Liebe FS,
ich finde, Du dramatisierst unangemessen die Wortwahl, die manche benutzen, beim Versuch sehr persönliche Aspekte in ihrer Partnerwahl zu beschreiben. Insbesondere Menschen gegenueber, die einem nicht sehr nah sind, flüchtet man sich doch eher in abstrakte Formulierungen, als sich mit seinen persönlichen Dingen zu zeigen. In diesem Zusammenhang haben sich wirtschaftliche Begrifflichkeiten zur Situationsbeschreibung durchgesetzt - gilt ja nicht nur für die Partnerwahl.
In erster Linie bin ich als Single angenervt von der übergriffigen Fragestellung, warum, denn wohl eine so "tolle Frau" wie ich schon so lange allein sei. Erstens bin ich garkeine so tolle Frau, sondern im breiten Spektrum der Normalität durchschnittlich und zweitens geht das niemanden was an, der mir persönlich nicht sehr nahe steht, also maximal 3 Menschen.
Leider verhält es sich so, dass ausgerechnet diese 3 nicht fragen, sondern diejenigen, die es rein garnichts angeht und die bekommen dann auch abstrakte Antworten, weil den meisten auch Intellekt, Selbstreflektiertheit und Anspruch ans Leben fehlt, um nachvollziehen zu können, was ich meine. Es ist sozusagen eine Gesprächsabkuerzung.
Ich will mich weder verlieben noch verkaufen. Ich will mein Leben in Freiheit leben. Wenn ich mich verliebe, dann heisst das noch lange nicht, dass ich daraus was werden lasse, denn ich bin alt genung und habe ausreichend Lebenserfahrung, um zu wissen, welche Partner(Eigenschaften)-Konstellation gut laufen kann und welche nicht. Daher lasse ich mich allein durch Verliebtheit nicht in eine Beziehung steuern, die mich dann maximal unglücklich macht, sondern der Kopf entscheidet mit.
Ich denke, es hängt wesentlich damit zusammen, dass mir das Singlesein nicht unangenehm ist. Es ist viel angenehmer als eine schlechte Partnerschaft.