf seiner Stelle, will mich aber nicht auf Dauer zur Arbeit mitnehmen müssen, selbst wenn ich mir eine in der Nähe seiner Arbeitsstätte suchen würde. Seine Gründe sind, dass er sich nicht in seiner Arbeitszeit an meine richten möchte und er dadurch in seiner Freiheit, zu kommen und zu gehen wann er will, eingeschränkt wäre.
Dieser Zustand zog sich jetzt ein Jahr hin, bis ich zu meiner Freundin in die Großstadt gezogen bin (vor ein paar Tagen), um hier arbeiten zu können und mir das Geld für die Fahrstunden zu verdienen.
Nun stehe ich vor der Wahl, ob ich
1) nachdem ich den Führerschein gemacht habe, wieder zurückgehe und mit ihm lebe, wobei ich gleichzeitig riskieren müsste, dass wenn die Beziehung auseinander geht, ich wieder ohne Wohnung dastehen würde und mein Leben wieder neu aufbauen müsste.
2) in der Stadt meiner Freundin bleibe und mir eine langfristige Tätigkeit und eine Wohnung suche.
3) zurück nach Deutschland kehre, auf Teilzeit arbeite und mein Studium wieder in Angriff nehme.
 
  • #2
Als erstes solltest du dich einmal fragen, wo du in Zukunft arbeiten möchtest. Wenn du in D dein Jurastudium beendest, dann bringt dir dies in AT wenig und wird nicht anerkannt.

Dasselbe gilt auch, wenn du in AT dein Studium beendest und ob die überhaupt den Teil, den du in Deutschland absolviert hast anerkennen. So erging es einer Bekannten von mir in Wien. Sie ist zwar Juristin aus Spanien und Österreich erkennt dies nicht an und sie müsste komplett in AT ein Jurastudium absolvieren. Darauf hatte sie jedoch auch keine Lust mehr mit Ü40 und unterrichtet jetzt als Spanierin Spanisch am WIFI in Wien, was sie auch ein wenig frustriert,
 
  • #3
Nun gut, viele Juristen arbeiten ja auch in der freien Wirtschaft und nicht im System der Rechtspflege - insofern gibt es immer Möglichkeiten.
Der erste Schritt wäre allerdings, dass du dir selbst klar wirst:
- wo du leben willst
- wie du leben willst
- was für Chancen du beruflich bei welcher Option hast
- ob ihr beide überhaupt eine Zukunft miteinander plant.

Dann kannst du deine Ziele und das , was du dafür tun musst, nach deinem Plan ausrichten.

Und zum Führerschein - versuch mal eines:
Setz dich ins parkende Auto (Motor bleibt aus) - verbinde dir die Augen und versuche "blind" die Dinge wie Blinker, Lichtschalter, Gangschaltung etc zu finden. Klingt bescheuert - gibt dir aber die Sicherheit für die Automatismen, die da sein sollte, um dich auf den Verkehr zu konzentrieren.
 
  • #4
Hallo liebe FS,
ich habe das Gefühl, dass Du nur Deinem Freund zu liebe den Führerschein machst.
Deswegen tendiere ich zu Deinem Vorschlag Nr. 3, welchen Du sofort in die Tat umsetzen könntest. Spar Dir das Geld für den Führerschein, in der Großstadt brauchst Du keinen und investiere Deine Kraft und Energie um Dein Studium zu beenden.
Ich finde Du solltest Deinen Fokus auf die Beendigung Deines Studiums legen. Was nützt Dir der Führerschein, wenn Du am Ende ohne abgeschlossene Ausbildung auf dem Land sitzt und wiederum finanziell abhängig von Deinem Freund bist.
Wenn ich das richtig verstanden habe, könntest Du mit Teilzeit-Job in maximal 2 Jahren Dein Studium beenden.
Wenn Du dann immer noch nach Österreich willst, kannst Du Dir dort auch einen gutbezahlten Job in der Wirtschaft suchen.

Mach Dich nicht von Jemand abhängig - und schon gar nicht von einem Mann. Diesen Rat kam schon von meiner Großmutter!
Viele Grüße
Fleur, 47
 
  • #5
Ich antworte dir ganz klar, beende erst dein Studium in Deutschland und ordne dann dein Leben neu.

Du hast schon sehr viel Zeit und Energie in dieses schwere Studium gesteckt, da ist es nur folgerichtig, dass du dir auch den Abschluss holst. Auch wenn du nie, aus irgendwelchen Gründen, als Volljuristin arbeiten wirst (was du aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wissen kannst) ist es unbedingt nötig, einen Abschluss in der Tasche zu haben. Nicht zuletzt wegen deines Selbstbewusstseins und natürlich wegen des Eindrucks, den du bei zukünftigen Bewerbungen hinterlässt.

Es gibt auch viele Möglichkeiten als Juristin in einem Betrieb zu arbeiten, z.B. Vertragsgestaltung, Personalbereich etc.

Du wirst den Führerschein spätestens nach Beendigung des Studiums schaffen. Dann hast du wieder mehr Ressourcen frei und kannst dich mit Hilfe eines guten Fahrlehrers trainieren. Alle möglichen Leute haben den Führerschein. Schau dich mal nur in der Verwandtschaft um, da sind sicher einige Leute dabei, denen würde man es intelligenzmäßig nicht zutrauen und dennoch dürfen sie frei auf den Straßen herumfahren.
Und die Beziehungsfrage würde ich erstmal hintenanstellen. Tue zunächst was für dich ganz alleine, beende dein Studium und sieh dann weiter.
 
  • #6
3+)
Dir fehlt nur noch ein Jahr bis zum ersten Staatsexamen ?
Dann mal los ! Das halte ich für das allerwichtigste.
Du brauchst unbedingt eine Berufsausbildung.
Klar, kann man immer, jedenfalls diesseits der 50, irgendeinen Job finden, aber zu welchen Konditionen ?
Ob du später als Juristin arbeiten kannst, ist nicht gesagt, immerhin wirst du ja, wenn du Volljuristin bist, schon mindestens Mitte 30 sein, aber das ist jetzt halt so.
Zurückdrehen kannst du die Zeit nicht mehr.

Ich finde es immer gut, alles zu der Zeit zu machen, die 'vorgesehen' ist, in der man etwas üblicherweise tut, weil es dann am einfachsten ist.
Man geht in der 11. oder 12. Klasse zur Fahrstunde. Mit seinen Klassenkameraden. Das empfindet man dann als normal und nicht belastend.
Man beginnt nach dem Abitur ( oder meinetwegen nach dem anschließenden freiwilligen sozialen Jahr ) ein Studium, bekommt Unterhalt von seinen Eltern oder Bafög und jobbt noch ein bißchen nebenher, idealerweise in einer Firma, die zum späteren Beruf paßt und ist mit spätestens 25 Master ( früher: hat sein Diplom ).
Das ist normal, viele Freunde machen das auch so, man empfindet es nicht als Belastung.

Nun hast du beides verpaßt. Du kannst beides nachholen, aber mit ungleich größerem Aufwand.
Mache es trotzdem und zwar so schnell wie möglich, denn es wird nicht besser / leichter.

Beende dein Studium, mache deinen Führerschein und jobbe ein bißchen. Vielleicht geben dir deine Eltern etwas dazu, wenn sie sehen, dass du es nun durchziehst.
Bafög wirst du nicht mehr bekommen, richtig ?
Ok, das wird eine wirklich harte Zeit, aber dafür wird es dann dein Leben lang leichter.
Akzeptiere, dass du in den nächsten zwei Jahren kein schönes soziales Leben mit Urlauben und feiern und Klamotten und Essengehen und Liebesbeziehung hast.
Dein Leben wird nur aus Lernen, Prüfungen und Arbeiten bestehen.
Beiße die Zähne zusammen und ziehe das durch.
Und freue dich auf die schöne Zeit, die du dann haben wirst.

Man braucht unbedingt einen Führerschein, das wird schon bei vielen Arbeitsstellen vorausgesetzt.
Und man braucht unbedingt eine Berufsausbildung, das wird erst recht bei vielen Arbeitsstellen vorausgesetzt.
Was man nicht unbedingt braucht, ist ein Mann.

Die Beziehung würde ich in deiner Situation als drittrangig ansehen.
Männer kommen und gehen. Und der Mann, von dem du sprichst, scheint ja auch nicht derjenige zu sein, der zu dir mit all deinen Problemen bedingungslos 'ja' sagt.
Kann sein, dass er bald 'nein' sagt.
Ich finde, es ist überhaupt keine Option, dein Leben auf ihn aufzubauen.

w 50
 
  • #7
Ich an deiner Stelle würde erstmal überdenken, was ich genau will.

Will ich überhaupt als Juristin arbeiten?
Was sind meine Ziele im Leben?
Was macht mich glücklich im Leben?

Danach stellst Du vielleicht nicht mehr diese 3 Fragen hier im Forum und weisst selbst, was Du möchtest. Ich denke nämlich, dass Du bisher noch gar nicht darüber im Klaren bist, was Du überhaupt möchtest im Leben. Mit 30, finde ich, ist aber ein guter Zeitpunkt, sich dieser Dinge klar zu werden.

Übrigens: Es geht im Leben auch super ohne Führerschein. Kenne selbst einen Mann, selbstständig, sein Leben lang ohne FS. Er reist täglich mit Bahn, Taxi und Flugzeug.


LG
 
  • #8
Dito, Variante 3 wenn Du Dir sicher bist, das Studium zu Ende zu bringen. Nur mit der sicherst Du Dir Unabhängigkeit in der Zukunft.
 
  • #9
Mach das Studium zu Ende. Auch wenn Du nicht als Juristin arbeiten wirst, hast Du mit einem abgeschlossenen Studium was in der Hand. Wärst Du jetzt noch nicht fast fertig, würde ich vielleicht über was anderes nachdenken, aber so? Dann wären doch alle Leistungen umsonst gewesen, die Du bislang gemacht hast.

Keine Ahnung, wie schlimm Du als Fahrerin bist, aber dass Dein Beifahrer rumschreit, finde ich bedenklich, es sei denn, Du baust wirklich fast immer Unfälle. So eine Unsicherheit kann auch daran liegen, dass einen der Beifahrer so beeinflusst. Vielleicht fährst Du allein besser, insbesondere, wenn Du selber fahren WILLST und das nicht tust, um irgendwem, der es notwendig findet, was zu beweisen.

So richtig wundervoll erscheint Dir Deine Beziehung und das Landleben nicht, habe ich den Eindruck. Ich versteh schon, dass eine sich eingeschränkt fühlt, wenn er immer den Fahrer spielen muss. Aber nach Deinem Beitrag klingt das alles auch nicht so richtig nett und um Dich bemüht, obwohl Du zu ihm gezogen bist.

Aber unabhängig davon, ob eine Beziehung nun super ist oder nicht - vergiss nicht, dass Du Dich nicht opfern musst für eine Beziehung und dass dort für Deine Belange und Dein Zukunftsabsicherungsplan Platz sein muss. Also wenn Du einen Sinn darin siehst, das Studium zu beenden (und ich seh den allein schon deswegen, weil Du dann keine "ungelernte" Person bist, die nichts zum Abschluss bringen konnte. Das wäre nichts schlimmes, aber wenn Du Arbeit suchst, kommst Du mit einem Abschluss weiter als als ungelernte Kraft). Und irgendwas wird Dich ja mal zu Deinem Studium motiviert haben.
Aus Erfahrung sage ich Dir: Es ist GRUNDFALSCH, wegen einer Beziehung seine Berufspläne zu vernachlässigen. Keine Beziehung, sei sie auch noch so super, kann Dir das ersetzen, falls Du das mal für Deinen richtigen Weg hieltst. Und die Zeit, die Du verplemperst mit einer Beziehung, die sich als zu problematisch herausgestellt hat, gibt Dir niemand zurück.
 
  • #10
Hallo Julianna,
anhand deiner Beschreibungen erscheint mir dein Partner nicht sonderlich sympathisch. Ich habe den Eindruck er möchte dich nach seiner Vorstellung zurechtbiegen.
Deshalb würde auch ich dir raten das erstmal auf Eis zu legen und dich um dein persönliches Vorankommen zu kümmern,statt dich früher oder später in eine Abhängigkeit zu stürzen, aus der du ohne Weiteres nicht mehr herauskommst.
Geh zurück nach D und beende das Studium, vorausgesetzt du stehst voll und ganz dahinter. Ordne dein Leben und dann werden sich wieder ganz neue Möglichkeiten für dich auftun.
 
  • #11
Nun stehe ich vor der Wahl, ob ich
1) nachdem ich den Führerschein gemacht habe, wieder zurückgehe und mit ihm lebe, wobei ich gleichzeitig riskieren müsste, dass wenn die Beziehung auseinander geht, ich wieder ohne Wohnung dastehen würde und mein Leben wieder neu aufbauen müsste.
2) in der Stadt meiner Freundin bleibe und mir eine langfristige Tätigkeit und eine Wohnung suche.
3) zurück nach Deutschland kehre, auf Teilzeit arbeite und mein Studium wieder in Angriff nehme.

Ganz klar 3).
An erster Stelle brauchst du eine abgeschlossene Ausbildung. Du willst doch sicher eines Tages finanziell unabhängig sein oder nicht?

Den Führerschein würde ich als Zweites angehen. Ohne Stress und ohne einen schreienden Mann neben dir im Auto, sondern ganz relaxt, mit einem guten Fahrlehrer.

BUT:

Selbst wenn du keinen Führerschein haben solltest, kannst du gut durchs Leben kommen. Es gibt jede Menge Öffentliche Verkehrsmittel und Taxis. In einer Großstadt brauchst du sowieso kein Auto.

Was deinen Freund angeht, kann ich mir - nach deiner Beschreibung von ihm - nicht vorstellen, dass er eine große Stütze für dich sein würde. Nachdem du jetzt sowieso bei einer Freundin wohnst, nimm die Gelegenheit wahr und suche dir eine eigene bezahlbare Wohnung, wenn es sein muss, ein Zimmer im Studentenwohnheim oder einer WG, bis du dein Studium beendet hast.

Mir persönlich ist es das Wichtigste, auf eigenen Beinen stehen zu können und sich nicht in die Abhängigkeit eines Mannes zu begeben. So etwas geht selten gut und wenn du nur auf ihn baust, musst du vielleicht mit 40 wieder alleine von vorne anfangen.

Unabhängigkeit ist das A und O, auch - oder ganz besonders - in einer Beziehung.
 
  • #12
Puh, um ehrlich zu sein, hat mich schon das Lesen deines Posts angestrengt. Was alles nicht geht, und warum nicht... eine schier endlose Litanei der angeblichen Unwegbarkeiten. Ich kann die Genervtheit deines Freundes sehr gut nachvollziehen.

Du bist 30 Jahre alt, daher ist es mehr als Zeit, den Finger aus dem Popo zu nehmen und dein Leben in die Hände.

Das Wichtigste ist deine berufliche Zukunft, also dein Studium. Du solltest nicht einen Moment für die Entscheidung "keine Berufsausbildung" vs. "angesehenen Studienabschluss" benötigen.

Leider fiel es mir sehr schwer zu fahren, da ich immer nervös werde
Übung macht den Meister, es ist nichts als Routine.
Auf dem Land komme ich ohne ein Auto leider nirgendwohin und kann dementsprechend nicht arbeiten und mir extra Fahrstunden leisten.
Ich weiß nicht, welches "Land" das sein soll, aber ich kenne einen Haufen Leute vom Dorfe, die mit Bus/Zug/Fahrrad arbeiten fahren.
wenn die Beziehung auseinander geht, ich wieder ohne Wohnung dastehen würde und mein Leben wieder neu aufbauen müsste.
Das müssen mindestens 50% der Menschen tun, die mit einem Partner zusammengelebt hat, wenn die Beziehung crasht.

Du solltest dringend aufhören, dir Sorgen zu machen, was alles nicht geht und was du nicht kannst und dir selbst beweisen, dass du es schaffst.
 
L

Lionne69

Gast
  • #13
Julianna,

Mehrere Fragen

1 Jahr ist nichts.
Pragmatisch - mache in Deutschland Dein Studium fertig und auch den Führerschein.
Du bist zu weit gekommen, um jetzt abzubrechen für einen Hilfsjob.

Allerdings, prüfe für Dich, ob Du noch therapeutische Unterstützung benötigst. Selbst wenn es so einigermaßen vorbei ist, vielleicht tun Dir ein paar Stunden einfach gut, auch in Anbetracht Deiner Ängste.

Führerschein - suche Dir eine Fahrschule, die mit Deiner Angst umgehen kann.
Mein Jüngerer Sohn hatte auch immense Schwierigkeiten, hatte dann den richtigen Fahrlehrer - brauchte halt einige (viele) Stunden mehr und 3 Anläufe.
Er musste danach aber auch gleich etliches fahren (ich habe ihn da etwas angeschubst), jetzt fährt er seit 2 Jahren, sicher, unfallfrei.

Dein Freund - für diese Zeit ist Fernbeziehung durchaus möglich, wenn er Dich unterstützen mag, kann er den Fahranteil übernehmen. Das reduziert Deine zeitliche Belastung.
Wenn er Dich nicht unterstützt, ist er dann der Richtige?

In diesem Jahr kannst Du Dich sortieren, was Du möchtest, was Deine Bedürfnisse sind.
Ob es die Beziehung ist, ob sie trägt. Wie Deine Gefühle sind, seine.
Ob Du dann zu ihm möchtest, ob Du in Österreich leben und arbeiten möchtest.

Auf jeden Fall ist es mit Abschluss deutlich leichter, aich in Österreich einen Job zu finden. Ggf. könntest Du prüfen, was Du zusätzlich für eine Anerkennung Deines Abschlusses benötigst, eigentlich sollte es aufgrund der Bologna Abkommen Wege geben.

Momentan klingt es nach der bequemeren Lösung, bei ihm zu bleiben, zu jobben, irgendwie noch den Führerschein zu machen und Familie zu gründen.
Du brauchst aber Deine eigene Sicherheit, mache Dein Leben nicht davon abhängig, dass diese Beziehung hält.

Grundsätzlich würde ich prüfen, was Du für diesen Mann noch empfindest - ob Du Dir wirklich eine Zukunft mit ihm vorstellen kannst, oder ob er Dir momentan nur noch einen (scheinbaren) Halt gibt.
 
  • #14
Liebe FS,
Option 1 kannst Du verwerfen. Du bist ein leistungsschwaches Sensibelchen, auf das Dein "Partner" keine Rücksicht nehmen will und wird. Du bist sicherlich gut beraten, ihn als Ex zunsehen.
Im Zusammenleben mit Dir hat er gesehnen,dass Du nichts auf die Reihe bekommst: Studium nicht, eigenständig zur Arbeit fahren nicht, Führerschein machen nicht. Er hat eine Menge Forderungen an Dich, wennner Dich aber unterstützen soll, dann ist er eine empathiefreie Zone, brüllt Dich an bei der Fahruebung und löst so Ängste bei Dir aus, will " in seiner Freiheit" nicht eingeschränkt werden.
Wann immer ein Mann Dir mit "seiner Freiheit" kommt, entlass' ihn aus der Beziehung in dieselbige.

Option 2 scheint mir die beste zu sein - bleib' in der Stadt, spar' Dir die Kosten und Aufwand für den Führerschein und such' Dir einen Job von dem Du Leben und eine eigenemWohnung finanzieren kannst. Sowie Du den Job in einem geeigneten Berufsfeld gefunden hast, kümmer' Dich um nebenberufliche Weiterbildungsmoeglichkeiten, um die fehlende Ausbildung aufzuholen.

Option 3 ist doch nicht wirklich eine. Bist Du nach einem Jahr Auslandsaufenthalt noch immatrikuliert?
Niemand, der eine derartig überzogene Studiendauer hat, gibt es ein Jahr vor dem Abschluss auf und geht ins Ausland, wo es andere rechtliche Grundlagen gibt und ihm der Studienabschluss nicht anerkannt wird.
Du bist zu ihm gezogen, weil Du wusstest, dass es mit dem Studium nichts mehr wird und Du hast deswegen alles auf den Beziehungsjoker gesetzt.
Wenn Du mangels Stressresistenz noch nichtmal einen Führerschein machen kannst, wie willst Du dann das juristische Staatsexamen schaffen? Führerschein kann doch jeder, der nicht grenzdebil ist, Jurastudium nicht. Selbst wenn Du es schaffst, wie willst Du beruflich starten, Dich gegen viel jüngere und belastbarere Mitbewerber durchsetzen und wenn Dir das gelingt, wie im fordernden beruflichen Alltag bestehen, in dem Auseinandersetzung und Durchsetzung von Dir gefordert wird.
Du liest Dich ziemlich depressiv. Damit schaffst Du Studium und Prüfung nicht in überschaubarer Zeit.
 
  • #15
Hallo Julianna,

ich bin Anwältin, kann also, was dein Studium betrifft, gut mitreden.
Du hast in Deutschland studiert, richtig? Dann wird es dir nicht so viel bringen, dein Studium in Österreich "fortsetzen" oder nach dem Studium dort als Juristin arbeiten zu wollen. Auch wenn die Rechtsysteme ähnlich sind, so musst du doch vieles neu lernen und wirst vermutlich nochmal fast bei Null im Studium in Österreich ansetzen müssen. Auch das mit dem Anerkennen von Abschlüssen ist nicht so einfach, wie du dir das denkst. Du hast die deutschen Gesetze gelernt, das bringt dir bis auf den grundlegenden Ansatz des "juristischen Denkens" nicht viel in Österreich. Ich z.B. würde mir niemals anmaßen einem Österreicher rechtliche Tipps zu geben.

Was den Führerschein betrifft, so sind Lebenspartner wohl aus Angst um das eigene Auto nicht die besten Partner zum üben. Ich habe meinen Führerschein mit 17/18 gemacht. Im Grunde genommen ist es ganz einfach. Ich bin zuvor auch noch nie gefahren, hatte aber einen (professionellen) Fahrschullehrer, der mit mir die ersten 10 Minuten auf einem leeren Parkplatz das Anfahren und Bremsen übte, bevor es auf die Straße ging. Ruhig und gelassen, da ihm klar war, dass man als Neuling das Kupplungtreten und sanfte Anfahren bzw. Bremsen erst lernen muss. Das würde ich dir auch empfehlen und nicht deinen ungeduldigen Partner, der dich unter Druck setzt, denn unter Druck macht man erst Recht Fehler.

Ich wohne auch in einer Großstadt und brauche kein Auto, es wird aber von jedem Arbeitgeber erwartet, dass du im Zweifel als Anwältin zum Gerichtstermin mit dem Auto fahren kannst, wenn es mit Bus und Bahn keine gute Verbindung gibt.

Insgesamt solltest du dich aber fragen, was du überhaupt willst. Tut mir leid, aber aus meiner Sicht schmeißt du gerade für einen Mann dein Leben hin. Wenn eure Beziehung scheitert, hast du ohne Abschluss nichts. Kein Studium, keine Ausbildung und nur dein Abitur mit dem du dich mit irgendwelchen Jobs durchschlägst. Quäle dich noch dieses eine Jahr durchs Rep und das Examen in Deutschland. Es ist ein harter Brocken, aber es lohnt sich. Ich denke, du wirst es später nicht bereuen, deinen Abschluss gemacht zu haben, wenn du ihn nicht gemacht hast, jedoch schon. Nach dem 1. Staatsexamen sieht es schon anders aus. Dann kannst du immernoch überlegen, ob du irgendwo als Juristin/rechtliche Mitarbeiterin arbeiten willst oder das 2. Staatsexamen draufsattelst.
 
  • #16
Liebe Julianna. Du bist mit ihm in keinerlei Hinsicht auf Augenhöhe. Und genau die solltest Du Dir erarbeiten, Abschluss, Führerschein und auf eigenen Füssen stehen. Dann kannst Du Dir nochmal überlegen, ob das mit Euch was werden könnte.

Im Prinzip bist Du nicht nur weggezogen, um Deinen Abschluss zu machen, sondern es war doch eigentlich schon die Trennung light. Vielleicht willst Du auch gar nicht mehr zurück, wenn Du Deine Ziele erreicht hast.

Er war genervt. Einerseits verständlich. Für mich aber ein Liebeskiller schlechthin. Dein erstes Ziel: Deine eigenen Ziele. Und dann schau weiter. Viel Glück.
 
  • #17
Du bist zu ihm gezogen, weil Du wusstest, dass es mit dem Studium nichts mehr wird und Du hast deswegen alles auf den Beziehungsjoker gesetzt.

Das ist auch das, was mich wundert. Was die FS nicht schreibt und man als Nicht-Jurist vermutlich nicht weiß: die juristische "Ausbildung" bishin zum Anwalt, Richter o.ä. besteht aus zwei Staatsexamen. Das erste ist schon nicht ohne und es gibt viele die daran scheitern, aber danach kommt noch mal zwei Jahre Referendariat mit anschließendem 2. Staatsexamen.
Also "mal eben locker flockig" das Examen schreiben und dann fertig sein, wie die FS, es schreibt, ist es bei weitem nicht.

Liebe FS, für mich klingt es auch so, als hättest du dich bereits damit abgefunden, dass du das Studium nicht abschließen wirst. Aus diesem Grunde hast du dir eine vermeintlich gute Alternative an der Seite deines Partners gesucht, wo du finanziell gut abgesichert bist und im Zweifel dich auch mit dem Hausfrau- und Mutterdasein und evtl. noch einem kleinen Nebenjob zufrieden gibst.
Nun stellt dein Partner fest, dass er eine so von ihm abhängige Frau dann doch nicht will und auch du stellst fest, dass das Landleben eigentlich nichts für dich ist.

Also mach dir klar, was du eigentlich willst. Wirst du auf dem Land glücklich? Wenn nein, beiß die Zähne zusammen und ziehe wenigstens das 1. Examen durch oder suche, wenn du es dir nicht zutraust, eine Alternative. Es gibt extra Beratungsstellen, für Studenten, die endgültig durch das Examen gefallen sind. Die können dir bei der Suche nach Alternativen sicher behilflich sein.

Viel Glück
W31
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #18
Du hast offenbar eine Reihe von Baustellen in Deinem Leben, die verhindern, dass Du eigenständig leben kannst. Zuständig für deren Lösung bist Du, nicht Dein Partner. Und Du merkst ja selbst, dass Du als Studentin mit 30 nicht so richtig ins Leben einsteigen kannst, weil Du eben nicht "richtig" arbeiten gehen kannst und das auch nicht, weil Du Dich nicht fortbewegen kannst. Es gibt "Ferienfahrschulen", in denen man relativ schnell einen Führerschein machen kann.

Mir ist auch nicht klar, warum es sich ein Jahr hinzieht, dass Dein Freund Dich zur Arbeit fahren muss. Ein Jahr Durchlernen für Dein Studium (vermutlich das erste Staatsexamen?) hätte ja auch längst beginnen müssen und danach ist noch ein Referendariat fällig. Du gibst Versprechen, die Du nicht halten kannst oder nicht halten willst.

Das richtige Verhalten? Ich denke, Du solltest schnellstens darangehen, Deine Baustellen zu beheben. Du bist 30, hinkst ein paar Jahre hinterher und es klingt nicht so, als würdest Du daran etwas beenden.
 
  • #19
Ja ich finde es auch schade, dass von manchen Fragestellern nach einem Posting so gar nichts mehr kommt.
Bei dieser Fragestellerin hatte ich aber tatsächlich gleich so ein Gefühl, da sie ja schon das Bild von sich gezeichnet hatte, sowohl die Zeit ihrer Mitmenschen wie auch ihre eigene ungenutzt verstreichen zu lassen. Vielleicht auch ein möglicher Grund warum der Freund irgendwann nur noch genervt war - was sich dann bei den "Fahrstunden" entladen hat. Nicht jeder kann mit einem eher phlegmatischen Charakter umgehen. Mich würde es nicht wundern, wenn die Freundin, bei der sie zwischenzeitlich untergekommen war, inzwischen auch ungeduldig wurde und resigniert hat.
 
  • #20
Leider hat sich die FS bisher nicht mehr gemeldet und dann frage ich mich ob dies nicht ein Fake ist.

Ich glaube nicht, dass die Fragestellung ein Fake war. Die FS sieht, dass die Antworten der Foristen so sind, wie sie es schon geahnt hat und ihr Umfeld es ihr zurückmeldet. Was soll sie dazu noch sagen?

Wer Kontakt zur jungen Generation hat hat, sieht doch mit erstaunlicher Häufung, dass junge Menschen formal hohe Bildung haben und trotzdem nichts auf die Schiene bringen - selbst wenn sie das Studium noch geschafft haben.
Ich bin immer bass erstaunt, wie viele junge Frauen sich dann immer noch in eine schlechte Beziehung retten wollen, um nicht selber ihren Lebensunterhalt durch Erwerbsarbeit bestreiten zu müssen.
Dieses Lebensmodell aus der Nachkriegszeit scheitert zunehmend daran, dass Männer sich diese Partnerschaftspflicht sich nicht mehr aufbuerden lassen, sondern von Frauen zu Recht Eigenfinanzierung und selbstständige Lebensführung fordern solange gemeinsam gewünschte Kinder nicht zu einem zeitlich begrenzten anderem Agreement führen.
 
  • #21
Mich wundert es nicht, dass die Fragestelllerin sich nicht mehr zurückmeldet, wurde ihr doch u.a. auch Grenzdebilität unterstellt.
Den Eindruck habe ich nicht, aber schon, dass sie unter einem schwachen Selbstvertrauen leidet.
Mit solchen Unterstellungen ist nun wirklich keinem geholfen.
 
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