Interessantes Thema ...
Ich (w,42) nehme, angenehm überrascht, zur Kenntnis, dass viele Leute (vielleicht mehr Frauen) getrennte Schlafzimmer sehr gut finden und nicht gleich "Näheangst" oder ähnliches unterstellen.
Meine Erfahrung ist, dass sich die Geister in dieser Frage nicht unbedingt ältersmäßig unterscheiden, sondern dahingehend, ob man einen leichten/sensiblen Schlaf hat oder "schläft wie ein Stein". Letztere können (leider) nie verstehen, warum die anderen "ihre Ruhe" brauchen.
Ich habe schon mein Leben lang einen sehr leichten Schlaf, werde bei Geräuschen/Helligkeit usw. leicht wach (hat meine Mutter schon beobachtet, als ich noch Baby war).
Probleme oder Sorgen legen sich bei mir auch sofort auf die Einschlaffähigkeit.
Ich mag es, ehrlich gesagt, auch überhaupt nicht, sich körperlich zu berühren, wenn ich "richtig" schlafen will.
Ganz und gar nicht nachvollziehen kann ich das Argument, dass man sich im Schlaf nahe sein möchte - Wenn ich fest schlafe, bin ich doch "bewusstlos"!, das ist genau der Teil des Tages, an dem ich den Partner ja wohl am wenigsten, nämlich gar nicht, wahrnehme.
Vor und nach dem Schlafen ist es natürlich etwas anderes ... und den ganzen "Rest" des Tages hat man die Möglichkeit, den anderen wahrzunehmen.
Mein Partner (43), der praktisch jede Nacht schnarcht und bis zu 3mal auf Toilette geht, ansonsten einen sehr festen Schlaf hat - hat leider für meine Schlafsensibilität überhaupt kein Verständnis. Das führte dazu, dass ich anfangs dauerhaft unausgeschlafen war - was ein echtes Krankheitsrisiko und auf Dauer "Folter" ist.
Inzwischen habe ich für mein Recht auf Schlaf gesorgt. (Fange mir aber regelmäßig vorwurfsvolle Spitzen von meinem Freund deshalb ein.)
Ich verstehe nicht, warum gerade oft die Männer, die schnarchen, noch beleidigt sind und sich abgelehnt fühlen, wenn man für den Schlaf auf räumliche Distanz besteht.
Auf Sex, Kuscheln, Zärtlichkeit und sogar gemeinsames Einschlafen muss doch trotzdem nicht verzichtet werden. Getrennte Schlafzimmer haben rein gar nichts mit der Qualität der Beziehung oder gar der Stärke der Liebe zu tun!
Ich denke, wenn jemand getrennte Schlafzimmer möchte, hat er immer einen ähnlichen Grund wie ich - und sollte es nicht in einer Beziehung das Wichtigste sein, dass es BEIDEN gut geht?
Also ihr Glücklichen mit dem festen Schlaf, die beim Schlafen rein gar nichts stört - seid etwas verständnisvoller für die "Sensiblen" und seht es nicht als Affront gegen euch!