• #1

Welche Rolle spielt gegenseitige Anziehung für das Verlieben?

Angeregt durch verschiedene Beiträge im Forum habe ich nun auch mal eine Frage. Ich selbst habe mich bisher ausschließlich in Frauen verguckt oder verliebt, deren Aufmerksamkeit ich erregen konnte. Meist war es so, dass eine Frau mich mit häufigen und regelmäßigen Blicken (und seltener auch einem Lächeln) bedachte, meine Nähe suchte und sich mein Interesse im Grunde erst daraufhin, also nachdem ich mir ihrer Zuneigung relativ sicher sein konnte, entwickelte. Beim nächsten Schritt, nämlich dem Verlieben, verhielt es sich bisher sehr ähnlich: Bestand kein großes Interesse ihrerseits oder schwand die anfängliche Euphorie mit zunehmendem Kennenlernen, entwickelten sich meinerseits auch keine Gefühle.

Selbstverständlich empfand und empfinde ich auch andere Frauen als (körperlich) attraktiv und nicht alle Interessensbekundungen konnte ich erwidern. Aber vollkommen gleichgültig, wie hübsch die Frau anzusehen ist, wenn ihr das Interesse an mir offensichtlich fehlt, werde ich mich weder vergucken noch verlieben. Bevor sich bei mir also etwas regen kann, muss es bei der Frau in irgendeiner Weise gefunkt haben. Andernfalls springt nicht einmal mein Kopfkino an.

Ich vermag nicht zu beurteilen, ob mein Verhalten der Norm entspricht oder vielleicht davon abweicht. Aber ich erkenne hierin einen großen Vorteil für mich: So etwas wie unerwiderte Schwärmerei oder Verliebtheit kenne ich nicht.

Nun würde mich natürlich interessieren, wie es sich bei euch verhält. Ist die (offensichtliche) Aufmerksamkeit anderer Personen für euch unerlässlich für das Vergucken und Verlieben oder spielt sie keine Rolle?

Und falls man über (hauptsächlich nonverbale) Interessensbekundungen tatsächlich Gefühle beim Wunschkandidaten wecken kann, wäre es dann nicht hin und wieder ratsam, nicht sparsam damit umzugehen?

Danke für eure Antworten.
 
G

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  • #2
Lieber FS,
also warum das bei dir so ist kann ich auch nicht sagen, aber das klingt für mich auf jeden Fall nach einer sehr gesunden Sache :) Damit ersparst du dir viel Kummer. Es scheint ja bei dir nicht dazu zu führen dass du niemanden findest.
W,30
 
G

Gast

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  • #3
Und falls man über (hauptsächlich nonverbale) Interessensbekundungen tatsächlich Gefühle beim Wunschkandidaten wecken kann, wäre es dann nicht hin und wieder ratsam, nicht sparsam damit umzugehen?

Gebe ich dir schon recht. Leider sehen sich viele nicht von außen bzw. achten nicht auf ihre Außenwirkung. So mancher glaubt, er/sie lächelt und das Gegenüber nimmt etwas ganz anderes wahr.
So durfte ich erst nach Jahren von einem damals zu mir besonders griesgrämigen Zeitgenossen erfahren, dass er eigentlich in mich verliebt war. Er gefiel mir sehr, aber ich dachte er kann mich halt nicht leiden und so habe ich auch keinen Kontakt gesucht. Schade.
 
G

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Gast
  • #4
Bei mir ist es - leider! - ganz anders. Ich verliebe mich in den ganz persönlichen Vibe eines Mannes; in sein Lächeln, seine Stimme, seinen Humor, seine Bewegungen, seine Ausdrucksweise.... Und das funktioniert auch, ohne dass derjenige seinerseits Interesse an mir zeigt. Ich hab mich sogar schon verguckt (v.a. in jüngeren Jahren), ohne jemals mit dem Objekt meiner Begierde direkt gesprochen zu haben, nur durch Beobachtung der Interaktion mit anderen. Verlieben nur durch einen flüchtigen Blick funktioniert bei mir allerdings nicht. Ich muss schon Gelegenheit haben, eben diesen persönlichen "Vibe" umfassend wahrzunehmen. Sprich: ich muss den Mann in Bewegung erleben, muss seine Mimik sehen, seine Stimme hören.

Allerdings würdest du das, was für mich schon "Verliebtheit" ist, womöglich noch als Schwärmerei oder oberflächliches Anfangsinteresse bezeichnen (obwohl es sich für mich schon sehr intensiv angefühlt hat). Ich denke öfters darüber nach, ob ich überhaupt jemals ernsthaft verliebt war .... vielleicht gibt es da noch ein intensiveres/echteres Gefühlslevel, das man erst erreichen kann, wenn vom Gegenüber was zurückkommt. Vielleicht hat erst das dann wirklich die Bezeichnung "Verliebtheit" verdient.

Ich weiß es nicht, denn ich habe noch nie richtig starke gegenseitige Anziehung erlebt. Das ging über gegenseitiges Attraktiv-Finden in dem gleichzeitigen Bewusstsein, dass noch irgendwas entscheidendes fehlt, nicht hinaus.

Deshalb hatte ich auch noch nie eine richtige Beziehung, obwohl ich bald 30 werde.
 
  • #5
Ich finde es cool so. Leider ist das bei mir anders. Mir begegnet jemand und es funkt bei mir oder nicht, wenn nicht, wird das auch nichts. Mittlerweile ohne diese früheren Projektionen und Beziehungsvermeidungsverhalten sind das auch Männer, die mich attraktiv finden. Da die dann aber durchaus schon verheiratet sind, kann ich mit der Anziehung nichts anfangen und muss mich entlieben, auch wenn der Mann dauernd baggert.
Anscheinend lässt Du Dich wählen und ich wähle selber.

Wie ist es bei Dir, wenn die Frau Interesse zeigt, aber gebunden ist? Leidest Du dann, oder kannst Du Dir auch hier sagen " (unerwiderbare) Verliebtheit kenne ich nicht"?
 
P

Provence

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  • #6
... Ich selbst habe mich bisher ausschließlich in Frauen verguckt oder verliebt, deren Aufmerksamkeit ich erregen konnte. ... Beim nächsten Schritt, nämlich dem Verlieben, verhielt es sich bisher sehr ähnlich: Bestand kein großes Interesse ihrerseits oder schwand die anfängliche Euphorie mit zunehmendem Kennenlernen, entwickelten sich meinerseits auch keine Gefühle.
So kenne ich das auch. (Nur handelt es sich dann um einen Mann).

Allerdings muss ein Anfangsinteresse da sein: sei es, dass er mich äußerlich interessiert (schöne Augen, Hände, Stimme ...), oder dass er etwas sagt (bzw. macht), was mir gefällt ...
Dann taste ich mich vorsichtig heran, mit Gefühlen hat das noch gar nichts zu tun. Da bin ich eher langsam, es vergehen Treffen und Unternehmungen. Und vor allem Gespräche ... Der Pfeil Amor's trifft uns meist gleichzeitig. Dann kann es himmelhoch jauchzend werden - und das nicht nur für wenige Tage, Wochen oder Monate.
Weil wir VORHER herausgefunden haben, dass es passen könnte.

Ich weiß aber auch, dass langsames Herangehen kein Garant für dauerhaftes Glück im Anschluss ist. Und am Ende sage ich auch nicht unbedingt nein zu einem coup de foudre. Wobei der dann meist nicht lange anhält.
 
G

Gast

Gast
  • #7
Ich kann wenig dazu sagen. Ich finde immer nur EINEN Mann zeitgleich (körperlich) attraktiv. Das reicht doch auch. Warum Männer immer allen Frauen nachgaffen und grabschen müssen, ist mir ein Rätsel, das ich gar nicht verstehen will. Du entscheidest dich für eine Frau und fertig. Und wenn diese dir nichts zurückgibt, orientier dich bitte schnell um.
 
G

Gast

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  • #8
Bei Dir hört sich alles nach einem gesunden Selbstbewusstsein an.
So ist das Kennenlernen ideal. Man findet sich nett, attraktiv und sexuell anziehend, wenn es beiderseits ist, kann sich mehr entwickeln.
Doch wie Du schon von anderen Foristen gelesen hast, gibt es viele Facetten. Manche verlieben sich in eine nette Geste, schöne Stimme, das Aussehen (weil er/sie ins eigene Beuteschema passt), Humor, usw., leider muss dies nicht auf Beidseitigkeit beruhen.
Wir haben alle ein unbewusstes Raster, wonach wir suchen. Sind gepäft von unseren Erwartungen an eine Beziehung, unserer Gefühlswelt und unseren bisherigen Erfahrungen. Diese geben wir anfangs an eine für uns interessante Person unbewusst weiter. Wenn unser Gegenüber unser Kopfkino anschaltet, sie ambivalent verhält, ihm/ihr Deine Aufmerksamkeit gefällt oder einfach nur charmant ist, passiert es leicht, dass wir Gefühle für jemanden entwickeln, der jedoch kein aufrichtiges Interesse oder sogar gar kein Interesse an uns als Person hat. So passiert es das eine Sekretärin Gefühle für einen Schleimer entwickelt, der sich von einem guten Kontakt mit ihr etwas verspricht, in dem er rumeiert, eine Andere verliebt sich nach 2x telefonieren in einen Mann, der dann zurückrudert, viele lassen sich auf Affären ein, machen bei einer Beziehungsanbahnhung Abstriche, um nicht wieder allein zu sein, lassen sich hinhalten usf. Die Welt ist bunt und es gibt nichts auf der Welt, was es nicht gibt.
Wenn einer von beiden, gleich ehrlich sagt, was er erwartet und möchte, gebe es die ganzen Fragen in diesem Forum nicht. Manchmal bekommt man auch erst in der Beziehungsanbahnung mit, wie der Gegenüber tickt und das es nicht passt. Doch, was einem nicht passt, findet der Andere hinreissend. Nur ich jemanden als Traummann/Traumfrau sehe, muss dies nicht gleichfalls beim Gegenüber so sein, nur ich habe dann die rosarote Brille auf und Sie/Er eben nicht.
 
  • #9
Ich habe mich gerade wie noch nie verliebt und es beruht auf Gegenseitigkeit. Ich glaube, sonst wäre es bei einer Schwärmerei meinerseits geblieben. Aber da von Anfang die Funken auf beiden Seiten sprühten, nahm das ganze so viel Fahrt auf, dass es mir den Boden unter den Füßen wegzog. Was ich sagen will: Bei mir braucht es das Interesse des Gegenüber, damit ich mich so richtig verliebe. Und das ist doch der Optimalfall!
 
G

Gast

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  • #10
Ich denke, dieses unterschiedliche Erleben kommt z.T. auch dadurch zustande, dass jeder für sich "Verlieben" anders definiert.
Es ist kaum möglich, eine präzise allgemeingültige Definition von Verliebtheit anzugeben, da es nunmal um zutiefst subjektives innerpsychisches Erleben geht. Zwei Menschen finden für ein- und dasselbe Gefühl womöglich unterschiedliche Begriffe - oder denselben Begriff für unterschiedliche Gefühle.

Ich (w) mache "verliebt sein" hauptsächlich daran fest, dass ich permanent an das Objekt meiner Begierde denke; fast alles, was ich tagtäglich erlebe, gedanklich auf diese Person beziehe. Jede Kleinigkeit weckt irgendwelche Assoziationen...Ich bin auch unheimlich neugierig, wenn ich verliebt bin, finde jede noch so banale Info unglaublich spannend.

Finde ich einen Mann "nur" attraktiv, ohne verliebt zu sein, dann denke ich kaum an ihn, wenn er nicht in meiner Nähe ist. Ich finde da die deutsche Feuer-Metaphorik ganz treffend. Wenn es zwischen mir und einem Mann knistert, kann es passieren, dass der Funke auf mich überspringt. Das Feuer brennt dann in mir weiter, auch wenn der Mann ganz woanders ist. Ist das Knistern nicht stark genug (oder wehen rauhe Seitenwinde), dann springt keine Funke über. Ich werde innerlich nicht berührt (bleibe kalt) und vergesse den Mann, sobald er aus meinem Blickfeld verschwindet.

Ich glaube fast, je stabiler/reifer ein Mensch ist, desto weniger neigt er zu einseitiger Verliebtheit. Unsichere Menschen, die in ihrer Persönlichkeit Brüche haben, suchen sich häufig menschliche Projektionsflächen - als Ergänzung zum als ungenügend empfundenen Ich oder um alte Konflikte aufzuarbeiten. Daraus entstehen dann häufig entweder gar keine oder ziemlich destruktive Beziehungen. Wer mit sich im Reinen ist, braucht solche Projektionsflächen weniger und fühlt sich eher zu Menschen hingezogen, die 1. das Interesse erwidern und 2. passende und beziehungsfähige Partner sind.

Ich gehöre leider zu den Menschen, die stark zu Projektionen neigen. Die Männer, in die ich mich verliebe, sind meist sowohl desinteressiert als auch unpassend. Ich hoffe, dass sich das durch persönliche Weiterentwicklung irgendwann ändern wird.
 
  • #11
Wenn es bei Dir so ist wie beschrieben, bist Du in einer höchst komfortablen Position, denn das Interesse der Frau ist bereits in gewissem Maße vorhanden, was das weitere Kennenlernen schier unglaublich erleichtert. Zugleich dürfte Dein Fall eher die Ausnahme als die Regel darstellen, insbesondere für Männer.
Bei mir erzeugt ein bestimmtes Raster aus Aussehen, Stimme, Gestik, Mimik, Ausdrucksweise in Kombination mit anderen Formalparametern erstes Interesse, ich habe es allerdings bis heute noch nie erlebt, dass dies von der Frau auch sofort erwidert wurde geschweige denn vor meinem Interesse schon vorhanden war.
 
  • #12
Ich kann wenig dazu sagen. Ich finde immer nur EINEN Mann zeitgleich (körperlich) attraktiv. Das reicht doch auch. Warum Männer immer allen Frauen nachgaffen und grabschen müssen, ist mir ein Rätsel, das ich gar nicht verstehen will. Du entscheidest dich für eine Frau und fertig. Und wenn diese dir nichts zurückgibt, orientier dich bitte schnell um.

Weil es evolutionstheoretisch Sinn macht, wenn ein Mann möglichst viele Frauen schwängert, während die Frau im Optimalfall genau ein Versorger an sich binden sollte.

Verurteile also bitte die Männer für etwas ganz natürliches (das gilt für schauen, illegales grabschen kenne ich nur aus Dorf Diskos und sollte sehr selten sein)
 
  • #13
Hallo Kain, hallo miteinander,
das Phänomen hinter Deiner Frage sind die Spiegelneuronen. Wir als Menschen, aber auch die Tiere, reagieren auf die emotionalen Zustände unseres Gegenübers. Dies funktioniert selbstverständlich in alle Richtungen- hat unser Gegenüber Angst, ist es für unser Gehirn ein Anlass, selbst auch Angst zu haben. Bei Tieren geht diese Übertragung oft noch viel deutlicher als bei uns Menschen; ich habe im täglichen Umgang mit Pferden schon so oft erlebt, wie man ein aufgeregtes Pferd durch eigene innere Gelassenheit wieder zu Ruhe bekommt oder wie sich ein nervöses Pferd noch mehr in seine Fluchtbereitschaft hineinsteigern kann, wenn man selbst auch nervös wird. Tieren, insbesondere Pferden, kann man in dieser Hinsicht nichts vormachen- wer sich gelassen gibt, aber es in Wahrheit nicht ist, wird vom Pferd als "Lügner" enttarnt, weil es die kleinste Inkongruenz von Verhalten und Empfinden des Menschen erkennt. Auf uns Menschen bezogen denke ich, dass Inkongruenzen nicht unbedingt erkannt werden. Aber ich bin mir sicher, dass ein Verlieben durch das Interesse des Anderen an einem selbst mittels der Spiegelneuronen geschehen kann. Und ich glaube, dass es weit verbreitet ist, dass sich Männer im Endeffekt wählen lassen (siehe Antwort 4) und die Frauen die aktive Rolle des Auswählens haben. Die Spiegelneuronen sind dabei der "Katalysator".
Viele Grüße, w, 34 Jahre
 
  • #14
Wie ist es bei Dir, wenn die Frau Interesse zeigt, aber gebunden ist? Leidest Du dann, oder kannst Du Dir auch hier sagen " (unerwiderbare) Verliebtheit kenne ich nicht"?

Gute Frage. Sofern ich weiß, dass die Frau vergeben ist, springe ich nicht auf ihr Interesse an, da diese Gruppe für mich grundsätzlich tabu ist. Allerdings fiel mir das widerstehen bisher auch relativ leicht, weil sich unter den (wenigen) Vergebenen bisher ohnehin keine passende befand.

Mit einer Ausnahme: Ich glaube zwar nicht an Liebe auf den ersten Blick, aber sollte so etwas dennoch existieren, war ich mit dieser Frau verdammt nah dran. Sie sprach mich an, wir flirteten ziemlich heftig miteinander, hatten viele Gemeinsamkeiten und sie übertraf in Gehalt und Gestalt all meine Erwartungen an eine Frau. Später musste ich dann leider erfahren, dass sie nicht nur vergeben, sondern gleich verheiratet ist. Das war zwar ziemlich schade, aber ich habe mich dann distanziert (was räumlich nicht schwer war).

Wäre ich diesen Schritt nicht gegangen, so hätte ich mich vermutlich trotz des Wissens um ihre Beziehung in sie verliebt. So blieb es eben bei einer Schwärmerei und die war leicht zu überwinden.
 
  • #15
Finde ich wirklich sehr entspannend, wie Du das "handhaben" kannst. Ich könnte das nie, glaube ich, und ich denke nichtmal, dass man das lernen kann. Mein Gefühl ist schneller als mein Denken in dem Moment, in dem ich jemanden sehe. Also dieses Warten darauf, dass der andere Interesse hat, kann ich nicht, weil es mich anscheinend gefühlsmäßig zunächst gar nicht interessiert. Im weiteren natürlich schon. Das flaut recht schnell wieder ab oder es normalisiert sich zumindest, wenn ich irgendwas entdecke, was ich nicht in einer Partnerschaft haben will oder was mir Probleme bereiten könnte. Und das heißt, je mehr Lebenserfahrung ich gewinne, umso weniger muss ich leiden. Nicht, weil ich die Männer dann gleich aussortiere, aber weil ich dann die Gelassenheit kriege, dass ich nicht DIE große Liebe verpasst habe, wenn der Mann jetzt nicht wollte. Zumal auch das letztere ja ein Zeichen ist, dass es sowieso nicht funktionieren würde.

Wäre ich diesen Schritt nicht gegangen, so hätte ich mich vermutlich trotz des Wissens um ihre Beziehung in sie verliebt. So blieb es eben bei einer Schwärmerei und die war leicht zu überwinden.

Das ist so eine Sache. Auf der einen Seite - was will schon ein verheirateter Mensch tun, wenn er sich so richtig in einen anderen verliebt? Dann ist er halt verliebt und denkt eventuell über Trennung nach, weil er nun den Richtigen gefunden hat. Auf der anderen Seite: Es flirten so viele gebundene Männer (bei Frauen weiß ich es nicht), die gar nichts wirklich wollen außer das zur Selbstbestätigung. Vielleicht noch ne Affäre. Und das ist doch schon wieder ein Punkt für "auf keinen Fall Traumpartner", also kein Grund zu leiden, wenn dieser Mensch vergeben ist.
 
  • #16
Eine interessante Frage... Ich habe mich bisher auch ausschliesslich in Männer verliebt, die sich deutlich für mich interessiert und mich umworben haben. Fand ich diese sympathisch, habe ich sie näher kennengelernt und daraus hat sich dann auch die eine oder andere Beziehung ergeben. Einen Mann, der sich nicht deutlich für mich interessiert, fand ich bisher (im Hinblick auf eine Beziehung) auch noch nie interessant. Diese Erfahrungen in Beziehungsdingen führe ich bei mir in erster Linie auf die bekannte Tatsache zurück, dass attraktive Frauen stets aus einem grossen Kreis sie umwerbender Männer den für sich passendsten auswählen können und deshalb nicht selbst anfangen müssen, Männer zu umwerben oder den Kontakt von sich aus herzustellen.
 
  • #17
Erfahrungsgemäss ist deine art und weise recht "weiblich" .. während der Mann sich eher in das Aussehen und die Attraktivität verguggt entsteht bei den Mädels diese Anziehung nach und nach.. jeden falls ist das meine Erfahrung.. Männer können sich quasi in Filmplakate verguggen, Frauen in Geschichten über Jemanden..
 
  • #18
Für mich ist es zunächst vollkommen egal, ob ich einem Mann gefalle oder nicht. Wenn in meinem Umfeld ein Mensch erscheint, der mich beeindruckt, der in meinen Augen aus der Masse hervortritt, so mache ich mir Gedanken um ihn; wenn er mir gefällt will ich ihn kennenlernen, aber zuerst nur menschlich. Wenn ein Mann von vornherein als "Interessent" auftritt, kann bei mir keine Verliebtheit entstehen. Aber wenn ich mich verliebe, kann seine Verliebtheit mein eigenes Gefühl außerordentlich anfachen.
 
  • #19
Diese Erfahrungen in Beziehungsdingen führe ich bei mir in erster Linie auf die bekannte Tatsache zurück, dass attraktive Frauen stets aus einem grossen Kreis sie umwerbender Männer den für sich passendsten auswählen können und deshalb nicht selbst anfangen müssen, Männer zu umwerben oder den Kontakt von sich aus herzustellen.

Schon, aber auch eine attraktive Frau, die von vielen Männern umworben wird, hat doch selbst Augen im Kopf .. und Ohren ... und einen Geruchssinn... passiert es da nicht ganz automatisch, dass einen immer mal wieder jemand beeindruckt, ohne dass man danach gesucht hätte? Mit Umwerben oder gezielter Suche hat das doch noch gar nichts zu tun, es geht doch erstmal nur darum, dass einem jemand positiv auffällt.

Ich finde das ja schon beneidenswert, sich nur für die zu interessieren, die einem den Hof machen ... aber zugleich auch sehr schwer vorstellbar. Bei mir würde das nur funktionieren, indem ich mir Scheuklappen aufsetze und sie nur abnehme, wenn mich jemand anspricht.
 
  • #20
Viele Männer verlieben sich "gezwungenermaßen" ohne vorherige positive Signale der betreffenden Frau, weil sie schlicht und ergreifend nie welche bekommen.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #21
Auch ich bin Nutznießerin dieses, von Kain beschriebenen, Vorteils.
Tatsächlich war ich noch nie einseitig verliebt, ja ich schwärmte als Teenager nichtmal für irgendeinen Star.
Ohne dass der Umkehrschluss gilt, kann ich nur für einen Mann Interesse entwickeln, der mir das Seine eindeutig signalisiert.

Umwirbt mich ein gebundener Mann, kann es mir, sollte er grundsätzlich interessant für mich sein, auch schon passieren, dass ich mich in ihn verliebe. Will ich das nicht, reicht es, mir explizit die Nachteile einer solchen Beziehung, immer wieder, vors innere Auge zu führen, um dies zu verhindern.
 
  • #22
Erfahrungsgemäss ist deine art und weise recht "weiblich" .. während der Mann sich eher in das Aussehen und die Attraktivität verguggt entsteht bei den Mädels diese Anziehung nach und nach.. jeden falls ist das meine Erfahrung.. Männer können sich quasi in Filmplakate verguggen, Frauen in Geschichten über Jemanden..

Genau das war auch meine Vermutung. Ich hab' das in der Fragestellung mal bewusst ausgespart, um möglichst unverfälschte Einschätzungen zu bekommen. Aber die bisherigen Kommentare der Damenwelt scheinen meinen bzw. unseren Verdacht nicht unbedingt zu bestätigen.

Vielleicht noch eine ergänzende Anmerkung: Die Art und Weise, wie sich Schwärmerei und Verliebtheit bei mir aufbauen, hat mich nicht davor bewahrt, in einer von Einseitigkeit geprägten Beziehung zu enden. Das Vergucken verlief beidseitig auf ihre Initiative hin, ebenso das Verlieben, aber den Schritt hin zu tieferen Gefühlen habe nur ich gepackt. Das System arbeitet also nicht zu 100 % fehlerfrei.

Aber auch die Erklärung von Mon Chi Chi fand ich sehr interessant. Die Spiegelneuronen sind mir bisher gar nicht in den Sinn gekommen. Könnte was dran sein.
 
S

Stierchen

Gast
  • #23
Ich frage mich, ob dieses Spiegeln der Gefühle etwas Erlerntes aus der Kindheit sein könnte. Ich reagiere auch stark auf die Gefühle anderer. Es hilft mir dann immer, das Geschehen mit Distanz zu betrachten, um zu erkennen, was Sache ist, d. h. ob eine Spiegelung vorliegt. Ich habe von klein auf gelernt, meine Mutter zu spiegeln, was nicht besonders hilfreich für einen selbst ist. Das Positive daran ist wohl, dass man ein gutes Einfühlungsvermögen entwickelt.

In einen Mann vergucken kann ich mich nur, wenn ich von seiner ganzen Erscheinung gefangen bin. Wirklich verlieben geschieht aber nur dann, wenn sich mit dem Mann mehr entwickelt.
 
A

ak18

Gast
  • #24
Also ich finde dein Verhalten vollkommen ok und gut nachvollziehbar.

So geht es mir nämlich auch.

Wenn es allein nach optischen und sympathischen Gesichtspunkten ginge, gäbe es nämlich eine ganze Menge Frauen, in die ich mich verlieben könnte.
Aber ein Teil davon ist verpartnert, was für mich sowieso schon ein nogo bedeutet, und der andere Teil (single) ist an mir nicht interessiert. Und somit hat sich die Sache erledigt.
Sich zu verlieben funktioniert für mich auch nur, wenn die Frau zeigt, dass sie auch an mir Interesse hat.
 
  • #25
Interessant wäre die Frage, ob die Art der Partnerwahl mit bestimmten Wahrnehmungsweisen einhergeht. Ich selbst bin außerordentlich offen und wissbegierig; ich würde sagen, dass ich mich ganz unweiblich über die Welt "hermache", ich lebe in der Wahrnehmung. Für mich ist wichtig, wer mir gefällt; mein Blick umfasst meinen gesamten Bekanntenkreis. Die Frage, ob ein Mann gebunden ist, spielt für mich beim Verlieben keine Rolle.
 
  • #26
Weil es evolutionstheoretisch Sinn macht, wenn ein Mann möglichst viele Frauen schwängert, während die Frau im Optimalfall genau ein Versorger an sich binden sollte.

Folglich macht es dann auch ‚evolutionstheoretisch’ einen Sinn, wenn ich dir mit der Keule eine über den Schädel ziehe, dein Pausenbrot stehle und dir auch noch deinen Geldbeutel klaue. Ich habe dann auch einen Vorteil davon. Merkst du was?
Wir sind keine Analphabeten oder Neandertaler mehr. Mann muss sich der Tragweite seiner Handlungen als zivilisierter Mensch bewusst sein. Bist du das nicht, muss ich dir jegliche Erkenntnis und Logik in zwischenmenschlichen Beziehungen absprechen; denn ohne diese klappt es folglich auch nicht in einer Beziehung.

Zur ursprünglichen Frage:
Meiner Meinung nach muss man unterscheiden zwischen schwärmen für jemanden und sich in jemand verlieben. Schwärmen kann ich für jemand, ohne diese Person persönlich zu kennen; verlieben kann ich mich nur ganzheitlich und nicht nur in die äußere Hülle. Sich nur in die Optik zu verlieben wäre fatal, passiert aber leider sehr häufig, und dann ist damit das Leid auf beiden Seiten vorprogrammiert.
 
  • #27
Also gegenseitig wäre ja mal schön, meist ist das verlieben einseitig, liest man hier im Forum bei den Enttäuschten und bei anderen Storys wo entweder sie oder er mehr Gefühl investierte.

Bei gegenseitigen starken Gefühlen wäre es schon ein Sechser im Lotto.

Eine weise ältere Frau sagte mir einmal, ein Mann muss Dich immer mehr lieben als Du ihn, sonst wirst Du niemals glücklich.

Und Männer, die mehr lieben sind eh selten, da sie nicht aus Liebesgründen liiert sind, zumindest ab einem gewissen Alter, sondern aus pragmatischen Gründen.

Hier schreiben ja einige "Meister", die Auswahl wäre so groß an willigen Frauen ähnlich dem Spruch: Vergiß die Nadel, nimm den Heuhaufen.

Wer redet da noch von verliebten Männern???
 
  • #28
Folglich macht es dann auch ‚evolutionstheoretisch’ einen Sinn, wenn ich dir mit der Keule eine über den Schädel ziehe, dein Pausenbrot stehle und dir auch noch deinen Geldbeutel klaue. Ich habe dann auch einen Vorteil davon. Merkst du was?
Wir sind keine Analphabeten oder Neandertaler mehr. Mann muss sich der Tragweite seiner Handlungen als zivilisierter Mensch bewusst sein. Bist du das nicht, muss ich dir jegliche Erkenntnis und Logik in zwischenmenschlichen Beziehungen absprechen; denn ohne diese klappt es folglich auch nicht in einer Beziehung.

Dein Vergleich ist genauso wirr wie falsch. Mir eine Keule rüberzuziehen würde dir keinen Vorteil bringen, wenn ich dann nicht mehr dein Versorger sein kann oder meine Neandertaler Kumpels anschließend Braten aus dir machen.

Du überschätzt die oberflächliche Entwicklung des Menschen der letzten 3000 Jahre maßlos oder bist nicht aufgeklärt genug den Unterschied von Mann und Frau zu akzeptieren muss.

Fakt ist, dass Männer auch in Beziehungen es nicht lassen können andere Frauen geil zu finden, während Frauen eher dazu neigen, die Wahrnehmung gegenüber anderen Männer zu reduzieren.
 
  • #29
Gast 27

Da widerspreche ich Dir aber gewaltig.

Männer und Frauen werden nur dann in Beziehungen immer wieder andere "geil" finden, wenn sie nicht mit der großen Liebe liiert sind, sondern mit Torschlußpanik vs Notlösungsversion oder Zweckgemeinschaften.

Selbst Hugh Hefner, der Alt-Playboy aus Los Angeles umgeben von Bunny-Häschen (wechselnden) sagte einmal, ein Mann ist immer treu, wenn er die Richtige gefunden hat und wenn so ein Mann der Erotikbranche das sagt, na dann.....

Meine Eltern waren sich treu - bei denen wars auch die ganz große Liebe.

Die Ehe einer Freundin ging durch fremdgehen ihrerseits in die Brüche, ihre Worte....eigentlich war er nie der Richtige ......na dann...
 
B

BigRed

Gast
  • #30
Dein Vergleich ist genauso wirr wie falsch. Mir eine Keule rüberzuziehen würde dir keinen Vorteil bringen, wenn ich dann nicht mehr dein Versorger sein kann oder meine Neandertaler Kumpels anschließend Braten aus dir machen.

Du überschätzt die oberflächliche Entwicklung des Menschen der letzten 3000 Jahre maßlos oder bist nicht aufgeklärt genug den Unterschied von Mann und Frau zu akzeptieren muss.

Fakt ist, dass Männer auch in Beziehungen es nicht lassen können andere Frauen geil zu finden, während Frauen eher dazu neigen, die Wahrnehmung gegenüber anderen Männer zu reduzieren.
Um bei deiner Neandertaler-Metapher zu bleiben, du kämst gar nicht dazu, die anderen Frauen zu begatten, deren "Versorger" verarbeiten dich dann nämlich mit der Keule zu Brei, du hast die Metapher von Flavour also nicht verstanden.

Zu der These von Kain, "echte" Liebe nur dann, wenn der andere eh schon in dich verliebt ist, klingt wie ein frommer Wunsch. Kain verwechselt geschmeichelte Eitelkeit mit echter Liebe, die tritt bei Männern zwar häufiger als bei Frauen auf, ist aber nicht abhängig vom Paradigma Gegenliebe.
 
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