Wenn es wirklich nur ein platonischer Freund wäre von Deiner Seite aus und dieser platonische Freund das tatsächlich genauso sähe, wäre es meines Erachtens kein Problem.
Aber der angeblich platonische Freund, von dem Du sprichst, ist Dein Ex-Freund. Vielen ist es einfach nicht wohl dabei, wenn die jetzige Partnerin viel Kontakt zum Ex hat. Ich glaube zwar auch, dass es Leute gibt, die es tatsächlich schaffen, nach einer Beziehung und einer Phase, in der man keinen Kontakt hatte, sich auf eine platonische Ebene zu bringen. Aber das geht wirklich nur wenn die Beziehung schon seit einiger Zeit vorbei ist, beide genug Zeit hatten, die Beziehung zu verarbeiten und vor allem wenn keiner von beiden den anderen zurückhaben möchte. Und ich glaube, dass zumindest einer von beiden bei solchen nun platonischen Freundschaften doch meist mehr im Hinterkopf hat. Und dann ist es eben nur vorgeschoben platonisch.
Deshalb würde ich persönlich stark differenzieren. Ich kenne z.B. 2 Ex-Freundinnen meines Freundes vom Sehen und ein paar zusammen gewechselten Worten. Wenn er seine Familie und alten Freunde, Vereinskollegen usw. besucht, dann sind diese Ex-Freundinnen eben auch darunter, weil sie eben nach wie vor in diesen Cliquen und Vereinen sind. Ein Aufeinandertreffen ist da eigentlich unvermeidlich. Ich finde das o.k. Die eine Beziehung ist zB. nun schon 15 Jahre her. Damals waren sie fast noch Jugendliche - ich habe den Eindruck, dass beide heute nicht mehr verstehen, warum sie überhaupt mal zusammen waren - obwohl es für beide die erste und auch zum damaligen Zeitpunkt ernsthafte Beziehung war.
Wie ist das bei Dir, liebe FS? Ist besagter "platonischer" Ex-Freund Dein letzter Freund gewesen? Wie lange ist die Beziehung her? Wer hat Schluss gemacht? Glaubst Du wirklich, dass sowohl für Dich wie auch Deinen Ex-Freund ein Revival absolut ausgeschlossen ist?
Das, was Frederika im zweiten Absatz schreibt, kann ich einerseits verstehen, andererseits auch wieder nicht. Mehrere meiner Freunde (m wie w), die auch gebunden sind, treffe ich tatsächlich mit meinem Freund in 4-er-Konstellation. Schließlich haben auch die gebundenen Freunde nur wenig Zeit mit ihrem Partner / ihrer Partnerin und auf diese Weise kann man Freundschaften pflegen und mit dem Partner / der Partnerin zusammen sein. Es gibt aber durchaus auch Gelegenheiten, wo man einfach mal alleine mit einem Freund / einer Freundin sein will. Schließlich sind meine Freunde eben meine Freunde und möchten mir hin und wieder auch etwas unter vier Augen erzählen und ich ihnen genauso. Bloß, weil meine Freunde meinen Freund kennen und mögen, ist er ja nicht wirklich mit ihnen befreundet bzw keinesfalls genauso gut wie ich mit ihnen befreundet bin. Genauso ist es mit den Freunden meines Freundes. Ich kenne und mag sie, sie kennen und mögen mich. Insofern sind wir "über meinen" Freund irgendwie befreundet. Dennoch sind und bleiben es seine Freunde, dessen bin ich mir immer bewusst.
Abschließend bin ich noch der Meinung, dass Frauen es irgendwie eher schaffen und normal finden, mit einem Mann befreundet zu sein und dabei oft tatsächlich keinerlei amourösen Gedanken haben. Bei vielen Männern glaube ich aber, dass sie nicht mit einer Frau auch nur platonisch befreundet sind, die sie komplett unattraktiv finden. Ich glaube, dass von Männerseite aus sehr viel öfter erotische Gedanken bei einer angeblich rein platonischen Freundschaft mitschwingen. Insofern verstehe ich auch die kritische Haltung von Männern gegenüber platonischen Freunden. Sie kennen eben ihre Geschlechtsgenossen gut.