• #1

Welche Erfahrungen habt Ihr mit dem Enneagramm gemacht?

Welche Erfahrung habt Ihr mit dem Enneagramm gemacht? Welchem der 9 Typen würdet ihr Euch zuordnen? Enneagramm ist eine wie ich finde faszinierende menschlichen Typenlehre, die - leider - der Esoterik zugeordnet wird, m.E. sich aber im Gegensatz zur Esoterik durch die eigene Wahrnehmung überprüfen und bestätigen lässt.
 
  • #2
Alle Prinzipien, die die Komplexität des Menschen auf eine fixe Zahl vordefinierter, im großen und ganzen willkürlich ausgewählter Eigenschaften reduzieren will, sind Mumpitz und fern der Realität. Wieviele andere wichtige Eigenschaften fallen Dir ein? Lässt sich ein Mensch zu beschränkt definieren?

Natürlich haben die genannten Eigenschaften eine Bedeutung. Warum nicht magische sieben oder zwölf oder dreizehn auswählen? Schon daran erkennt man leicht die Willkür.

Ich rate dringend davon ab, solche esoterischen Konzepte überzubewerten und die genaze Menschheit in sowenige Schubalden zu stecken -- vor genau jenem Schubaldendenken wird doch oft genug gewarnt.

Menschen sind Individuen mit extrem komplexen, vielfältigen Eigenschaften und Fähigkeiten, mit verschiedensten Vorgeschichten, Möglichkeiten, Problemen, Hoffnungen, Erlebnissen. Wer bei vollem Bewusstsein würde die in nur neun Schubladen einteilen wollen? Nein, wirklich nicht!
 
  • #3
Erfahrungen habe ich damit keine gemacht. Bis gerade eben wusste ich gar nicht, was Enneagramme überhaupt sind, aber ich habe mir den WP-Artikel dazu durchgelesen.

Ich betrachte die Sache ein bisschen aus algorithmischer Sicht und wurde gleich mal durch folgenden Satz enttäuscht:

"Die Zuordnung zu einem der neun Persönlichkeits-Enneagramm-Typen kann sich als schwierig erweisen, da kein allgemein anerkannter Test existiert und die Zuweisung introspektiv und notwendigerweise subjektiv erfolgen muss."

Na toll! Da werden 9 Kategorien definiert und die Leute sollen sich jetzt selbst zuordnen - anstatt dass man einen Test dafür anbietet. Also damit kommt man wirklich nur auf Esoterikkonferenzen durch.

Ich persönlich kann mich auch in gar keine Kateogie einordnen. Normalerweise hätte ich 5 gesagt, aber snobistisch bin ich nun wirklich nicht.
 
G

Gast

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  • #4
Zur Information: Das Enneagramm ist genauso wenig "Mumpitz" wie man es von Yoga o.ä. sagen könnte.
Es geht auf sehr alte (Sufi-)Traditionen - und Evagrius Ponticus, einen Bischof - zurück, und auch berühmte Mathematiker wie Pythagoras usw. haben sich mit Zahlen bzw. deren "Vollkommenheit" bzw. Dreiecks-, Quadrat-, Sechseck-, Kreiszahlen beschäftigt und deren "körperhafter Gleichmäßigkeit" bzw. Darstellung. Und wie ist das mit dem Geheimnis der Pyramiden, die ohne jeden Zement gebaut wurden und deren Architektur noch immer Rätsel aufgibt, auch im 21. Jahrhundert???

Tipp: Vielleicht mal umfassende Infos einholen und was dazu lesen, bevor man urteilt?? (z.B. Rohr/Ebert: Das Enneagramm - die neun Gesichter der Seele).

Natürlich ist es (bzw. halte ich es für)Quatsch, jeden Menschen in eine Art "Schema" pressen zu wollen, seien es die neun "Typen" der Astrologie (das ist wirklich ziemlich platt)oder sonst etwas. Und man sollte auch mit dem Enneagramm und dem, was es vermittelt, behutsam umgehen, nicht wie einer mathematischen "Lehre" - ich denke, das widerspricht auch dem ursprünglichen Ansatz, bei dem, sehr verkürzt gesagt, der Mensch als Ganzheit dargestellt wird (Kreis), in dem sich die verschiedenen "Anteile" in "Bauch-, Kopf-, Herz-Regionen" wiederfinden,
und der Mensch durchläuft im Prinzip auch verschiedene dieser "Stationen" auch im Laufe seiner Lebens-und (WEITER-)Entwicklungsstufen usw.
Dass es "kopfbetonte" oder "bauchbetonte" Menschen gibt, ist doch irgendwie auch offensichtlich, oder?
Das Enneagramm kann ein Impuls, eine Anregung ... sein, wie eben vieles andere auch, um sich selber besser zu erkennen, "Strukturen" zu erkennen, sich weiter zu entwickeln.
Und eine spannende Sache kann es ohnehin sein - sofern man sich nicht daran klammert wie an ein "Allheilmittel", den anderen in Schubladen zu "typisieren".

Noch eine Anmerkung zum Schluss: Siehe da, das Ennegramm wurde bereits auch im Management entdeckt (Dr. Renate Hauser z.B.).
 
  • #5
Der Wikipedia-Artikel reicht nicht, um sich ein fundiertes Urteil über das Enneagramm, insbesondere über die durchaus ausdifferenzierte Beschreibung der 9 Typen bilden zu können. Das ist etwa so, als wenn ich sagen würde, Fußball ist, wenn 2 Mannschaften versuchen, das jeweils gegnerische Tor zu treffen...
 
  • #6
Also ich hab jetzt spaßhalber, nach dem ich es erstmal googeln musste, einen test gemacht, wobei wie allen anderen imm das selbe zubeobachten ist, alle typen liegen bei mir sehr eng beieinander und keiner hebt sich wirkluch wesentlich ab, was es für mich eher nichts aussagend macht.
Typ 1: 7,62 %
Typ 2: 9,52 %
Typ 3: 9,52 %
Typ 4: 9,52 %
Typ 5: 10,48 %
Typ 6: 12,38 %
Typ 7: 12,38 %
Typ 8: 12,38 %
Typ 9: 16,19 %
 
  • #7
Ich kann z.B. von mir sagen, dass ich "Typ 1" bin. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht auch von den anderen Typen etwas habe. Es handelt sich um eine Typenlehre, die Menschen einteilt, aber ihnen natürlich trotzdem ihre Individualität lässt! Für mich ist es ein Denkmodell, das es erleichtert, die Realität leichter und verständlicher zu erfassen. Denkmodelle gibt es zahlreiche, z.B. das Atommodell, auf den Menschen bezogen gibt es z.B. im Bereich der Psychologie die "Grundformen der Angst" von Riemann, der 4 Formen unterscheidet.
Denkmodelle sind m.E. legitim, sie dürfen nur nicht zur "Religion" werden.
 
G

Gast

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  • #8
#1 Du weisst gar nicht was das ist, oder? In ernst zunehmenden Enneagramm Büchern wird darauf hingewiesen, dass jeder in seinem Leben sich wandelt und wir je nach Lebensphase Anteile in uns aktivieren, trotzdem haben wir einen Schwerpunkt im Verhalten und das kann man beobachten.
#5 ja Thomas, du bist demnach eine neun und aktivierst deine Flügeltypen. Ein kurzer Test führt dich nicht ins Verständnis ein.
Bei sich und bei anderen erkennt man Muster, damit setzt man sich auseinander. Ich finde es fördert das Verständnis für andere auch ohne Psychologiestudium.
Ich fand dieses Modell einige Zeit sehr hilfreich als mich Persönlichkeitsentwicklung sehr interessiert hat. Inzwischen beschäftige ich mich mehr mit Buddhismus.
 
  • #9
'#7 kann Die das buch empfehlen "Einfach typisch!: Die vier Temperamente unter der Lupe" das ist nett einfach und treffend, eingangs ist auch ein kleiner test und wenn man das buch alle paar jahre mal ließt, merkt man wie man sich verändert und bekommt immer wieder neue impulse.
 
G

Gast

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  • #10
Pardon, lieber Frager!
Ich bin #3 und habe natürlich die 12 (!!) "Typen" der Astrologie gemeint!

#7: Danke für Deine Ausführungen, ich fühle mich dadurch in den meinen unterstützt und ermutigt.
 
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