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  • #1

Weiß ich nicht mehr wie's geht oder bin ich zu ungeduldig ?

Seit drei Jahren bin ich nach einer für mich sehr schweren Trennung, Singlefrau mit zwei erwachsenen Kindern 25/20. Vor vier Monaten lernte ich einen Arbeitskollegen (ebenfalls Single) kennen, der wegen Standortschließung zu uns in die Zentrale versetzt wurde. In meiner Arbeit ist außer einer engen Arbeitskollegin niemand über meinen privaten Hintergrund (Trennung) informiert. Ich trenne das sehr strikt. Wir gingen immer wieder mal zusammen zum Lunch oder auf einen Kaffee. Drei, vier Mal waren wir auch abends miteinander aus. Er wahr unwahrscheinlich höflich und von sehr gutem Benehmen und wir unterhalten uns immer sehr gut. Er berührt mich total in der Seele. Letztes WE haben wir einen sehr schönen Tag miteinander verbracht - der dann auch irgendwann im Bett geendet hat. Wir hatten sehr tief gehende Gespräche, in denen mir er mehr oder weniger sein ganzes Leben dargelegt hat. Es gibt Dinge in dieser Biografie, die man wahrscheinlich nur selten erzählt, will sagen: er war sehr, sehr offen. Der nächste WE-Trip ist auch schon terminiert. Gestern waren wir zusammen Mittagessen (ging von meiner Initiative aus). Wir haben uns mit seiner Aussage: "vielleicht hören wir nachher nochmal oder morgen vormittag" verabschiedet. Jetzt wollte ich heute nicht wieder die sein, die anruft und habe bis jetzt auch nichts von ihm gehört. Wir haben bis dato auch nicht jeden Tag miteinander kommuniziert. Aber ich habe heute bei jedem Anruf, bei jeder eMail die reinkam gehofft, jetzt ist er das. Fühle mich irgendwie total verunsichert - überlege schon, ob das gut war, das wir miteinander geschlafen haben.

Bin ich zu ungeduldig, mache ich mir zuviele Gedanken? Ich glaube man wird wirklich total unsicher, wenn man viele, viele Jahre in einer Partnerschaft gelebt hat und dann tatsächlich irgendwann wieder offen für einen anderen Menschen sein möchte. Für mein Alter sehe ich noch sehr attraktiv aus und es interessieren sich auch immer wieder Männer für mich. Es ist also nicht so, dass ich den "rettenden Strohhalm" ergreifen muß. Wie würdet ihr euch verhalten bzw. wie lange warten, falls er mich nicht kontaktet?
 
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  • #2
weniger denken, mehr auf's Gefühl verlassen und Dich bloss nicht wahnsinnig machen wegen auf Mails warten o.ä..
Am Arbeitsplatz ist echt schwierig, habe ich nie gemacht, weil mir mein Job zu wichtig war. Einfach ein paar Tage abwarten. Wenn er sich nicht meldet, heißt das, dass er ein Problem mit der Sache hat. Also auf ihn zugehen, fragen, was nun ist, Fortsetzung, Intensivierung?
Wenn er unschlüssig ist, kannst Du das für Dich beenden und keine weiteren Aktivitäten mehr. Was immer Du danach tust, wirkt nicht gut für Dich.
 
  • #3
weniger denken, mehr auf's Gefühl verlassen und Dich bloss nicht wahnsinnig machen wegen auf Mails warten o.ä..
Am Arbeitsplatz ist echt schwierig, habe ich nie gemacht, weil mir mein Job zu wichtig war. Einfach ein paar Tage abwarten. Wenn er sich nicht meldet, heißt das, dass er ein Problem mit der Sache hat. Also auf ihn zugehen, fragen, was nun ist, Fortsetzung, Intensivierung?
Wenn er unschlüssig ist, kannst Du das für Dich beenden und keine weiteren Aktivitäten mehr. Was immer Du danach tust, wirkt nicht gut für Dich.

Ein sehr guter Ratschlag!

Mach dir deinen Eindruck vom Date und dann fälle für dich eine Entscheidung, wie du dich weiterhin wohl fühlst. Alles Denken danach spannt dich nur an. Und du hast immer die Lage im Griff: Kommt von ihm nichts, kannst ihn noch einmal darauf ansprechen und wenn er dann rumeiert, vergiss ihn.
 
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  • #4
Wenn er auch Single ist (wie lange schon?), geht es ihm vielleicht ähnlich wie dir und er weiß nicht, wie er es angehen soll, wie du es gerne möchtest - halt das übliche Dilemma zwischen Nähe und Klammern. Und am Arbeitsplatz möchte er vielleicht nur Gerede vermeiden (auch für dich). Du schreibst, er war am letzten Wochenende sehr offen zu dir, vielleicht ist er jetzt unsicher, wie das bei dir angekommen ist.
Zusammengefasst: vielleicht bist nicht nur du verunsichert, sondern auch er. Aber ihr habt ja schon das nächste Treffen vereinbart, sprich es doch dort einfach an!
 
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  • #5
Der Grund ist doch klar: irgend ein Kollege oder eine Kollegin hat ihm gesteckt, daß Du gebunden bist (von Deiner Trennung weiß ja fast niemand), und jetzt ist er bitterlich enttäuscht.
 
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  • #6
Wir haben uns mit seiner Aussage: "vielleicht hören wir nachher nochmal oder morgen vormittag" verabschiedet.

Typische Frauendenke.
Ihr habt euch so verabschiedet. Für alles offen, an nichts gebunden. Und zwar gegenseitig! Wenn er was von dir will, wird er sich irgendwann melden, wenn nicht, dann eben nicht. Wenn du willst, dann kannst du dich ja wieder melden, sei aber nicht enttäuscht, wenn er keine Lust mehr auf dich hat oder sich gedrängt fühlt. Frauen überschreiten da schnell die Grenze zum guten Geschmack.

Wenn ich an einem Mann interessiert bin, sage ich klar, was ich will - eben um mir diese Aktion zu ersparen! Wenn er nur ungebunden bleiben will, weiß ich so wenigstens direkt, woran ich bin und ich vergeude nicht meine kostbare Zeit.
 
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  • #7
Du schreibst, er war am letzten Wochenende sehr offen zu dir, vielleicht ist er jetzt unsicher, wie das bei dir angekommen ist.

Aus Erfahrung weis ich, dass Männer die sehr offen zum Anfang sind, letztendlich nichts ernsthaftes von Frau wollen. Sie suchen nur einen seelischen Mülleimer. Bei der richtigen Frau, wo Mann sich wirklich interessiert, die er auch beeindrucken will, da wird er sich nur zögerlich öffnen, da er nichts falsches sagen bzw. erzählen will, was seine Traumfrau abschrecken könnte.

Ich würde mich bei ihm nicht melden, sondern abwarten, ob was von ihm kommt. Es liest sich,als ob von der FS zu viel Initiative gekommen ist und die Balance nicht stimmt.

Immer schön auf das Ping-Pong-Prinzip achten, liebe FS. Verstehst du, was damit gemeint ist?

w 49
 
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  • #8
Bei der richtigen Frau, wo Mann sich wirklich interessiert, die er auch beeindrucken will, da wird er sich nur zögerlich öffnen, da er nichts falsches sagen bzw. erzählen will, was seine Traumfrau abschrecken könnte.

Es sei denn, er hätte gelernt, daß die Frau ihre Wissenslücken dann mit Produkten ihrer Phantasie füllt, gespeist aus ihrer negativen Erfahrung mit anderen Männern. Merke: wer sich nur zögerlich öffnet, wird auch gerne mal verdächtigt, etwas verbergen zu wollen. Persönliche Erfahrung. (m)
 
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  • #9
Merke: wer sich nur zögerlich öffnet, wird auch gerne mal verdächtigt, etwas verbergen zu wollen. Persönliche Erfahrung. (m)

Ich öffne mich z.B. nur, wenn ich gezielt gefragt werde. Weis ich, was dem Mann an mir interessiert, ausser meine Küsse und mein schöner Körper?

Ich wurde und werde leider wenig gefragt und das ist für mich ein Zeichen von Desinteresse. Nein, ich frage schon, es wird auch gerne immer bereitwillig stundenlang das ganze Leben erzählt, was schon zu viel des Guten ist. Inzwischen kappe ich relativ schnell das Gespräch, wenn ich merke das Mann mich wieder als seelsicher Mülleimer benutzen möchte.

Aber ich werde nicht zurück gefragt bzw. es wird auch kein Feedback gegeben. Schade, so kann es nichts werden.

w
 
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  • #10
Aus Erfahrung weis ich, dass Männer die sehr offen zum Anfang sind, letztendlich nichts ernsthaftes von Frau wollen. Sie suchen nur einen seelischen Mülleimer. Bei der richtigen Frau, wo Mann sich wirklich interessiert, die er auch beeindrucken will, da wird er sich nur zögerlich öffnen, da er nichts falsches sagen bzw. erzählen will, was seine Traumfrau abschrecken könnte.
Halte ich für einen falschen allgemeinen Schluss aus deiner "Erfahrung" heraus.
Ich bin ein grundsätzlich sehr offener (bis naiv-offener) Mann und suche auch ganz bewusst nach einer genauso offen Frau. In meinen bisherigen Beziehungen war das ein Geben und Nehmen, beide waren füreinander auch auf einer freundschaftlichen Ebene bei Problemen da, das was du so charmant "seelischer Mülleimer" nennst. Ich gebe das und will das in einer Beziehung, du eben nicht, kein Grund hier andere herabzuwürdigen als nicht ernsthaft.
Wenn ich mich zögerlich öffne, misstraue ich der Frau oder habe schlichtweg Desinteresse. Das Wort "beeindrucken" irritiert mich zudem: Ich zeig ihr wie ich bin, sie zeigt mir, wie sie ist und dann heißts "take it or leave it". Und eine "Traumfrau" wirds erst, wenn sie sich sehr öffnet und damit Verletzlichkeit beweißt.
 
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  • #11
Ich wurde und werde leider wenig gefragt und das ist für mich ein Zeichen von Desinteresse. Nein, ich frage schon, es wird auch gerne immer bereitwillig stundenlang das ganze Leben erzählt, was schon zu viel des Guten ist. Inzwischen kappe ich relativ schnell das Gespräch, wenn ich merke das Mann mich wieder als seelsicher Mülleimer benutzen möchte.

Du suchst halt niemanden, mit dem du das Leben in allen Zügen teilen kannst, das ist für dich nicht einer der Sinne einer Beziehung. Ich für meinen Teil will keine Frau, der ich alles aus der Nase ziehen muss, dann kappe ICH nämlich relativ schnell und sieht sie mich nach dem ersten, mehrstündigen Date nie wieder. Gerade Anfangs stelle ich ihr enorm viel Fragen und bringe viele Nachfragen, aber spätestens nach zwei, drei Wochen Kontakt erwarte ich ein gesteigertes Mitteilungsbedürfnis von ihrer Seite, weil das Widmen meiner Aufmerksamkeit, Zuhören ein starkes Zeichen von meinem Interesse ist. Stundenlanges Zuhören, aber auch stundenlanges Erzählen von mir. Gelegentliche Fragen ergeben sich dann automatisch.
 
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  • #12
Liebe FS

langes Leben im Singlestatus verändert zumindest deine Gewohnheiten.
Auf Abruf steht dann vieles nicht sofort bereit. Du musst umdenken !
Übrigens wirst du von vielen Männern dann auch gleich aussortiert.
Schnelligkeit ist heute überall gefragt. Wenn jemand erstmal wieder tastend
einen Anfang sucht gilt das als ... "geht gar nicht".
Warum der Kollege so abwartet weiss er allein am besten.
Vielleicht ist es ihm dann doch zu nah am Berufsterritorium ?
Es ist brandgefährlich am Arbeitsplatz, vielleicht bereut er es inzwischen ?
Frag ihn doch.
 
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  • #13
Hallo! Naja, ich finde es normal, dass Du bei einem Anruf/Mail hoffst, es ist von ihm, denn Ihr habt ja schöne Dinge miteinander erlebt, körperliche Nähe und Du bist vielleicht verknallt.Trotzdem oder gerade deshalb rate ich Dir auch, Dich nicht bei ihm zu melden und auch von Dir aus nichts mehr vorzuschlagen, das überlasse lieber ihm. Vor allem brauchst Du ihn auch nichts nachzufragen, wenn er Dich nicht mehr treffen will, sowas spricht doch für sich, das verbietet Dir Dein Stolz, da noch nachzuhaken. Am Arbeitsplatz ist zwar schwierig, hat aber den Vorteil, dass Du ihn ja auf jeden Fall wieder siehst und dann beobachten kannst, was er macht. Wenn er jetzt nicht weiter um Dich wirbt, dann ist er es nicht Wert und Du hast auch nicht viel an ihm verloren. Ist nur so schwer, die Finger vom Telefon, Mail zu lassen, ich weiß, aber es wäre echt falsch. Er ist am Zug, ganz eindeutig.
 
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  • #14
Ich verstehe dich, ich verstehe deine Hoffnung. Da ihr miteinander geschlafen habt, solltet ihr auch miteinander reden, wo das Ganze hinführen könnte. Sprich es bei eurem nächsten Treffen an, leg die Befangenheit ab. Ich bekam mal die unverbindliche Antwort, wir werden sehen, wo es uns hinführt. Darauf habe ich mich eingelassen, weil ich es wollte. Es führte im Endeffekt zu einer tollen Affaire Es ist nicht mehr daraus geworden, aber damit musste ich rechnen. Und obwohl ich damit rechnen musste, hat das bittere Ende weh getan.
w/46
 
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  • #15
Herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten. Meine Kinder meinten, ich mache mir einfach viel zu viele Gedanken. Was die Arbeitssituation anbelangt, möchte ich gerne noch nachsetzen, dass die Firma relativ groß ist, wir in verschiedenen Ressorts und Gebäuden arbeiten. Wenn wir uns nicht gezielt verabreden, würden wir uns unter Umständen wochenlang nicht begegnen. Und aus meiner Sicht das Gute zum Schluss: wir haben uns gestern mit einer Minute Zeitunterschied angemailt, sehr, sehr nett. Sein Kommentar dazu: Wir sind ein Herz und ein Gedanke ... Ich denke, das sagt sehr viel aus :) Ich wünsche allen hier entspannte und erholsame Ostertage und fühle mich auf meine "alten Tage" verliebt. Das hätte ich bis vor kurzem für unmöglich gehalten. Und noch eine Anmerkung: einen Menschen auf dem herkkömmlichen Weg kennenlernen ist sehr viel spannender und authentischer.

Liebe Grüße
 
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  • #16
Ich öffne mich z.B. nur, wenn ich gezielt gefragt werde. ... Schade, so kann es nichts werden.

Ja, schade. Was die eine als zu wenig Interesse auslegt, kann die andere schon als Stochern in ihrer Intimsphäre empfinden. Man macht es einfach nie recht. Besser wäre doch, man gewährt einander Vertrauensvorschuß, statt jedes individuelle Maß an Offenheit sofort negativ auszulegen.
 
  • #17
Ja, schade. Was die eine als zu wenig Interesse auslegt, kann die andere schon als Stochern in ihrer Intimsphäre empfinden. Man macht es einfach nie recht. Besser wäre doch, man gewährt einander Vertrauensvorschuß, statt jedes individuelle Maß an Offenheit sofort negativ auszulegen.
Ein Vertrauensvorschuss wird meiner Erfahrung nach bei Singlebörsen abtrainiert bzw. ist die Herausforderung, mit dieser gesunden Art der Naivität ranzugehen, für mich um einiges höher als im echten Leben.
 
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