@#4: Manchmal muss ich mich wirklich beherrschen. So zum Beispiel bei Deinem "Jüngere haben noch die Illusion, alles bleibt gut! Doch jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen, das ist auch gut so." -- Welch eine Fehleinschätzung, welch eine Verbitterung vom Leben spricht aus diesen Zeilen und degradiert 35-jährige zu regelrecht lebensunerfahrenen Menschen, wohlgemerkt im Vergleich zu über 40-jährigen. Ist das ernst gemeint?
Meine Eltern sind über 40 Jahre verheiratet und haben schon immer ein gemeinsames Schlafzimmer. Sie könnten sich niemals getrenntes Schlafen vorstellen. Sämtliche befreundeten Ehepaare von ihnen haben auch gemeinsame Schlafzimmer -- es handelt sich aber eben auch um intakte Ehen. Und genau das ist der Unterschied: Du, #4, hast eine gescheiterte Ehe hinter Dir und flüchtest in Abstandsdenken und Freiheitskacke, vielleicht weil Du Dich nicht mehr so weit auf einen anderen Menschen einlassen kannst oder willst, wie es jüngere mit offenem Herzen in der Lage sind.
Nicht generelle Lebenserfahrung lässt Dich am gemeinsamen Schlafzimmer zweifeln, sondern eine konkrete negative Lebenserfahrung und trübe Zukunftsaussichten, nämlich selbst zu denken, man würde nie wieder jemandem so nahe sein wollen. Das ist traurig und dafür habe ich auch Verständnis, aber bitte nicht so tun, als ob alle Mitte 30 nur zu unerfahren sind, wenn sie gerne mit ihrem Partner zusammen einschlafen und kuscheln möchten.
Ich kann sogar zu einem gewissen Teil nachvollziehen, dass man sich als ältere Frau vielleicht nicht mehr so auf einen anderen Partner einlassen möchte oder kann und die frühere Intimität sich mit einem neuen Partner nicht wiederholen lässt. OK, aber bitte rede dann nicht von jungen Illusionen, sondern von Deinem persönlichen Schicksal.
Meine Meinung zum Thema: Gemeinsames Kuscheln und Einschlafen gehört für mich schon dazu. Ich bin mir sicher, dass man in längeren Beziehungen erheblich weniger Sex hätte, wenn man sich bewusst dazu entscheiden müsste, sich zu besuchen, als wenn man sich einfach aneinanderkuschelt, sich streichelt, erregt wird und vielleicht doch noch Befriedigung findet. Intimität und Nähe sind die Basis einer guten Partnerschaft und wer diese Nähe nicht mag, der hat meiner Meinung nach einfach nur den falschen Partner.
Ich sehe durchaus aber das Argument des Schnarchens -- wenn man nie eine ruhige Nacht hätte, dann hilft wohl nichts gegen getrennte Schlafzimmer, so schade das auch sein mag. Dann sollte man aber wenigstens ein gemeinsames Zubettgeh-Ritual einführen, so dass man täglich kuschelt und sich nah sein kann.