Ein freundliches "Hallo" an alle,
so werde ich mich mal als "Insiderin" melden und versuchen, die Situation der anderen Seiten zu vermitteln.
Ich (w) war schon drei mal in der Situation, mich in eine Frau zu verlieben, die Familie hatte. Immer habe ich mir geschworen, dass ich das nie wieder durchmachen will und es passierte wieder. Es ist unheimlich stressig für alle "Parteien". Ich erwarte gar nicht, dass man so sehr ins Kalkül zieht, wie es mir dabei ging. Auch die Männer und die Kinder machen Einiges durch. Zumindest war das bei mir so, denn das ist ja nun schon eine Weile her.
Von den Männern habe ich ziemlichen Psychoterror erfahren - einer hat sogar mein Auto mehrmals beschädigen lassen, mich überwachen, zusammenschlagen und verfolgen lassen. Ich - und als meine ehem. Partnerin damals bei mir lebte wir - war(en) schlimmen Telefonterror ausgesetzt. Diese Frau ist letzten Endes zu ihm zurück gegangen, weil er ihr den Sohn entzogen hat.
Meine erste große Liebe hat sich mit 3 Kindern scheiden lassen. Als aber mein einziges Kind starb, war unsere Beziehung ziemlich geprüft. Irgendwann träumte ich, dass sie fremd geht, fuhr zu ihr und fand sie und eine Andere in Nachtwäsche vor. Sie lebte dann noch lange mit ihr zusammen.
Die 3. Frau hat sich - nachdem ich mich von ihr getrennt hatte, weil ich diese Situation nicht mehr ertragen wollte - scheiden lassen und lebte lange in den Tag hinein - mit beiden Geschlechtern. Am Ende war sie wieder mit einem Mann zusammen. Mit ihrem Exgatten hatte sie nach gewisser Zeit sehr guten Kontakt. Er hatte eine neue Frau und sie bekamen gemeinsam ein Kind.
Alle drei Frauen, die ich sehr geliebt habe, versicherten mir, dass sie niemals daran gedacht haben, sich in eine Frau zu verlieben. Sie haben sich einfach in mich verliebt. Sie versicherten mir aber auch, dass sie noch nie so tief beim Sex empfunden hätten. Sorry, wenn das hier Männer lesen, aber das ist so und ich glaube ich weiß, woran das liegt

Ich war ja auch mal mit Männern zusammen. Aber darum geht es nicht. Wichtig war wohl die Aussage, dass sie sich in einen anderen Menschen verliebt haben und das Geschlecht dabei erstmal keine Rolle spielte. Dazu muss ich sagen, dass es jedesmal auch eine recht lange Kennenlernphase gab und die Initiative am Ende von "Ihr" ausging - jedesmal. Ich war wohl so zurückhaltend, weil ich mich nicht in die Beziehung drängen wollte. Nicht, dass ich eine Heilige wäre
Aber auf keinen Fall hat das etwas mit schlecht unterdrücktem Trieb, Lust oder weiß ich was zu tun, auch nicht mit Verantwortungslosigkeit. Die Frau mit den 3 Kindern behielt alle drei und hatte ganz schön zu kämpfen vor Gericht. Es wurde als "Beweis" ein Liebesgedicht von mir vor Gericht verlesen. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie man sich da fühlt? Das Gedicht ging überall herum. Aber die Worte, die darin vorkamen und die mir dieser Ehemann öfter sehr zynisch zitierte, haben sich in jedem Fall bewahrheitet: LIEBE BRAUCHT MUT
Vielleicht bin ich darum seit über 10 Jahren allein.
Nun wünsche ich der Fragerin Mut, zu sich selbst zu finden und den anderen Toleranz.