• #1

Weiblich, ledig - sucht nicht! Wie mit Bewertung der anderen umgehen?

Hallo zusammen,

Ich bin seit einigen Jahren Single, nach einer langen Beziehung und musste in den letzten Jahren zunehmend feststellen, dass die aktive Partnersuche mich einfach nur stresst und mir schlicht keinen Spaß macht.

Aber man kennt es ja auch aus dem realen Leben: verlieben tut man sich manchmal in Menschen, wo man niemals darauf gekommen wäre im Vorfeld.

Irgendwie genüge ich mir selbst und will die Dinge einfach auf mich zukommen lassen. Das entspricht eher meinen Bedürfnissen .....

Mich würden die Geschichten der Damen interessieren, die für sich ein zufriedenes Leben als Single aufbauen konnten.

Wie seid ihr mit der Bewertung eurer Umwelt umgegangen ? Als weiblicher Single wird einem schnell unterstellt, dass man unglücklich ist und das kein Dauerzustand sein dürfte. Was ich sehr als sehr anstrengend empfinde....
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #2
Wie seid ihr mit der Bewertung eurer Umwelt umgegangen ? Als weiblicher Single wird einem schnell unterstellt, dass man unglücklich ist und das kein Dauerzustand sein dürfte. Was ich sehr als sehr anstrengend empfinde....
Leider hört man ja doch recht häufig, dass Single-Frauen alleine irgendwie unglücklich sind. Ist in meinem Umfeld auch so. Meistens kommt ihr Fortpflanzungstrieb auch noch erschwerend hinzu.

Ich empflinde es dann oft so, dass die Gesellschaft diese Frauen ziemlich alleine lässt.

Insofern finde ich es gesellschaftlich ein gutes Zeichen, dass die FS auf das Singledasein angesprochen wird, auch wenn diese das als Belästigung empfindet (was ich auch nachvollziehen kann).
Ich denke aber, dass die FS in dieser Hinsicht eben doch eher die Ausnahme ist.

Die meisten Frauen, die ich kenne, hassen das Alleinsein. Auch hier im Forum gibt doch wesentlich mehr Frauen, welche irgendwie Tipps haben wollen, wieder zu Freunden oder irgendwelchen Partnern (kann auch gelicgeschlechtlich sein) zu kommen, als andersherum.

Bei Männern wird das allgemein nicht so gesehen was indirekt natürlich auch damit zusammenhängt, dass sie zwar eine starken Sextrieb, aber eher einen weniger starken Fortpflanzungstrieb haben.
Hier sieht die Gesellschaft deswegen kaum Handlungsbefdarf, biologisch sind sie eben eher "entbehrlich". Dementsprechend werden sie wegen einem Singledasein auch weniger belästigt.
 
  • #3
Wie seid ihr mit der Bewertung eurer Umwelt umgegangen ? Als weiblicher Single wird einem schnell unterstellt, dass man unglücklich ist und das kein Dauerzustand sein dürfte.
Was interessiert es mich was andere denken, davon war ich schon immer frei. Die Personen, die für mich wichtig waren, wussten dass ich glücklich war als Single. Ich glaube ohne diese Zufriedenheit, die dann auch ausgestrahlt habe, hätte ich meinen jetzigen Partner nie kennen gelernt. w58
 
  • #4
Als weiblicher Single wird einem schnell unterstellt, dass man unglücklich ist und das kein Dauerzustand sein dürfte.
Sicher nur von denen, die das auch für sich selbst so empfinden würden, am Verhältnis der Geschlechter (und Charaktere), von denen solche Aussagen kommen, wirst Du große Unterschiede feststellen. Ich würde niemals einer Single-Frau unterstellen, daß sie unglücklich sein müsse, im Gegenteil, ich würde sie um ihre Unabhängigkeit beneiden. Bei passender Wellenlänge möglicherweise auch begehren, aber definitiv nicht zu meinen Gunsten bearbeiten, indem ich ihr eigennützig einrede, sie müsse doch unglücklich sein so allein. Mir sind solche Frauen nämlich tausendmal lieber als die, die mir mit ihrem unbändigen Nähebedürfnis ständig auf die Pelle rücken.
 
  • #5
Ich finde, das klingt doch gut. Ich würde auch sagen, dass du wohl bessere Chancen hast, doch jemanden zu finden, mit dem es gut passt, also Leute, die verzweifelt dem anderen Geschlecht hinterherrennen. Denn wenn du auch allein glücklich bist, wirkt das viel anziehender. Und ja, klar kann man auch zufriedener Single sein. Zwei Freundinnen von mir haben ihre Familie (Neffen, Geschwister usw.), viele Freunde und Zeit für sich und für viele Hobbies. Sie würden wohl auch nicht nein sagen, wenn der passende Partner käme, aber sie brauchen auch nicht unbedingt einen. Geht also. Ich glaub, Bemerkungen von anderen muss man an sich abprallen lassen. Das muss man genauso lernen wie Mütter, die ungefragt ständig Ratschläge von außen bekommen, oder Leute, die in ungewöhnlichen Beziehungen leben. Man wird die anderen nicht ändern oder überzeugen, aber man selbstbewusst reagieren.
Ich glaube, wäre ich wieder Single, würde ich auch nicht mehr suchen. Online-Dating war noch nie mein Fall und ich hätte für das ständige Daten auch keine Energie mehr. Da würde ich es auch einfach auf mich zukommen lassen.

w, 36
 
  • #6
Ich war über 10Jahre ohne Freund. Natürlich kamen immer mal Nachfragen oder mit jemanden ging seine Fantasie durch.

Schulterzucken, nicht rechtfertigen. Liebgemeinte Verkupplungsversuche seitens Freunden zum Spaß mitnehmen. Penetrante Menschen bekamen dann auch schon mal meine dunkle Seite zu spüren.

Die Bewertung meiner Mitmenschen war allerdings schon so, ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs völlig ungeniert.

w/36
 
  • #7
Ich bin noch dabei rauszufinden, wie man wirklich gesehen wird von anderen, die lange verpartnert sind. Wenn die mir jetzt nicht glauben würden, dass ich glücklicher Single bin, wüsste ich das erstmal gar nicht explizit.

Die Motivation, einem Single zu unterstellen, er müsse einfach unglücklich sein, ist ja stark: Einerseits können sich Langverpartnerte wirklich nicht vorstellen, dass es schön sein kann. Die Gewohnheit macht, dass man ein Leben ohne Partner immer schlimmer findet, weil man das ja nicht kennt und die Beziehung auch ihre schönen Seiten haben wird.
Andererseits haben manche innerlich diesen komischen Wettbewerb, dass man nicht der Unglücklichste am Tisch sein will, und da eignet sich ein Single bestens. Denn sie begegnen einem ja meist in geselliger Runde, wo sie sich wohlfühlen mit dem Partner. Sie sitzen in dem Moment nicht zu Hause und diskutieren Diskrepanzen oder sind wiedermal mit Eigenschaften des Partners konfrontiert, die sie nicht mögen oder die sogar verletzend sind, die Beiden bilden bei Ausgang eine harmonische Einheit und erzählen von Paarerlebnissen. Alles aber relativ gesehen, denn ab und an kriegt man ja als Außenstehender schon was mit, das unter der glatten Oberfläche schwelt. Aber in geselliger Runde ist ein Single unter Paaren schon eher der Bedauernswerte (wenn er nicht gerade ein spektakuläres Leben präsentieren kann), er muss allein nach Hause, er hat keinen, mit dem er danach reden kann und den er kuschelnd im Arm hält, wenn man draußen sitzt im Windlichtlicht nach dem Grillen und Weintrinken.
Wenn es zu Hause mal wieder zu eng wird, der Kompromiss zu hart ist usw., dann fällt einem ja nicht dieser glückliche Single ein, der diese Probleme gerade nicht hat.

Also ich seh es als aussichtsloses Unterfangen, den Menschen, die es für sich brauchen, dass Du als Singlefrau unglücklich bist, beizubringen, dass es so nicht ist.

Interessant reagieren verheiratete Männer. Ich hab so vage das Gefühl, dass sie einerseits ein bisschen Mitleid haben könnten, weil sie wissen, was sie sich nur gemeinsam als Paar aufbauen konnten, und teilweise ein Frauenbild haben in Richtung "eine Frau kann ja nicht mal allein souverän Auto fahren, wie überlebt sie nur ohne Mann". Das kommt, weil ihre Frauen sie auch immer vorschieben beim Fahren.
Und andererseits fühlen sie sich auch mal wohl, wenn sie sie ein bisschen beschützen können, diese arme mannlose Frau. Das ist nicht doof gemeint, das ist einfach teilweise total charmant. Man muss als Singlefrau bloß aufpassen, dass von eigener Seite keine Flirtnote hineinkommt, weil die Ehefrau ja auch noch da ist und ich nicht den Eindruck erwecken will, wildern zu wollen.

Ich frage mich manchmal wirklich, was die Leute so denken. Aber es ist vielleicht besser, wenn man das nicht weiß und nur ab und an versichern muss, dass es einem TROTZDEM gut geht.
Ich selbst hatte als Verpartnerte schon Neidgefühle auf Singles, weil die ohne Absprache und Diskussionen tun konnten, was sie wollten.
 
  • #8
Ich kann dich gut verstehen und bin in der gleichen Situation. Seit einigen Jahren Single, mache relativ entspannt mein Ding und bin ständig unter Beschuss, was kritische Fragen bzw. Unterstellungen angeht. Das Ganze hat in der Vergangenheit mal dazu geführt, dass ich mit einem netten Mann eine Beziehung eingegangen bin, obwohl ich ihn im Nachhinein nie richtig geliebt habe, nur um diesen unerträglichen Druck der Familie und Freunde loszuwerden. Irgendwann wurde es mir klar und ich habe mich getrennt, um ihn nicht zu verletzen. Und mir geschworen, es nie mehr so weit kommen zu lassen. Ich finde die Vorstellung schön, jmd zu finden, mit dem es passt. Vielleicht mit Familiengründung oder auch ohne. Ich weiß nicht, ob daraus je was wird, aber ich versuche mir selbst jeglichen Druck zu ersparen.
Du kannst nichts erzwingen und es ist doch gut, wenn du auch gut allein klarkommst. Mach nicht den gleichen Fehler wie ich damals. Was kommt, das kommt! ;-)
 
  • #9
Irgendwie genüge ich mir selbst und will die Dinge einfach auf mich zukommen lassen. Das entspricht eher meinen Bedürfnissen .....
So war es auch bei mir, nur ich genüge mir selbst ist mir zu schwach, ich sagte und sage mir:
“ICH BIN MIR SELBST, ich bin mit mir glücklich, genauso wie ich bin“!
Mich würden die Geschichten der Damen interessieren, die für sich ein zufriedenes Leben als Single aufbauen konnten.
ich bin keine Dame, dennoch schreibe ich hier als Mann, da ich diesbezüglich keinen Unterschied erkenne. Für ein zufriedenes Leben benötige ich keinen Partner, es ist nämlich genau umgekehrt, wer mit sich selbst nicht zufrieden sein kann, der kriegt doch meist die perfekten Probleme als Spiegelbild in der Beziehung vor seine Nase geliefert, lese doch ständig hier, was die vielen Leute täglich über ihren Beziehungsfrust schreiben und um Rat bitten!
Wie seid ihr mit der Bewertung eurer Umwelt umgegangen ? Als weiblicher Single wird einem schnell unterstellt, dass man unglücklich ist und das kein Dauerzustand sein dürfte. Was ich sehr als sehr anstrengend empfinde....
Was das kopierte Gerede der Umwelt betrifft, soll dich gar nicht berühren, die sollen doch ihr Leben so leben, wie sie es wollen und ich lebe meines, niemand findet sein Dauer-Glück im Außen, im Job, bei Menschen etc. das findet man nur ganz tief innen bei einem Selbst, das ist harte Persönlichkeitsarbeit! Ich überlasse mein Glück nicht mehr den anderen, das war einmal. Mir geht es darum, mich immer besser zu verstehen, ein endloser Lernprozess. Ich frage mich schon sehr lange und immer wieder, was bedeutet für mich persönlich Glück, wie wichtig ist für mich persönlich Glück, wer bin ich wirklich, was brauche ich für mich wirklich? Das sind für mich persönlich wichtige Kernfragen, nicht die konditionierten und immer gleichen Antworten und Fragen der Umwelt! Nur so kann ich es schaffen, mich persönlich abzugrenzen, um mein Leben so positiv zu gestalten, wie es mir entspricht.
Ich für mich bin fest überzeugt und selbst erfahren genug, dass man in seinem einmaligen Leben selbst "seines Glückes Schmied" ist und das Glück das Zusammenspiel von bewusst getroffenen Entscheidungen und Zufällen ist.
 
  • #10
Irgendwie genüge ich mir selbst und will die Dinge einfach auf mich zukommen lassen. Das entspricht eher meinen Bedürfnissen .....

Ich hatte in meinem Leben mehrere Singlephasen. Für mich habe ich festgestellt, dass ich auch gut alleine klarkomme. Mir ist das wichtig und es ist für mich eine gute Voraussetzung für eine Beziehung. Was andere darüber denken, ist mir relativ egal, gerade, wenn sie mir ungefragt ihre Sichtweise aufdrängen möchten.
 
  • #11
ur um diesen unerträglichen Druck der Familie und Freunde loszuwerden.

Soviel Verlogenheit mag ich nicht glauben; weder sich einen Freund anzulachen, den man nicht liebt, noch irgendwelchen unerträglichen äußerem Druck in Beziehungen zu gehen.

Wenn eine junge Inderin mir schreibt, dass es einen "unerträglichen Druck" gäbe, sich verheiraten zu müssen, dann glaube ich ihr das.

Wenn eine mittelalte Frau aus Deutschland so etwas schreibt, glaube ich ihr das kein Stück.
 
  • #12
Je nachdem, wie alt Du bist, ist es vielleicht auch nicht so glaubwürdig für andere, insbesondere Langverpartnerte, als Single glücklich zu sein. Ich denke, viele in den Zwanzigern, Anfang 30, die keinen Partner haben, wünschen sich doch einen, bevor sie loslassen und sich bei dem Thema entspannen. Und die Leute, die verpartnert sind, kennen aber nur dieses Gefühl des Singleseins, bevor sie endlich einen Partner fanden. Die haben den Schritt zum Älterwerden nicht als Single gemacht. Deswegen wissen sie nur noch, wie unwohl sie sich gefühlt haben, damals als Single.

Ich weiß nicht, bei wie vielen Paaren irgendwann der Moment kam, an dem sie sich dachten "es muss doch noch was anderes geben" oder noch ärger "diese Beziehung kann es nicht sein". Und dann aber blieben, weil sie den Schritt ins Singlesein nicht schafften. Ich glaube, diese Leute rechtfertigen ihr Bleiben dann auch damit, dass der Single es falsch macht. Und entsprechend nicht glücklich sein kann, weil nicht sein kann, das nicht sein darf.
 
  • #13
Und dann aber blieben, weil sie den Schritt ins Singlesein nicht schafften. Ich glaube, diese Leute rechtfertigen ihr Bleiben dann auch damit, dass der Single es falsch macht. Und entsprechend nicht glücklich sein kann, weil nicht sein kann, das nicht sein darf.
Das wäre natürlich sehr armselig.
Nicht so armselig ist diese Argumentation, wenn Kinder im Spiel sind.
Dann macht selbst eine nicht ganz optimale Beziehung mehr Sinn als gar keine.
 
  • #14
Ich bin seit einigen Jahren Single, nach einer langen Beziehung und musste in den letzten Jahren zunehmend feststellen, dass die aktive Partnersuche mich einfach nur stresst und mir schlicht keinen Spaß macht.
Dito.
Ich habe nach meiner Trennung intensiv versucht, was Neues aufzubauen, weil ich allein in einer fremden Stadt ohne soziales Netz dastand. Ich traf Affärensucher, emotional nicht Geschiedene und anderweitig indifferente Herren, auf Suche nach Mamas, Haushälterinnen, und alle waren immer finanziell knapp. Allerdings hatte ich pures Glück mit meiner Wohnung. Hier entstand ein neues Leben, auch mit Hilfe von Lektüre von B. Katie, R. Dahlke, V. Lindau, P. Bock, C. Spezzano, E. Tolle - Autoren, die einen in die Erkenntnis des eigenen Potentials führen. Du kennst die Streitschrift von G. Windmüller auch?
Es dauerte, bis ich mich aus der "Opfer"-Rolle herausdachte. Ich trat irgendwann mal einem Verein bei, der mein heißgeliebtes Hobby vertritt, und ich wurde dort sehr aktiv. Ich reise viel, zu neuen Zielen, ich lasse es mir gutgehen und achte und höre auf mich. Ich lebe mein Tempo, es gibt keinen Streit mit mir selbst und ich habe keine großen Probleme. Die Widerstände verschwanden aus meinem "kleinen" Leben. Ich beneide Familien und Partnerschaften in meinem Umfeld nicht, wenn ich sehe, was bei denen los ist.
Ich hätte gerne wieder einen Freund, einen Partner, würde das aber behutsam und langsam angehen lassen und anfänglich auf viel Distanz versuchen zu führen. Zusammenziehen erstmal nicht. Erst mal kennenlernen und Zutrauen aufbauen, Freud und Leid kann man auch in 2 Wohnungen miteinander teilen. Vll. bin ich beziehungsängstlich geworden. Nicht schlimm.
Ich suche nicht. Keine Zeit dafür, zu viele Vorhaben, Pläne, und ich habe auch etwas Familie schwersterlicherseits. Die decken mein Wärmebedürfnis ab, zusammen mit Freunden.
Ich hatte ein Geborgenheitsdefizit diesen Sommer. Manchmal habe ich grundlose Angstschübe. Aber ich habe einen inneren psychologischen Werkzeugkasten, in dem ich immer alles finde, um mich selbst wieder zu beruhigen, zu kontrollieren und in die nächste schöne Perspektive zu überführen. Ich habe einfach gelernt, alleine zu leben.
Das können die meisten Männer nicht. Was soll ich mir einen Problembären in mein Leben holen.
Was das Umfeld über mich denkt, darüber denke ich nicht nach. Dies ist mein jetziges Leben, nicht das meiner Nachbarn, Kollegen oder "der Gesellschaft". Ich habe zuviel zu tun. Ich mag auch dieses Forum, was ja auch Zeit beansprucht. Ich habe hier viel gelernt.
 
  • #15
Nicht so armselig ist diese Argumentation, wenn Kinder im Spiel sind.
Dann macht selbst eine nicht ganz optimale Beziehung mehr Sinn als gar keine
Wenn es denn der wirkliche Grund wäre zu bleiben. Ich halte das mittlerweile für fast immer vorgeschoben, weil man selbst sich nicht trennen will. Und wenn es die Kinder ausbaden müssen, dass die Mutter oder der Vater nur wegen ihnen bleibt, aber eigentlich weg will, dann ist das m.E. der wesentlich schlechtere Weg. Man kann es auch immer dem Kind anlasten, sein Leben vermurkst zu haben, zur Betrachtung der eigenen Feigheit kommt man nie.

Aber die Leute, an die ich dachte beim Schreiben des vorigen Beitrages, hatten noch keine Kinder, als sie schon mal fremdverliebt waren und überlegten, ob man zusammenbleiben sollte.
 
  • #16
Ich habe mich innerhalb so mancher Beziehung weitaus unglücklicher und einsamer gefühlt wie als Single.
Daher halte ich von dieser Wertung nix.

Klar Beziehung ist schön. Kann aber auch Hölle sein.

Ich hatte total geile Singlezeiten.
Einziges was ich wirklich vermisst habe war körperliche Nähe.

Aber auch in Beziehungen wünsche ich mir dann manchmal mehr Raum für mich.

Es hat beides Vor und Nachteile.

Aktuell habe ich einen recht suessen Partner.
Ich weiss aber auch, wenn es auseinander ginge weiss ich sehr gut wie ich meine Zeit aufhübschen kann mit Sport, Natur, Freundinnen, Sauna, gut essen u.a.

Was das Umfeld sagt war und ist mir schon immer ziemlich total egal +Ausnahme gute Freundinnen die manches vielleicht von aussen besser sehen.

Ansonsten gilt:
what Susi says of Sally, says more of Susi than of Sally :)
 
  • #17
ich bin keine Dame, dennoch schreibe ich hier als Mann, da ich diesbezüglich keinen Unterschied erkenne.

Sag mal, kannst Du nicht lesen! Die FS scheibt doch eindeutig, dass Sie die Antwort von Frauen will. Du erkennst keinen Unterschied, dann beleuchte mal Deine Wahrnehmung. Und da diese ja regelmässig Aussetzer hat, ein Tip. Halte Dich einfach an die Wünsche der FS, dann ist uns allen gedient.

Kurt
 
  • #18
Eine gesunde Arroganz hilft.
Heute "dürfen" Menschen offen homosexuell sein, irgendwelchen komischen Sekten beitreten, .....
..... aber eine Frau soll nicht in Ruhe Single sein dürfen ?

Mit gutmeinenden Menschen aus dem engen Umfeld kann man ja ein klärendes Gespräch führen. Allen anderen erklärt man "Wenn man nur so wie du nicht wird ..."
 
  • #19
Ich hab den Zustand des zufriedenen Singledaseins erreicht.
Einen tollen Sommer gehabt und dank grösser Kinder Dinge unternommen die ich schon immer mal tun wollte.
Grosser Tauchschein etc

Die Zufriedenheit scheine ich so auszustrahlen, dass ich von niemanden der mich kennt, irgemdwelche Sprüche bekomme.
Selbst meine Mutter ist völlig tiefenentspannt und sagt nichts mehr.
Sie hat ja so einige Begegnungen mit Herren mitbekommen und versteht warum ich viel zu Selbstständigkeit bin um mich da stressig unter zu ordnen.

Im Urlaub gabs ein schwules Pärchen die anflüge von Verkuppeln hatten.
Ich habe gelächelt und gesagt, nö steht nicht auf der Liste.

Es kommt entweder was nettes zufällig in mein Leben aber das ist auch ohne gut so wie es ist.
Und Pläne ohne hab ich auch genug.

Damit war auch sofort Ruhe
 
  • #20
Ich bin W54 und seit ca. 10 Jahren Single und AE einer Tochter (jetzt 15). Es gab schon mal den einen oder anderen "Beziehungsversuch" in den Jahren aber nach einer schlechten Erfahrung jetzt seit ca. 2 Jahren absoluter Single.
In den ersten Jahren stand immer meine Tochter im Vordergrund, ich wollte ihr keine wechselnden Partner präsentieren, jetzt mit 15 würde es sicher schon gehen.
Aber was die Akzeptanz der "Gesellschaft" angeht, so habe ich in diesen Jahren als Single viele Erfahrungen machen müssen:

Zum Beispiel kurz nach der Trennung war der Kontakt zu einem befreundeten Paar mit Sohn im gleichen Alter (wir haben uns die Kinderbetreuung geteilt) sofort weg, der Ehemann hat meine Anrufe (es ging nur um organisatorisches, hab aufs Band gesprochen) nicht mehr beantwortet. Sie war auswärts arbeiten und hatte wohl Angst. Auf einmal. Nach 3 Jahren gemeinsamer Kinderbetreuung.

Oder eine andere Familie mit Tochter im gleichen Alter, die auch heute noch Freundin meiner Tochter ist, Wir treffen uns manchmal zum Essen. Aber in den letzten Jahren nur noch die Mutter mit Tochter und meine Tochter und ich. Der Ehemann ist nicht mehr dabei. Er und ich verstanden uns recht gut (kommen aus der gleichen Ecke Deutschlands) und er mochte meine Tochter recht gerne (hat das auch offen kommuniziert, was für ein tolles Mädchen sie ist). Danach war er nie wieder dabei. Obwohl er sicher Sonntags zu Mittag auch Hunger gehabt hat...

Single zu sein, ist nicht immer einfach aber nach meiner Erfahrung vor 2 Jahren habe ich mich in diesem Leben sehr gut eingerichtet. Allerdings war ich schon immer ein Mensch, der gerne allein mit sich ist, Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich das letzte von 6 Kindern bin. Da war immer Überfüllung angesagt.
Heute habe ich einen tollen Hund, ein Kind das flügge wird (Gott sei Dank) und vielleicht kommt dann irgendwann wieder ein Mann in mein Leben, vorzugsweise nicht zusammenlebend (LAT)

Meine Schwester beäugelt mich auch immer mit Mitleid, sie ist mir ihrem Mann seit ca. 30 Jahren zusammen. sie ist so viel unselbständiger als ich, kann nicht mal einen Kasten Bier tragen. Da muss erst der Ehemann nach Hause kommen.... ist das mehr erstrebenswert?
 
  • #21
Hmm. Ich überlege gerade, aber in meinem Umfeld wertet keiner darüber. (Jedenfalls nicht so, dass es mir zugetragen wird. Außer: „Warum hast DU denn eigentlich keinen Mann?! Deine Ansichten sind doch super.“ In meinem Alter sind die Ersten am Kinder kriegen/großziehen oder bei ihren Hochzeitsplänen. Mein engster Kreis weiß allerdings auch, dass Kinder kein Thema in meinem Leben sind und ich mich nur binde, wenn ich ernsthaftes Potenzial für eine langfristige Beziehung sehe, nach meinen Ansprüchen. Da mischt sich keiner ein. Ich bin nicht universal kompatibel und lass mir so viel Zeit, bis ich denke und fühle „Jop, der ist es!“. Vielleicht hakt auch keiner nach, weil ich mich nicht rechtfertige?! Ich bin ein bisschen erstaunt, dass manche so viel „Druck von Außen“ bekommen, dass sogar pro forma eine Beziehung eingegangen wird?!
Ich stelle gerade fest, dass ich kein einziges Defizit in meinem Leben sehen kann. Hier fehlt kein Mann. Warum also suchen? „Den Richtigen“ werde ich deswegen nicht verpassen, der findet mich dann schon, beim Hobby, im Job oder beim Gassi oder anderen Aktivitäten, die alleine und mit Freunden das Leben erfüllen. ;-)
 
  • #22
Du erkennst keinen Unterschied, dann beleuchte mal Deine Wahrnehmung. Und da diese ja regelmässig Aussetzer hat, ein Tip.
Nein, es gibt keine Unterschiede, zwischen den beiden Geschlechter, FS hat und lebt eine ganz gesunde und eigene Persönlichkeit, ich bin genau so! Wer sich einmal selbst gefunden hat, lebt mit sich selbst glücklich, ist kein Mainstream, schwimmt nicht mit der Masse mit!!
Genau da fängt für mich die ureigene Persönlichkeit an. Liebe ist, jemand, so zu sehen, wie er ist. Nicht wie man ihn gerne hätte! Da haben doch die allermeisten Menschen die allergrößten Probleme! Und noch was, Selbstliebe oder auch Eigenliebe genannt ist der Grundstein zur Liebe überhaupt. Ich weiß, die Realität will so keiner richtig sehen und erst recht nicht ,ertragen, immer sollte man zuerst bei sich beginnen. Selbstliebe wird mit Selbstverliebtheit oft in der Gesellschaft verwechselt und negativ gewertet, nicht schlimm, wenn man das alles weiß!
 
  • #23
Sicher kannst Du alleine gut auch glücklich sein und ein glückliches Leben führen.


Pass auf, dass Du tragfähige, soziale Kontakte aufrecht erhältst, vielleicht auch in einer (WG-)Gemeinschaft lebst, oder zumindest im Urlaub zu zweit unterwegs bist.
Die sozialen Fähigkeiten verlernen sich sehr schnell und Du willst nicht als merkwürdige Katzenfrau enden ;-P
Frauen haben jedoch meistens sowieso ihr Netzwerk.

Es gibt eben verschiedenen Aspekte in verschiedenen Lebensabschnitten. Manche Dinge kannst Du später nicht mehr bzw. nur noch schwer nachholen. Familiengründung ist im Bereich Beziehung eine davon.

Manchmal steckt hinter dem Desinteresse an Beziehung und am anderen Geschlecht einfach eine Überlastung. Die Überlastung kann durch einen stressigen Beruf, Ängste, finanzielle Nöte kommen oder negative Beziehungserfahrungen aus der Vergangenheit sind noch sehr präsent. Dann hat man einfach keinen Kopf für die Liebe.

Liebe, Sex und Partnerschaft machen neben Beruf, Gesundheit, Hobby, Familie und Freunde, einen wesentlichen Bereich eines Lebens aus.
Es ist schade, wenn man für solch einen wesentlichen Lebensbereich Liebe und Partnerschaft wegen negativer Erfahrungen aus der Vergangenheit oder wegen eines miesen Chefs blockiert ist und deshalb wichtige Weichen fürs Leben anders gestellt werden (z.B. Kinderlosigkeit).
Im Lebensbereich Beruf oder Gesundheit würden wir diese Haltung, "ich bin arbeitslos / krank, damit sehr zufrieden und tue auch nichts dafür, wieder in Arbeit zu kommen / gesund zu werden" nicht dulden und schon garnicht als Life-Style feiern.

Bei manchen ewigen Singles liegt sicher eine passive Bindungsangst vor.
 
  • #24
Hallo Anna
Also ich bin 50, habe eventuell jetzt den Richtigen gefunden, aber bitte frag mich in einem Jahr. jetzt weiß ich es noch nicht ... Zuvor aber 10 Jahre Singlefrau, auch wenn es Anläufe gab, die aber ins Nirwana endeten.
Als ich das erste Mal mit Mitte 20 Single geworden bin, ist es mir unendlich schwer gefallen, ALLEINE aufzutreten und etwas zu unternehmen. Ich wäre NIE alleine ins Kino gegangen oder in eine Bar oder in ein Cafe. Das hing aber meiner Meinung davon ab, dass ich es einfach gewohnt war alles gemeinsam zu machen und selten was alleine machen konnte, da mein damaliger Freund kontrollsüchtig und eifersüchtig war.
Im Laufe meines Lebens lernte ich jedoch, dass man auch sportliche Aktivitäten alleine machen kann und nicht auf den Partner oder Freundin warten muss. das bedingt natürlich eine gewisse Lust sich sportlich auszupowern. im Rahmen der Gesellschaft merkte ich aber, dass Frauen sehr auf ihre Männer aufgepasst haben und mich immer wieder als Störfaktor sahen, obwohl ich sicherlich keineswegs an ihren Männern interessiert war und wie mir später erzählt wurde, ich es gar nicht wahrgenommen habe, dass diese Männer intensiv versucht haben mit mir zu flirten oder ev. mehr wollten. ich war nur darauf konzentriert, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen, bis es schließlich wieder Spaß gemacht hat. und ich glaube genau in dieser Phase ist die Singlefrau nicht ein sehr gern gesehener Gast. Auch die Verkupplungsversuche sind mir am Nerv gegangen und die bemitleidenen Worte "Du wirst schon einen finden". aber egal ich wurde von der Gesellschaft praktisch ausgestoßen und habe um mich ECHTE Freunde gesammelt, die kein Mitleid mit mir hatten, sondern mir Mut machten und mich eigentlich ein wenig beneidet haben, das tun zu können, was ich wollte. Aufgrund dieser ERfahrung glaube ich, dass ich als sehr selbstbewusste, kühle und unnahbare Frau wirke. und genau dann war ich nicht mehr der Störfaktor oder die GEfahr für andere Damen. und den Mann, den ich als Freund mochte, ist mir als Freund geblieben und zudem bekam ich dessen Frau als Freundin dazu. aber diesen Spagat zu meistern ist mir nur 1 x gelungen.
und egal in welchen Sportverein ich kam, immer war ich diejenige, warum viele nicht verstanden haben, warum ich herzlicher und warmherziger Mensch keinen Mann abgekommen habe .... nun denn ... andere GEschichte ...
im übrigen gehe ich trotzdem noch nicht alleine ins Kino oder in eine Bar, aber alleine in ein Cafe schon.

lg
 
  • #25
Sie war auswärts arbeiten und hatte wohl Angst. Auf einmal. Nach 3 Jahren gemeinsamer Kinderbetreuung.
Ich weiß nicht, ob es immer gleich Angst davor geben muss, dass die frisch getrennte Frau sich an den eigenen Mann ranmacht. Klar, wenn man vorher schon eifersüchtig war, kann das sein. Aber in den meisten Fällen denke ich, dass es ein Umgangsproblem gibt (mit wem soll man befreundet bleiben, soll man sich reinhängen in eine Trennungsgeschichte) oder es Arroganz ist (sie haben es nicht geschafft, die Loser, ihre Ehe zu erhalten, das ist kein Umgang für uns). Eigentlich könnte man erwarten, dass sie helfen wollen, aber je nachdem, wie negativ sie über Scheidung denken und darüber, welche Probleme anderer Paare sie sich "aufhalsen" wollen, könnte auch die Reaktion ausfallen.
Ich hatte auch mal eine komische Begegnung mit einer Frau, von der ich dachte, wir seien irgendwie doch befreundet. Zumindest hatte sie mich mal in Panik angerufen, als ihr Stress von ihrer Mutter gemacht wurde, warum sie keine Kinder bekommen will. Ich hab auch keine und anscheinend dachte sie, ich könnte ihr weiterhelfen. Sie sah mir bei dieser Begegnung an, dass was nicht stimmte, das hat sie mir hinterher gesagt. Aber sie hat weder nachgefragt noch mich angerufen, ob ich Kummer habe. War es Diskretion oder war es, dass sie keine Lust auf anderer Leute Probleme hatte?
Vielleicht hast Du die Freundschaft auch ganz anders gesehen als die beiden, und warst nur nützlich?
Aber in den letzten Jahren nur noch die Mutter mit Tochter und meine Tochter und ich. Der Ehemann ist nicht mehr dabei.
Auch hier bin ich der Ansicht, dass es noch ganz andere Deutungen geben kann. Männer sind froh, wenn Mutter und Kind mal aus dem Haus sind und sie ihr eigenes Ding machen können. Vorher war es ein Paar-Treffen, er hatte einen anderen Mann zum Unterhalten. Jetzt ist es ein "Vier!-Mädels-Treff" und er würde gelangweilt dabeisitzen. VIER Frauen, überleg doch mal, was soll er da? :) Die Töchter sind wahrscheinlich auch schon mit Frauenthemen dabei.

Ich denke auch, wenn Singles plötzlich nicht mehr eingeladen werden zu Partys, hängt das damit zusammen, dass man meint, die würden sich nicht wohlfühlen oder seien irgendwie stimmungsverderbend, da unglücklich. Ich glaube nicht, dass alle Frauen Angst haben um die Männer. Ist jedenfalls nicht meine Erfahrung, aber ich steh den Frauen auch näher als den Männern, was Unterhaltung usw. angeht.
Es gibt Frauen, die der Meinung sind, sie könnten mit Männern besser befreundet sein als mit Frauen. Die verstehen nicht, dass ihre Freundschaftsangebote an den männlichen Bekanntenkreis komisch rüberkommen für Frauen, die mit Frauen gut befreundet sein können. Da würde ich Argwohn verstehen, aber nicht, weil man die attraktive Konkurrenz fürchtet, sondern weil das verhaltensauffällig ist für Frauen, die nicht so ticken.
 
  • #26
Zum Beispiel kurz nach der Trennung war der Kontakt zu einem befreundeten Paar mit Sohn im gleichen Alter (wir haben uns die Kinderbetreuung geteilt) sofort weg, der Ehemann hat meine Anrufe (es ging nur um organisatorisches, hab aufs Band gesprochen) nicht mehr beantwortet.
Kann es sein, dass dieses ganze Thema ziemlich komplett (also von beiden Seiten) ein Frauenthema ist ?
Ich lese in deinem Thread und auch bei @Coole Lady oder immer nur von Problemen von Frauen mit Frauen (Die Männer werden hier nur als willfährige Vollstrecker ihrer Frauen darsgestellt).

Warum sind Frauen untereinander eigentlich so sensibel bezüglich der Aussage "Du wirst auch noch einen abkriegen"? Ich glaube wenn ich so eine Disksussion unter Männern starten würde, käme erstaunlich wenig dabei heraus. Eine richtig zündendes Thema ist das Vorhandensein von Frauen und Freundinnen unter Männern eigentlich nicht, wenn ich es mir recht überlege.
 
  • #27
Liebe FS,
in meinem Freundes- und Bekanntenkreis höre ich entsprechende Aussagen auch mal. Wenn es nur kleinere Kommentare sind (im Stile von dem von Kirovet oben genannten Beispiel "Du wirst auch noch einen abkriegen") und diese auch tatsächlich lieb gemeint sind, dann find ichs okay (je nach Person, von ders kommt, hat es auch etwas ganz lieb Fürsorgliches, das ich dann im positiven Sinne auch eher als amüsant-sympathisch, vielleicht auch als etwas süß-naiv einsortiere).
Aber ich leg Wert drauf, dass mein Umfeld auch nicht nervtötend oder penetrant damit anfängt, da interveniere ich dann, im schlimmsten Fall derart, dass ich mich von Personen, bei denen ich das Gefühl hab, auf irgendwas reduziert zu werden, meide, so gut das geht.
Woanders außer im Freundes- und Bekanntenkreis erlebe ich das von dir genannte Verhalten eig. nicht.
 
  • #28
Im Lebensbereich Beruf oder Gesundheit würden wir diese Haltung, "ich bin arbeitslos / krank, damit sehr zufrieden und tue auch nichts dafür, wieder in Arbeit zu kommen / gesund zu werden" nicht dulden und schon garnicht als Life-Style feiern.
Bei manchen ewigen Singles liegt sicher eine passive Bindungsangst vor.

Wenn jemand mit seiner Krankheit zufrieden wäre und nichts dagegen tun wollte, würde ich ihm dabei kommentarlos freie Bahn geben, ob er nun totkrank ist und die aufreibende Behandlung scheut oder "nur" krank.

Grundlos Arbeitslosigkeit zu feiern würd ich dagegen für schamlos halten, weil sich jemand dabei vom Staat bzw. von den anderen Arbeitenden aushalten lässt und die Vorzüge einer Gesellschaft nutzt, ohne etwas zurückzugeben.

Ob jemand Single ist oder nicht und etwas dagegen macht oder nicht, beurteile ich nicht. Das schadet doch keinem Dritten und ist Privatentscheidung, ergo ist es mir egal.
 
  • #29
Wie seid ihr mit der Bewertung eurer Umwelt umgegangen ? Als weiblicher Single wird einem schnell unterstellt, dass man unglücklich ist
In meiner Umwelt gibt es (warum auch immer??? ) fast gar keine Paare (mehr). Also nicht von mir bewusst so gewählt. Aber alle sind inzwischen entweder überzeugter Single, geschieden oder verwitwet. Da sagt keiner "Du armes Ding". Und diese Personen sehen sich selbst auch nicht so, weil alle gefestigt sind. Bedeutet nicht, dass wir alle keine Beziehung mehr wollen. Nur dass jeder macht wie er meint und egal was es ist, es wird von den anderen akzeptiert.
Und von noch vorhandenen Paaren kenne ich keine negativen Äußerungen.

Vll trifft Deine Wahrnehmung eher auf jüngere Frauen zu? Im Sinne von "wenn die noch Kinder haben will..."?

Außerdem bist Du nur das Suchen leid. Heißt ja nicht, dass Du Beziehung Leid bist.
Du willst die Dinge einfach auf Dich zukommen lassen (mache ich auch so), bist davon aber vll gar nicht soooo überzeugt und strahlst das aus?
Vll wirkst Du auf andere eher, als würdest Du auf nen Bus warten? Da schaut man ja selbst öfter auf die Uhr ;)

W, 46
 
  • #30
Ich bin W54 und seit ca. 10 Jahren Single und AE einer Tochter (jetzt 15). Es gab schon mal den einen oder anderen "Beziehungsversuch" in den Jahren aber nach einer schlechten Erfahrung jetzt seit ca. 2 Jahren absoluter Single.
In den ersten Jahren stand immer meine Tochter im Vordergrund, ich wollte ihr keine wechselnden Partner präsentieren, jetzt mit 15 würde es sicher schon gehen.
Aber was die Akzeptanz der "Gesellschaft" angeht, so habe ich in diesen Jahren als Single viele Erfahrungen machen müssen:

Zum Beispiel kurz nach der Trennung war der Kontakt zu einem befreundeten Paar mit Sohn im gleichen Alter (wir haben uns die Kinderbetreuung geteilt) sofort weg, der Ehemann hat meine Anrufe (es ging nur um organisatorisches, hab aufs Band gesprochen) nicht mehr beantwortet. Sie war auswärts arbeiten und hatte wohl Angst. Auf einmal. Nach 3 Jahren gemeinsamer Kinderbetreuung.

Oder eine andere Familie mit Tochter im gleichen Alter, die auch heute noch Freundin meiner Tochter ist, Wir treffen uns manchmal zum Essen. Aber in den letzten Jahren nur noch die Mutter mit Tochter und meine Tochter und ich. Der Ehemann ist nicht mehr dabei. Er und ich verstanden uns recht gut (kommen aus der gleichen Ecke Deutschlands) und er mochte meine Tochter recht gerne (hat das auch offen kommuniziert, was für ein tolles Mädchen sie ist). Danach war er nie wieder dabei. Obwohl er sicher Sonntags zu Mittag auch Hunger gehabt hat...

Single zu sein, ist nicht immer einfach aber nach meiner Erfahrung vor 2 Jahren habe ich mich in diesem Leben sehr gut eingerichtet. Allerdings war ich schon immer ein Mensch, der gerne allein mit sich ist, Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich das letzte von 6 Kindern bin. Da war immer Überfüllung angesagt.
Heute habe ich einen tollen Hund, ein Kind das flügge wird (Gott sei Dank) und vielleicht kommt dann irgendwann wieder ein Mann in mein Leben, vorzugsweise nicht zusammenlebend (LAT)

Meine Schwester beäugelt mich auch immer mit Mitleid, sie ist mir ihrem Mann seit ca. 30 Jahren zusammen. sie ist so viel unselbständiger als ich, kann nicht mal einen Kasten Bier tragen. Da muss erst der Ehemann nach Hause kommen.... ist das mehr erstrebenswert?
Deine Schwester ist lediglich klug, sie weigert sich, den Kasten Bier selber zu tragen, und lässt es ihren Mann machen. Sie ist nicht unselbständig, ganz im Gegenteil. Was mich immer so stört ist, dass man sich sein eigenes Schicksal schön redet. Und das, was die anderen haben ist dann schlecht. Das ist nicht richtig, es kann beides gut sein, es kann beides schlecht sein, je nachdem. Du kannst nicht in den Schuhen meiner Schwester gehen. Und du musst deinen Bierkasten selber schleppen, wer hat also mehr Spaß?
 
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