• #1

Welche Grußformel benutzt ihr bei den Mails?

Ich schreibe seit geraumer Weile geschäftlich mit einem Kunden. Wir haben uns auch schon ein paar Mal getroffen (rein geschäftlich). Unsere Beziehung wird immer freunschaftlicher. Er ist mir sehr sympathisch und im gleichen Alter wie ich. Ich muss zugeben, dass er mir immer wieder im Kopf rumspukt und ich mich frage, ob es ihm genauso geht. Ob da nicht mehr ist, als Sympathie. Seine Mails unterschrieb er zu Beginn mit "Freundliche Grüße","Herzliche Grüße" und ging dann irgendwann über zu "Liebe Grüße". Ich passte mich dem an, auch weil es sich stimmig anfühlte. Die letzten Mails waren gar mit "Ganz liebe Grüße" unterschrieben. Auch hatten die Lieben Grüße mal mehrere Ausrufezeichen oder ein Smilie. Kann ich dem eine Bedeutung beimessen? Achtet ihr auf die Grussformel bzw. wenn ihr sie schreibt, ist es nur eine Floskel oder ernst gemeint? Über Eure Einschätzung würde ich mich freuen! Lavera
 
  • #2
Ja, über solche "Nebensächlichkeiten" habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht, denn es ist durchaus möglich hier Botschaften zu verstecken oder aber auch zuviel reinzuinterpretieren. Und ja, wenn mir jemand gefällt, dann beginnt mein Hirn ein interpretierendes Eigenleben.

Eines kann man auf jeden Fall sagen: Ihr seid aus der rein geschäftlichen Ebene raus und da steckt sehr viel Sympathie drin. Wie viel das jedoch genau ist, ist schwer zu sagen. Einem "normalen" Geschäftspartner grüße ich eben nicht mit ganz lieben Grüßen mit Smiley.

Und ja, ich achte sehr wohl auf die Grußformel und die spiegel ich meist meinen Kommunikationspartnern. Umgekehrt: wenn ich sauer bin, dann steht da nur noch eine Abkürzung wie mfG. Bei einem habe ich sogar noch "hochachtungsvoll" geschrieben". Da war ich dann ziemlich sauer.

Mein Schatz schreibt immer:"..... Dein A. Kuss. Das hat er von Anfang an so gemacht und auch so gemeint. Und das habe ich dann auch ziemlich schnell so verstanden.
 
  • #3
Bei geschäftlichen Mails, insbesondere wenn sie elektronisch oder in der Akte gespeichert werden oder andere Zugriff darauf haben, würde ich immer einen geschäftlichen Ton wahren.
Klar kann man aus meinen Emails herauslesen, ob ich mit jemandem gut kann oder ob er nur ein gewöhnlicher Geschäftskontakt ist, es bleibt aber bei einem normalen Tonfall.

Smileys verwende ich gar nicht, es sei denn intern an gute Kollegen.

Ihr seit über den rein geschäftlichen Kontakt schon hinaus getreten. Das kann gut oder auch schlecht sein. Mögt ihr euch, könnte daraus durchaus eine Freundschaft oder mehr werden. Im schlimmsten Fall wird es extrem peinlich, weil auch andere eure Mails lesen und ihr zum Tratschthema werdet.
 
  • #4
Willst du dem eine Bedeutung beimessen? Gefällt dir der Mann oder gefällt dir nur seine Aufmerksamkeit? Kannst du und willst du dir mehr vorstellen? Dann versuch dich vorsichtig heranzutasten. Am besten beim persönlichen Gespräch. Frag, ob er dir Gesellschaft leisten kann bei dem Mittagessen oder Kaffeepause. Dann kannst du das Gespräch eröffnen, dass froh bist jetzt mal berufliche Floskel zur Seite zu legen und zwangloses Gespräch fuhren zu können. Oder sowas in der Art. Dann schau, ob er einsteigt. Gib ihm Zeit und überlass ihm die Führung. Will er mehr,wird er Wege finden. Bist du nur sympathische Kollegin, könntet ihr beide das Gesicht bewahren.
 
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  • #5
Ich passe mich meinem Gegenüber gerne an.
Dieses Mit freundlichen Grüßen schreibe ich nie, ist mir zu steif.
Ob Kunden, Banken oder was weiß ich noch wer sich für Wichtig hält,nö.
Ich habe da meine eigene Grußformel mit dem Hinweis aus welcher Stadt der Gruß kommt, mit dem dazu gehörendem Wetterbericht aus dieser/meiner Stadt, der natürlich immer bei 30° C/Sonnig liegt. ;)

Ne Grußformel ist nicht Wichtig, solange irgendeine dar steht.
Bei Euch scheint das Formelalbum aber schon eher ein abtasten zu sein. Ja sieht so aus. Teste es mal, in dem du Natürlich Ausversehen deinen Nachnamen in der Grußformel vergisst. :)

m47
 
  • #6
Das hatte ich bei einigen Autoren auch (ich arbeite im Verlag). Da hat sich - auch bei Frauen - über die Jahre bei manchen eine richtige Freundschaft entwickelt, mit Ratschlägen bei Trennungen oder philosophisch angehauchte Lebensfragen. Einer schreibt immer "dein R.", allerdings ist der auch verheiratet und glücklich. Es hat daher nicht unbedingt zu bedeuten, dass derjenige wirklich flirtet; vielleicht findet er dich einfach sehr sympathisch, auf einer freundschaftlichen Ebene. Beim Schreiben kann man viel reininterpretieren, was anders gemeint ist. Weißt du denn, ob er Single ist? Lebt der in der gleichen Stadt?
Im Arbeitsumfeld ist es natürlich immer schwieriger als privat, da man keine unangenehme Situation hervorrufen will. Aber wenn es immer enger wird in den E-Mails, dürfte es sich doch bald von selbst zeigen, ob mehr Interesse besteht. Wenn einer von beiden fragt, ob man mal eine Kaffee trinken geht oder so. Da hätte ich auch kein Problem, das als Frau mal irgendwann anzubringen. Sagt der andere dann nein, ist die Sache auch klar und man kann weiterhin freundschaftlich miteinander umgehen. Im Arbeitsleben treffen sich ja viele Paare, also warum nicht.

w, 34
 
  • #7
Ja, ich denke da steckt was hinter, sofern er Single ist! Ich verpacke solche Botschaften auch auf diese Weise, das ist, denke ich, normal!
 
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G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #8
Er ist mir sehr sympathisch und im gleichen Alter wie ich....Ich passte mich dem an, auch weil es sich stimmig anfühlte.

Na wenn es für beide passt, ist es doch in Ordnung.

Ja, ich achte auf Grußformeln. "Liebe Grüße" bekomme ich auch ab und an mal, für mich eher ein Zeichen, dass da jemand nicht zwischen Facebook und Geschäft unterscheiden kann.
 
  • #9
Mal abgesehen, dass einen sowieso nichts Gescheites mehr anschreibt, mache ich mir mittlerweile einen Spaß draus, die fremden Männer darauf hinzuweisen, dass ein "Hey...", "Hey Baby!", "Hey, wie geht's?" mit einem "Guten Tag" zu ersetzen sei. Danach werden sie geblockt und zwar ganz ohne Gewissen.

Die Grußformel ... ja, soweit denke ich dabei gar nicht mehr.

Hinter den tausenden Chats, die ich geführt habe (besonders auf Facebook, da man ja hier bis zu 5000 Bekanntschaften in seine Liste aufnehmen kann), steckt bei allen nichts Gutes dahinter. Auf 1000 Männer folgt vielleicht mal einer, dessen Charakter "OK" ist (für mich bedeutet das lediglich, höflich und respektvoll sein, bisschen was im Köpfchen haben, etwas über seinen Tellerrand gucken können, und wenn man eine Frau anschreibt, es auch verbindlich meinen oder zumindest höflich distanziert bleiben, ohne ihr die Zeit mit seinem Quatsch zu stehlen). Die meisten wirken wie mein Ex, dann nochmal wie mein Ex und schon wieder wie mein Ex. Manchmal hab ich das Gefühl, die werden alle gleich produziert wie Lemminge. Jeder hört die gleiche Musik, jeder sieht die gleichen Serien im Fernsehen, jeder arbeitet zur gleichen Uhrzeit und tut irgendwie die gleiche Tätigkeit. Jeder geht zur gleichen Uhrzeit aufs Töpfchen, jeder liest die gleichen Bücher, jeder "frisst" die gleichen Häppchen (Pizza und Cola).
Am Anfang dachte ich, ich spinne und musste mich überzeugen, ob die neue Bekanntschaft neben mir, nicht doch mein Ex ist. Die Männer haben sich 1:1 im Lifestyle geglichen. Arbeiten gehen, um Rechnungen zu bezahlen, von seiner wohlverdienen Rente träumen, alle den selben Humor, der sich entweder aus Mitleid gegen sich selber richtet oder gegen andere Personen. Zumindest Filme, Schreiblaut, "Fresschenverhalten" und Arbeit schien sich bei allen Männern aufs Akkurateste zu gleichen.

Die Grußformel ... mein kleinstes Problem.
 
  • #10
Vielen Dank für Eure Antworten!

Andere werden die Mails nicht lesen. Von demher werden wir bestimmt nicht zum Tratschthema ;-) Aber natürlich ist es ein rantasten, denn peinlich soll es ja nicht enden.

Unsere Mails sind mittlerweile recht locker. Eigentlich würde ich auch keine Smileys verwenden, finde es aber irgendwie schön, wenn er welche nutzt. Macht es irgendwie noch persönlicher. Er gefällt mir schon und ich hätte nichts gegen ein näheres kennen lernen. Vielleicht sollte ich tatsächlich mal die Initiative ergreifen. Andererseits will ich mich nicht blamieren, wenn es von ihm einfach "sein Stil" ist, Mails zu (unter-) schreiben. Wir leben in der gleichen Stadt und ob er Single ist, weiß ich nicht. Einen Ehering trägt er jedenfalls nicht ;-)

Teste es mal, in dem du Natürlich Ausversehen deinen Nachnamen in der Grußformel vergisst.
Was sollte dann passieren?

"Liebe Grüße" bekomme ich auch ab und an mal, für mich eher ein Zeichen, dass da jemand nicht zwischen Facebook und Geschäft unterscheiden kann.
Die Lieben Grüße kamen ja nicht von Anfang an. Es war eine stetige Annäherung. Das ging auch klar von ihm aus.

So, jetzt bekommst Du also ganz viele Deutungen.
Was sagt Dein Gefühl?
Smiley retour und mal absehbar einen Kaffee? Wag es.
Ich glaube nicht, dass Du einen Korb bekommst
Mein Gefühl sagt, dass einer von uns beiden aus der Deckung kommen muss. Aber ich trau mich ja nicht so recht...

Viele Grüße, Lavera
 
  • #11
Ich möchte hier keine Spaßverderberin spielen aber ich würde wirklich nicht viel da reininterpretieren. Liebe Grüße/herzliche Grüße/ schreibe ich mit vielen Kolleginnen und bekomme auch sehr oft am Ende der Geschäftsemail. Die Kunden suchen natürlich Kontakt und es hilft wahnsinnig viel eine Kontaktperson in der Firma zu haben. Meines Erachtens ist alles nur heiße Luft und hat nichts zu bedeuten.
 
  • #12
Wenn du eine Freundschaft vertiefen willst, dann mach dir klar, dass du der richtungsgebende Motor dafür bist. Er wird von sich aus wahrscheinlich nichts machen, da er doch nur Kunde ist und ursprünglich ein Produkt oder eine Dienstleistung von dir kaufen wollte.

Ich würde das Gespräch sofort etwas lockern, wenn ich mehr will. Es kann sein, dass du auf Ablehnung stößt, aber das gehört dann dazu, wenn man mehr will.

Z. B. würde ich persönlich gar keinen Gruß darunter setzen, weil es wie ein Abschluss klingt. Das Risiko ist damit hoch, dass du vielleicht gar keine Nachricht mehr bekommst. Ich würde lieber darauf achten, dass ich fortlaufende Fragen stelle, die mit dem Thema zu tun haben, so dass er darauf antworten muss. Bzw. Dinge erzähle, worauf er seinen Senf beigeben muss. Die Kunst ist, das Gespräch am Laufen zu halten, ohne aufdringlich zu sein, worüber sich dann über längere Zeit eine Freundschaft aufbauen kann. Bringe ihn dazu, zu investieren, z.B. wie er das Produkt findet, was er besser machen würde. Vielleicht kannst du ihn dazu bringen, sich erneut mit dir zu treffen, um Fotos für das Produkt zu machen oder wenn er gut schreiben kann, dass er dir Tipps für einen Verkaufstext geben kann. Schaue, dass sein Leben und seine Fähigkeiten kompatibel mit deinem Leben/deiner Arbeit sind, so dass ihr ein Team bildet, denn das verbindet auf Dauer. Bringe ihn dazu, aktiv zu werden und seine Ideen miteinzubringen.
Versuche dabei stetig Nähe aufzubauen. Setze seinen Spitznamen ein, sage statt "Hallo", "Hey" usw. Versuche, dich mit seinen Freunden zu vernetzen. Setze häufiger Smileys ein und achte genau, wie er darauf reagiert und ob er dich spiegelt.

Gerade im Gespräch sind doch viele Möglichkeiten offen. Die Devise sollte sein: immer höflich distanziert bleiben, niemals klebrig oder ausfallend werden. Mit Herzchen würde ich sparen.
 
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